Hochbegabung, Faulheit und die Verantwortung der Eltern

ganz allgemein zu Hochbegabung und IQ, theoretisch und praktisch
Rabaukenmama
Dauergast
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Re: Hochbegabung, Faulheit und die Verantwortung der Eltern

Beitrag von Rabaukenmama »

Sorry, doppelt gesendet :fahne: !
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Maca
Dauergast
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Re: Hochbegabung, Faulheit und die Verantwortung der Eltern

Beitrag von Maca »

@koschka,
Bei der Matheolympiade hat mein Sohn die letzten drei Male eh schon mitgemacht.
Wir waren immer zur Siegerehrung, dieses Jahr war es ein 2. Preis.
Wenn man einmal mitgemacht hat, gehört das irgendwie dazu, dass man dabei bleibt.
So scheint das mein Sohn zu sehen.
In der Korrektur steht dann ständig an der Seite
"Wie kommst du darauf?"
"Begründung fehlt!"
"Antwortsatz fehlt"
"Lösungsweg nicht nachvollziehbar"

Er konnte alle Aufgaben lösen, formal hat er aber Defizite.

Ich halte mich nun einfach zurück und überlasse meinem Mann und Sohn das Feld.
Ein Talent ist keine Verpflichtung und es kann sich beizeiten nochmal zeigen und entfalten oder auch nicht.
Du hast recht, er muß nicht mehr leisten als andere. :)

@bliss,
das ist erstaunlich, wenn du schreibst, dass dein Sohn erzählt, in seinem Kopf keine Langeweile zu kennen,
eine wunderbare Ressource!
Und wieder bin ich beeindruckt von diesem reifen Pragmatismus, am Anfang der Stunde schnell den notwendigen Meldebeitrag leisten, dann kann er entspannen und eigenen Gedanken nachgehen;

Das ist bei meinem Sohn ähnlich, er kann das aber nicht so schön kommunizieren wie deiner :mrgreen:
Letztes Jahr zu Nikolaus hat er sich
"Einstieg in Python" gewünscht und hat die 450 drögen Seiten voller Begeisterung gelesen und ein wenig zu programmieren begonnen,
aber das war es dann auch schon,
anschließend hat er wieder er Comics gelesen :?


@rabaukenmama,
Klar muß ein Talent nicht zwangsläufig dazu führen, dass man es auch mit Begeisterung füllt,
wäre aber praktisch ;).
Meine grundsätzlichen Unsicherheiten und Überlegungen gehen eben in die Richtung
" Wie verantwortlich sind Eltern, dass Talente nicht verkümmern?"

Und diesbezüglich schwanke ich immer zwischen
"vollkommen in Ruhe lassen" und "antreiben".

Das "Problem" liegt aber zum Teil auch in mir, da ich selber keine innere Struktur keinen roten Faden habe, der mich im Umgang mit den Kindern intuitiv leitet

Ich schwanke zwischen rationalen Überlegungen und impulsiver, situtionsbedingter Unberechenbarkeit.

@momo,
Danke für deine Worte,
mein Kleiner ist halt ein wahnsinnig rationales Kind,
seine Bedürfnisse sind ihm selber häufig nicht klar und er entdeckt diese dann durch Zufall beim Ausprobieren,
nur der Anstoß etwas zu versuchen, muß leider immer von außen kommen

Danke noch mal,
ihr habt mir mal wieder vor Augen geführt, dass unser Einfluss als Eltern begrenzt ist und ich denke, dass ist die bessere Alternative, jedenfalls zu sowas, wie dem:
Zuletzt geändert von Maca am Mi 26. Apr 2017, 12:28, insgesamt 1-mal geändert.
Kim_S
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Re: Hochbegabung, Faulheit und die Verantwortung der Eltern

Beitrag von Kim_S »

Mit 8 Wochen das erste Wort gesprochen... WOW! Wobei man da nicht sagen kann, dass es bewusst ausgesprochen wurde. Aber ein Interessanter Beitrag ist es auf jeden Fall.
Smarti26
Dauergast
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Re: Hochbegabung, Faulheit und die Verantwortung der Eltern

Beitrag von Smarti26 »

.
Kim_S
Beiträge: 48
Registriert: Di 4. Apr 2017, 13:10
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Re: Hochbegabung, Faulheit und die Verantwortung der Eltern

Beitrag von Kim_S »

Hättest ja wenigstens "Punkt" schreiben können, anstatt einfach nur . :lol:
Smarti26
Dauergast
Beiträge: 77
Registriert: Do 3. Nov 2016, 12:27

Re: Hochbegabung, Faulheit und die Verantwortung der Eltern

Beitrag von Smarti26 »

:lol: hätte ich jA
alibaba

Re: Hochbegabung, Faulheit und die Verantwortung der Eltern

Beitrag von alibaba »

Ich verlange nur noch ein Minimum und selbst das wird aktuell schwierig. Die Kinder werden älter, mein 7.Klässler ist 12 und hat seinen eigenen Kopf und Vorstellungen. Und letzten Endes ist es gut so.

Meine Kraft und mein Mama-so-ist-es-Wort konzentriere ich auf die lebenswichtigen Dinge, wie z.B. Kieferorthopäde. :schwitz:

Alles Andere lasse sich laufen, auch die Instrumente, die Kind zwar lernen will, aber dafür üben - Fehlanzeige. Die theoretische Mathehochbegabung ist nicht zu sehen. Ziel ist hier die Versetzung, nicht der Kampf um eine 2.

Zwingen kann man immer weniger. Vieles ärgert mich, aber ich halte mich zurück. Der Wille muss von einem selber kommen. Ich kann nur den Rahmen schaffen, anbieten, nicht mehr. Zugreifen muss Kind schon selber.

VG
Kim_S
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Re: Hochbegabung, Faulheit und die Verantwortung der Eltern

Beitrag von Kim_S »

Wir merken auch immer wieder, je mehr wie etwas erzwingen möchten, um so mehr wird vom Kind blockiert. Dennoch möchte man ja nur das beste und wie in einem anderen Beitrag zu lesen, lässt auch die Leistung des Kindes nach bei uns und wir wissen aktuell nicht wirklich wie wir damit umgehen sollen.
Maca
Dauergast
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Re: Hochbegabung, Faulheit und die Verantwortung der Eltern

Beitrag von Maca »

Hallo,

Ich dachte ich berichte mal, wie es sich entwickelt hat, zumal die Erfahrungen mit außerschulischer Förderung ja sehr verschieden sind.
Mein Sohn hat damals das Testverfahren mitgemacht, ohne besonderes engagiert oder motiviert zu wirken.
Das muss er innerlich aber doch gewesen sein.
Seine Ergebnisse bestägtigen eine außergewöhnliche Mathebegabung.

Nun ist er schon im zweiten Jahr der Förderung (über die Wiliam-Stern-Gesellschaft) und es macht ihm
Riesenspaß!
Fast jeden 2. Samstagmorgen fährt er für 3,5 Stunden in die Uni und knobelt dort an komplexeren mathematischen Problemen. Das tut ihm gut und er kommt immer gut gelaunt nach Hause.

Da er in jüngeren Jahren schon einmal an einem Mathe-Förderprogramm (auch über die Wiliam-Stern-Gesellschaft) mitgemacht hatte und zu zu jener Zeit wenig begeistert wirkte, war ich wirklich skeptisch.

Heute ist er reifer, die Aufgaben sind deutlich komplexer und die Zielgruppe sind eindeutig
verschrobelte Nerds. :mrgreen: Dort fühlt er sich so richtig wohl. :D

Ich bin gerade sehr erleichtert und wollte das mal loswerden.
Mein Sohn hat aktuell eine richtig gute Phase und es scheint ihm gut zu gehen, seine Entwicklung verläuft durchgehend eher positiv. Auch in der Schule ist er nicht unglücklich, obwohl die Unterforderung (trotz zweimaliger Akzeleration) wieder deutlich hervortritt und er in einer Klasse gelandet ist, die nicht fair und kooperativ miteinader umgeht.

Am wichtigsten ist es mir jedoch zu beobachten, was für ein gutmütiger und toleranter Mensch aus ihm geworden ist und wie feinfühlig und empathisch er trotz seiner Asperger- Symptomatik sein kann.
Er muss viel kompensieren und macht das mit stoisch, tapferem Gleichmut, ohne sich jemals zu beschweren und zu jammern.
Ich bin so stolz auf ihn, (auch wenn ich mit sicher bin, dass er niemals eine große Karriere starten wird). :D

Das darf man doch auch mal loswerden, oder?

(bevor diese Phase zu Ende geht und er sich wieder in seine Comicwelt zurückzieht) :mrgreen:

LG
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