Test da und so weit wie vorher

Fragen, Antworten und Erfahrungen zu IQ-Tests
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3fachmama
Beiträge: 22
Registriert: Mo 31. Jan 2011, 09:01

Test da und so weit wie vorher

Beitrag von 3fachmama »

wir haben gestern das testergebniss bekommen.
er hat bei einer kinder und jugendpsychologin (die er kannte) den Hawik test gemacht.
es waren 2 testtage, beidemale 1 stunde. sie hat ihn jedesmal gelobt, dass er so toll mitgemacht hat.
hat mir auch beim 2. mal gesagt, dass er seit ganz langer zeit, das erste kind war, dass eine harfe benennen und erklären konnte, dass er ein pfiffiges kerlchen wäre.
nun ja. gestern dann das ergebniss. sie ist den test nicht im detail mit mir durchgegangen. sie hat nur gesagt, dass er
seinen schwerpunkt wohl im sprachlichen bereich hat. bei diesen tests hat er am besten abgeschnitten.
da liegt er bei 115.
also doch nicht hochbegabt, wie die schulärztin meinte.
er hätte super mitgemacht. deshalb denken wir auch nicht, dass das testergebniss verfälscht ist, weil er keinen bock hatte.

und nun?
auf der einen seite bin ich ganz froh, dass er nicht hb ist. auf der anderen seite hat er aber genau diese auffälligkeiten, die da immer beschrieben werden. auch ist er schnell unterfordert. wenn er was kann, will er gleich das nächste.

und bei einigen tests hat er das auch gezeigt. da hatte er bei den schwierigen sachen alles richtig und bei den leichten hat er ewig gebraucht oder hat resigniert.
da war sie selbst erstaunt, weil er die schweren so schnell gelöst hat.

sie meint, wenn er in der schule wäre könnten wir vielleicht irgendwann mal nochmal einen machen. aber sie denkt nicht, dass er dann vom iq viel höher käme.
ist mir ehrlich gesagt auch egal. trotzdem sind wir irgendwie total durcheinander.
wenn ich in foren lese oder berichte durchlese passt soviel auf ihn.

seine ganze entwicklung, sein verhalten ....

musstet ihr eigendlich einen fragebogen ausfüllen über das kind? meine freundin musste das.
wir nicht.

schon komisch. oder?
was haltet ihr davon?
alibaba

Re: Test da und so weit wie vorher

Beitrag von alibaba »

Tja, Willkommen im Club. :lol:

Das ist das was ich immer schreibe und versuche hier einzubringen. Listen sind nicht dazu geeignet, auch nicht die Fähigkeiten der kleinen Kinder, hier anzunehmen, das Kind sei automatisch hochbegabt. Ich glaube mich erinnern zu können, das ich das auch zu Dir geschrieben habe, oder?

Wenn der höchste Wert 115 war, wie sieht denn dann der Gesamt-IQ aus?

Das Problem an diesen Tests ist, will man einem Problem auf die Spur kommen, muss man mit dem richtigen Test testen. Mein Sohn, der ja auch 6 Jahre alt ist, wurde nicht mit dem HAWIK getestet. Da hätte ich zwar dann einen wunderschönen IQ-Wert, aber keine Lösung.

Jetzt habt ihr zwei Probleme. Einmal diese "Verdächtigung" der Lehrerin über Hb, welche sich jetzt dummerweise nicht bestätigt hat. Auch so kann man schon gestempelt werden. DFas andere Problem ist, ja nach Info über die anderen IQ-Werte (z.B. Merkfähigkeit würde mich mal interessieren oder die mathematische Richtung), das er sicherlich durch diese Vorschulklasse ein Jahr in der 1.Klasse verloren hat und vieles für ihn in der 1.Klasse zu leicht sein wird. Vielleicht erwischt ihr ja eine gute Lehrerin, die das kompensieren kann. Bis dahin könnt irh an der Konzentration arbeiten und am Verhalten. Denn das ist für Schulerfolg eigentlich am wichtigsten.

Schreib mal, wenn du willst, noch etwas über die anderen Werte und was im Auswertungsgespräch denn nun gesagt/vorgeschlagen wurde.

LG
Irrlicht
Beiträge: 18
Registriert: Mi 23. Feb 2011, 21:51

Re: Test da und so weit wie vorher

Beitrag von Irrlicht »

Hallo,
auf der einen seite bin ich ganz froh, dass er nicht hb ist. auf der anderen seite hat er aber genau diese auffälligkeiten, die da immer beschrieben werden. auch ist er schnell unterfordert. wenn er was kann, will er gleich das nächste.
Ich glaube nicht, dass Du "ganz froh" bist, denn die Probleme die Du/Ihr/er hat, sind ja weiterhin da - ohne die "schöne Schublade" HB.

Wer sagt denn, dass nicht auch nicht hochbegabte, sondern normal begabte, höher begabte oder auch weniger begabte(!) Kinder -somit potentiell jedes Kind- große Lust auf Neues hat?
Was ich sagen will: Neugierverhalten, keine Lust auf Wiederholungen, Ungeduld bei Wiederholungen etc. sind mitunter intelligenzunabhängige Eigenschaften!

Aufpassen muss man beim Lernen, dass der Stoff tatsächlich beherrscht wird, bevor es weiter geht - sonst ist die Verarbeitung zu oberflächlich und komplexeres wird nicht mehr vernetzt. Zudem fordert ein Leben in unserer Gesellschaft, dass wir toleranter ggü. Wiederholungen und "Unterforderungen" sein müssen (alltägliches fordert einen eben meist nicht so wahnsinnig...).
Andererseits kannst Du ihm doch immer zusätzliches "Futter" anbieten - vielleicht auch als Belohnung für Inhalte, die sein Neugierverhalten nicht gerade ansprechen.

Und: Ein IQ von 100 entspricht dem Durchschnitt - mit 115 ist er schneller denkend als viele andere!

Und: Vertrau dem HWIKR und co nicht blind. Es kommt manchmal zu erstaunlich großen Abweichungen, wenn ein und das selbe Kind verschiedene Diagnostiken macht. Deine 115 ist ein Richtwert, nicht das Maß der Dinge ;-)

Lg,

Irrlicht
alibaba

Re: Test da und so weit wie vorher

Beitrag von alibaba »

Irrlicht hat geschrieben: Und: Ein IQ von 100 entspricht dem Durchschnitt - mit 115 ist er schneller denkend als viele andere!
Das ist, wenn ich es richtig gelesen habe, "nur" der Wert aus dem sprachlichen Teil und somit am höchsten. Der Gesamt-IQ dürfte niedriger sein, wenn ich mich nicht irre. Dazu müsste aber unsere 3fachmama etwas mehr schreiben.

VG
Irrlicht
Beiträge: 18
Registriert: Mi 23. Feb 2011, 21:51

Re: Test da und so weit wie vorher

Beitrag von Irrlicht »

Hallo Koschka,

das:
funktioniert aber so bei den kindern nicht. wenn ein kind gezwungen wird irgendwas zu machen, was ihn seinen augen keinen wert hat, gibt es schnell auf, verliert das interesse an ganzem und macht nicht mehr mit
habe ich auch überhaupt nicht geschrieben!

Natürlich muss etwas "einen Wert" haben - doch diesen Wert müssen wir manchmal erst lernen.

Motivation (also der "Wert etwas zu tun") kann aus der Sache selbst heraus entstehen oder von außen angeregt werden (und das ist deutlich häufiger so). Diese von außen angeregte, die extrinsische Motivation kann nun durch verschiedenes angeregt werden, zB. möchten Kinder (nicht nur die) jemandem gefallen (Untersuchungen zeigen, dass Grundschulkinder zu einem sehr großen Teil FÜR die geliebte Lehrerin lernen!), sie möchten auch Sanktionen, Liebesentzug entgehen oder sie lieben den Wettbewerb (Leistungsmotiv) uswusw.
Wenn ich heute meine Fenster putze, mache ich das nicht, weil ich diese Tätigkeit gerne mag. Es hat dennoch einen Wert für mich das zu tun, weil ich gerne saubere Fenster mag und leider niemanden anderen dazu zwingen kann, das für mich zu tun.
Übt ein Kind zB das Lesen und mag das nicht, weil es ihm überhaupt keine sachimmanente Freude bereitet, ständig einfachste, langweilige Worte ohne Spannung zu synthetisieren, muss man als Eltern, Lehrer versuchen, das Kind zunächst extrinsisch zu motivieren - d.h. als Eltern eine schöne Lesestimmung herstellen, loben, richtig helfen, über den Text erzählen, Vergünstigungen in Aussicht stellen etc. Und vielleicht mag das Kind dann -wenn es das Lesen sicher beherrscht - eigene Bücher "verschlingen" und in fremde Welten tauchen.
Der Weg dahin geht aber nur darüber, manchmal bereit zu sein, etwas zu tun, was man nicht so wahnsinnig gerne mag.

Irrlicht
alibaba

Re: Test da und so weit wie vorher

Beitrag von alibaba »

Irrlicht hat geschrieben: Der Weg dahin geht aber nur darüber, manchmal bereit zu sein, etwas zu tun, was man nicht so wahnsinnig gerne mag.
Richtig. Das ist wohl das, was mein Sohn definitiv noch lernen muss. Und genau das hat etwas mit Erfolg oder Nichterfolg in der Schule zu tun. Allerdings braucht es dazu auch eine gute Schullernumgebung und über klugeKinder aufgeklärte Lehrer. Damit auch die Kinder, die das nicht so einfach können, trotzdem Freude am Akzeptieren empfinden.

VG
Irrlicht
Beiträge: 18
Registriert: Mi 23. Feb 2011, 21:51

Re: Test da und so weit wie vorher

Beitrag von Irrlicht »

Hallo Koschka,

ich kriegs nicht auf den Punkt, wo wir hier aneinander vorbeireden, na, schreiben - beim Reden wärs wahrscheinlich längst klar.

- natürlich muss ein Kind einen Wert in etwas erkennen, um zu handeln
- manche Werte muss man erst lernen, weil man erst nach und nach Konsequenzen einer Handlung (oder einer Nichthandlung) abschätzt

Das Langeweile fürchterlich ist, ist keine Frage.

Der Punkt ist (egal on das Deinen 4jährigen betrifft oder eine erwachsene Person): das hedonistische Prinzip funktioniert nicht. Wer nicht lernt, sich selbst zu motivieren, Dinge zu tun, die nicht nur den Interessen dienen, wird nicht zurecht kommen und handelt sehr unklug.
Als Erwachsener hat man das meistens gelernt - Kinder müssen das erst noch lernen. Und dabei ist es unerheblich ob ein Kind sehr begabt ist oder nicht, ...zB Zähne müssen geputzt werden, auch wenn ein Kind mit erwachsenen Erklärungen bzgl Karies und co noch nix anfangen kann ;-)
Als Erwachsene müssen wir versuchen, Kinder zu motivieren, manchmal eben auch die Dinge zu tun, die nicht in ihrem Interesse liegen.

Das Leben ist keine Bonbontüte - aber wenn mans geschickt anstellt, hat man mehr Bonbons als andere :!:

Lg,

Irrlicht
Dream

Re: Test da und so weit wie vorher

Beitrag von Dream »

Hallo,
ich glaube nach wie vor, dass man sich nach den ganzen Beschreibungen, was eine Hb ausmacht nicht uneingeschränkt richten kann. Sicherlich haben HB vielleicht ehr Interesse an abstrakten Dingen. Aber ein Kind, was viel vorgelesen bekommt hat bestimmt auch früh ein Interesse an Buchstaben, auch wenn es nicht HB ist. Genauso ist es mit dem Zählen. Jedes Baby hat einen angeborenen Zahlensinn. Zählen und Rechnen an sich haben eben nichts mit HB zu tun. Es spielt eigentlich keine Rolle. Wenn ein normal begabtes Kind interesse hat, kann es auch bis 10 zählen lernen. Heute geht man viel ehr auf die Knder ein als früher. Ich habe viel mit Erwachsenen HB zu tun. Mein Mann ist getestet Höchstbegabt. Ich selber bin HB. Aber ich kann bis heute schlecht rechnen. Was mir sofort bei HB aufällt ist nicht ihre Rechenkunst oder sowas, sondern die Art des Denkens, denn die ist definitiv anders. Ich kenne einige Kinder die mit 2 perfekt bis 10 zählen können und die Buchstaben können usw. Was solls. Das ist aber noch lange keine Transferleistung. Und neugirig sind Kinder immer. Umgedreht kann ich mich nicht daran erinnern, dass ich früh ein Interesse am Zählen hatte, wenn wäre meine Mutter auch darauf eingegangen. Ich bin einfach der Meinung, dass sowas überbewertet wird. Man muss auch mal sehen, dass in der Grundschule alle KInder vertreten sind, eben auch welche mit einem IQ von nur 85 oder so. Ist doch klar das ein Kind mit 110 vielleicht viel mehr kann und sich ebenfalls gehörig langweilen kann in einer Grundschule.
LG
heinerprahm
Dauergast
Beiträge: 536
Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19

Re: Test da und so weit wie vorher

Beitrag von heinerprahm »

Koschka hat geschrieben:es geht um 12 jahre in denen viele hier beschriebenen kinder keinen sinn erkennen.

LG
Koschka
Hallo Koschka,

dem möchte ich gerne noch etwas hinzufügen, ich denke es geht nicht alleine darum, dass "diese Kinder" (zu denen viele Erwachsene hier ja auch einst gehörten), den Sinn nicht erkennen, denn dieses kann ja unterschiedlich gedeutet werden kann, je nach dem wie man sich dem Kind gegenüber positioniert, also dass kann einmal, wenn man eine negative Erwartungshaltung als z.B. Lehrer oder Eltern einnimmt, als Unfähigkeit des Erkennens gesehen werden, oder eben als dass wie ich es z.B. erlebt habe, als in Bezug auf die eigene Person fast völlige Abstinenz eines Sinns.

Ich habe z.B. als Schüler durchaus denn Sinn von Schule und Lernen im Allgemeinen verstanden und ich hatte schon als Vorschulkind sehr viel Spaß am Lernen und ein extrem hohe intrinsische Lernmotivation. Beginnend mit dem Eintritt in den Kindergarten und später massiv mit dem Schuleintritt, wurde dieser Spaß und diese Motivation einfach, durch für mich völlig sinnfreies "Erlernen" von Inhalten und Fähigkeiten, die ich bei Schuleintritt seit Jahren bereist besaß, völlig zerstört und dieses hat sich auch in folgenden 13 Jahren Schule nicht geändert und ich fand diese Motivation und den Spaß erst nach dem Vordiplom im Hauptstudiengang wieder, als ich wieder mit der gleichen Einstellung an die Lerninhalte gehen durfte und konnte, die ich als 3-4 Jähriger hatte.

Für viele kluge und/oder hochbegabte Kinder ist die oft quälend lange Schulzeit oft nur ein völlig sinnloses Totschlagen von Zeit und zwar nicht nur in Bezug auf Lehrinhalte, sondern auch im Bereich der oft angesprochenen sekundären Faktoren, wie den z.B. Sozialkontakten, beides finden "solche Kinder" dort oft einfach nicht und sie können nur froh sein, wenn sie in ihrer Freizeit einen Ausgleich finden und die Eltern, sowie Familie und Freunde für die Situation Verständnis haben, was leider eher sehr selten der Fall ist.

Viele Grüße
Heiner
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