HAWIK bei 4-Jähriger

Fragen, Antworten und Erfahrungen zu IQ-Tests
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meerkind
Beiträge: 27
Registriert: Di 2. Aug 2011, 11:42

HAWIK bei 4-Jähriger

Beitrag von meerkind »

Hallo alle zusammen,

meine Tochter wurde im Juni 4 Jahre alt und war in diesem Zeitraum auch bei der U8. Dort wurden ihr nach Durchlauf der üblichen Tests, die Fragen des nächsten Jahres angeboten. Auch diese hat sie gut gemeistert. Meine Kinderärztin meinte, dass ich sie testen sollte, da sie kein "Kann-Kind" für die Schule sei und ich mir wahrscheinlich Gedanken machen muss, was ich mit ihr die nächsten zwei Jahre vor der Schule mache.

Da meine Tochter jetzt auch Lesen lernt - sie kann jetzt schon die Hälfte der Fibel lesen - und erschließt sich selbst oder mit meiner Hilfe immer mehr, frage ich mich wirklich wie es dann nachher in der Schule (erst in zwei Jahren) aussehen soll. Sie ist sehr interessiert an Lernen im Allgemeinen und hat ein beachtliches Konzentrationsvermögen. Ich bin zwar der Meinung, dass sie sehr wahrscheinlich nicht hochbegabt, sondern einfach ein intelligentes und gut gefördertes Kind ist (sie bekommt das, was sie lernen möchte von mir - ich bremse sie also nicht aus), mache mir aber trotzdem meine Gedanken. Auch mit einer nachgewiesenen überdurschnittlichen Intelligenz hätte sie vielleicht Chancen, in bestimmte Begabtenförderungen hineinzurutschen (berichtigt mich, wenn dies nicht der Fall ist).

Nun komme ich zum Kern meiner Frage:
Ich habe mich also beim sozialpädiatrischen Dienst vorgestellt und der Psychologe hat gleich einen Termin für einen HAWIK-Test gemacht. Hier lese ich aber immer wieder über den K-ABC-Test. Ist der HAWIK-Test genauso gut? Oder entspricht er nicht so sehr einer 4-Jährigen, die noch nicht die Schule besucht? Ich wüsste einfach gern mehr.

Danke für Eure Antworten.

meerkind
meerkind
Beiträge: 27
Registriert: Di 2. Aug 2011, 11:42

Re: HAWIK bei 4-Jähriger

Beitrag von meerkind »

Danke für die Antwort!
Also doch: Der Test ist für 4 Jährige überskaliert...Ich muss dort sowieso noch eine Überweisung vorbeibringen und kann dann gleich nachfragen, wieso dieser Test und nicht der andere gemacht wird. Ich wurde von einem größeren Hochbegabtenverein an den sozialpädiatrischen Dienst verwiesen. Aber ich kann es auch nochmal bei dem DGhK versuchen.

Ansonsten bin ich bei dem Thema total verunsichert. Bisher entwickelt sich meine Tochter prächtig und vermisst auch nichts. Sie ist sehr gut im Kindergarten integriert. Die Erzieherinnen habe sich auch schon von ganz allein ihre Gedanken dazu gemacht und sind sehr offen. Meine Tochter hat die Möglichkeit an den Vorschulaktivitäten teilzunehmen. Vorerst ist meine Tochter dort sehr gut aufgehoben. Trotzdem sind noch zwei Jahre bis zur Einschulung hin und ich werde immer unsicherer, wenn ich die Entwicklungsprünge meiner Tochter sehe. Sie möchte jetzt schon täglich lernen.

Nun denn, ich werde dort noch einmal nachfragen, wieso nicht der andere Test gemacht wird.
meerkind
Beiträge: 27
Registriert: Di 2. Aug 2011, 11:42

Re: HAWIK bei 4-Jähriger

Beitrag von meerkind »

Ich werde da nochmal einfach genau nachfragen.

Bisher hat meine Tochter ja noch nicht das Erlebnis, dass sie die Älteste ist. Sie hat auch noch nicht am eigenen Leibe erfahren, wie es ist, wenn jetzt die großen Kinder nicht mehr im Kindergarten sein werden. Ich weiß somit noch gar nicht, wie es ihr damit gehen wird. Sie spielt aber auch mit etwas jüngeren oder gleichaltrigen Kindern. Sie kann sich gut auf andere einstellen. Irgendwie trennt sie die mehr physischen Spiele von den rein kognitiven Spielen (reime ich mir jetzt mal so zusammen). Aber was in einem Jahr sein wird...

Jedenfalls danke nochmals für Deine schnelle Antworten!
meerkind
Beiträge: 27
Registriert: Di 2. Aug 2011, 11:42

Re: HAWIK bei 4-Jähriger

Beitrag von meerkind »

Braucht man denn keine Testergebnisse, wenn man ggf. früher einschulen will (ob ich das nächstes Jahr wirklich wollen würde, sei noch dahingestellt) oder wenn man andere Möglichkeiten einer zusätzlichen Förderung in Anspruch nehmen will (welche auch immer)?
Ich bin da wirklich vielleicht etwas naiv und unsicher. Ich wäre von allein gar nicht darauf gekommen, das Kind testen zu lassen...
Für die KITA bedeutet das auch zusätzliche Arbeit: Fragebogen ausfüllen, Entwicklungsbericht...
meerkind
Beiträge: 27
Registriert: Di 2. Aug 2011, 11:42

Re: HAWIK bei 4-Jähriger

Beitrag von meerkind »

In gewisser Weise hast Du natürlich Recht. Es gibt derzeit keine Probleme. Das hast natürlich hauptsächlich damit zu tun, dass ich meiner Tochter alles biete, was sie braucht (künstlerisch bin ich selbst erfahren genug, intellektuell kann ich ihr auch alles noch vermitteln). Aber als Alleinerziehende denke ich da etwas präventiv. Ich habe etwas die Sorge, dass ich das dauerhaft nicht leisten kann. Ich habe vor, vielleicht noch ein Fernstudium zu beginnen. Daneben muss ich auch noch arbeiten. Ich werde mich meiner Tochter somit nicht mehr so viel widmen können. Außerdem bin ich nicht unbedingt so sehr zufrieden mit der Schule meines Einzugsgebietes. Alles in allem bin ich wohl überbesorgt - vielleicht mehr als manch andere, was wohl wirklich in meinem Status als Alleinerziehende begründet liegt.
Ich muss nochmal über das Thema "Testen" schlafen...

Danke jedenfalls für Deine Antwort.

PS bezüglich "Hörgerät": Es ist mir natürlich bewusst, dass kreatives Denken teilweise keinen Platz in solchen Tests findet, was natürlich schade ist. Denn die Antwort Deines Sohnes lässt auf sehr interessante Transferleistungen schließen.
Winnie
Dauergast
Beiträge: 337
Registriert: So 10. Jan 2010, 03:31

Re: HAWIK bei 4-Jähriger

Beitrag von Winnie »

Meine bescheidene Meinung zum Thema: Für eine vorzeitige Einschulung braucht das Kind nicht unbedingt IQ-getestet zu werden.

Und grundsätzlich sind beide in Frage kommenden Testverfahren nicht gut. Der K-ABC wurde ursprünglich zur Feststellung von Entwicklungsverzögerungen entwickelt, weswegen ja ein Kind, was umfassend gefördert wird, in diesem Test immer supergut abschneiden wird. Es ist aber absolut keine Voraussage möglich, wie lange ein Kind dieses Niveau halten können wird. Und spätestens ab der Einschulung sind die Eltern nicht mehr so dicht dran, dass sie ihren Einfluss gelten machen können. Die Kinder sind einem größeren Kreis von Einflüssen ausgesetzt, so dass Kinder dann ohne gezielte Förderung von anderen Kindern überholt werden.

Ich habe im Netz zum Beispiel diese Seite gefunden: http://www.elternwissen.com/foerdern-mi ... -test.html Hier steht schwarz auf weiß "Gegenwärtiger Bildungsstand und zukünftige Erfolgsaussichten in der Schule werden durch den IQ-Test ermittelt." Und das stimmt nämlich eben nicht. Ein IQ-Testergebnis besagt hier im Grunde nur, wie gut ein Kind in der Lage ist, an diesem Tag diesen ganz bestimmten Test zu bestehen. Das Ergebnis kann bereist schon ein paar Wochen später ganz anders ausfallen. Außerdem weiß man auch, dass man die Kinder sehr gut mit diesen ganzen Vorschulheften und Lernblöcken usw. auf die Aufgaben vorbereiten kann. Interessant wäre das Ergebnis nur, wenn die Kinder mit derlei Aufgaben das erste Mal konfrontiert werden. Aber in der Regel sind Eltern, die von sich aus Kinder zum IQ-Test vorstellen, sehr an der Förderung interessiert. Der Verdacht auf HB entsteht oft erst dadurch, dass die Kinder Aufgaben für ältere Kinder lösen und damit als begabt eingestuft werden. Man hätte jedoch auch auf die Idee kommen können, dass die Altersangaben einfach murks sind.

Bei solchen Scherzen wie "Wiederholen von Handbewegungen" frage ich mich, was das mit Intelligenz zu tun hat. Selbst, wenn das Gehirn die Bewegung nachvollziehen kann, heißt das doch noch lange nicht, dass der Körper in der Lage ist, die Bewegung exakt nachzumachen. Man würde doch auch von keinem hochbegabten Erwachsenen erwarten, dass er in kürzester Zeit eine Tanzchoreografie nachtanzt.

Außerdem wenn ein Kind als Kleinkind und Kindergarten für jeden Pups überschwänglich gelobt wird, dann wird ihm spätestens in der Schule schmerzlich bewusst, dass Leistungen in der Schule erwartet werden und dass das einzige Korrektiv der Tadel der Lehrer oder schlechte Noten sind. Was man also in diesem Test unbedingt mittesten müsste, wäre die Frage der Motivation. Solche Tests wurden bisher aber nur für ältere Kinder entwickelt.


Ich denke, der andere Test wird der Hawik IV. Informationen über die Art der Anforderungen findest du z. B. hier:http://www.elternwissen.com/foerdern-mi ... -muss.html Ich würde den aber wenn überhaupt erst nach der Einschulung machen. Wenn es vielleicht darum geht, ob das Kind springen soll.
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
alibaba

Re: HAWIK bei 4-Jähriger

Beitrag von alibaba »

Winnie hat geschrieben:.... Außerdem weiß man auch, dass man die Kinder sehr gut mit diesen ganzen Vorschulheften und Lernblöcken usw. auf die Aufgaben vorbereiten kann. Interessant wäre das Ergebnis nur, wenn die Kinder mit derlei Aufgaben das erste Mal konfrontiert werden. Aber in der Regel sind Eltern, die von sich aus Kinder zum IQ-Test vorstellen, sehr an der Förderung interessiert. Der Verdacht auf HB entsteht oft erst dadurch, dass die Kinder Aufgaben für ältere Kinder lösen und damit als begabt eingestuft werden. Man hätte jedoch auch auf die Idee kommen können, dass die Altersangaben einfach murks sind.
Heutzutage ist es tatsächlich ein Problem in Zeiten von Vorschulheft und Co. , Wissens-CD und vielen Büchern, wie nun der tatsählichen IQ vom Kind in jungen Jahren ist. Wir als Nichtfernsehseher können nur ein begrenztes Wissen vermitteln, was aber eben z.b. im Allgemeinwisssen abgefragt wird. Und mein wild CD hörendes Kind weiß na klar viel mehr über Heliumluftballone als ein Kind was sich eben nicht dafür interessiert.

Daher bin ich auch immer vorsichtig......mein Sohn fällt eigentlich immer nur auf, das er sich Dinge sehr gut merken kann und das er weiter hinterfragt. Also eine ständige Neugierde hat. Überall fällt das auf. Und er ist fähig zu kombinieren, so wie Sherlock Holmes um das mal zu vergleichen. Er braucht auch keine Wiederholungen, wenn überhaupt nur gering. Die Haupstadt von England weiß er aber nicht, ist eigentlich klar, denn man kann nicht ständig alles erfragen und wissen.


Meine Tochter hat z.B. auch einen recht hohen Mathematik-IQ-Wert, das fällt bloß keinem auf, da sie sich eben noch nicht für das rechnen interessiert.

LG
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