Mein Gefühl war doch richtig. Irgendwie war die Auswertung nicht in Ordnung. Er hat jetzt einfach die Prozentränge den Standardwerten angepasst.
Dafür musste er erstmal mit einer Kollegin sprechen.
Sehr seltsam.
Jetzt bin ich noch verunsicherter was die Richtigkeit angeht.
Kennt sich hier jemand mit der Auswertung aus?
K-abc II
Re: K-abc II
Hallo ,
Bin zufällig auf dieses Forum gestoßen als ich etwas ganz Anderes suchte.
Ich bin Psychologin und zudem auch Klinische Psychologin (gesetzlich geregelter Gesundheitsberuf) in Österreich. Ich habe 20 Jahre Erfahrung in der Diagnostik von Kindern und Jugendlichen. Die Durchführung verschiedener Intelligenztests, natürlich auch der KABC-II, gehört zu meiner täglichen Arbeit.
Das konkrete Kind, der Bub mit Ausismusspektrums- und ADHS-Diagnose ist ganz normal begabt.
In der Momentaufnahme der Testdurchführung erzielt er eine intraindiviuelle Schwäche bei den Aufgaben der Skala Sequentiell. Dies ist bei Kindern mit ADHS ein häufiges Ergebnis, da diese Aufgaben sehr konzentrationsintensiv sind.
Zur Interpretation:
FKI (=Fluid Kristallin-Index) - das ist der Gesamtwert über alle Skalen (Sequentiell, Simultan, Lernen, Planen, Wissen) SW 109 - das ist der Intelligenzwert: bedeutet Durchschnitt = 100 +/- 15 Punkte (also 85 - 115 = durchschnittliche Intelligenz - haben ca. 68 % der Menschen - siehe Gaußsche Normalverteilung).
(105 - 113) = Vertrauensintervall von 95 %. D.h. der wahre Wert des SW von 109 liegt mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % zwischen 105-113. D.h. des Weiteren mit einer Wahrscheinlichkeit von 5% ist dieser Wert falsch.
Prozentrang (PR) 81,6 bedeutet: 18,4 % der Vergleichgruppe (konkret hier Kinder im gleichen Alter) erbringen gleich gute oder noch bessere Leistungen; z.B. PR 11,5 bedeutet 11,5 % der Vergleichgruppe erbringen gleich niedrige oder noch schwächere Leistungen.
Die Prozentränge ergeben sich bei jedem Verfahren aus den Rohwerten der Normierungsstichprobe (im Fall der KABC-II mehrere tausend Kinder aus dem deutschsprachigen Raum D, CH, Ö) - d.h. die Umrechnung mit dem Programm von Psychometrica ist nur eine grobe Schätzung.
Das Ergebnis der Skala Wissen spricht dafür, dass das Kind gut gefördert ist, diese Skala misst stark kristalline Intelligenzanteile. Das sind jene, die durch Förderung gut beeinflussbar sind.
Die Fludie Intelligenz beeinhaltet Aufgaben, die weniger gut durch Förderung beeinflussbar sind.
In Intelligenztests fließen Intelligenztheorien ein, die durch langwierige Forschungen mehr oder weniger gut abgesichert sind. Die Konstruktion von Tests ist hochkomplex. Im Studium der Psychologie, und in keinem anderen Studium, verbringt man damit sehr, sehr viel Zeit.
Ich rate Ihnen daher Intelligenztests stets von Psychologen durchführen zu lassen, da diese am besten über Stärken, Schwächen, Aussagekraft einzeler Tests Bescheid wissen.
Schließlich ist das jeweilige Testergebnis auch in Beziehung zu setzen zum Alltag und den Schulleistungen des Kindes.
z.B. Hat das Kind tatsächlich ein schwaches Kurzzeitgedächtnis (Untertest Zahlen nachsprechen d. Skala Sequentiell) müsste sich dies zeigen, z.B. beim Auswendiglernen von Vokabeln, Gedichten, Liedtexten.
Ich hoffe das hilft weiter.
Bin zufällig auf dieses Forum gestoßen als ich etwas ganz Anderes suchte.
Ich bin Psychologin und zudem auch Klinische Psychologin (gesetzlich geregelter Gesundheitsberuf) in Österreich. Ich habe 20 Jahre Erfahrung in der Diagnostik von Kindern und Jugendlichen. Die Durchführung verschiedener Intelligenztests, natürlich auch der KABC-II, gehört zu meiner täglichen Arbeit.
Das konkrete Kind, der Bub mit Ausismusspektrums- und ADHS-Diagnose ist ganz normal begabt.
In der Momentaufnahme der Testdurchführung erzielt er eine intraindiviuelle Schwäche bei den Aufgaben der Skala Sequentiell. Dies ist bei Kindern mit ADHS ein häufiges Ergebnis, da diese Aufgaben sehr konzentrationsintensiv sind.
Zur Interpretation:
FKI (=Fluid Kristallin-Index) - das ist der Gesamtwert über alle Skalen (Sequentiell, Simultan, Lernen, Planen, Wissen) SW 109 - das ist der Intelligenzwert: bedeutet Durchschnitt = 100 +/- 15 Punkte (also 85 - 115 = durchschnittliche Intelligenz - haben ca. 68 % der Menschen - siehe Gaußsche Normalverteilung).
(105 - 113) = Vertrauensintervall von 95 %. D.h. der wahre Wert des SW von 109 liegt mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % zwischen 105-113. D.h. des Weiteren mit einer Wahrscheinlichkeit von 5% ist dieser Wert falsch.
Prozentrang (PR) 81,6 bedeutet: 18,4 % der Vergleichgruppe (konkret hier Kinder im gleichen Alter) erbringen gleich gute oder noch bessere Leistungen; z.B. PR 11,5 bedeutet 11,5 % der Vergleichgruppe erbringen gleich niedrige oder noch schwächere Leistungen.
Die Prozentränge ergeben sich bei jedem Verfahren aus den Rohwerten der Normierungsstichprobe (im Fall der KABC-II mehrere tausend Kinder aus dem deutschsprachigen Raum D, CH, Ö) - d.h. die Umrechnung mit dem Programm von Psychometrica ist nur eine grobe Schätzung.
Das Ergebnis der Skala Wissen spricht dafür, dass das Kind gut gefördert ist, diese Skala misst stark kristalline Intelligenzanteile. Das sind jene, die durch Förderung gut beeinflussbar sind.
Die Fludie Intelligenz beeinhaltet Aufgaben, die weniger gut durch Förderung beeinflussbar sind.
In Intelligenztests fließen Intelligenztheorien ein, die durch langwierige Forschungen mehr oder weniger gut abgesichert sind. Die Konstruktion von Tests ist hochkomplex. Im Studium der Psychologie, und in keinem anderen Studium, verbringt man damit sehr, sehr viel Zeit.
Ich rate Ihnen daher Intelligenztests stets von Psychologen durchführen zu lassen, da diese am besten über Stärken, Schwächen, Aussagekraft einzeler Tests Bescheid wissen.
Schließlich ist das jeweilige Testergebnis auch in Beziehung zu setzen zum Alltag und den Schulleistungen des Kindes.
z.B. Hat das Kind tatsächlich ein schwaches Kurzzeitgedächtnis (Untertest Zahlen nachsprechen d. Skala Sequentiell) müsste sich dies zeigen, z.B. beim Auswendiglernen von Vokabeln, Gedichten, Liedtexten.
Ich hoffe das hilft weiter.