Soziale Hochbegabund?

ganz allgemein zu Hochbegabung und IQ, theoretisch und praktisch
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Schüler
Beiträge: 2
Registriert: So 23. Apr 2006, 14:58

Soziale Hochbegabund?

Beitrag von Schüler »

Hallo, ixch habe eine Frage.
ich hbae im Internet etwas über die verschiedene bereiche der HB gelsen und unteranderem stand da auch die Kategorie soziale Hochbegabung. Jetzt meine Frage: Gibt es diese kategorie wirklich? Und wie äußert sich dieser fall?
Ich würde mich sehr über eine baltige Antwort von jemanden Freuen
Clia
Beiträge: 8
Registriert: Fr 17. Mär 2006, 10:44

Re: Soziale Hochbegabund?

Beitrag von Clia »

Hallo

habe im Internet etwas darüber gefunden und eingefügt. Ist ein bißchen viel. Hier ist die Adresse

http://www.brainworker.ch/Wissen/definition.htm



Die rationale Seele kann langfristige Pläne machen;

die emotionale Seele sieht nur den Augenblick


2.3 Der 3. Faktor, die interpersonelle (emotionale und soziale) Intelligenz

Definition soziale & emotionale Intelligenz: Die Fähigkeit, sowohl eigene Gefühle als auch die Gefühle anderer wahrzunehmen, diese zu bewerten und auszudrücken, sowie die Fähigkeit den Zugang zu Gefühlen zu entwickeln um gedankliche Prozesse zu erleichern. Diese Fähigkeit basiert auf der biologisch sehr wichtigen sensorischen Fähigkeit der Deutung von Gesichtsausdruck und Körpersprache, also der nonverbalen Kommunikation.

Definition Emotionen: hinwegbewegen (lat. aus movere: bewegen und e: hinweg). Stark ausgeprägte Gefühle, erfreulicher oder schmerzlicher Art [Gefühlsbewegung] Emotionen sind meist nicht wissensbasiert sondern entstehen im limbischen System. Sie entstehen schnell und unbewusst, lassen es im Unklaren, warum uns eine Person sympathisch oder unsympathisch ist. .

Definition Gefühle: Anspannung oder Entspannung, Lust oder Unlust, Angst, Ärger, Liebe, Freude, Zorn, Mitleid, Abscheu, Interesse, Agression, Überraschung usw. Die Funktion der Gefühle ist die Aktivierung (Hemmung oder Enthemmung) des Individuums. Deshalb hängen sie stark mit dem vegetativen Nervensystem zusammen. Puls und Atmung reagieren physisch auf psychischen Zustand.

Da es stimmt, dass viele die eine IQ von 160 haben, für Leute arbeiten mit einem IQ von 100, wenn die ersteren eine geringe und die letzteren eine hohe interpersonale Intelligenz haben, dürfte die emotionale Intelligenz, für den gesellschaftlichen Erfolg zumindest, entscheidender sein als die abstrakte und auch die kinetische Intelligenz. Dies zeigt sich insbesondere, wenn man sich mal ansieht, wer eigentlich zu Geld kommt. Intellektuelle, also die richtig intelligenten, gehören da nur selten dazu. Im Gegenteil, Intelligenz scheint dem Gelderwerb geradezu hinderlich im Wege zu stehen (s. Bildungs ist offenbar dem Gelderwerb abträglich)

Interpersonale Intelligenz ist die Fähigkeit, andere Menschen zu verstehen: was sie motiviert, wie sie arbeiten, wie man kooperativ mit ihnen zusammenarbeiten kann. Wer als Verkäufer, Politiker, Lehrer, Kliniker und Religionsführer erfolgreich ist, besitzt wahrscheinlich ein hohes Mass an interpersonaler Intelligenz. Interpersonale Intelligenz ... besteht darin, ein zutreffendes, wahrheitsgemässes Modell von sich selbst zu bilden und mit Hilfe dieses Modells erfolgreich im Leben aufzutreten. Gardner 1993

Ebenso kann ein jeder leicht in Zorn geraten ...

Das Wem, Wieviel, Wann, Wozu und Wie zu bestimmen, ist aber nicht jedermanns Sache und ist nicht leicht.

Aristoteles, Nikomachische Ethik

Emotionale Intelligenz. bedeutet also, die rechte Fähigkeit zu besitzen, gegen die rechte Person, im rechten Mass, zur rechten Zeit, für den rechten Zweck und auf rechte Weise zornig zu sein. Dass dies bereits Aristoteles vor über 2000 Jahren wusste, zeigt, wie wenig Neues die Moderne auf der sozialen Ebene gebracht hat. Das was die Römer unter temperantia pflegten, nämlich Mässigkeit und Zügelung des Gefühlsüberschwangs, hiess bei den Griechen sophrosyne und bedeutete Sorgfalt und Klugheit in der Lebensführung. In Aristoteles Augen ist also nicht die Emotionalität an sich ein Problem, sondern die Angemessenheit der Emotionen und ihres Ausdrucks. Aufgaben der emotionalen Intelligenz sind somit:

Die eigenen Emotionen kennen

Emotionen handhaben

Emotionen in die Tat umsetzen

Empathie - wissen was andere fühlen

Umgang mit Beziehungen - die Kunst, mit Emotionen anderer umzugehen.

Hier liegt offensichtlich ein grosser Unterschied zwischen dem traditionellen IQ und der sozialen Intelligenz. Während ersterer eine Fähigkeit, ein Potential der Erkenntnis bestimmt, bezeichnet zweiterer eher ein Verhaltensmuster, also den Charakter. Ersterer betrifft die Analyse abstrakter Faktoren, Bei der emotionalen Intelligenz geht es um die Analyse und Abstimmung äusserer mit inneren Faktoren. Bei der sozialen Intelligenz geht es sogar darum, fremde und eigene Emotionen zu erfassen, zu verarbeiten und die Reaktion zu optimieren. Ähnlich wie bei der Konditionierung der Reflexe beim Tennis, müssten hier Reflexe auf sozial-emotionale Faktoren trainiert werden, denn die richtige soziale Reaktion kann nicht über das Gehirn gehen, da dieses im Wettlauf mit dem Mandelkern hinterher rennt.

Diese Konditionierung emotionaler Reflexe, also emotionales Lernen, hört nicht auf, so lange wir leben. Folglich besteht hier ein deutlicher Unterschied zum vererblichen klassischen IQ.

Wenn man in den emotionalen Botschaften, die man aussendet, Fehler macht,

erlebt man dauernd, dass die anderen merkwürdig auf einen reagieren -

man wird abgewiesen und weiss nicht warum. ...


2.4 Interpersonelle Intelligenz und intrapersonelle Intelligenz im Clinch:

Soziale Intelligenz und Manipulation

Soziale und emotionale Intelligenz öffnet der Beeinflussung von sich selbst und von anderen Tür und Tor, denn Einfluss beruht darauf, dass man die Emotionen hinreissen kann. Philosophen und andere Wahrheitssuchende wie Schüler Rousseaus werden hier warnen, dass die Echtheit der Gefühle wie auch der Charakter verloren gehen.

Sozialen Chamäleons macht es jedoch nicht das geringste aus, wenn ihre Worte und Taten auseinanderklaffen, wenn sie nur damit soziale Anerkennung gewinnen können.

Solche Menschen suchen nach einem Anhaltspunkt, was von ihnen gewünscht wird, bevor sie reagieren, statt einfach zu sagen, was sie wirklich denken.

Und sie nutzen ihre sozialen Fähigkeiten, um ihre Handlungsweise danach auszurichten, was die jeweilige Situation erfordert, ...

Allerdings geniessen diese Charakterzüge, sofern sie einem effektiven Management des persönlichen Eindrucks dienen, in manchen Berufen hohe Wertschätzung, namentlich bei Schauspielern, Prozessanwälten, Verkäufern, Diplomaten und Politikern. (Daniel Goleman: Emotionale Intelligenz. Carl Hanser Verlag. München, Wien 1995 - s. auch www.netschool.de/ler/lerzit14.htm S. 155)

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Soziale Intelligenz, die vorwiegend dafür eingesetzt wird, andere zu eigenen Gunsten zu beeinflussen oder gar zu übertölpeln, kann vom Konzept her der Intelligenz nicht in Frage gestellt werden. Wie sich in den Zeiten des Internet-Börsenbooms wie auch in der Politik zeigt, führt Gerissenheit nicht nur bei den Arabern zu gesellschaftlichem Erfolg, sondern auch hier und in den USA. Es ist also zu betonen, dass weder die abstrakte Intelligenz noch soziale Intelligenz irgend was mit sozialem Verhalten oder aufrechter Lebensführung zu tun haben. Hier käme die noch kaum untersuchte intrapersonelle Intelligenz ins Spiel, welche darüber entscheidet, in wie weit sich persönliche Entscheidungen auch an ethischen Prinzipien und Werten orientieren oder ausschliesslich an gesellschaftlichem, wirtschaftlichem, wissenschaftlichem oder politischem Erfolg. Diesen Anforderungen, der Unterordnung von persönlichen Entscheidungen unter die Ethik, würde also erst die Weisheit genügen, aber diese hat sich seit langem in die Bücher der Philosophen verzogen.

Da sich Erfolg meist in Geld misst, stellt sich also manch Intellektuellem die Frage: Ist es wirklich intelligent, reich werden zu wollen, obwohl dies ein uralter Instinkt ist und unsere natürlichen Ressourcen kaum mehr eine Ausdehnung von Produktion und Konsum zulassen?

Wenn sich Erfolg in Geld misst, stellt sich die Frage: War Diogenes ein Versager, also ein Idiot - oder war er ein intelligenter Philosoph?

Die Antwort liegt vermutlich in der intrapersonellen Intelligenz. Lebt er nach seinen eigenen Werten und Regeln und ist danach erfolgreich, so ist er intelligent. Wählt er ein Schicksal als Prediger von Bescheidenheit und natürlicher Lebensweise und beklagt sich über das Resultat, so ist er ein Trottel. Sein einziger Wunsch an Alexander: Geh mir aus der Sonne, belegt deutlich ersteres. Für Ihn war sein Leben erfolgreich, trotz Armut, denn er lebte es gemäss den für ihn wichtigen und richtigen Werten, war also offenbar ein Romantiker.

Sieben Intelligenzfaktoren nach Gardner:

sprachlich - hilfreich für Philologen

logisch-mathematisch, gemessen durch den traditionellen IQ-Test. Hilfreich für Mathematiker, Physiker und Naturwissenschafter.

[musikalisch - eigentlich motorische Intelligenz mit Betonung des Gehörs]

[räumlich - eigentlich mathematische Intelligenz mit visueller Betonung]

motorisch, körperlich-kinetisch, beinhaltet auch mimetische Fähigkeiten, also z.B. die Modulation des Gesichtsausdruck. Eine Stärke bei Sportlern und Schauspielern.

interpersonell - eine Stärke bei Lehrern, Sozialarbeitern und Politikern

intrapersonell (Selbstkenntnis und Selbstbeherrschung) - eine Stärke bei Philosophen, Einsiedlern und andern Exzentrikern.

nach: Howard Gardner: Frames of Mind: The Theory of Multiple Intelligences. 1983
Schüler
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Registriert: So 23. Apr 2006, 14:58

Re: Soziale Hochbegabund?

Beitrag von Schüler »

Vielen Dank für die rasche Antwort. Ich konnte die Informationen gut gebrauchen. DANKE!
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