alibaba hat geschrieben:
Weil mir auffällt, dass hb Menschen, die ich kenne, dazu neigen, dass was sie sagen (in jeglicher Couleur) als gegeben zu argumentieren. Sie lassen keine andere Sichtweise zu oder sich nur schwer ein. Die sind schwer dazu fähig Brainstorming zu betreiben. Aber nein, ich bin nicht repräsentativ.
Ich bin ja selbst nicht repräsentativ. Aber wir haben an anderer Stelle hier mal dikutiert wie viele (getestet) hochbegabte Menschen jeder kennt. Und das sind bei den meisten Menschen nicht sehr viele, weil 1. viele Hochbgabte nie getestet wurde, 2. viele getestete Hochbegabte ihr Ergebnis nur einen engen Kreis mitteilen (aus welchen Gründen auch immer) und 3. es in den meisten normalen Gesprächen gar nicht um Hochbegabung geht (Gott sei Dank
) und daher auch diejenigen Hochbegabten, die mit ihrem IQ offen umgehen, gar nicht in die Verlegenheit kommen, ihn zu erwähnen.
Daher wundert mich, dass du jetzt doch mehrere getestet Hochbegabte kennst, weil dir ja auffällt, dass die dazu neigen, keine andere Sichtweise zuzulassen.
alibaba hat geschrieben:
Ich denke, dass jeder Mensch individuell ist.
Davon, dass dieses denken hier gemeinsamer Konsens ist, gehe ich aus.
alibaba hat geschrieben:
Und gerade über Hochsensibilität im allgemeinen scheiden sich die wissenschaftlichen Geister. Interessant finde ich dazu, dass es ganz viele Be- und Umschreibungen für den Typus Mensch gibt. Wenn ich dabei beachte, dass Sprache schon zig Tausende von Jahren alt ist, aber Hochsensibilität recht modern, dann denke ich doch, dass es das schon immer in irgend einer Form gegeben hat ohne das man es nun speziell einer Gruppe zugeordnet hat. Ich glaube, dass es keine - und das schrieb ich schon - signifikante Zusammenhänge gibt, die man einer speziellen Gruppe zuordnen könnte. Für mich persönlich ist Hochsensibilität auch viel zu groß unter einem Begriff zusammengefasst.
Über Definitionen lässt sich natürlich diskutieren. Aber mit Hochsensibilität ist es wie mit Autismus, AS(H)S, Hochbegabung oder Depressionen: es gab das alles schon immer, es gibt es immer noch, nur die Sprache hat sich verändert. Im "Struwwelpeter" was das ADHS-Kinder der "Zappelphilipp". Und dass gewisse Menschen (z.B. Leonardo da Vinci) hochbegabt waren, lässt sich an ihren Gedankengängen und Werken unschwer erkennen. Dazu brauchen sie auch keinen IQ-Test gemacht zu haben.
Früher sprach man eben nicht von "depressiv" als Krankheitsbild sondern von "schwermütig". Genauso galten hochsensible Menschen früher eben als "empfindlich" oder "Mimose". Wem beim essen viel nicht gepasst hat, der galt als heikel, wer sich oft am Verhalten anderer gestört hat als "Querulant". Dass Hochsesibilität eine Wahrnehmungsbesonderheit ist, darauf ist man erst in jüngerer Zeit gekommen. Das heißt aber nicht, dass sie "erfunden" ist. Das Märchen von der Prinzessin auf der Erbse ist mMn ein gutes Beispiel für Hochsensibilität, und das ist immerhin über 180 Jahre alt.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)