Blicke nicht mehr durch...

[Hexes]

Hallöchen, ich bin neu hier und hätte gleich mal eine Frage.

Im letzten November ließ ich auf Anraten der Lehrerin meine 10jährige Tochter austesten (AID 2.2).

Der Psychologe sagte mir damals überraschenderweise, dass meine Maus im angewandten Rechnen (T 76) und im Analysieren (T 81) eine sogenannte Teilhochbegabung hätte.

Auf Empfehlung der Lehrerin und des Psychologen, haben wir ihr Schach angeboten, was ihr auch sehr viel Spass macht.

Privat fördern wir sie bei allem, was sie interessiert.

Nun hatte ich noch mal ein Gespräch mit den betreuenden Personen und es wurde mir gesagt, dass sie keine Begabung hat.
Ich kenn mich nicht mehr aus - einmal ja, einmal nein... Bin keine Psychologin..

Könnt ihr mir verraten, wie ich das jetzt in meinem Hirn einordnen soll?

Danke, Bine

[Bliss]

Warum hat die Lehrerin zu dem Test geraten? Waren überdurchschnittliche Leistungen oder Probleme der Anlass?

Und wer sind die betreuenden Personen, haben die irgendeine Qualifikation das beurteilen zu können?

Und wofür ist es wichtig, geht es um eine Förderung, die nur Hochbegabten zusteht?

[Hexes]

Hallo Blizz,

meine Maus war in vielen Schulbereichen ihren Klassenkollegen/innen immer weit voraus. Vor allem in Mathe hatte sie von klein auf einen fast unstillbaren Wissensdurst. Für uns als Familie war das immer normal, für die Lehrerin nicht.
Sie ist in der Schule aber nicht fordernd sondern eher zurückhaltend. Ihr ist manchmal sehr langweilig und dann nimmt sie zu Hause die Mathebücher der Schwester vom Gymnasium und kann stundenlang damit arbeiten und das freiwillig.

Bei dem Gespräch war die Lehrerin, die Direktorin und eine Diplompsychologin dabei und es ging eben darum, ob sie besonders gefördert werden soll, oder nicht.
Ihre "Werte" reichen scheinbar nicht für eine Förderung, aber wie gesagt, für mich ist das Neuland.

Die Frage, die ich mir jetzt stelle - soll ich ihr trotzdem in diesen Bereichen förderangebote machen, oder nicht?

[mamma42]

Hallo Hexes,

Ist sie noch nicht in einer weiterführenden Schule?, falls ihr die Wahl habt, dann schaut doch mal, welche Schule in MINT besonderses anbietet.
Förderangebote: würde ich in jedem Fall machen, aber möglichst nicht den Gymnasialstoff vorarbeiten, lieber Sachen, die in der schule nicht oder nur am Rande behandelt werden.
allgemeine Ideen z.B.
bei Wettbewerben mitmachen (Mathe, Informatik)
einen (Lego)robotikkurs machen
Mathekurse für schlaue Kinder
Experimintierbaukästen Elektronik
Knobelaufgaben...

[Rabaukenmama]

Die Frage, die ich mir jetzt stelle - soll ich ihr trotzdem in diesen Bereichen förderangebote machen, oder nicht?

Warum nicht? Was spricht dagegen einem Kind - unabhängig vom IQ - das zu ermöglichen, was es interessiert?
Was in der Schule getan oder unterlassen wird ist eine ganz andere Sache.

[Hexes]

@mama42,
nein sie ist noch in der VS. Danke für deine Tipps! Die Angebote, die du vorgeschlagen hast,
haben wir ihr von unserem Bauchgefühl her schon angeboten und sie nimmt die Angebote
sehr gerne an. Sie löst gerne Rätsel, hat Elektrobaukästen bei denen die Schaltungen meinen Horizont
überschreiten und lernt von meinem Mann ein bißchen programmieren.
Mich freut es mehr, dass sie trotzdem liebend gerne mit Gleichaltrigen spielt und viele Freunde hat.

@rabaukenmama,
ich gebe dir vollkommen Recht, jedes Kind soll unabhängig vom IQ gefördert werden.
Ich bin jetzt nur verwirrt, weil ich nicht weiß was diese Zahlen denn nun aussagen...

[Rabaukenmama]

@Hexes: So, wie du deine Tochter beschreibt, ist sie in Mathe deutlich besser als die meisten Gleichaltrigen. Das zählt (in der Praxis) mehr als jedes Testergebnis, denn das ist nur eine Momentaufnahme und niemand weiß, wie viel der tatsächlichen Fähigkeiten wirklich gezeigt wurden.

Mein jüngerer Sohn hatte neulich so einen Test der kognitiven Fähigkeiten. Ich habe noch kein Ergebnis, bin aber sicher, das es unterdurchschnittlich sein wird. Er hat z. B. Bildkarten nicht nach Motiv sondern nach (winzigen, aufgedruckten) Nummern geordnet und anstatt der Puppe die Haare zu frisieren hat er sich mit der Puppe die Haare frisiert .

Er ist gehörlos und 3 1/2 Jahre alt, schreibt auswendig seinen
Namen korrekt und bringt sich gerade selbst das lesen bei. Zahlen benennen kann er korrekt bis in den 3stelligen Bereich. Natürlich hat er auch Defizite, aber ich sehe auch seine Stärken und die lasse ich mir von keinem Testergebnis ausreden.

[Hexes]

Rabaukenmama, finde die kreative Art deines Sohnes sehr sympatisch! Das würde zu mir passen.

Mich hat es heute nur getroffen, dass das Können meiner Maus im Gespräch so abgewertet wurde.
Zeigt jetzt dieser T Wert in Mathe eine Hochbegabung, oder ist der Wert normal?

[Maca]

Hallo Hexes,

Schön,ich freue mich immer wieder von weiblichen Mathemäusen zu hören .Die braucht unser Land dringend!
Wenn deine Tochter Mathe so liebt,dann erhaltet ihr diese Freude,unterstützt und bestätigt sie!
Ein T- Wert von 70 entspricht einem Prozentrang von 98 oder einem IQ von 130.Diese beiden Werte liegen demnach weit im HB-Bereich.Dieses Ergebnis gepaart mit ihrer Begeisterung für die Thematik lassen die Ablehnung seitens der Schule doch in einem anderen Licht erscheinen,oder ?

Vlg von Maca

[Hexes]

Danke Maca,
jetzt lass ich mich von der Aussage:"Sie hat NUR eine Inselbegabung." nicht mehr irritieren.
Sie liegt beim AID 2.2 in 6 Punkten im Hochbegabubgsbereich und beim Rest kratzt sie an der Hochbegabung.
Dass sie sehr schlau ist habe ich schon immer gewusst, aber sie ist auch vom Karakter ein wundervoller Mensch.
Sie ist sehr hilfsbereit, höflich, fröhlich und lässt es nicht raushängen, wenn sie etwas schon kann, was andere nicht können.
Ich unterstütze sie zu Hause so gut es geht, auch wenn ich ständig beim Schach und anderen taktischen
Spielen der Verlierer bin.
Von mir kann sie das nicht geerbt haben...