Unauffällige Hochbegabte?

ganz allgemein zu Hochbegabung und IQ, theoretisch und praktisch
Rabaukenmama
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Re: Unauffällige Hochbegabte?

Beitrag von Rabaukenmama »

Es ist mittlerweile sogar wissenschaftlich bewiesen, dass sich Mädchen weniger zutrauen, weil sie sich (statistisch gesehen) schlichtweg für dümmer halten. Bei einer Befragung von 5-7jährigen Kindern, ob sie das Etikett "wirklich, wirklich schlau" mit dem eigenen Geschlecht assoziieren, stellte sich heraus, dass 5jährige Buben und Mädchen sich noch nicht in ihrer Selbsteinschätzung unterschieden. Aber unter den 6-7jährigen Mädchen waren schon weniger, die das eigene Geschlecht für wirklich schlau hielten als unter den gleichaltrigen Jungs (Quelle: Science, Jänner 2017).

Aus demselben Grund (weil sie sich selbst nicht für schlau halten) wählen Mädchen und Frauen auch seltener Studienrichtungen, welche - rein gesellschaftlich - mit "hoher Intelligenz" in Verbindung gebracht werden, wie z.B. Philiosophie oder Mathematik. Diese akademischen Stereotype diskriminieren nicht nur Frauen sondern auch gesellschaftliche Minderheiten wie z.B. (in Amerika) Afroamerikaner. Bekannt ist das Phänomen auch unter dem Namen "Geniekult". Es sagt den Frauenanteil in 30 verschiedenen Disziplinen besser voraus als alle anderen möglichen Erklärungen.
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sinus
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Re: Unauffällige Hochbegabte?

Beitrag von sinus »

Rabaukenmama hat geschrieben:Es ist mittlerweile sogar wissenschaftlich bewiesen, dass sich Mädchen weniger zutrauen, weil sie sich (statistisch gesehen) schlichtweg für dümmer halten. Bei einer Befragung von 5-7jährigen Kindern, ob sie das Etikett "wirklich, wirklich schlau" mit dem eigenen Geschlecht assoziieren, stellte sich heraus, dass 5jährige Buben und Mädchen sich noch nicht in ihrer Selbsteinschätzung unterschieden. Aber unter den 6-7jährigen Mädchen waren schon weniger, die das eigene Geschlecht für wirklich schlau hielten als unter den gleichaltrigen Jungs (Quelle: Science, Jänner 2017).

...womöglich ist das u.a. AUCH mit ein Grund, warum beide meiner Mädchen - übrigens jeweils so ab 5, 6 Jahren - eine intensive Phase als Junge hatten/haben. Mit (von ihnen selbst intensiv eingefordertem) radikalem Kurzhaarschnitt, Jungenkleidung, sogar einem Jungen-"Decknamen" und Vermeidung allen typisch Mädchenhaftens. Vielleicht ist das zumindest kein Zufall, dass es genau in dem Alter begann.
(Wobei ich selbst mit ca. 11 Jahren diese Phase hatte. Kurz vor der Pubertät also. Ging bei mir bis ca. 14, 15.)
Dass die Kleine das der Großen einfach nur nachgemacht hat, halte ich für unwahrscheinlich, da durch den Altersabstand von 5 Jahren sie diese Phase der Schwester wohl nicht so ganz bewusst miterlebt haben kann.
Das erweist sich aber gerade als recht praktisch für mich, da sie jetzt genau die Klamotten der Schwester aus der Zeit anziehen kann, die sämtlich - bis hin zur Unterwäsche - neutral oder jungentypisch sind.
Mädcheninteressen/Vorlieben hatten sie übrigens beide von Anfang an kaum. Keine Filipferdchenphase, keine Rosaphase, keine Puppen etc.
(Dafür wird von meinem Bruder (vermutlich ebenfalls hb) erzählt, dass er lange und intensiv mit Puppen gespielt hat.)
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
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Der Has`
friert um die Nas.

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Katze_keine_Ahnung
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Re: Unauffällige Hochbegabte?

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Intelligenz ist ein komplexer Begriff, aber es gilt glaub ich als bewiesen, dass mathematisches Denken an den Testosteronspiegel gebunden ist. Auch wenn die Klassenbeste und Gewinnerin von allen Matheolympiaden in der Klasse meiner Tochter ein Mädchen ist, es gibt Unterschiede zwischen Frauen und Männern in der Denkweise.
FamilyUndercover

Re: Unauffällige Hochbegabte?

Beitrag von FamilyUndercover »

Danke für Euren lieben Antworten. Es war kein einziger Vorwurf dabei.
Das ist wirklich nett.
Dennoch bin ich sehr traurig.
Sie tut mir so leid.
Ihr beschreibt Eure Kinder, dies ist sehr interessant. Lieben Dank. Ich erkenne nur meine E darin nicht wieder.
Sie hat nicht vor der Schule gelesen, sie hat nicht gerechnet oder könnte Dinonamen auswendig.
Was sie allerdings hat, erst jetzt ,denke ich darüber nach...sie grübelt viel. Sie weint oft, weil es keine Hoffnung für die Welt gibt. Weil es immer Kriege, immer Ungerechtigkeit, immer Machtspiele und Gewalt geben.wird. Weil sie privilegiert ist, andere nicht....usw.
Ich kann sie da kaum trösten.
Sie ist da tief verzweifelt- schon immer!

Ich Versuche sie zu verstehen, Hochbegabung zu verstehen. Es ist schwer
Zumal es bei drei Kindern im Ra steht ( E.ist ja schon getestet, J. folgt und G.in 2 Jahren vor der Einschulung).
Darf ich Euch fragen: Wo sehr ihr, das größte Geschenk innerhalb der HB von Euren Kindern? Wo die größte Last?

Entschuldigt, die Platten Fragen. Aber ich muss mich langsam rantasten.

Liebe Grüße und ein großes Dankeschön.

I.
PS: Der Buchtipp Extrem beschenkt, kam Recht gut an. Ein Fallbeispiel war sehr ähnlich
Rabaukenmama
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Re: Unauffällige Hochbegabte?

Beitrag von Rabaukenmama »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:Intelligenz ist ein komplexer Begriff, aber es gilt glaub ich als bewiesen, dass mathematisches Denken an den Testosteronspiegel gebunden ist. Auch wenn die Klassenbeste und Gewinnerin von allen Matheolympiaden in der Klasse meiner Tochter ein Mädchen ist, es gibt Unterschiede zwischen Frauen und Männern in der Denkweise.
Das ist ein anderes Thema. Dass Männer- und Frauenhirne anders funktionieren und - statistisch - unterschiedliche Stärken und Schwächen haben, ist eine erwiesene Tatsache (auch, wenn diese von manchen Menschen vehement bestritten wird). Fakt ist aber dass Frauen und Männer gleich intelligent sind.

Wo die "männliche" Form der Intelligenz gefragt ist, werden die dafür nötigen skills gesellschaftlich eher mit Begriffen wie "genial, brilliant, hochbegabt, superschlau,etc." benannt, also wo wie "weibliche" Form der Intelligenz gefragt ist. Da ist dann eher von "sozial, diplomatisch, kompetent,taff,..." die Rede. Begriffe, die durchaus positive besetzt sind, aber eben NICHT mit geistiger Hochleistung oder Hochbegabung in Verbindung gebracht werden. Ich vermute, mal dass diese Sichtweise sich etabliert hat, weil Männer eben viele Jahrhunderte in unserer Gesellschaft wenig hinterfragt als "die Schlaueren" gesehen wurden.

Klassisches Beispiel sind die Studienrichtungen Psychologie (wo der Frauenanteil deutlich überwiegt) und Philosophie (wo der Männeranteil signifikant höher ist). Beide Richtungen behandeln ähnliche Themen und erfordern ähnliche Kompetenzen. Aber eine Philosoph wird gesellschaftlich instinktiv als intelligenter angesehen als eine Psychologin.
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Katze_keine_Ahnung
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Re: Unauffällige Hochbegabte?

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

So weit ich weiß wurden die IQ-Test erstmals von Militärs in dieser Form eingesetz und sollten bei der Musterung helfen die Richtigen für die bestimmte Bereiche zu finden. Sicherlich hatte man damals nicht an die Frauenquote gedacht. Im Film "Hidden figures" gibt es eine Frau, dessen Genialität in Mathematik nicht zu überbieten ist und eine Frau, dessen Durchblick und organisatorische Talente alles in Schatten stellen. Man tendiert dazu die mathematisch geniale Frau mehr zu bewundern, aber die Organisatorin steht integral gesehen ihr nicht nach. Ganz im Gegenteil.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Unauffällige Hochbegabte?

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@Undercover

Sicherlich gab es bei deiner Tochter bei diesem IQ auffällige Themen. Aber die sind dir vermuttlich deswegen nicht aufgefallen, weil du sie für normal hielst. Sehr wahrsheinlich gehörst etweder du oder dein Mann oder ihr beide auch dazu und so ist es für euch nichts ungewöhnliches, dass ein 5-jähriges Kind eine Stunde hochkonzentriert abreiten kann, ein 7-jähriges dicke Schinken liest, und ein 14-jähriges sich für die Weltprobleme interessiert.
Auguste
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Re: Unauffällige Hochbegabte?

Beitrag von Auguste »

FamilyUndercover hat geschrieben:Danke für Euren lieben Antworten. Es war kein einziger Vorwurf dabei.
Das ist wirklich nett.
Dennoch bin ich sehr traurig.
Sie tut mir so leid.
Ihr beschreibt Eure Kinder, dies ist sehr interessant. Lieben Dank. Ich erkenne nur meine E darin nicht wieder.
Sie hat nicht vor der Schule gelesen, sie hat nicht gerechnet oder könnte Dinonamen auswendig.
Was sie allerdings hat, erst jetzt ,denke ich darüber nach...sie grübelt viel. Sie weint oft, weil es keine Hoffnung für die Welt gibt. Weil es immer Kriege, immer Ungerechtigkeit, immer Machtspiele und Gewalt geben.wird. Weil sie privilegiert ist, andere nicht....usw.
Ich kann sie da kaum trösten.
Sie ist da tief verzweifelt- schon immer!

Ich Versuche sie zu verstehen, Hochbegabung zu verstehen. Es ist schwer
Zumal es bei drei Kindern im Ra steht ( E.ist ja schon getestet, J. folgt und G.in 2 Jahren vor der Einschulung).
Darf ich Euch fragen: Wo sehr ihr, das größte Geschenk innerhalb der HB von Euren Kindern? Wo die größte Last?

Entschuldigt, die Platten Fragen. Aber ich muss mich langsam rantasten.

Liebe Grüße und ein großes Dankeschön.

I.
Warum sollte Dir jemand hier Vorwürfe machen? Die machst du dir doch selbst schon genug, obwohl Du das gar nicht musst.

Ich gehöre ja auch zu denen, die die tatsächliche Begabung ihrer Kinder erst spät erkannt haben, bzw. durch einen "zufälligen" IQ-Test erst mit der Nase drauf gestoßen wurde. Da waren die Kids 9 und 11 Jahre alt. Und meine Kids haben beide vor der Schule gelesen und gerechnet ;) Ich hielt sie trotzdem "nur" für ziemlich clever und schnell beim Lernen.

Dass Deine Tochter schlau ist, wusstest Du sicher auch schon immer. Du wusstest halt nicht wie schlau sie ist. Du hast ihr sicher auch schon vor dem Test viele, viele Fragen beantwortet, ihre Interessen gefördert und warst ihr eine gute Mutter. Auch so fördert man ein intelligentes Kind. Dazu muss man keine Kinder in irgendwelche Kurse stecken, auch keine begabten, hochbegabten oder höchstbegabten. Es gibt auch begabte Kinder, die wollen das gar nicht. Ich behaupte mal, das sind sogar sehr viele.

Meine beiden sind solche Kinder. Die haben ein Instrument gelernt, weil sie es wollten. Dann wollten sie nicht mehr und haben aufgehört. Meine Tochter möchte gar keine außerschulischen Aktivitäten, außer sich mit ihren Freundinnen treffen. Mein Sohn geht in eine AG, wo sie Lego-Roboter bauen und Programmieren lernen. Mehr will er nicht. So war es schon vor dem Test und für beide hat sich am Freizeitprogramm genau gar nichts geändert. Sie machen das was sie wollen.

Wir wissen durch die Diagnostik, warum unser Sohn Probleme in der Schule hatte. Das Problem war aber letztlich nicht er, sein IQ oder sein gleichzeitig entdeckter "Special Effect", das Problem war seine ignorante Lehrerin, die ihn in eine Schublade gesteckt hatte, in die er nicht gehörte und die nicht bereit war, ihn da wieder rauszulassen - auch nicht nach Vorlage des Tests und der Diagnose. Unser Sohn hat die Klasse gewechselt (gleiche Klassenstufe, kein Sprung), hat dadurch komplett andere Lehrer bekommen und nun läuft es wieder in der Schule.

Du hast offensichtlich auch zu einem gewissen Zeitpunkt gesehen, dass Deine Tochter Probleme hat und Du hast gehandelt. Und wenn Du schreibst, dass Deine Tochter diese "offensichtlichen Begabtensachen" alle nicht gemacht hat, dann hattest Du gar keine Chance, ihr Begabung früher zu erkennen, weil sie es nicht zugelassen hat. Sie hat sich an ihre Altersgenossen angepasst du war unauffällig.

Wenn du jetzt intensiver in dieses Thema einsteigst, werden Dir sicher auch noch andere Dinge auffallen, die bei Deiner Tochter "anders" sind und ein Hinweis auf ihre Begabung hätten sein können. So ging es mir auch ;) Aber so ist das eben. Wir Eltern sind nicht perfekt. Ihr seid noch ganz am Anfang. Der nächste Test beim nächsten Kind steht bevor. Es braucht Zeit, sich mit den Ergebnissen auseinanderzusetzen, alles zu verstehen und "einzuordnen". Diese Zeit braucht ihr beide - Du und Deine Tochter. Dabei kann Euch der Therapeut bestimmt eine Hilfe sein - und wenn nicht, dann sucht Euch jemanden, der sich mit Hochbegabung auskennt.

Was Deine Fragen angeht:
Als Geschenk sehe ich bei der Begabung meiner Kinder, dass ihnen die Welt offen steht. Sie können alles schaffen, was sie wollen. Sie haben mehr Freizeit, da sie den Unterrichtsstoff in der Schule "mitnehmen" und nicht zu Hause stundenlang lernen und wiederholen müssen, um den Schulstoff zu begreifen.

Keine Last aber durchaus lästig ist der Perfektionismus der Tochter, der sie oft verzweifeln lässt und die Klugscheißerei vom Sohn, der es nicht lassen kann, ständig anderer Leute Fehler zu korrigieren. Aber das gab es halt im Paket mit dazu und wir arbeiten dran ;)

Ich wünsche Euch, dass ihr möglichst bald einen Weg findet, auf dem es Euch allen wieder besser gehen kann.

Gruß
Auguste
alibaba

Re: Unauffällige Hochbegabte?

Beitrag von alibaba »

FamilyUndercover hat geschrieben: Sie ist da tief verzweifelt- schon immer!
Ich glaube, du bist da schon auf dem richtigen Weg - Hilfe durch Dritte!

Hier setzt nochmals meine Frage an: Hat dein Kind etwas für sich? Etwas was Ihr unbenommen ist? Etwas wo sie Bestätigung findet? Wenn Sie diese "Weltfragen" so beschäftigen, warum tut sie nichts dafür? Tafelladen oder ein Ehrenamt? Mein Teen hat ein Ehrenamt. Vermittelt ein gutes Gefühl.
FamilyUndercover hat geschrieben: Darf ich Euch fragen: Wo sehr ihr, das größte Geschenk innerhalb der HB von Euren Kindern? Wo die größte Last?
Hier kann ich nur sagen: weder noch. Es gibt kein HB-Geschenk, aber auch keine HB-Last. Allerdings hat mein Teen auch seinen Weg gefunden. Durch die Bestätigung steht er durchaus fest mit beiden Beinen auf dem Boden.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Unauffällige Hochbegabte?

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Ein 14-jähriges angepasstes Mädchen mit dem IQ im Bereich von PR größer 99,9 wird jedem Dritten erzählen, was er von ihr hören will aber nicht im geringsten gewillt sein ihm seine innere Welt anzuvertrauen. Es wird jeden Psychologen, dessen Intention darauf besteht, sie durch irgendwelche 0815 Maßnahmen, wieder in die richtige Bahnen zu lenken, anschwindeln und belügen. Vielleicht mit den Geschichten, wie Horrormäßig es ihm zuhause geht oder wie furchtbar sie in den letzten Jahren missbraucht wurde. Vielleicht mit den Geschichten, dass alles gut sei, wie hilfsbereit alle um es herum sind und wie toll die Perspektiven sind. Keine Ahnung, was genau, aber irgendwas das die öden Besuche des Psychologen ein bisschen lebendiger macht. Es sei denn, der Psychologe ist kluger als sie selsbt und ist in der Lage sich in sie hineinzuversetzen. Wenn man mit so einem Kind zum Psychologen geht, dann nur zu einem von dem man bescheid weiß, dass er das kann.

Ich habe fast das Gefühl, dass eine leichte Depression für sehr kluge Teeny Mädchen ein normal Zustand ist. Sie suchen verzweifelt sich selbst. Versinken in Lügen. Wollen die Wahrheit nicht. Was tun? Einfach weiter leben, gleich gesinnte suchen, das Leid teilen und sich weiter darüber Gedanken machen, was einem im Leben wichtig ist und was einem Spaß macht.

Meine Tochter hat ihre beste Freundin nicht in der HB-Klasse gefunden, sondern in einer christlichen Jugendgruppe. Sie verstanden sich auf Anhieb gut, und siehe da, nachdem das andere Mädchen die Geschichte meiner Tochter gehört hat, ging sie zum Test bei dem Schulpsychologen und ließ sich bestätigen, dass sie auch hochbegabt ist. Je mehr man in unterschiedlichen Gruppen schnuppert, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man jemanden findet, mit dem man nicht nur ein Hobby teilen kann, was langewilig ist, sondern die ganze Welt des Denkens. Neulich habe die zwei Mädels ein Sachbuch rausgegraben, wie das Gehirn funktioniert und haben sich gemeinsam eingelesen. Meine Tochter alleine hätte das nicht gemacht, man braucht schon jemaden um die ungewöhlichen Interessen zu teilen. Nicht einfach nur ebenfalls hochbegbten (da wäre ja meine Tochter mit ihrem Bruder zufrieden sein können) sondern einen Seelenverwandten.
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