andere "belehren"/Buchgeschenk zum Thema Hochbegabung

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haben Kluge Kinder auch Kluge Eltern? Alles zu Hochbegabung bei Erwachsenen
sinus
Dauergast
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andere "belehren"/Buchgeschenk zum Thema Hochbegabung

Beitrag von sinus »

...Ich hab ja gerade ein Buch über unerkannte hochbegabte Frauen und ihre Geschichte gelesen.
Ich bin ziemlich sicher, dass meine Schwester auch so eine unentdeckte Hochbegabte ist.
Sie war als Jugendliche eine Underarchiverin, wurde immer unterschätzt und stand im Schatten meines Bruders, der nur 12 Monate älter ist (auf den Tag genau!) und ein extrem braver, sehr ruhige Junge war und bspw regelmäßig bei Mathematikolympiaden gewann. (Er studierte dann auch Mathematik)
Also bei ihm konnte man eine hohe Intelligenz nicht leugnen. (Er ist auch recht breit gefächert gut aufgestellt, also nicht nur mathematisch)

Meine Schwester wie gesagt stand immer in seinem Schatten, war unangepasster, hatte schon mit 3 Jahren eine sehr starke Brille, später starke Akne und ein sehr schlechtes Selbstwertgefühl.
Sie hatte soweit ich weiß auch kaum mal längere Zeit Freunde/Freundinnen bzw wenn, dann eher andere Außenseiter. (ein Mädchen bspw aus schwierigen Verhältnissen, was mit 15 dann schwanger wurde)
Sie musste sich seitens der Lehrer sogar anhören, dass sie offensichtlich viel weniger klug sei, als der Bruder. (einmal sagte eine Lehrerin mir als viel jüngerem Kind gegenüber, sie sei wohl einfach zu dicht auf den Bruder gekommen, da "habe es nicht mehr gereicht")
Man traute ihr zweitweise noch nichtmal das Abitur zu!
Später machte sie dann ganze 3 Diplome, eines noch in der DDR, danach noch einen Ingenieurstudiengang, weil das DDR-Diplom nicht voll anerkannt war und dann eines im Bereich Wirtschaft im Fernstudium.
Heute arbeitet sie nach einer Umschulung als Netzwerkadmin in einer Behörde.

Auch in der Familie wirkte sie nie richtig zufrieden. Sie war immer ein bisschen das unverstandene Alien, aufmüpfig, zickig, unordentlich. Vermutlich auch hochsensibel - sie behauptet immer, in unserer Familie würden ihre Grenzen nicht akzeptiert. Sie hat aber auch recht enge Grenzen. Man darf ihr bspw keinerlei persönliche Frage stellen. Jahrelang wussten wir darum nichtmal, wo und als was sie arbeitet... und ich einer mich, wie sie mit Mitte /Ende 20 unter den Tisch kroch, weil jemand ein Foto auf einem Familienfest von ihr machen wollte und sie partout nicht drauf sein wollte.
Mich - die 7 Jahre jüngere Schwester und das Sonnenscheinchen; ich fiel vor allem durch mein vieles Gequassel und meine forsche, selbstbewusste und bestimmende Art auf, mir fiel alles scheinbar immer einfach so zu; mochte sie nie, sie hat mich zeitweise sogar regelrecht gemobbt. (wie teilten lange ein Zimmer)

Wir haben bis heute keine Beziehung, obwohl ich als kleine Schwester mir immer gewünscht habe, es wäre anders. Ich hab immer auch zu ihr aufgeschaut, kam aber nie an sie ran. Es kam nie was zurück.
Manchmal ignorierte sie mich tagelang komplett. Ich hab mich nach einem Streit mir ihr etwa im Alter meiner Großen jetzt sogar 1,2 mal selbst verletzt, weil ich darunter so litt.
Mit Mitte 20 habe ich nochmal versucht, Zugang zu ihr zu finden, aber es war offensichtlich, dass sie das nicht wollte.
Ich schrieb ihr damals einen langen Brief, sie antwortete mir immerhin, ließ mich aber ziemlich abblitzen.
Wir wären zu verschieden und würden nie zueinander finden, ob ich meine Vorstellung über Geschwisterbeziehungen aus amerikanischen Kitschfilmen hätte? Und ich solle doch bitte aufhören, "Küchenpsychologie" zu betreiben. (ich hatte Mutmaßungen angestellt, warum sie mich so ablehnte - als Sandwichkind im Schatten der Bruders mir gegenüber als dem Nesthäkchen. Und ob wir das nicht als Erwachsene vielleicht nun überwinden könnten, ich fände es so schade, dass wir so gar keine Beziehung hätten und ich mir z.B. nie trauen würde, sie mal zu besuchen oder von mir aus anzurufen...?)
Sie hat übrigens zu niemanden in der Familie eine gute /engere Beziehung, wohnt am anderen Ende Deutschlands, wir wissen nahezu nichts über ihr Privatleben (auf jedenFall lebt sie allein) und sie erscheint maximal alle 5 Jahre mal bei einem Familienfest und ruft zum Geburtstag der Eltern an. (Wir Kinder gratulieren uns schon länger nicht mehr, sie weiß vermutlich auch nicht, wie alt ihre diversen Nichten und Neffen sind).
Ich vermute, dadurch, dass sie kinderlos ist, ist sie jetzt auch nochmals zusätzlich/weiterhin in einer Außenseiterposition.
Einmal waren meine Eltern auf einer Reise mit meiner großen Tochter einen Tag bei ihr zu Besuch, da haben sich meine Tochter (damals 6, 7 Jahre alt) und sie recht gut verstanden und meine Tochter meinte, Tante U. wäre doch sehr nett und wir wären uns ziemlich ähnlich. (also sie und ich)
In den letzten Jahren schrieb sie meinen Eltern jedes Jahr eine Urlaubskarte und war manchmal (mal so, mal so) bei Telefonaten anlässlich eines Geburtstages auch einigermaßen offen, so dass ein Gespräch möglich war. (Also mit Vater/Mutter, ich selbst bin völlig verkrampft im Umgang mit ihr, weil ich gar nicht weiß, auf welcher Ebene ich ihr begegnen sollte...)

Ich würde ihr eigentlich das Buch über kluge/verkannt hochbegabte Frauen so gerne schenken...
Aber vermutlich würde ich ihr damit zu nahe treten, oder? Das wäre in ihren Augen bestimmt wieder so eine Grenzüberschreitung und "Küchenpsychologie"...?
Was denkt ihr?
Wie würdet ihr reagieren, wenn euch jemand sowas schenkt, der euch nicht wirklich nahe steht?
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
Meine3
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Re: andere "belehren"/Buchgeschenk zum Thema Hochbegabung

Beitrag von Meine3 »

Hallo,

ihr habt eine Beziehung, auf jeden Fall :D. Ihr seid Schwestern und steht durch eure Verwandtschaft und euer gemeinsames Großwerden im selben Elternhaus unweigerlich miteinander in Verbindung. Das Verhältnis ist nur nicht so, wie du es dir gewünscht hast oder wünschst. Das mit Geschwistern ist so vertrackt. Ich habe 2 Halbbrüder, jeweils 9 und 10 Jahre älter. Mit dem einen habe ich ein total enges Verhältnis, wir stehen uns nah, ohne je miteinander gelebt zu haben, haben viele Gemeinsamkeiten, ähnliche Denkansätze, Moralvorstellungen, Erziehungsmethoden, etcpp., unterstützen uns gegenseitig und sehen uns 4 mal im Jahr (trotz räumlicher Distanz) und telefonieren oft. Die Nichte übernachtet auch ab und zu bei uns (sie ist gleichzeitig mein Patenkind).

Mit dem anderen Bruder habe ich immer versucht Kontakt aufzunehmen und er hat das von Klein auf abgeblockt. Er war auch SEHR eifersüchtig auf mich, weil ich in seinen Augen von unserem Vater mehr geliebt wurde (was Humbug ist, ich empfand es nämlich immer anders herum ;))...Und wir haben im selben Haushalt gelebt, zumindest phasenweise.

Das Verhältnis zu deiner Schwester ist ja ohnehin sehr distanziert. Sie nimmt Abstand von der Familie und kapselt sich ab und möchte wenig/keinen Kontakt. Von daher kannst du im Grunde nicht viel kaputt machen. Du kannst ihr aber vielleicht damit helfen. Vielleicht hat sie Glück und sie springt über ihren Schatten und liest das Buch und hat dann ein AHa-Erlebnis, dass sie bereichert, erleichtert, sehen lässt. Vielleicht merkt sie dadurch, wie DU sie siehst und bekommt dadurch auch einen anderen Blickwinkel auf dich. Im schlimmsten Fall ist sie sauer auf dich, fühlt sich eingeengt und fragt sich was du damit nun wieder bezwecken wolltest. Aber ein Buchgeschenk kann nichts kaputt machen, was ohnehin nicht vorhanden ist. Ich denke, wenn es ein Buch über Asperger oder eine andere Entwicklungs- oder Wahrnehmungsstörung wäre, wäre das heikler :mrgreen:, aber die meisten Menschen konnotieren Hochbegabung doch eher ERST EINMAL positiv, zumindest wenn sie es auf sich selbst beziehen ;)...
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Rabaukenmama
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Re: andere "belehren"/Buchgeschenk zum Thema Hochbegabung

Beitrag von Rabaukenmama »

Wenn es dir ein Bedürfnis ist, deiner Schwester das Buch zu schenken, dann tu es! Ihr habt seit vielen Jahren praktisch keinen Kontakt. Was befürchtest du mit einem Buch-Geschenk schlimmer zu machen?

Das kann man auch nicht mit dem Gespräch vor vielen Jahren vergleichen, wo du gemutmaßt hast, warum dich deine Schwester ablehnen könnte. Denn das ist eine wirklich SEHR persönliche Ebene. Ich hatte mal eine Freundin, die immer interpretiert hat, warum ich Anrufe von ihr nicht angenommen habe. Das waren keine bösartigen Mutmaßungen, aber mir ging ziemlich auf die Nerven, dass sie gemeint hat, ich hätte anscheinend immer ganz viel Stress und viel zu tun. Dabei habe ich meistens das Handy einfach nicht gehört, weil es nicht in Reichweite war. Das habe ich auch mehrmals klar gestellt, und wenn sie dann am nächsten Tag wieder mal gemeint hat, ich hätte wohl gestern "mit den Kindern" so viel zu tun gehabt, bin ich ihr schon das eine oder andere Mal sprichwörtlich "übers Maul" gefahren. So Interpretationen, warum wer anderer was fühlt, kommen bei der Person, um die es geht, selten gut an. Entweder man liegt damit total daneben, dann fühlt sich der andere unverstanden, oder man trifft es ganz oder teilweise, dann fühlt sich der andere ertappt und aufgeblättert. Abgesehen davon wollen die wenigsten Menschen, die ich kenne, dass sich andere (auch Familienmitglieder) gedanklich mir ihrem Gefühlsleben befassen.

Wichtig ist beim Buch-Geschenk dass du keinerlei Erwartungshaltung hast, was die Reaktion deiner Schwester betrifft. Es kann natürlich sein, dass gar keine Reaktion kommt oder so was in der Art "Was soll das schon wieder?". Gut, dann war es trotzdem den Versuch wert. SCHLECHTER wird euer Verhältnis dadurch nicht werden (was ist noch schlechter als jahrelang kein Kontakt?).

Und im besseren Fall freut sich deine Schwester entweder über das Buch oder den Kontaktversuch oder beides! Vielleicht sind ein paar Zeilen dazu angebracht (kein Roman ;) !) dass du beim Lesen des Buchs oft an Sie denken musstest und es dir einfach ein Bedürfnis ist, ihr das Buch zu schenken, auch wenn sie sich selbst darin vielleicht nicht wieder findet.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Katze_keine_Ahnung
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Re: andere "belehren"/Buchgeschenk zum Thema Hochbegabung

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Ich würde nicht groß philosophieren, das Buch einpacken, einen kleinen Zettel hinzufügen mit irgendsowas wie: "Dort habe ich nicht nur mich, sondern auch dich gefunden". Das war es. Wie die Vorrednerinen schon geschrieben haben, was kann da noch passieren?
sinus
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Re: andere "belehren"/Buchgeschenk zum Thema Hochbegabung

Beitrag von sinus »

Danke für eure Antworten. Ich überlege noch...
Einmal habe ich ihr in der Weihnachtszeit einen Kalender geschickt. Da beschwerte sie sich dann, dass es eine Zumutung sei, ihr ausgerechnet zu so einer Zeit was zu schicken, wofür sie extra auf die Post und dann dort auch noch anstehen muss. :roll:
Zum Schulanfang der Kleinen - hier im Osten eine große Sache, vergleichbar mit Kommunion/Konfirmation anderswo - hab ich ihr jetzt auch eine Einladung geschickt, sie hat wohl per Telefon meinen Eltern gesagt, dass sie nicht kommt (womit ich auch gar nicht gerechnet habe, schon aufgrund der aktuellen Situation), aber sie hat ihre Niuchte dann auch nichtmal ein Gruß oder eine Gratulation geschickt.

Ich hab da echt ein bisschen "Respekt" vor ihr, weil ich das Gefühl habe, dass alles was von mir kommt immer nicht genehm zu sein scheint...
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Meine3
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Re: andere "belehren"/Buchgeschenk zum Thema Hochbegabung

Beitrag von Meine3 »

Dann schick ihr das vermaledeite Buch JETZT (vor Weihnachten) und schreibe rein, dass es ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk ist. oder lass es weg.

:)

Dein Impuls war, es ihr schenken zu wollen. Meine Erfahrung aus den jüngsten Ereignissen ist: immer dem Bauchgefühl nachgehen. Das stimmt meistens.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Rabaukenmama
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Re: andere "belehren"/Buchgeschenk zum Thema Hochbegabung

Beitrag von Rabaukenmama »

sinus hat geschrieben:Danke für eure Antworten. Ich überlege noch...
Einmal habe ich ihr in der Weihnachtszeit einen Kalender geschickt. Da beschwerte sie sich dann, dass es eine Zumutung sei, ihr ausgerechnet zu so einer Zeit was zu schicken, wofür sie extra auf die Post und dann dort auch noch anstehen muss. :roll:
Dann schick das Buch als Brief, der in den Postkasten gesteckt wird (außer natürlich es ist zu dick).
sinus hat geschrieben: Zum Schulanfang der Kleinen - hier im Osten eine große Sache, vergleichbar mit Kommunion/Konfirmation anderswo - hab ich ihr jetzt auch eine Einladung geschickt, sie hat wohl per Telefon meinen Eltern gesagt, dass sie nicht kommt (womit ich auch gar nicht gerechnet habe, schon aufgrund der aktuellen Situation), aber sie hat ihre Niuchte dann auch nichtmal ein Gruß oder eine Gratulation geschickt.

Ich hab da echt ein bisschen "Respekt" vor ihr, weil ich das Gefühl habe, dass alles was von mir kommt immer nicht genehm zu sein scheint...
Ich sehe das nicht als Respekt sondern als große Unsicherheit. Deine Schwester zeigt Dir bei jeder der seltenen Gelegenheiten IHRE Grenzen auf, während du anscheinend keine hast. Bei der Situation der Absage per Telefon an deine Eltern (nachdem sie von DIR eine Einladung bekommen hat) hätte ich sehr wahrscheinlich zum Telefon gegriffen und die Schwester höflich gebeten, in Zukunft auf Einladungen von Dir auch Dir Bescheid zu sagen. Ohne großen Vorwurf oder Drama, aber klar und bestimmt.

Es ist gut möglich, dass für sie wirklich alles, was von Dir kommt, nicht genehm ist. Dann kannst du eh nichts machen. Aber deswegen musst du ja nicht stillschweigend alles hinnehmen.

Und wenn deine Angst, zurückgewiesen zu werden, so riesig ist, dann schick ihr das Buch halt nicht
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sinus
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Re: andere "belehren"/Buchgeschenk zum Thema Hochbegabung

Beitrag von sinus »

Ja, ihr habt recht. Das ist ein wichtiger Anstoß - ich muss mich mal fragen, was ich eigentlich befürchte.
Ich glaube nicht das zurückgewiesen Werden ist es, sondern das weitere Zementieren ihrer (von mir vermuteten) Meinung über mich.
Als nervende, sich wichtig machende kleine Schwester, die alles besser zu wissen glaubt und sich irgendwas einbildet.
Im Grunde also eine (die) alte Geschichte.
Dabei ist das im Grunde nur das, was ich denke, dass sie denkt. Wissen tu ich es nicht.
Das war und ist meine Erklärung dafür, warum sie mich ablehnt(e). Womöglich ist es ja aber auch was ganz anders...

Ich schlaf noch mal drüber.
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(Herbstgedicht der 6jährigen)
Karen
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Re: andere "belehren"/Buchgeschenk zum Thema Hochbegabung

Beitrag von Karen »

Da bin ich der andere Meinung und würde der Wunsch kein Kontakt zu haben respektieren. Da ist zu viel Schief in Vergangenheit gelaufen. Ich würde sie in Ruhe lassen.
Rabaukenmama
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Re: andere "belehren"/Buchgeschenk zum Thema Hochbegabung

Beitrag von Rabaukenmama »

Hallo Sinus!

Ich kenne dich nicht als einen Menschen, der seine Fehler macht, indem er TUT. Wenn du Fehler machst, dann durch unterlassen oder nicht-treffen einer anstehenden Entscheidung. Sobald hier jemand ein Argument bringt übernimmst du die Gegenseite. Du wägst FÜR und WIDER so lange ab, bis du eine Riesensammlung an Argumenten für beide Optionen gesammelt hast und belässt es dann bei dem Zustand, wo du am wenigsten am IST-Zustsnd verändern musst. Und zwar nicht, weil du das für die bessere Variante hältst, sondern weil du in der Entscheidungsfindung fest hängst. Und dann stehen schon die nächsten Fragen an und alles beginnt von vorne.
Und das scheint in allen Belangen so zu sein, sei es in Sachen Früheinschulung, Klassensprung, Abklärung wegen Asperger oder Buchgeschenk für die Schwester.

Sorry wenn ich dir unrecht tun sollte. Ich schreibe nur das, was ich von meinem eingeschränkten Blickwinkel (was du hier von dir selbst preisgibst) sehe. Sogar so eine banale Sache wie der Wunsch, jemanden was zu schenken, wird von allen Seiten beleuchtet und erscheint irgendwann wie eine sehr gewichtige Sache.

Dabei wäre die Sache in einer Minute zu klären,
indem du deiner Schwester eine SMS oder e-mail schickst, wo du ihr kurz erzählst, dass du ein Buch gefunden hast, welches auch sie interessieren könnte. Dann hast du eine unmittelbare Reaktion, egal ob positiv oder negativ oder negieren, und die Sache ist vom Tisch. Kann sein, dass sie neugierig ist, kann sein dass sie das Buch nicht geschenkt möchte, es sich aber selbst kaufen will. Oder eben nicht!

Noch einfacher wäre natürlich ein Anruf, aber dass dir das nach so vielen kontaktlosen Jahren widerstrebt, kann ich verstehen. Würde mich wer Verwandter, zu dem ich keinen Kontakt habe, nach viele Jahren anrufen, würde ich als erstes vermutlich denken, dass jemand gestorben ist. Wenn es dann nur um einem Buchtipp geht wäre ich vermutlich erst mal sauer, weil der andere mir so einen Schrecken eingejagt hat ;) .
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
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