Update:
Ich habe bei Amaz.on 3 Bücher über Scratch bestellt, Kind hat in jedes mal kurz reingeschaut und dann direkt losgelegt.
Innerhalb eines Nachmittags und eines Vormittags hat sie dann schon ihr erstes Spiel vollkommen selbstständig programmiert.
Die Bücher hätte ich mir vermutlich fast sparen können, da hat sie nur am Anfang mal reingeschaut - ich glaube, die werde ICH mir jetzt ansehen, damit ich wenigstens so etwa weiß, was sie da so tut...
Ihr erstes Spiel ist tatsächlich so geworden, wie sie es sich vorher schon erdacht hatte:
(Noch ohne irgendeine Ahnung zu haben, was man wie überhaupt programmieren kann. Ich hatte ehrlich gesagt da Zweifel...)
Ein Haustier, was schlafen kann (es legt sich hin und sagt "zzz"), gefüttert wird (man sieht noch nen halben Fisch im Maul, dann ist er weg), geimpft wird (da sagt es "autsch" und bekommt einen kleine rote Wunde an der Stelle) und dann mit einem Pflaster verarztet werden kann. Es kann sogar koten, man kann dann mit einer Tüte den Haufen weg machen, es bleibt aber ein Fleck auf dem Teppich. Da muss man eine Bürste nehmen, die schrubbt dann ein paar Mal hin und her und dann erst ist der Fleck weg.
Die Figuren und Gegenstände in verschiedenen Stadien (Tier schlafend, essend, verletzt, Spitze, Pflaster, Haufen, Tüte, Bürste...) und die Schaltflächen hat sie selbst gemalt im Zeichen-Editor.
Wirklich sehr kreativ.
Ein paar Wutanfälle gabs zwischendrin auch, wenn was nicht gleich zu klären war, warum dies und das nicht/anders klappt, wie erwartet. (Gute Übung in Frustrationstoleranz.
)
Kind ist grad ganz beseelt, das scheint ihr Ding zu sein.
Und ich bin schon bisschen beeindruckt, dass sie das Prinzip so schnell verstanden hat und es gleich so gut praktisch anzuwenden weiß.
Sonst hat sie ja mit Computern an sich nicht viel zu tun, sie liest nur im Wikipedia, schaut Filme am Laptop und spielt Minecraft. Und das auch erst seit Februar.
Am meisten aber staune ich, dass sie tatsächlich genau das umgesetzt bekommen hat, was sie mir schon vorher recht detailliert erklärt hatte, was sie machen will.
Also auch eine sehr zielstrebige Umsetzung trotz zunächst noch völlig unklarer Variablen, die zur Lösung beitragen können.
Wenn sie alles im Leben so angeht, muss ich mir keine Sorgen um das Kind machen.
(Allerdings bin ich dadurch jetzt grad wieder am zweifeln, ob ich sie nicht doch lieber in eine naturwissenschaftlich orientierte Schule mit Begabtenförderung schicken soll, statt wie eigentlich geplant in ein musisch orientiertes Gymnasium...
)