Unauffällige Hochbegabte?

ganz allgemein zu Hochbegabung und IQ, theoretisch und praktisch
FamilyUndercover

Re: Unauffällige Hochbegabte?

Beitrag von FamilyUndercover »

Auguste hat geschrieben:
FamilyUndercover hat geschrieben:Danke Euch sehr, Eure Antworten sind so bereichernd.
Es ist so schwer, sie zu verstehen. Sie ist so Ernst. Sie sagt selber von sich, dass sie wenig Freude empfindet könne. Meist sei sie traurig oder verzweifelt, allenfalls ginge es ihr " okay".
Mich macht das sehr traurig.
Sie hat einen Junior Literatur Wettbewerb gewonnen, die wollen ein Foto und ein Video von ihr. Einsendeschluss war heute, sie konnte es nicht. Weil sie sich selbst hasst.
Ich mache mir große Sorgen um sie
Das hört sich nicht gut an. Aber auch Du scheinst gerade nicht wirklich gute Stimmung zu verbreiten. Deine Tochter spürt das und mich würde es nicht wundern, wenn sie sich als Ursache Deiner Traurigkeit ansieht und sich (auch) deswegen schlecht fühlt. Versuche, das abzuschütteln und positiv in die Zukunft zu schauen. Lernt gemeinsam mehr über die Begabung. Deine Tochter wird nicht "normal" werden. Hochbegabung ist keine Krankheit. Sie ist ein Geschenk. Ihr müsst nun lernen, dieses Geschenk anzunehmen und Du hilfst Deiner Tochter nicht, wenn du jetzt selbst Trübsal bläst und mit Dir selbst haderst, weil Du es nicht früher "gesehen" hast. Jetzt ist egal, was du bisher nicht gemerkt hast. Du kannst es nicht ändern. Das ist vorbei.

Im Moment erscheinst du mir so, als würdest Du in einer Warteschleife hängen bis Dein Sohn getestet ist. Und dann? Was erhoffst Du Dir von dem Test des Sohnes? Warum wird Dein Sohn getestet? Hat der auch Probleme? Oder wollt ihr nur wissen, wie hoch sein IQ ist?

Du scheibst an anderer Stelle, dass Deine Tochter "ihn wohl übertrumpfen" würde. Darum geht es doch gar nicht. Es ist doch letztlich egal, wie hoch der IQ des Bruders ist, dass er schlau ist, wisst ihr doch schon. Dass der Bruder jetzt auch getestet wird, kann Deine Tochter noch zusätzlich unter Druck setzen - egal ob der IQ des Bruders nun tatsächlich höher oder niedriger ist. Ist er niedriger, dann fühlt sich Deine Tochter erst Recht als Alien. Ist der IQ des Bruders höher, dann fragt sie sich, wieso der Bruder damit klar kommt und sie nicht.

Sucht Euch bitte Hilfe bei jemandem, der sich mit Hoch- und Höchstbegabten auskennt. Ein "Wald- und Wiesen-Kinder-Psychologe" kann vielleicht IQ-Tests machen und auswerten, aber ist für eine Therapie bei Hoch- und Höchstbegabten nicht unbedingt der richtige Ansprechpartner. und sucht die Hilfe gleich, nicht erst wenn der Bruder getestet ist. Beim Kinder- und Jugendpsychiater z.B. bekommt man durchaus auch kurzfristige Termine, wenn es dringend ist und da gibt es einige, die sich mit HBchen auskennen.

Gruß
Auguste
Liebe Auguste,

ich musste viel über Deine Worte nachdenken.
Du hast einfach in vielen Recht.
Ich hänge zu sehr in meinem Gedanken, in meinen Schuldgefühlen fest. Ich verbreite wohl - ungewollt- tatsächlich nicht gerade eine positive Grundhaltung.
Danke, für diesen Hinweis.
Ich glaube, dass macht tatsächlich viel aus - obgleich hier es natürlich extremer rüber kommt.

Der Bruder hat auch Probleme in der Schule, aber sein Selbstbewusstsein ist einfach ein Anderes, daher zweifelt er nicht so an sich.
Rabaukenmama
Dauergast
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Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: Unauffällige Hochbegabte?

Beitrag von Rabaukenmama »

FamilyUndercover hat geschrieben: Es ist so schwer, sie zu verstehen. Sie ist so Ernst. Sie sagt selber von sich, dass sie wenig Freude empfindet könne. Meist sei sie traurig oder verzweifelt, allenfalls ginge es ihr " okay".
Mich macht das sehr traurig.
Sie hat einen Junior Literatur Wettbewerb gewonnen, die wollen ein Foto und ein Video von ihr. Einsendeschluss war heute, sie konnte es nicht. Weil sie sich selbst hasst.
Ich mache mir große Sorgen um sie
Hallo!

Ich habe das hier mal zitiert, um dir was zu zeigen. Zumindest für mich kommt es nämlich so rüber, als würde es mehr um dich gehen (deine Selbstvorwürfe, deine Traurigkeit, deine Sorgen). Das ist nicht per se schlecht, aber dann solltest DU auch an DEINEN Problemen arbeiten. Damit meine ich, dass deine Tochter vielleicht durchaus von einem guten KJP (Kinder- und JugendPSYCHIATER, nicht Pschologen!) profitieren könnte, aber diejenige, die bestimmt erst mal Hilfe braucht, bist du! Und sei es, dass du endlich damit aufhörst, von Schuldgefühlen geplagt die Probleme deiner Tochter zu analysieren und dich selbst als dafür allein verantwortlich zu sehen. Währenddessen würde deine Tochter eigentlich gerade jetzt dringend eine Mutter brauchen, die mit sich selbst "im reinen" ist.

Ehrlich - ich würde einer Mutter, die in mir ohnehin schon ein undurchschaubares, unmöglich zu "verstehendes", sehr sensibles Problemkind sieht, und die sich hauptsächlich fragt, was sie selbst "falsch gemacht" hat, auch nicht anvertrauen, was in mir vorgeht!

Was deine Tochter betrifft hältst du dich hier sehr bedeckt und antwortest auch nicht auf direkte Fragen, die immer wieder von verschiedenen Seiten kommen. Zum Beispiel ob sie was "für sich" hat, wo sie sich engagieren kann. Etwas, was sie wirklich gern macht und selsbt als sinnvoll sieht. Diese Frage kam hier immer wieder und sie steht immer noch unbeantwortet im Raum.

Du erwähnst den gewonnenen Literatur-Wettbewerb, wo sie nicht rechtzeitig "geschafft" hat, ein Foto oder Video von sich einzusenden und gibst als Grund an, dass sie sich selbst hasst. Da ist aber noch ganz, ganz viel unter der Oberfläche (quasi die unteren 7/8 des Eisbergs) und du bist trotzdem extrem knapp in deinen Beschreibungen. Und da bin ich mir sicher, dass du zumindest VERMUTUNGEN hast, was dahinter stecken könnte, die du aber (aus welchen Gründen auch immer) hier nicht schreiben willst. Es geht immer darum, wie schlecht es dir damit geht dass es deiner Tochter so schlecht geht, aber das Gespräch dreht sich im Kreis. Zumindest ich habe nicht mehr das Gefühl, dass du wirklich bereit bist, Ratschläge anzunehmen und andere hier unter deine eigene Fassade schauen zu lassen.

Warum hat deine Tochter an dem Wettbewerb teilgenommen? War es (z.B. von der Schule aus) verpflichtend, oder freiwillig. Warum bzw. wem ist so wichtig, dass sie jetzt, nachdem sie den Wettbewerb gewonnen hat, ein Foto oder Video dorthin schickt? Kriegt sie den Preis sonst nicht, wird der 1. Platz dann "aberkannt" oder wird sie dann halt nur namentlich als Gewinnerin erwähnt (was ich jetzt nicht besonders tragisch finden würde)? Was vermutest du, dass die Ursache ist, dass sie das nicht eingeschickt hat? Da können wir hier jetzt alles mögliche mutmaßen (keine Motivation, Protestverhalten weil das einschicken des Fotos von ihr erwartet wird, weil sie sich selbst nicht auf Fotos gefällt, weil sie nicht viel Wind um ihre Leistungen machen will,...). Die von Dir genannte Begründung "weil sie sich selbst hasst" lässt eigentlich alles offen. Dieser Satz kommt mir vor wie von einem Teenager "hingeschleudert" wenn ihm jemand auf die Pelle rückt und er einfach nur seine Ruhe haben will.

Darum fordere ich dich jetzt einfach mal auf, Hilfe anzunehmen. Nicht unbedingt hier im Forum, aber zumindest von einer Vertrauensperson (Freundin, Geistlicher,...) oder einem Profi (Psychologe oder Psychiater), wo du alle DEINE Befürchtungen, Ängst, Schuldgefühle usw. wirklich bennenen und in später Folge auch verarbeiten kannst. Diese Person sollte gut zuhören können und nicht sofort eine "Lösung" für dich parat haben. Wenn etwas einmal ausgesprochen ist dann verliert es sehr viel an Schwere.

Ich habe selbst ausschließlich durch ehrliche Gespräche erkennen können, wo ich mich (in Bezug auf meine Kinder) einfach in etwas verrannt habe. Bei mir war früher sehr wichtig, was andere VON MIR denken. Als mein Sohn im Kindergarten immer auffälliger wurde, nachdem er tagsüber schon "trocken" war, wieder eingenässt hat, und sich das schließlich so weit gesteigert hat, dass er Fäkalien an die Wände geschmiert hat, war ich auch verzweifelt. Er tat mir leid, ich hatte Schuldgefühle, mich "zu sehr" um seinen behinderten Bruder zu kümmern, und wollte einfach nicht wahr haben, dass ausgerechnet MEIN Kind so krasse Auffälligkeiten zeigt. Durch mehrere Gespräche mit guten Freundinnen konnte ich aber erkennen, dass es mir gar nicht um meinen Sohn ging, sondern um mich. Ich dachte, die anderen Eltern im Kindergarten würden glaube, in unserer Familie müsse es ganz schrecklich zugehen (Zwang, Gewalt, etc....) denn sonst würde ein Kind "so was" ja nicht machen! Ein normales 5jähriges Kind braucht keine Windeln mehr und schmiert auch keine Fäkalien an die Wände. Es bewirft am Strand nicht wildfremde Menschen mit nassem Schlamm, stößt nicht absichtlich kleinere Kinder von der Rutsche runter, schreit nicht wegen jeder Kleinigkeit wie am Spieß! So etwas muss es ja wo her haben - dachte ich! Es war ein echtes AHA-Erlebnis, als ich erkannte, dass ich mehr Angst von MEINEN EIGENEN Vorurteilen hatte als echte Sorge um mein Kind.

Natürlich wünschte ich mir sehr, dass all die Auffälligkeiten aufhören würden! Aber dabei ging es mir mehr darum wie ICH gesehen werde als was die echten Hintergründe dieses Verhaltens bei meinem Kind sind. Es sollte einfach wieder "funktionieren" damit nicht mehr (gefühlt) alle auf mich und unsere Familie schauen und es sollte doch, bitteschön, auch glücklich sein! Ohne viele Gespräche wäre ich nie draufgekommen, wie ich wirklich getickt habe, weil ich hinter meiner Sorge und meiner "Ich-mache-ja-ohnehin-alles-mir-mögliche!"-Einstellung meine wahren Ängste und Beweggründe gar nicht erkannt hätte. Ich habe Menschen gebraucht, die Antworten von MIR wissen wollten, die mich gepiesackt und nicht in Ruhe gelassen haben, bis ich wirklich erkennen konnte, wie ICH ticke. Und NACHDEM ich das erkannt hatte, sind die ganzen psychosomatischen Auffälligkeiten meines Sohnes nach und nach besser geworden. In seiner schlimmsten Phase waren mein Mann und ich regelmäßig bei der Psychologin, mein Sohn aber nicht.

Sorry, wenn ich Dir mit diesem Beitrag zu nahe trete. Aber ich denke du weißt sehr wohl, was ich meine. Schuldgefühle und Mitleid helfen deiner Tochter am allerwenigsten. Wem immer Mitleid entgegen gebracht wird, der wird irgendwann für sich selbst auch nur noch Mitleid empfinden können. Der Schlüssel zu einem gesunden Selbstgefühl (unabhängig vom IQ) ist Achtung und Vertrauen. Hört sich mal plausibel an, aber es ist wirklich sehr schwer, zu lernen, den eigenen Kindern Achtung und Vertrauen entgegen zu bringen, wenn es einem selbst als Kind nicht entgegengebracht wurde. Das musste ich wirklich mühsam lernen und es fällt mir immer noch manchmal schwer.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Meine3
Dauergast
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Re: Unauffällige Hochbegabte?

Beitrag von Meine3 »

FamilyUndercover hat geschrieben:Danke für Euren lieben Antworten. Es war kein einziger Vorwurf dabei.
Das ist wirklich nett.
Dennoch bin ich sehr traurig.
Sie tut mir so leid.
Ihr beschreibt Eure Kinder, dies ist sehr interessant. Lieben Dank. Ich erkenne nur meine E darin nicht wieder.
Sie hat nicht vor der Schule gelesen, sie hat nicht gerechnet oder könnte Dinonamen auswendig.
Was sie allerdings hat, erst jetzt ,denke ich darüber nach...sie grübelt viel. Sie weint oft, weil es keine Hoffnung für die Welt gibt. Weil es immer Kriege, immer Ungerechtigkeit, immer Machtspiele und Gewalt geben.wird. Weil sie privilegiert ist, andere nicht....usw.
Ich kann sie da kaum trösten.
Sie ist da tief verzweifelt- schon immer!

Ich Versuche sie zu verstehen, Hochbegabung zu verstehen. Es ist schwer
Zumal es bei drei Kindern im Ra steht ( E.ist ja schon getestet, J. folgt und G.in 2 Jahren vor der Einschulung).
Darf ich Euch fragen: Wo sehr ihr, das größte Geschenk innerhalb der HB von Euren Kindern? Wo die größte Last?

Entschuldigt, die Platten Fragen. Aber ich muss mich langsam rantasten.

Liebe Grüße und ein großes Dankeschön.

I.
PS: Der Buchtipp Extrem beschenkt, kam Recht gut an. Ein Fallbeispiel war sehr ähnlich
Hallo nochmal,

ich finde es verständlich, dass sie dir leid tut, weil sie erst ein Teenie werden musste und sie damit so lang „allein“ war. Aber weißt du, das ist JETZT nicht wichtig. Wichtig ist, dass ihr JETZT die Ursache für ihre Gefühle kennt.
Viele, viele hochbegabte Menschen wissen dies laaange nicht. Und mit lange meine ich nicht, bis zur Pupertät, sondern eher bis zu den Wechseljahren oder länger ;).

Ich bin jetzt 42 und erst seit mein Sohn verhaltensauffällig wurde, die Diagnostik gemacht wurde und so weiter, fing ich an, mich mit meiner eigenen doch sehr wahrscheinlichen Hochbegabung zu beschäftigen (ich habe als junge Erwachsene im Rahmen des Bewerbungsverfahrens zur Ausbildung einen ausführlichen IQ-Test mitgemacht und hatte da ein sehr hohes Ergebnis. Aber ich habe dem keine Bedeutung beigemessen. Ich war vielmehr froh, nicht durchgefallen zu sein und wohl „Glück“ gehabt zu haben). Ich war auch kein Wunderkind. In der Schule war ich mittelmäßig bis zur Mittleren Reife, teilweise sogar richtig schlecht. Und: Paralllele zu deiner Tochter: ich habe leider Gottes eine ausgewachsene Prüfungsangst, zum Glück nur bei mündlichen,bzw. praktischen Prüfungen. Da hab ich aber noch jede verhauen. Von den Mündlichen Prüfungen der Mittleren Reife und dem Abitur über die Fahrschul-Prüfung und die mündliche Prüfung der Ausbildung hab ich auch den Sand gesetzt...Ich habe auch gelitten und mich anders, fremd, „nicht richtig“, eben wie ein Alien gefühlt. Ich war frustriert, teilweise depressiv, oft unzufrieden und immer wieder dachte ich:“ irgendwas stimmt mit mir nicht. Warum denke/benehme ich mich nicht wie die anderen? Warum habe ich an vielen Dingen, die meine Altergenossen spannend und toll finden so gar kein Interesse und warum habe ich Interessen, die ich mit niemandem teilen kann?“ Und so weiter und so fort. Und ja, ich habe auch wenig darum geweint, dass ich nicht „gesehen“ wurde, als mir bewusst wurde, warum ich all diese Gefühle und „Probleme“ hatte, emotional, wie sozial. Vieles hätte anders laufen können Aber: Hätte, hätte Fahrradkette…Das ist passiert, nicht mehr zu ändern, der Drops ist gelutscht. Also nach vorne schauen und bei euch gibt’s noch viel „vorne“. Deine Tochter hat noch ihr ganzes Leben vor sich. Bei deiner Tochter ist es nicht „zu spät“. Es ist nie zu spät davon zu erfahren.

Ich kann dir nur raten, das Land Schuldanien zu verlassen und dich ins hier und jetzt zu begeben. Für sie. Sie braucht dich jetzt. Als Stütze als jemand, der ihr zuhört, der ihr zeigt, dass sie genau so wie sie ist, RICHTIG und gut ist. Nicht als jemand, der ihr das Gefühl gibt, etwas zu haben oder zu sein, worüber man traurig sein muss, es sollte dir in keinem Fall leid tun, dass sie SO ist. Das wird sie spüren und dann wird sie sich dir auch nicht zeigen oder öffnen können.

Warum hohe Begabung AUCH eine Gabe, ein Geschenk ist? Sagt das Wort „HochbeGABung“ das nicht schon? Deine Tochter hat ein unheimlich hohes kognitives Potenzial, ein höheres als die allermeisten Menschen auf diesem Erdball. DAS ist erst einmal etwas Besonderes, was Gutes, was Schönes.

Wenn du ihre Kindheit Revue passieren lässt, gibt es sicherlich so einiges, was sie doch von anderen Kindern unterschieden hat und das ist doch sicherlich nicht nur ihre Schwermut? Ich würde gerne mehr über deine Tochter erfahren. Wie ist sie so? Was mag sie? Was sind ihre Hobbies? Was ist ihr wichtig? Wie ist sie so im sozialen Umgang?

Sie hat auf jeden Fall eine sehr große soziale Ader, deswegen ihr großes Mitgefühl, dass du schon beschrieben hast, das dann sogar in Leid umschlagen kann. Aber es ist eben nicht nur LEID. Es ist auch eine Gabe! Vielleicht liest du dir mal die Geschichte von Greta Thunberg durch. Gut, sie ist Autistin. Aber eben auch hochbegabt. Und sie hat genau aus diesem enormen Mitgefühl für die Natur, die Erde etwas ganz Großartiges gemacht und auch sie hat erst einmal furchtbar gelitten, sogar aufgehört zu essen (was natürlich wiederum ein Extremfall ist).
Nicht jeder wird ein zweiter Einstein, eine Greta Thunberg, eine Madame Curie. Das muss auch nicht sein. Aber das Potenzial etwas Tolles aus ihrem Leben zu machen, hat deine Tochter in jedem Fall. Wichtig ist, dass deine Tochter etwas findet, wo sie sich ausleben kann, in einem positiven Sinne. Das Melancholische, das sie wohl hat, das höre ich auch sehr stark bei dir heraus. Aber jede Medaille hat zwei Seiten. Auch das ist nicht nur schlecht. Und auch hier spreche ich aus eigener Erfahrung ;). Hör ihr einfach zu, aber versuch das Gehörte von deinen eigenen Gefühlen zu trennen. Du kannst ihr nur helfen, wenn du ihr Halt geben kannst. Wenn du es aushalten kannst, dass sie manchmal leidet oder traurig ist oder die Welt nicht versteht.

Und zu den Fähigkeiten deiner Tochter: Man muss nicht vor der Schule rechnen, lesen oder alle Dinonamen auswendig können. Das hilft niemandem weiter ;). Großes Mitgefühl und ein feines Gespür für soziale Ungerechtigkeit sind eine ebenso große „Leistung“, wenn nicht sogar größer, etwas was sie ausmacht und besonders macht.

Und wenn sie beschließt einfach ganz „normal“ irgendeine Popel-Ausbildung zu machen und darin dann glücklich ist und zufrieden, dann ist es doch auch super. Hauptsache sie wird ein zufriedener Mensch. Das wird sie sicherlich nicht, wenn ihre Mutter von Selbstzweifeln und Schuldgeführen zerfressen alles bereut und ihr das Gefühl vermittelt, das etwas ganz Furchtbares mit ihr los ist. Nicht böse gemeint. Ich kann deine Gefühle verstehen, sehr gut sogar. Aber sie helfen nicht. Weder dir noch deinem Kind.

Was die Vergleicherei mit anderen Hochbegabten angeht:
Mein Sohn hat auch vor der Schule nicht gelesen. Dafür hat er 3 Wochen nach Schulbeginn gelesen, alle Buchstaben gekonnt und war quasi „durch“ mit dem Schulstoff der 1. Klasse (bis auf das schön schreiben, das will nicht so recht klappen). Meine Tochter liest vor der Schule. Aber nun auch keine Bücher oder so. Sie bekommt auch sehr gerne vorgelesen und liest nur hin und wieder Überschriften oder Aufdrucke auf Lebensmittelverpackungen oder Mal ein paar Sätze aus Sohnemanns Lesefibel. Wird sie dadurch Vorteile haben? Ich glaube nicht. Ihr wird einfach langweilig sein in der 1. Klasse :schwitz: … Nichts desto trotz habe ich meine Kinder nie in ihrem Wissensdrang gebremst, sondern war bei Bedarf da um Fragen zu beantworten.

Wie du dein kognitives Potenzial letztendlich nutzt, liegt doch vor allem an deinen Interessen, an deinen Leidenschaften, daran was dich motiviert und neugierig macht. Ich bin überzeugt, dass jeder (hochbegabte) Mensch min. 1 Sache hat, für die er richtig „brennt“. Diese Sache muss sie finden. Und höchstwahrscheinlich ist das auch bei den „Normalos“ so. Ich bin überzeugt, dass ein normal begabter Mensch mit sehr viel Ehrgeiz, Motivation und Ausdauer mehr oder genau so viel leisten kann wie ein Hochbegabter, der diese Eigenschaften eben nicht hat und eher bequem oder pessimistisch ist und schnell aufgibt. Hochbegabung ist eben kein Garant für Erfolg. Es gehört sehr viel mehr dazu, erfolgreich in etwas zu sein. Aber wenn man dazu auch noch hochbegabt ist, schadet das sicherlich nicht. Es ist eher das „drumherum“, die negativen möglichen Begleiterscheinungen, eben der Fakt, dass man oft anders denkt und wahrnimmt als der Rest. Das ist in der Kindheit und Jugend oft schwierig, vor allem wenn man es nicht einzuordnen weiß, wird aber leichter im Erwachsenenalter, vor allem wenn man um seine Hochbegabung weiß.

Bei mir war diese eine besondere Sache das malen, schreiben, zeichnen, kreativ sein und Sprachen. Ich bin Autodidakt und habe mir sehr viele Dinge selbst beigebracht und erarbeitet, war immer vielseitig interessiert, aber auch oft überehrgeizig oder wiederum zu schnell entmutigt und bequem. Ich bin beruflich absolut kein Überflieger. Das liegt aber nicht an der Hochbegabung sondern an meinem Charakter und meinem familiären Background und den Lebensumständen. Ich sitze also nicht da und denke:" oh mein Gott, ich Arme. ich bin hochbegabt und mein ganzes Leben lief so verkehrt." Ich denke, ich bin einfach selbst "Schuld" daran, dass ich bis heute beruflich orientierungslos bin, auch wenn mir bewusst ist, dass dies sicherlich etwas mit meiner Hochbegabung zu tun hat, bzw. mit dem Fakt, dass ich mich einfach für zu viele Dinge interessiere/interessiert habe und ich mich nie festlegen konnte. Nichts desto trotz: Wäre ich nicht charakterlich so gestrickt wie ich es bin, hätte es ganz anders laufen können. Hochbegabung sollte keine Entschuldigung sein für nicht dazu gehören (können), für in der Schule versagen oder ähnliches. Aber es kann eine Erklärung liefern und man kann DANN versuchen es besser zu machen.

Bei meinem Sohn sind es verschiedene „Phasen“, in denen er sich einer Sache sehr hingebungsvoll und intensiv widmet und eben sein hohes Merkvermögen, wenn ihn etwas interessiert. Wenn ihn etwas nicht interessiert, dann ist es sehr, sehr schwierig, ihm die Angelegenheit schmackhaft zu machen und das ist sehr anstrengend. Im Moment ist seine große Leidenschaft lesen (er ist 1.Klässler und liest derzeit 1-4 Stunden täglich, manchmal sogar mehr und zwar alles von Comics über Sachbücher bis hin zu Kinderromanen. Er hat sogar schon einen Erwachsenenroman aus meinem Regal gemobst, weil er den Titel so spannend fand, nur um dann festzustellen, dass der Titel irreführend ist :lol:) und Schlangen. DAfür hat er eine regelrechte Abneigung gegen Rechnen entwickelt obwohl er das VOR der Schulzeit sehr gern gemacht hat.

Bei meiner Tochter ist es ebenfalls malen, zeichnen, basteln, anderen helfen, für andere da sein. Sie ist vor allem sozial sehr kompetent. Mein Sohn hingegen hat da so seine Problemchen. Sie sind so verschieden, trotz wahrscheinlich ähnlichem IQ, trotz gleichem Umfeld.


Such nicht verzweifelt nach Beispielen, die deiner Tochter ähneln. Das bringt doch nichts. Einen „Beweis“, dass sie hochbegabt ist, bringt der Test. Davon abgesehen ist jeder Mensch einzigartig und auch hochbegabte Menschen unterscheiden sich enorm voneinander. Gemein haben sie lediglich eben die hohe kognitive Leistungsfähigkeit des Gehirns und ein hohes Ergebnis bei einem IQ-Test. Gefühlt ist es, glaube ich bei vielen Hochbegabten ein "zu viel" oder "mehr" von allem: Denken, fühlen, Wahrnehmen... Das kann manchmal sehr anstrengend sein und dann eben auch eine Last. aber eben nicht nur.

Es gibt immer wieder Muster, Dinge, die auf viele (nicht alle!) Hochbegabte zutreffen. Wie zum Beispiel eben dass hochbegabte Mädchen eher dazu neigen sich und ihre Fähigkeiten zu verstecken, während Jungs aus der Reihe tanzen und anfangen Probleme zu machen, wenn Unterforderung oder Misfit herrscht. Aber auch das ist lediglich ein Muster, das nicht auf alle zutreffen MUSS.

Mein Neffe war z.B. total unauffällig auf den ersten Blick. Er hat weder geschrieben noch gerechnet vor der Schule oder zumindest hat er es nicht gezeigt, wenn er es konnte und er hat einen IQ um die 147/148 (ganz genau weiß ich es nicht), was an den IQ deiner Tochter schon ganz gut herankommt. Er konnte aber wahnsinnig gut puzzeln schon mit 2 Jahren, ist relativ früh gelaufen und hat früh gesprochen (aber auch nicht Wunderkind-mäßig früh). Er stottert extrem, somit ist er auch sprachlich nicht als sonderlich eloquent aufgefallen, obwohl er auch hier weit überdurchschnittlich befähigt ist. Mittlerweile fällt mir oft auf, dass er einfach extrem bedacht, logisch und effizient und kreativ vorgeht und schlicht „schnell“ im Denken ist. Sei es nun beim Mau-Mau spielen, beim Gravitax-Murmelbahn aufbauen oder beim Witze erzählen oder schauspielern (er will Schauspieler werden ;)) oder auch dem Lösen einer komplizierten Formel oder dem Schreiben eines Essays.

Ich war auch unauffällig. Lesen gelernt habe ich mit 5 ½ ungefähr, vielleicht auch etwas früher. DA meine Mutter es nicht gemerkt hat, kann ich das nicht genau sagen, da es keine Dokumentation dazu gibt. Schreiben auch (allerdings Spiegelschrift, ich bin Linkshänder), aber ich habe das erst „gezeigt“ kurz bevor ich in die Schule kam. Frag mich nicht warum. Für mich war es „normal“, dass ich die Buchstaben zu Worte zusammensetzen konnte und mitlesen konnte, wenn meine Mutter mir vorlas. Es war keine große Sache für mich, es war einfach ganz natürlich für mich. Ich habe gern vorgelesen bekommen, es gab da noch keinen Grund für mich selbst Bücher zu lesen. Ich habe es also auch nicht gezeigt. Somit wusste es meine Mutter auch erst, als ich es dann zeigte.

Du weißt also nicht, was deine Tochter alles schon konnte oder wusste, ohne es gezeigt zu haben. Und das kannst und darfst du dir nicht vorwerfen.

Also: Wende dein Gesicht der Sonne zu und die Schatten werden hinter dich fallen.

Buchtipps:
Jenseits der Norm - hochbegabt und hoch sensibel? von Andrea Brackmann

Außergewöhnlich Normal hochbegabt, hochsensitiv, hochsensibel: Wie Sie Ihr Potenzial erkennen und enfalten von Anne Heintze (viele Fallbeispiele aber bei vielen nur die Vermutung der Hochbegabung. Dieses Buch hatte ich schnell gelesen, es ist "leichte" Kost, amüsant und kurzweilig dafür nicht ganz so geballt an Sach-Informationen)

Was mir persönlich auch sehr geholfen hat (viele Sachinformationen, eher trocken, aber aufschlussreich, vor allem im Hinblick auf psychische Erkrankung im Vergleich oder gepaart mit Hochbegabung):Doppeldiagnosen und Fehldiagnosen bei Hochbegabung: Ein Ratgeber für Fachpersonen und Betroffene von James T. Webb

Vielleicht auch interessant für deine sensible Tochter: Sind Sie hochsensibel? Wie Sie Ihre Empfindsamkeit erkennen, verstehen und nutzen von Elaine Aaron

Weiterer Tipp:

https://www.dghk.de (Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind e.V.) Hier kannst du dir bei einem regionalen Ansprechpartner „Hilfe“ holen, in Form von Gesprächen, es gibt auch Elterntreffs.

Gruß

Meine3
Zuletzt geändert von Meine3 am Mo 25. Mai 2020, 21:14, insgesamt 1-mal geändert.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
sinus
Dauergast
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Re: Unauffällige Hochbegabte?

Beitrag von sinus »

Liebe Meine3, magst du die Bücher noch in den Buchthread schreiben? Wäre schön...

viewtopic.php?f=30&t=5528

(Brackmann ist aber schon drin)
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
Meine3
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Re: Unauffällige Hochbegabte?

Beitrag von Meine3 »

sinus hat geschrieben:Liebe Meine3, magst du die Bücher noch in den Buchthread schreiben? Wäre schön...

viewtopic.php?f=30&t=5528

(Brackmann ist aber schon drin)

erledigt :mrgreen:
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
FamilyUndercover

Re: Unauffällige Hochbegabte?

Beitrag von FamilyUndercover »

alibaba hat geschrieben:@FamilyUndercover

Ich glaube, dass Du deiner Tochter sehr ähnlich bist. Du gehst in keiner Weise auf die vielen Fragen hier ein. Nimmst keine Beispiele und erklärst sie. Bleibst Antworten schuldig, obwohl man nur in einer Frage/Antwort eventuell zu einer Hilfestellung kommen kann. Nur ein jammern, dass alles so traurig sei, ist so depressiv wie deine Tochter hier rüber kommt.

Liebe Alibaba,

ich Versuche mich hier einzubringen, so gut es geht.
Aber ich habe vier Kinder - darunter ein Baby.
Ich habe schlichtweg keine Zeit lang zu schreiben.
Zumindest in der Phase meines Lebens muss ich mich darauf beschränken, kurz zu antworten.
Wenn Dich das stört , tut mir das leid.
Aber Du siehst ja gut für Dich, indem Du Dich zurück ziehst.

Liebe Grüße

Ich glaube, dass die Begabung nicht, für sich genommen, ursächlich an den Problemen ist. Es mag ein Verstärker sein, aber da liegt viel mehr im Argen, wenn ich deine spärlichen Posts so richtig interpretiere. Hinzu kommt da, die ja eh schwierige Zeit für die Teenager, die sich zur Frau entwickeln und was mit teils schon argen depressiven Schüben daher kommen kann. Meine 13-jährige wechselt ihre Stimmungen wie mein Mann den Belag seines Brotes beim Abendessen.

Ich steige daher hier an dieser Stelle aus. Ich empfehle Dir weiter an der therapeutischen Hilfe dran zu bleiben.

Euch wünsch ich alles Gute als Familie.

VG
Katze_keine_Ahnung
Dauergast
Beiträge: 1480
Registriert: Do 23. Jan 2020, 09:33

Re: Unauffällige Hochbegabte?

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Der Unterschied zwischen dem großen und dem jungen Pärchen ist sehr groß. Wenn sie unterschiedliche Väter haben, dann ist das eine zusätzliche Belastung für die Psyche der älteren. Das Baby braucht im Moment am wenigsten deine besondere Aufmerksamkeit. Es ist erstmal damit zufrieden satt und bespielt zu sein, es wird von keinen existenziellen Problemen gequält. Du muss Zeit finden dich um deine große Tochter zu kümmern. Nutz die Zeit solange du überhaupt noch Einfluss auf die Situation hast. Du muss dich darum kümmern, dass ihre schulische Situatuon vieelicht verbessert werden kann. Dass sie neue Hobbys, neue Freunde und neue Inspirationen finden. Du kannst dich nicht zurückziehen und sagen sie sei schon groß und selsbtständig. Wenn sie sich wirklich hasst, wie du es hier erwähnt hast, braucht sie ganz dringend deine Hilfe.
alibaba

Re: Unauffällige Hochbegabte?

Beitrag von alibaba »

FamilyUndercover hat geschrieben: Ich habe schlichtweg keine Zeit lang zu schreiben.
Zumindest in der Phase meines Lebens muss ich mich darauf beschränken, kurz zu antworten.
Weißt Du @FamiliyUndercover, dass es nicht um die Länge des Textes geht, sondern, dass das was Jemand schreibt, viel mehr über ihn aussagt, als er dem Gegenüber mitteilen möchte.

Du bist mit Dir selber beschäftigt. Es ist alles ganz furchtbar. Es ist alles depressiv und alles ganz dunkel. Ich habe bisher im Leben meiner Kinder nichts gesehen, sehe immer noch nichts und als Begründung argumentiere ich jetzt mit meinem Baby. Da erwähne ich nur kurz, dein Baby ist 1 Jahr, deine Tochter 14. Habt Ihr nebeneinander her gelebt? Was passierte in den 17 bzw. 14 Jahren wo Ihr "alleine" ward? Was habt Ihr für einen Lebenslauf? Ich denke, so als Hobbypsychologe :D, dass etwas war/ist, was den Lebenslauf deiner sensiblen Tochter massiv beeinträchtigt hat. Du hast das nie gesehen und selbst jetzt siehst du es nicht und dein Baby muss als Büßer dafür herhalten.

Ich glaube, der Grund für eure depressive Stimmung, liegt viel tiefer als wir nur erahnen können. Sucht Hilfe bzw. Ihr habt das ja schon getan, sonst wird das für deine Tochter im schlimmsten Fall noch fatal enden.

VG
sinus
Dauergast
Beiträge: 1318
Registriert: Fr 26. Nov 2010, 10:52

Re: Unauffällige Hochbegabte?

Beitrag von sinus »

@alibaba: Jetzt lehnst du dich aber weit aus dem Fenster von dem bisschen, was family_undercover bisher hier geschrieben hat. Da sind viiiiele Spekulationen dabei.

Ich finde es zwar auch eigenartig/auffällig, wie die TE schreibt - z.B. die sehr kurzen, reduzierten Sätze – das wirkt in der Tat sehr deprimiert, nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch.
Da kommt sehr wenig "Leben"/Lebendigkeit rüber. Und auch das völlige Fehlen von Antworten auf inzwischen mehrfach gestellte tiefergehende Fragen fällt auf.
Ich finde es bei all den Bemühungen um Tipps auch etwas unschön, wenn dann nur so reduzierte Antworten kommen bzw Fragen völlig ignoriert werden.
(man könnte bspw zumindest schreiben, dass man drauf nicht antworten möchte/kann).
Vor meinem inneren Auge entsteht da tatsächlich das Bild eines regelrecht erstarrten Menschen, aus dem nichts raus und in den nichts reingeht gerade.

ABER: man sollte immer bedenken, dass man wirklich nur ein bisschen Text hat und das Bild, was man sich macht, auch völlig falsch sein kann.
Das erlebe ich selbst immer wieder, wie anders und falsch man im Netz oft verstanden wird und wie viel vom Leser selbst in die Interpretation des Geschriebenen eingeht.
Insofern finde ich es sehr gewagt, solche Behauptungen aufzustellen...
(ebenso wie das von mir beschriebene Bild, @family_undercoevr - mir ist völlig klar, dass das nur Spekulation ist und völlig daneben sein kann. Ich wollte nur aufzeigen, wie es für mich rüberkommt.)

Ein bisschen mehr Information @family_undercover wäre nett gewesen, dann hätte man mit dir gezielter ins Gespräch kommen können. So wie du schreibst, ist meiner Meinung nach kein sinnvoller Austausch möglich.
Du gehst auf nichts wirklich ein, was man dir schreibt, man weiß also null, in welche Richtung der Austausch weiter gehen könnte.
So wird dir das Schreiben hier sicherlich momentan nicht weiterhelfen.
Das ist schade, weil ich – auch aus eigener Erfahrung heraus – durchaus finde, dass man hier wertvolle Gespräche führen kann.
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
alibaba

Re: Unauffällige Hochbegabte?

Beitrag von alibaba »

Ach @Sinus. Immerhin war nicht ich es, der über verschiedene Väter spekulierte, auch wenn ich, in der Tat, ebenfalls diesen Gedanken hatte.

Ich lehne mich bewusst weit aus dem Fenster, wobei so weit finde ich das gar nicht. ;)

Eigentlich dachte ich bei meinem Thread an Dich. An deine Bemühungen, die total im Sande verlaufen sind.

Es kommt nichts an Informationen. So geht Austausch nicht. Für mich total auffällig, dieser depressive Stil. Das ist ja gruselig. Ich kenne 2 Damen die sind auch so. Die Argumentation ist ähnlich. Das sind total nette Menschen, aufopferungsvoll vor Allem Dritten gegenüber. Nur ihr eigenes Leben ist Chaos und immer gibt es eine Ausrede. Für alles findet sich etwas was vorgeschoben wird. Heute war der Hund krank, morgen läuft nur kaltes Wasser, dann war auf der Arbeit so viel Stress …… mir würde es schon alleine an so viel Phantasie mangeln.

Und noch eins ist auffällig, auch aus der kurzen Informationen. Selbst mit 14 Jahren und akuten auffälligen Problem der Tochter, schafft es @FamiliyUndercover nicht (warum auch immer) ihr Kind zu unterstützen. Selbst jetzt nicht! Ich würde mir mein Baby vor den Bauch packen und der Tochter die Anmeldung hinterher tragen. Muss ich mit meinem Teenager auch noch machen. Für die Neuanmeldung als Juniorstudierender bin ich dem 6 Wochen hinterher gerannt. Ich, nicht das Kind, habe die Zeugnisse bei der Schule abgerufen. Und dann bin ich hoch, mit einem Teller geschnittener Karotten, hab mich auf den Klavierschemel gesetzt, dem Teen das Papier vors Gesicht gehalten und ganz autoritär gesagt: Jetzt! Bei aller Intelligenz und Selbständigkeit, es sind immer noch Kinder, die unsere Unterstützung brauchen, auch wenn sie es nicht sagen!
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