Bildungsniveau und HB-Anteil???

ganz allgemein zu Hochbegabung und IQ, theoretisch und praktisch
alibaba

Re: Bildungsniveau und HB-Anteil???

Beitrag von alibaba »

Hallo mattis,

fehlgeleitete Förderung? ich denke das ist schwierig zu beantworten.

An unserem Kiga hing mal ein Auszug aus einer Zeitung. Fördere Dein Kind nicht zu zeitig, laß es Kind sein. Diesen Artikel. wie so oft bei Zeitungsartikeln ;) sind in der Regel zu einseitig. Es ist ja nicht so, das unser Kind keine Kurse belegt. Er geht das gerne hin, es macht ihm Spaß, kostet Mama ein heiden Geld :oops: . Ich sehe das aber eher als ausbrechen aus dem Alltag, denn ich kann nicht immer in den Wald oder vorlesen und der ständige Anbieter von "Ich bin da zum spielen" kann und will ich nicht sein. Aber Förderung hast Du sehr gut mit den aufgezählten Punkten umschrieben.

Wenn ich da lese, ein Lehrer sagt zu mir, fördern Sie ihr Schulkind mehr, dann würde ich persönlich im Erdboden bei so einer Ansage verschwinden. Entweder es ist einfach so lapidar dahingesagt, oder es fällt tatsächlich jetzt erst auf, das das Kind mehr Reize braucht? Oder es liegt daran, das ich es nicht verstehe - kann auch sein. Oder eine Mama will vom Kiga das seinem Kind aus den Vorschulheften vorgelesen wird, es macht das so gerne. Das nenne ich fehlgeleitete Förderung - jetzt habe ich doch noch was gefunden.

Ich habe da auch noch einen Buchtip zur Förderung: Topfit für die Schule von Dernick/Küstenmacher. Wunderbar - finde ich. Kompetenzerwerb nur durch Dinge aus dem Alltag. Das nenne ich doch mal eine gute Förderung - wird wohl für die Schulmama aber zu spät sein.

VG
srndm
Beiträge: 37
Registriert: Di 8. Mai 2007, 15:57

Re: Bildungsniveau und HB-Anteil???

Beitrag von srndm »

Den Buchtipp von Alibaba kann ich auch sehr empfehlen!
Ich sehe auch bei vielen Familien das Problem,dass die Kinder gefördert werden mit musikalischer Früherziehung,frühen Englischkursen,Buchstaben und Zahlenlesen(was unsere übrigens auch z.T vor dem 2.Geburtstag machten-ich denke sie sehen diese Zeichen wie geometrische Figuren.Wer einen Kreis wiedererkennt,erkennt auch ein "A" oder ein"Z" wieder)
Aber vergessen wird oft,dass die Kinder auch ihren Alltag bewältigen lernen müssen-Tisch decken,Spülmaschine ausräumen etc erfordert jede Menge Planungsleistung von den Kindern.Und macht Spaß,weil die Kinder sehen,was sie schon leisten können.
Lg
Alia
Dauergast
Beiträge: 152
Registriert: Fr 6. Mär 2009, 12:06

Re: Bildungsniveau und HB-Anteil???

Beitrag von Alia »

Hallo,

meiner Meinung nach kann man die Frage, wann, wieviel und was fördern so pauschal gar nicht beantworten.

Letztendlich kommt es doch auf das Kind an. Das Kind sendet die Signale, ob es mehr input braucht, mit dem, was es hat glücklich und zufrieden ist oder es vielleicht doch zuviel des Guten bekommt.
Und das müssen wir Eltern meines erachtens nach versuchen zu erspüren.
Hinzu kommen die äußeren Umstände, Familienstruktur, Gewohnheiten usw.
Es ist außerdem auch Sache des Empfindens der Eltern, was zuviel ist und was nicht. Dem einen Erwachsenen reicht ein Termin in der Woche, der andere ist selbst in zig Vereinen usw. und fühlt sich damit wohl. Sieht es also aus einem ganz anderen Blickwinkel. Und eventuell sieht es das Kind ja auch ähnlich. Die kinder wachsen da vielleicht ein Stück weit auch rein.

Meine Kinder brauchen ihren regelmäßigen Ablauf, zuviele Unternehmungen machen sie unruhig.
Ihnen sind ihre Freiräume auch ganz wichtig, sie brauchen ihr tägliches Spiel ganz für sich bzw mit dem Bruder in den eigenen vier Wänden. Sind wir mal 2-3 tage hintereinander "nur unterwegs" gibt es klare Beschwerden. Deshalb ist unser Wochenplan auch relativ übersichtlich. Termine außer der Reihe kommen ja auch noch genug hinzu.
Was nicht heißt, dass es bei uns zuhause ruhig abläuft. Hier ist Aktion angesagt, und zwar ununterbrochen wird gespielt, gebaut, gebastelt, getobt, verkleidet .... Drinnen, draußen, mal mit Freunden, mal ohne. Zwischendurch Bücher gelesen, CDs gehört, Spiele gespielt. Langeweile kommt selten auf.

Die Kinder einer Freundin sind da zB ganz anders. Die brauchen jeden Tag Programm, sind ständig unterwegs und nicht müde zu bekommen. In den Ferien nehmen sie an allen möglichen Programmen teil, Urlaub mit Halligalli usw. Sind sie mal nur zuhause, wird eher Blödsinn gemacht oder Langeweile geschoben. Aber die Eltern sind auch ähnlich. Ob es nun Erziehung oder genetisch bedingt ist?? Keine Ahnung, vielleicht von beidem etwas?

Und so ist es hier doch auch. Hbs haben doch genauso unterschiedliche Ansprüche. Einige können sich ihren Input vielleicht, zumindest bis zu einem gewissen Alter, noch zuhause holen, andere brauchen darüber hinaus noch mehr.
Da muss jeder, denke ich, für sich genau hinschauen: Was möchte mein Kind, was braucht mein Kind und wie fühlt es sich dabei???

Letztendlich wünschen wir uns doch alles nur eins für unsere Kinder: Ein glückliches Leben!!!

LG
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