IQ-Werte und Fähigkeiten

[Mamavon4]

Hallo AnnaMama
Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht! Zu deiner Frage, ob nicht die Psychologin mitkommen könnte: Wir sind nicht mehr bei dieser Psychologin, könnten aber wieder gehen. Ich würde eher die Pull-Out Lehrerin beiziehen, bin mir aber extrem unsicher deswegen. Am 30.11. haben wir das Elterngespräch. Ich habe Angst, sie schon im Vorfeld aufzubieten, bevor ich nicht gehört habe, was die Lehrerin zu sagen hat. Würde ich aber je nach dem, dann nachholen. Ich bin sehr verunsichert, was das richtige ist. Einerseits, wie du sagst, kommt es nicht gut an, wenn man Forderungen stellt, andererseits sehe ich, dass mein Sohn demotivierter wird. Habe es in den letzten Tagen gut beobachten können; er ist im Moment leicht krank und ist seit drei Tagen zu Hause. Er hat Aufgaben bekommen, die er recht motiviert macht. Aber ich beobachte, dass er sehr schnell und eben flüchtig arbeitet. Er freut sich: "juhuu, es ist mega einfach" ( das Malkreuz) und macht dann dumme Rechnungs- oder Schreibfehler. Nebenbei macht er unglaublich gute, logische Schlussfolgerungen, die normal Begabte wohl nicht machen. Oder dann kommt er völlig verwirrt zu mir und fragt, was er bei dieser Aufgabe machen muss. Es war 1x6 im Malkreuz! Ich habe ihm heute gesagt, dass wir mal anspruchsvollere Rechnungen zusammen anschauen. Er begreift Brüche, römische Zahlen, Flächen- und Volumenberechnungen, Prozentrechungen, Potenzen. Da soll mir mal die Lehrerin kommen... Ich dachte nun, dass wir diese Rechenarten mal vertieft anschauen und der Lehrerin zeigen. Vielleicht glaubt sie's ja dann? Aber dann habe wir Schulstoff vorgegriffen, was sich dann wieder rächt. Weiss echt nicht, was ich tun soll! Ich weiss auch nicht, ob ich mich zu fest damit beschäftige und es einfach mehr fahren lassen sollte. Das gibt mir der Kopf aber nicht zu.

[Katze_keine_Ahnung]

@Mamavon4

Bei uns weiß ich was passiert, wenn ich mich zurück ziehe. Der Sohn sitzt dann im Unterricht und kritzelt die Hefte voll. Daher stelle ich ihm die Aufgaben, die er in die Schule mitnimmt, zusammen. Aktuell hat er Mathekängurublätter dabei. Letzte Woche waren es Würfelnetze und für die nächte Woche kopiere ich ihm Zahlenfolgen. Ich versuche mich schon an die 3. Klasse zu orientieren, aber ganz egal was man macht, kommt man in den Stoff der höheren Klassen hinein. Der Lehrplan ist so aufgabaut, dass in der 4. Klasse z.b. viele Themen der 3. Klasse vertieft werden. Wenn das Kind sich intensiv mit den Themen beschäftigt, dann erarbeitet er sich schon während der niedrigeren Klassenstufe mehr TIefe. Selbst die Känguruaufgaben 3-4 implizieren Verständnis für Gleichungen und Brüche, natürlich nicht in der formellen Darstellung, aber durchaus als Denkmuster.

[Mamavon4]

Ich denke, dadurch, dass er mit den 4. Klässlern zusammensitzt, schnappt er sich den Stoff sicher wieder auf, so wie in der 1. Ich hoffe, in der 4. werden wir nicht das grössere Problem haben! Wie auch schon gesagt, die 4. Klass-Aufgaben reizen ihn mehr. Habe ihm auch gesagt, er solle halt mit diesen beginnen. Wollte er auf keinen Fall. Er getraut es sich nicht, der Lehrerin zu beweisen, was er kann. Er will einfach nicht auffallen. Er ist im Moment im Modus: Scheiss drauf, was die Lehrerin meint. Deshalb würde er Aufgaben, die von mir stammen, in der Schule nie machen. Da bräuchte es die Hilfe der Lehrerin.

Jemand hatte mich gefragt, ob wir eine kompetente Heilpädagogin hätten. Ich weiss es nicht, es gab auf dieses Schuljahr einen Wechsel und sie wurde noch nicht vorgestellt. Ich warte jetzt mal das Elterngespräch ab und schaue dann. Ich habe aber auf die Heilpädagogin keine grossen Hoffnungen. Die letzte hatte sich Mühe gegeben, war aber auch überfordert. Ich denke nicht, dass es bei dieser anders sein würde. Und wenn auch, die Schulleiterin hat mir klar gesagt, dass er keine besonderen Fördermassnahmen zugute hätte, da sei das Pull-Out verantwortlich. Die Heilpädagogin betreue nie einzelne Kinder, nur in Gruppen. Wir haben eine echt verstaubte Schule! Auch eine Akzeleration hätte die Schulleiterin in ihren 30 Jahren an der Schule jetzt erst das zweite Mal erlebt. Das mag viel sagen!

[Katze_keine_Ahnung]

Ich gehe zur Besprechungen mit so tickenden Lehrern gar nicht mehr hin. Ganz egal was man ihnen erzählt, es ändert sich nichts. Der Termin mit der Heilpädagogin, die nicht mit einzelnen Kindern abreitet, ist auch vollkommen überflüssig. Was soll es bringen? Sie sind doch eher für die Leistungsstörungen zuständig, oder? Gegen die Forderung die wegen des Pullouts verpassten Blätter nachzuarbeiten würde ich mich aktiv wehren und sie unbearbeitet an die Lehrerin zurück schicken. Vielleich kann die Pullout-Lehrerin sich bei der Klassenleitung melden, und ihr erzählen, dass ihre Aktionen den Fördermaßnahmen ihren Sinn rauben.

[Mamavon4]

Ja, die Lehrerin hat kürzlich am Telefon gemeint, dass sie 20 Min. an den Aufgaben arbeiten sollen. Aber im nächsten Satz relativiert sie, dass die Übungen sowieso gemacht werden müssen. Also egal wie lang ein Kind dran hat, es muss Ende Woche einfach fertig sein. Im Lehrplan steht geschrieben, dass die 3.-6. Kl. max 45 Min/Wo. Aufgaben machen dürfen, diese Zeit übertrifft er z.T. bei weitem. Er muss halt im Unterricht effizienter arbeiten, dann hätte er weniger zu Hause, meinte sie. Letzte Woche bekam er nach dem Pull-Out zwar nur einen Bruchteil dessen, was sie in der Schule machten, dafür diese Woche den grossen Rest. Er war die letzten drei Tage, die er Zuhause war, pro Tag ca. 2-3 Std Aufgaben. Finde ich recht krass! Das Problem ist, dass er die Tests ja trotzdem lernen und so trotzdem den Stoff nachholen muss. Ich schaue jetzt mal, was wir am Elterngespräch zu hören bekommen und dann schaue ich weiter. Ihre Devise ist halt eben, wenn das Tempo und die Sorgfalt nicht da sind, gibt es keinen Förderbedarf. Aber eben, wir schauen mal.

[Katze_keine_Ahnung]

Ich würde es knallhart durchziehen. Nach einer Stunde wirklicher Arbeit, d.h. sitzen ohne Aufspringen oder Träumen, geht das Blatt an die Lehrerin mit der Anmerkung zurück: "Das Kind hat 1 Stunde gearbeitet".

[AnnaMama]

Ich würde jetzt mal schauen was die Lehrerin am Gespräch meint. Das haben wir damals bei unserem Jüngsten in der 4. Klasse auch gemacht. Wir haben aber kurz darauf ein zusätzliches Gespräch ohne unseren Sohn verlangt weil wir merkten, dass sie ihm nicht mehr gerecht werden kann und er langsam aber sicher den Schulverleider bekam. Am zweiten Gespräch fädelten wir dann die Abklärung beim SPD ein. Wir mussten die Lehrerin hinter uns haben sonst hätte es wieder böses Blut von Seiten der Schulleitung gegeben ... das ist aber eine andere leidige Geschichte. Sie war sofort mit im Boot ... wir hatten zum Glück ein sehr gutes Verhältnis zu ihr und sie schätzte uns und vor allem unseren Sohn sehr.
Am Auswertungsgespräch zeigte die Psychologin den beiden Lehrpersonen auf wie sie mit relativ wenig Aufwand schon viel verbessern könnten (z.B. verschiedene Niveaus in Mathe, die dann auch entsprechend geprüft werden). Der Förderlehrer machte x Vorschläge was unser Sohn in der Freizeit noch alles tun könnte. Die SP sagte aber ganz klar, dass die Freizeit schon sehr gut gestaltet sei und wir schauen müssen wir er in der Schule gefördert werden kann.

In finde es eine gute Idee, die Pullout-Lehrerin beizuziehen, würde das aber wie oben schon geschrieben erst in einem zweiten Gespräch tun.

Bezüglich effizient arbeiten:
Unser Sohn konnte nicht schnell arbeiten wenn er nicht gefordert war. Er hat das auch selber so geäussert. Einmal hatte er eine Stunde für 8 Matheaufgaben ... das war halbschriftliche Division. Er beklagte sich immer wieder wie langweilig das sei. Schneller schreiben konnte er aber auch nicht.
Er wurde von den Lehrerinnen immer wieder darauf hingewiesen schöner zu schreiben. Ich habe ihm auch immer wieder gesagt er könne ja seine Energie ins schöner Schreiben stecken. Seine Antwort war jeweils: "Ich KANN nicht schöner schreiben wenn es so langweilig sei" (er kann durchaus sehr schön schreiben wenn es sein muss). Er denkt aber wohl auch einfach schneller als seine Hand mit schreiben nachkommt.

[Mamavon4]

Was glaub ich auch alles erschwert ist, dass sich unsere Pull-Out Lehrerin, die KL und die Schulleiterin nicht gut verstehen. Die P-O-L arbeitete 10 Jahre an unserer Schule und hatte sich dann weitergebildet, um begabte Kinder zu fördern. Mit der KL war sie wegen eines anderen Jungen, der ins P-O ging, im Kontakt und biss schon damals wohl auf Granit. Die SL ist der P-O-L auch nicht gut gesinnt, so abschätzend, wie sie sich über sie geäussert hatte. Daher haben wir da auch eher schlechte Karten. Aber ja, wir werden sehen...

[Katze_keine_Ahnung]

Ich möchte keine pessimistische Stimmung stiften, aber unter solchen Umständen ist kein Dialog möglich. Eher die Schadenbegrenzung, und die würde ich wie oben beschrieben durch die Grenze bestimmen, wie viel Arbeit dem Kind nach Hause gegeben wird. Die Situation in der Schule werdet ihr nicht ändern können.

[Mamavon4]

Ja ich denke, es wird auf das hinauslaufen. Ev. konnte er sein Können heute beweisen. Wie schon erzählt, musste er über die letzten Tage die er krank war, das Malkreuz bis zum Abwinken üben. Er kannte vorher das Thema nicht. Nun hat ihm heute die Lehrerin einen Test dazu hingelegt, den er ohne Probleme lösen konnte, wie er meinte. Vielleicht glaubt sie es ja doch mal? In Mathe muss sie ihm definitiv keine Nachholaufgaben mitgeben! Nach dem Elterngespräch sind wir schlauer und ich werde durch die längere Beobachtung meines Sohnes auch selbstsicherer auftreten können, als noch Ende Sept.