Unser Sohn, der im Jan. 8 wird, hatte im Juni`20 im Wisc V folgende IQ-Werte erzielt:
FS 137 VRV 132 AGD 120 VG 119 SV 113 QS 129 AAGD 122 NVI 135 Gesamt IQ 127
Nun meine Fragen:
1. Wie sind eure Kids in Mathe, die einen QS um die 130 bzw.140 haben?
Unser Sohn hatte sich sehr früh schon für Zahlen und Rechnen interessiert und begreift eigentlich alles auf Anhieb, sogar schon einfache algebraische Rechnungen und macht gute, logische Schlussfolgerungen. Das grosse Zahleninteresse hat dann prompt mit der Schule aufgehört, als er bis ins Unendliche +/- im 20er Raum rechnen musste. Seit dem Sprung in die 3. Kl. hat sich das nicht geändert. Er findet Mathe immer noch langweilig, weil man jeden Tag das selbe macht. Er interessiert sich auch sonst nicht mehr wahnsinnig für Mathe, +/- findet er anstrengend. Mal und Durch findet er schon besser. Auch ist er nicht kreativ mit Lösungswegen. Ich habe mit ihm vor kurzem Känguruu Aufgaben der 3./4. gelöst in der Hoffnung, den Funken wieder wecken zu können. Er hatte zwar Spass, er löste die Aufgaben meistens mit links, bekam die Lösungen z.T. schneller raus als ich (bin in Mathe durchschnittlich begabt). Ich musste ihm aber noch beim Textverständnis helfen (sei es aus Faulheit, fehlendem Selbstvertrauen oder Nichtkönnen), alleine wollte er die Aufgaben auf jeden Fall nicht lösen. Er konnte seinen Lösungsweg meistens nicht erklären, es wisse es einfach. Es gab bei den schwierigsten Aufgaben aber auch Fehler, weil er den Lösungsweg nicht recht sah. Aber häufig habe ich ob seinen logischen Schlussfolgerungen gestaunt.
Ich lese fast immer nur, dass mathematisch hochbegabte Kinder kaum Fehler machen und unglaublich schnell sind und leidenschaftlich gerne rechnen. Ist das erst bei einem Wert ab 140 so? Seine Lehrerin findet nicht, dass er sonderlich gut rechnen kann. Er sei ja eher langsam und er mache Rechen- und Flüchtigkeitsfehler. Sie hat mir das Beispiel genannt, dass er ihr 4 Geldbeträge zusammenrechnen sollte und sich um 10 Rappen verrechnet hatte. Er habe ihr nicht erklären können, wie er es zusammenrechnete. Mir erklärte er, dass er zuerst die Franken, dann die Rappen zusammenrechne und dann beides zusammenzählt. Bei +/- Rechnungen passieren ihm auch zu Hause regelmässig Rechnungsfehler. Ich glaube, dass die Lehrerin falsche Erwartungen an ihn stellt. Für seine 7 Jahre hält er sehr gut mit in der 3. und ich bin froh, dass er nicht wieder der Überflieger in der Klasse ist und sich anstrengen muss, um mit dem Tempo mithalten zu können.
Ich würde sehr gerne herausfinden, ob man sein Interesse an Mathe wecken könnte, weiss aber nicht wie, wenn die Lehrerin nicht mithelfen will und von ihr fordern will ich schon gar nichts! Ich muss auch noch anfügen, dass er ein Perfektionist ist und lieber Dinge nicht macht, als zu riskieren, dass er etwas nicht können könnte. Er traut sich vieles nicht zu, das hat auch die Psychologin so beobachtet. Sie musste ihn immer wieder motivieren weiter zu machen und konnte ihn beim Test z.T. zu Höchstleistungen bringen. Ich habe das Gefühl, so könnte es ja auch in Mathe sein, es gibt nur niemanden, der ihn zu diesen Leistungen motivieren könnte. Oder ist eben ein QS von fast 130 zu wenig??

2. Thema Arbeitsgedächtnis:
Die Psychologin hat uns gesagt, dass Kinder selten viel höhere AGD-Werte über 120 erziehlten. Man wisse nicht wieso, aber der AGD sei meistens tiefer als der Rest. Könnt ihr das bestätigen? Wie sieht es bei euren Höchstbegabten aus? Haben sie auch beim AGD über 130 oder Diskrepanzen?
3. Sind die Profile eurer Kinder eher homogen oder heterogen?
Seit ca. einem Jahr lese ich viel über das Thema Hochbegabung und finde es im Algemeinen unglaublich interessant.
Vielen Dank für eure Antworten!