Ich bin nach Gespräch mit Psychologin sehr verwirrt - Bitte um Hilfe

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JANA
Beiträge: 1
Registriert: Mo 7. Apr 2008, 13:48

Ich bin nach Gespräch mit Psychologin sehr verwirrt - Bitte um Hilfe

Beitrag von JANA »

Hallo,

Ich hoffe, ich schreibe nicht allzu wirres Zeug.

Vorab: Ich bin zu einer Kinderpsychologin gegangen, weil es in letzter Zeit Probleme im Kindergarten gegeben hat (Aggressivität, Stören, Provozieren, etc....). Mein Sohn wird demnächst 6 Jahre alt, im Herbst geht er in die Schule.
AM Freitag hatten wir dann das Endgespräch, nachdem die Psychologin 4 mal mit meinem Sohn verschiedenen Tests, Spiele und Gespräche gemacht hat.

Und es kam ganz anders als ich gedacht habe, deswegen mein Posting hier. Ich muss dazu sagen, schriftliche Befund habe ich noch nicht, ich bin sicher dass ich dort alles genauestens erklärt wird, aber ich bin schon so nervös dass ich nicht warten möchte. Die Psychologin ist erst in ein Paar Wochen erreichbar.

Sie sagte, mein Sohn wäre hochbegabt. Er hat eine IQ von 132, sie hat aber erklärt dass diese IQ irgendwie aus 2 Werten besteht. Einer ist 146 und der zweite 121 (???). Sie meinte, dass eben diese große Differenz bei meinem Sohn problematisch ist.

Sie sprach auch von anderen Werten (Punkte), die laut Ihre Info sehr unterschiedlich waren, nämlich 12 (akustisch), 15 (visuell) und 18 (logisch, räumlich und mathematischen Verständnis).
Irgendwie kann ich mit diesen Zahlen nichts anfangen. Was wären dann die durchschnittlichen Werten? 132 (146 + 121) bzw. 12, 15, 18 sind so unterschiedliche Zahlen, die können nicht das gleiche ausdrücken, oder?

Ich kann mich erinnern, bei einer der Tests musste mein Sohn Figuren mit zweifarbigen Dreiecke nachmachen. Er hat das ganze Heft ganz locker geschafft. Sie sagte schon damals, dass diese eine außerordentliche Leistung wäre. Oder die Mosaikfiguren erkennen; er hat alle Figuren erkannt.

Ich muss zugeben, beim Gespräch waren mir andere Sachen wichtiger: wie wir meine Sohn unterstützen können, Vorschläge für die Schule, Erziehung, etc...
Diese Zahlen, die sie genannt hat, waren mir nicht so wichtig. Aber ich habe das ganze Wochenende gegrübelt und es lässt mich einfach keine Ruhe.
Ich habe ein bisschen gegoogelt, aber ohne zu wissen worum es genau geht, bekomme ich keine ordentlichen Ergebnisse.
Gela
Dauergast
Beiträge: 125
Registriert: Mi 17. Okt 2007, 19:43

Re: Ich bin nach Gespräch mit Psychologin sehr verwirrt - Bitte um Hilfe

Beitrag von Gela »

Hallo Jana,

erstmal 132 ist doch gut oder?

Genaues lass dir bitte noch einmal von der Psychologin sagen, aber die Zahlen, die du nennst deuten auf eine große Diskrepanz zwischen einzelheitlichem und ganzheitlichem Denken hin (die Zahlen würden zum K-abc Test passen).
Das heißt dein Kind hat sehr gute Vorraussetzungen Aufgaben und Situationen zu verstehen, aber weniger (trotzdem noch sehr gute!) diese strukturiert umzusetzen.
Als Bild ergibt das häufig ein aggressives, vorlautes und unzufriedenes Kind.
Der Grund ist nicht schlechte Erziehung oder was ähnliches, sondern die ständige Enttäuschung darüber, dass das Kind zwar eine genaue Vorstellung im Kopf hat, sich diese aber nicht in die Realität, zumindest nicht in gewünschter Weise, umsetzen lässt.

Das ist aber sehr oberflächlich betrachtet.

Lg Gela
Axel
Dauergast
Beiträge: 82
Registriert: Di 16. Aug 2005, 12:51

Re: Ich bin nach Gespräch mit Psychologin sehr verwirrt - Bitte um Hilfe

Beitrag von Axel »

Hi Jana,

Gela hat ja schon guten Input geliefert. Was ich noch zusätzlich aus deinem Posting herauslese ist folgendes:

[quote=JANA,07.04.2008 , 14:30]
Sie sagte, mein Sohn wäre hochbegabt. Er hat eine IQ von 132,
[/quote]

Erst Mal: Glücksfall. Super!

[quote=JANA,07.04.2008 , 14:30]
Er hat eine IQ von 132, sie hat aber erklärt dass diese IQ irgendwie aus 2 Werten besteht. Einer ist 146 und der zweite 121 (???). Sie meinte, dass eben diese große Differenz bei meinem Sohn problematisch ist.
[/quote]

Große Diskrepanzen in Teilbereichen könnte man als "Inselbegabung" interpretieren. Also kann er bestimmte Dinge besonders gut, andere dafür viel weniger gut.

In diesem Fall ist das aber weniger kritsch, da er in einem Teilbereich offensichtlich hochbegabt und in einem anderen "nur" höher begabt ist. Also so gesehen kein akuter Grund zur Sorge.

[quote=JANA,07.04.2008 , 14:30]
Probleme im Kindergarten gegeben hat (Aggressivität, Stören, Provozieren, etc....). Mein Sohn wird demnächst 6 Jahre alt, im Herbst geht er in die
[/quote]

Die Relevanz des IQ für die Problemen, welche eher sozialer Natur ist, sind beschränkt.
Es könnte um eine Verkettung von Unterforderung->Langeweile->Keine Aufmerksamkeit->also stören
sein (Muss es aber nicht.)
An dem eigentlichen Sachstand (Unterforderung) kannst Du nichts ändern (es sei denn Du lässt Dein Kind jedes zweite Schuljahr überspringen, was allerdings ausführlich von jemandem, der sich damit auskennt, evaluiert werden solle).
Daher würde ich es mit Erziehung probieren (ja, das klang jetzt etwas flapsig): Auch ein 6 Jährigen muss lernen, dass er sich zu benehmen hat. Auch wenn ihm langweilig ist.
Evtl. kann die Grundschullehrerin durch spezielle Angebote die Unterforderung entschärfen, aber verspreche Dir da nicht zu viel von. Dafür sind die Klassengrößen in Deutschland meistens zu groß.
Das reine Überspringen ist keine problemfreie Lösung. Vom Altersunterschied abgesehen lernen Kinder in der Schule auch Dinge, die man nicht durch einen hohen IQ wettmachen kann: Zum Beispiel der Umgang mit Gleichaltrigen, also genau das wo Dein Sohn evtl. Mängel haben könnte.

Spontan würde mir nur eine spezielle Hochbegabtenschule oder Klasse einfallen. Evtl. lohnt es sich auch Deinen Sohn mit anderen gleichaltrigen Hochbegabten zusammenzubringen. Vieles scheint sich dann von selbst zu lösen. (z.B. MensaKids *werbungmach*).

Auf jeden Fall würde ich noch - wenn die Gespräche mit der Psychologin zu wenig konkrete Hilfe bringen - weitere Beratung in Anspruch nehmen.
Jedes Kind ist anders und ein solches Forum kann nur "Ideen" aber selten wirklich passende Lösungen produzieren.

Viele Grüße
Alexander
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