Geigenkinder

Mathematik, Musik, Kunst - alles zu spezieller Hochbegabung
Julia1985
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Re: Geigenkinder

Beitrag von Julia1985 »

Alibaba das is aber echt heftig! Dabei geht es dort garnichtsar 4 neue Lieder zu lernen sondern lieber etwas so gut spielen das es nicht nur runter gespielt ist sonder das man es wirklich mit viel Emotion spielt. Mein kleiner ist auch noch in der 1.Lage. Und? Jedes Kind wird da einzeln bet
rachtet. Theoretisch können von 7 angetretenen Kindern 7 mal der erste Preis sein. Ich finde es sollte Spaß machen und mein kleiner hatte viel Spaß!
alibaba

Re: Geigenkinder

Beitrag von alibaba »

Hallo Julia,

nun, jeder Musiklehrer sieht das ja anders. Und unserer schickt hier nicht jedes Kind zu Jugend musiziert. Da muss man a) etwas Besonderes spielen und b) perfekt. Es wird auch hier erwartet das ein Kind alleine und mindestens täglich 30-45 Minuten übt. Spielt man mehr als 1 Instrument und kommen dann mal schon etwas mehr HA auf einen schultechnisch zu (wie beim Sohn) wird das schnell schier unerreichbar. Auch hat die Tochter nicht immer Böcke etwas 100-Mal zu üben, z.B Passagen die noch nicht so gut klappen oder schnelle Fingersätze. Übe 100mal steht bei uns dann schon mal im HA-Heft der Musikschule. :schwitz:

Man kann auch schon mal einen Anschiss einfahren wenn man etwas nicht auswendig kann oder genügend geübt hat, man kann es ja nicht auswendig. :gruebel: Trifft zwar jetzt den Sohn nicht, aber an erster Stelle steht bei mir die Schule, Schule, Schule, dann kommt eine Weile nichts und erst dann die Hobbys, darunter halt die Instrumente. Meine Kinder möchten auch noch etwas anders machen und nach Schule und HA kann es vorkommen, das man erst einmal abchillen will. Je später jedoch der Tag umso niedriger die Energie was noch in ihnen steckt - zumindest bei der Tochter. Die kämpft dann schon mal gegen das körperliche K.O. :shock:

VLG
Julia1985
Dauergast
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Re: Geigenkinder

Beitrag von Julia1985 »

Na gut aber es liegt ja an euch ob ihr diesen Lehrer wollt oder nicht. Meiner war auch der einzige dort aus seiner Musikschule der angetreten ist. Er hat das Indian Concertino gelernt das geht über 3min und er hat's Super gespielt. Wir wollten das mit der Geige damals noch garnicht und es war uns damals wichtig das er Spaß hat. Heute ist uns wichtig das es dort der Ort ist an dem er sich in seinem Tempo bewegen kann. Ohne das er warten muss. Wir haben tolle Möglichkeiten gefunden ihn anderweitig zu beschäftigen wenn die Gruppe wieder Bissel aufholen muss und somit kann er dauerhaft dort bleiben. Was richtig toll ist für ihn, da er dort gut integriert ist. Ach und zu Jugend musiziert, auch wenn du sehr gut warst heißt das noch lange nicht das du einen ersten Preis bekommst. Wenn du gerade erst 5 wurdest und Riesen Talent mit bringst, Kleinigkeiten aber aufgefallen sind und die da wollen das du nächster Jahr ohne diese Kleinigkeiten wieder kommst, dann fehlt eben ein Punkt zu Platz 1 ;)
Wenn die allerdings gewusst hätten das er einfach nur irgend eine Urkunde wollte und garnicht mal mit einem 3.preis gerechnet hat, ging das wohl bissel daneben :D
alibaba

Re: Geigenkinder

Beitrag von alibaba »

Natürlich liegt es auch an der Anzahl der Instrumente. Jedoch sind über 10 Stücke neu zu spielen in der Woche plus Wiederholung der alten schon, so finde ich ganz unabhängig von der Anzahl der Instrument, jede Menge Stoff.

Gott sei Dank fallen für die anderen 3 Instrumente normale Übungsblätter an, das wären je nach Länge der Stücke 2-3 neu zu erlernende. Das schafft man in 7 Tagen, jedoch nur beim täglichen üben, auch am WE. ;)

Trotzdem sehe ich ein Instrument als etwas was Spaß machen muss. Drill und Leistungsbewertung gibt es in Schule schon genug. Hat man so viel zu üben (pro Instrument) sieht man weder ein Licht am Ende des Tunnels noch kann man es sauber runter spielen. Dafür reicht die Zeit schlicht weg und einfach nicht - nicht mal für ein Instrument. :D

Das Pensum bei der Tochter war auch sehr hoch. 4 neue Stücke sind nicht zu schaffen.....zumindest nicht so, das man es nach einer Woche sauber runter spielt. Aber das wurde ja jetzt auf 2 Stücke reduziert plus Fingerübungen, Tonleitern und Notenlehre. ;)

Allerdings fehlt mir auch der Vergleich.....ich sehe halt nur wie lange man sitzt damit es sitzt...wieviel Stücke werden denn deiner Tochter so aufgegeben was neu für eine Woche wäre?
Julia1985
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Re: Geigenkinder

Beitrag von Julia1985 »

Mich würde ja mal interessieren was das immer für Stücke sind was sie da lernen. Meiner lernt ja nach Suzuki und da lernt er halt richtige Stücke, sind sie das auch bei euch? Das Menuett3 von Bach lernt man doch nicht perfekt in einer Woche? :shock:
Auch das Konzert was er gespielt hat ist doch nicht mal in 3 Wochen für ein Kind perfekt zu spielen. Er hat 6 Wochen benötigt um es perfekt zu spielen. Spielen heist ja nicht nur Noten runter rammeln sondern mit verschiedenen Betonungen, Vibrato an den richtigen stellen zu spielen.
alibaba

Re: Geigenkinder

Beitrag von alibaba »

Julia1985 hat geschrieben:Mich würde ja mal interessieren was das immer für Stücke sind was sie da lernen.
Na kein Menuett von Bach. ;) Hier wird aus dem Sassmanshaus gespielt (Pflichtlektüre) und als Zusatz englische Stücke, oft auch Kopien und das Ganze abhängig ob ein Vorspiel ansteht oder nicht. Über Weihnachten waren es ausschließlich Weihnachtsstücke -die gingen aber leichter von der Hand, weil die Melodie klar war. ;) Dazu gibt es noch selber geschriebene "Stücke" der Lehrer. Das zusammen mit der Wiederholung immer des alten Stoffes kann schon viel werden. Ich habe auch den Eindruck, das man erwartet nach einer Woche die aufgegebenen Stücke zu können.

Ich habe gestern mal gestoppt. Alle neuen Stücke 1x durchgespielt dauerten 20 Minuten. Mit üben hat das aber noch nichts zu tun. Und auswendig kann man sie deswegen noch lange nicht. :oops:

Naja, egal, noch macht dem Sohn das Ganze ja Spaß. Jedoch wird das Tempo mit weiterführender Schule nicht mehr zu stemmen sein. VLG
Fredericke
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Re: Geigenkinder

Beitrag von Fredericke »

Hallo Julia,
off: wie geht es deinem J. in der Schule?
Ja wie geht es euch so, würde mich auch freuen etwas von euch zu hören. Schließe mich koschka an.

Lg fredericke
Fredericke
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Re: Geigenkinder

Beitrag von Fredericke »

Hallo,

bei uns gibt es erst neue Stücke, wenn die alten Stücke gut vorgespielt worden sind. Bei Stücken die wiederholt werden sollen, ist es dann eher so das viel Technik darin steckt und das diese Technik dann zum Üben aufgeschlüsselt wird.
Wir kommen schon bei einem Instrument und drei Stücken üben auf 20 Minuten und dabei läuft die Flöte nebenbei. Wenn es dann vier oder fünf wären, wäre die Freizeit gleich Null. Ansonsten muss ich sagen reicht Klavier und Flöte vollkommen aus. Klavier ist das Hauptinstrument, was zum Üben auch einfach mehr Zeit beansprucht und das Nebeninstrument ist die Flöte. Flöte ist einfach nicht so anspruchsvoll und benötigt auch nicht so viel Zeit fürs Üben.
Es macht ihr unheimlich viel Spaß und es gab bisher kein Stück oder Lied, was sie nicht nach einer Woche auswendig spielen konnte. Es macht auch viel Freude einfach mit ansehen zu können, wie sie an ihrem Instrument reift und wächst. Es kommt jetzt schon fast täglich vor, das sie einfach Lieder aus dem Kopf nachspielt. Im Moment sind es Weihnachts- und Winterlieder, aber wir hatten auch schon Sommerlieder. Sie sagt auch selber, wenn sie Musik hört spürt sie eine schöne Freude in ihrem Körper. Musik hätte so schöne Farben.

Alibaba hast du deinen Sohn beim Üben gestoppt oder deine Tochter?

Vg fredericke
LiLaLaunebär
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Re: Geigenkinder

Beitrag von LiLaLaunebär »

Was ihr hier schreibt klingt wirklich eindrucksvoll! Wow - nicht schlecht.

Hat einer von Euch sein Kind mal dabei gefilmt? Es würde mich mal interessieren, WIE sich das dann anhört (und dabei würd mich interessieren - wie lange sie schon das Instrument spielen)
alibaba

Re: Geigenkinder

Beitrag von alibaba »

Fredericke hat geschrieben: Alibaba hast du deinen Sohn beim Üben gestoppt oder deine Tochter?
Den Sohn....der spielte zügig hintereinander alle neuen Stücke 1x.

Das Volumen bei der Tochter ist jetzt so ok. In der Regel 2 neue Stücke die man intensiver bearbeitet, Wiederholungen alter Stücke oder Fingerübungen (Tonleitern in verschiedenen Variationen) rechne ich jetzt mal nicht mit hinzu. Das ist, neben der Flöte als Nebeninstrument die man ja, wie du auch so schön geschrieben hast, auch mal "vernachlässigen" kann ;) , gut zu schaffen und passt jetzt auch gut zu Schule und den anderen Hobbys nebst Spielfreizeit.

VLG
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