HAWIK IV - erneute Intelligenzdiagnostik - Ergebnis

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oberhexe
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Registriert: Di 26. Mai 2015, 09:41

HAWIK IV - erneute Intelligenzdiagnostik - Ergebnis

Beitrag von oberhexe »

Hallo ihr Lieben!

Da unser Sohn in der neuen Schule (Gymnasium; 5. Klasse) so einige Probleme zeigt und wir den Eindruck hatten dass er Unterstützung benötigt, haben wir uns nach einigen Jahren wieder ans SPZ gewandt.
Im Dezember hatten wir das Vorstellungsgespräch, die Untersuchungen und Tests folgten im März und April. Nun haben wir alle Ergebnisse erhalten!

Unter anderem wurde auch nochmal eine Intelligenzdiagnostik durchgeführt.
Laut Kinderpsychologin kann man aufgrund des Ergebnisses keinen Gesamtwert interpretieren, da die Differenzen zwischen den einzelnen Skalen sehr groß sind:

Sprachverständnis (SV): 95
Wahrnehmungsgebundenes Logisches Denken (WLD): 133
Arbeitsgedächtnis (AGD): 129
Verarbeitungsgeschwindigkeit (VG): 97

Sie sagte, dass dadurch wahrscheinlich auch seine Probleme kommen, dass er nicht sein Potenzial "ausleben" kann.

Wie würdet ihr das Ergebnis interpretieren? Spricht man da noch von HB? Wir sollen uns nun an einen Verein für hochbegabte und besonders begabte Kinder wenden, da die Fachleute dort mehr Erfahrung mit der Thematik haben.
oberhexe
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Re: HAWIK IV - erneute Intelligenzdiagnostik - Ergebnis

Beitrag von oberhexe »

Ja, das würde ich auch so sehen. Zumindest erklärt es einiges...
Es ist sehr schwer zu erklären, aber ich versuche es mal.

Er ist unorganisiert, verträumt, total chaotisch in den Heften und Mappen, weniger ist mehr ;-), hat völlig andere Interessen als seine Mitschüler und dadurch keinen Anschluss, "richtige Freunde" hat er nicht, er ist recht introvertiert, bei seinen Klassenarbeiten (außer in Mathe und Erdkunde) fällt mir auf, dass er VIEL mehr kann als das, was er leistet und zeigt.

Ich habe immer das Gefühl, dass er mit sich nicht im Einklang ist. Er wird zu Hause schnell aggressiv oder weinerlich.

Mein Eindruck ist, dass es auch daher kommt, weil er sein Potenzial nicht "ausleben" kann. Er gibt dann schnell auf.
Ebenso denke ich, dass er Probleme hat, das Lernen zu lernen, da er in der Grundschule dieses nicht gelernt hat.
Sein Selbstwertgefühl ist auch nicht besonders gut. Daran müssen wir ebenfalls "arbeiten".

Selbst bei der Kinderpsychologin hatte ich den Eindruck, dass sie nicht so recht wusste, was sie mit dem Ergebnis anfangen soll.
oberhexe
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Re: HAWIK IV - erneute Intelligenzdiagnostik - Ergebnis

Beitrag von oberhexe »

Ja, es wurde ganz viel untersucht.
U.a. wurde auch auf ADS (FBB-ADHS und DisypsII), Depression (DTK-II), Verhalten auf soziale Kommunikation - Asperger (FSK), Verhalten (CBCL/6-18R), Lernen und Merkfähigkeit (VLMT), Konzentration (d2R), Aufmerksamkeit (DAT) getestet (bzw. wir mussten entsprechende Fragebögen ausfüllen bzw. ankreuzen).

CBCL: auffälliges bzw. emotionales Verhalten in folgenden Bereichen außerhalb der Norm: rückzüglich/depressiv; soziale Probleme; infernale und externale Probleme

FSK: auffälliges Ergebnis als 6 bis 8 jähriger (Summenwert 21 (Grenzwert bei 15))
FSK: unauffälliges Ergebnis zum aktuellen Zeitpunkt (Summenwert 11)

DTK-II: unauffällig

DisypsII/FBB-ADHS: Aufmerksamkeitsstörung leicht auffällig - Gesamtergebnis: unauffällig

Es fehlen ihm trotzdem soziale Fertigkeiten wie z.B. Trösten und Wahrnehmung Gefühle anderer

d2R: durchschnittliche Konzentrationsleistung

VLMT: durchschnittliches Ergebnis

DAT: kein Hinweis auf Aufmerksamkeitsstörung

Sonstiges: große Geschwisterrivaltät wurde deutlich - Wunsch nach guten Freunden
oberhexe
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Re: HAWIK IV - erneute Intelligenzdiagnostik - Ergebnis

Beitrag von oberhexe »

Du schreibst, dass du in seinen Tests entdeckst, dass er mehr könnte. Welche Art Fehler ziehen die Noten runter? Sind das Flüchtigkeitsfehler oder denkt er zu kompliziert? Oder antwortet er so gründlich, dass ihm die Zei fehlt ihm die Zeit alles zu bearbeiten? Auf welchem Niveau sind die Noten? Wenn die Versätzung nicht gefährdet ist, könntet ihr vielleicht abwarten, ob er selber einsieht, dass er lernen soll...

Oft sind es Fehler, indem er plötzlich alles klein schreibt, die ö, ü und ä Strichelchen weglässt, Punkt und Komma nicht mehr "kennt".
Dann hält er sich zu knapp (Es sieht so aus, als ob er Null Bock hat. Es interessiert ihn nicht, also strengt er sich auch nicht an). Seine Schrift ist grausig. Im dritten Schuljahr wurde er noch für seine schöne klare Handschrift von den Lehrern gelobt.
Er überliest auch gerne ganze Aufgabenstellungen. Er hätte es gekonnt, wenn er genauer geschaut hätte. Meistens gibt er als einer der ersten ab, ohne nochmal gründlich zu schauen, ob er alles richtig und vollständig hat.
Im Nachhinein weiß er eigentlich sehr viel und wenn ich ihn frage, warum er es nicht dahin geschrieben hat wenn er die Antwort doch wusste, zuckt er mit den Schultern und weiß keine Antwort darauf.
Das Niveau ist recht unterschiedlich. Es pendelt zwischen 2 und 4. Selbst in den Fächern, die ihn interessieren, schafft er so unterschiedliche Noten. Meist im Wechsel. In Mathe war auch schonmal eine 1 dazwischen und in anderen Fächern auch schon mal eine 5.
Seine Versetzung ist nicht gefährdet.

Unser Problem ist (ein Grund, warum wir uns u.a. auch wieder ans SPZ gewandt haben), abzuschätzen, ob er nicht will oder nicht kann. Benötigt er Hilfestellung oder einen liebevollen "Arschtritt"??? Da sind wir recht verunsichert.
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