Bitte um Interpretationshilfe K-ABC

Fragen, Antworten und Erfahrungen zu IQ-Tests
Bebbles
Beiträge: 9
Registriert: Sa 27. Jun 2015, 00:35

Bitte um Interpretationshilfe K-ABC

Beitrag von Bebbles »

Hallo !
Ich bin neu hier im Forum und würde mich freuen, wenn ihr eure Erfahrung mit mir teilt!
Wir haben heute die Auswertung des K-ABC Tests meiner Tochter, 5,1 Jahr zum Testzeitpunkt erhalten. Allerdings kann ich mit den Werten im Detail nicht sehr viel anfangen - laut der Aussage der Psychologin und meiner "Recherche" hier und anderswo deutet das Ergebnis wohl auf hohe Begabung hin, aber in welchen Bereichen und was bedeutet "hohe Begabung" in diesem Fall genauer? Die meisten haben doch irgendwelche Bereiche, in denen sie besondere Stärken haben. Ich habe drei Kinder, und ich merke schon, dass diese Tochter teilweise "anders" (ohne das positiv oder negativ werten zu wollen) - ich glaube aber, dass man als Elternteil nicht wirklich objektiv ist und man sein Kind ev. leicht in einem zu glänzenden Licht sieht und das möchte ich vermeiden (um es ihr nicht unnötig schwierig zu machen). Andererseits ist es mir natürlich auch ein Anliegen, sie in ihrer Entwicklung optimal zu unterstützen.
Wenn ihr mir ein helfen könntet, ein wenig hindurch zu blicken, wäre ich sehr dankbar!
Hier sind ihre Werte:
SED 125 (PR 95)
SGD 122 (PR 92)
SIF 123 (PR 93)
FS 160 (PR 99,9)

Vielen Dank,
B.
rten bin
Bebbles
Beiträge: 9
Registriert: Sa 27. Jun 2015, 00:35

Re: Bitte um Interpretationshilfe K-ABC

Beitrag von Bebbles »

wenn man um 1 Uhr nachts Beiträge schreibt, sollte man vielleicht doch noch vor dem Abschicken korrekturlesen... :o
Ich hoffe, ihr versteht trotzdem mein Anliegen und entschuldige mich für die Fehler oben :fahne:
B.
Bebbles
Beiträge: 9
Registriert: Sa 27. Jun 2015, 00:35

Re: Bitte um Interpretationshilfe K-ABC

Beitrag von Bebbles »

Hallo!
Danke für deine Antwort.
Nein, auf den Kopf gefallen ist sie natürlich nicht, das sind meine anderen Kinder aber auch nicht :) ohne dass uns jemals wer einen Test nahe gelegt hätte. Vielleicht erkläre ich unsere Situation etwas genauer:
Wir haben sie testen lassen, weil das Thema Schule langsam näher rückt und wir ständig zu hören kriegen: "Die wird überspringen müssen!" (als ob es nicht auch noch andere Möglichkeiten gibt, begabte Kinder zu fördern :( ).
und da mir diese unreflektierten Aussagen nicht so zusagen und es einige Male vorgeschlagen wurde, einen Test zu machen, haben wir uns dazu entschlossen - um einen objektiven Blick auf die Anlagen unserer Tochter zu bekommen (und in weiterer Folge hoffentlich in schulischen Belangen eine vernünftige Wahl für sie treffen zu können).
Jetzt bin ich mir aber absolut nicht im Klaren darüber, was die Werte des Tests nun konkreter bedeuten und besonders, was das Verhältnis der Werte untereinander bzw. die Gewichtung aussagt!? Wie gesagt - meine anderen Kinder z.B. sind ja auch nicht dumm, aber wie hoch ist bei ihr wirklich der Unterschied zu "normal" - die Tatsache, dass sie schon flüssig Lesen kann macht ja noch keinen Einstein aus ihr ;)
Kannst du - oder jemand anderer - mir noch etwas konkreter mit der Interpretation der Werte helfen?
Danke und liebe Grüße,
B
Bebbles
Beiträge: 9
Registriert: Sa 27. Jun 2015, 00:35

Re: Bitte um Interpretationshilfe K-ABC

Beitrag von Bebbles »

Danke nochmal.
Dieses Jahr darf sie noch gar nicht zur Schule, weil die erst im April geboren ist. Nächstes Jahr werden wir vermutlich kaum um das Überspringen herumkommen - immerhin wird sie in diesen mehr als 14 Monaten bis zu ihrer Einschulung noch Fortschritte machen.
Aber wie du schreibst-irgendwann wird es sich sowieso ergeben, dass es "einfach nicht passt" und da hoffe ich natürlich, dass ich sie wenigstens dabei unterstützen kann, möglichst gut damit zurecht zu kommen.
Lg
Meersalz
Dauergast
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Registriert: Di 9. Apr 2013, 01:04

Re: Bitte um Interpretationshilfe K-ABC

Beitrag von Meersalz »

Hallo auch von unserer Seite,

hier mal, wie ich Eure Ergebnisse sehe/deute. Vorab, unsere Große wurde nicht in Deutschland getestet, sondern in Spanien, dort sind ähnlich wie im englischsprachigen Raum die Angaben von Prozentwerten (PR) üblich. Überschreiten diese dann in der Summe einen bestimmten Grenzwert, dann gilt das Kind als hochbegabt (=gifted), überschreiten einzelne oder kombinierte Werte einen (sehr hohen) Grenzwert, dann gilt das Kind als punktuell höchstbegabt (talented).

Bei unseremTest wurden 6 Werte ausgespuckt, ein in allen Bereichen normal begabtes Kind hat einen Gesamtwert von 300. Dies gibt einen Normalwert von 50 pro Testbereich, soll heissen PR 50 ist genau der Durchschnitt/Normalbegabung/IQ 100 in einem Teilbereich.

Der Grenzwert für gifted (Hochbegabung) lag bei unserem Test bei 470+, d.h. um als Hochbegabt zu gelten, musste in 4 Teilbereichen 75 überschritten werden, und in 2 Teilbereichen 85 (es durfte kein Teilbereich unter dem Grenzwert liegen, d.h. die real erzielten Werte von HBs liegen deshalb wohl in der Summe deutlich höher, bei einem Maximalwert von 99*6=594)

Die Grenzwerte für talented (punktuell höchstbegabt) ergaben sich meist aus 2 kombinierten Bereichen, bei denen beide in der Regel min. bei 95 liegen mussten.


Übertrage ich das jetzt mal ohne genaueres Hintergrund- und Fachwissen für Euren Test, würde das dann in etwa folgendes heissen:

alle Werte deutlich über 75/85 -> wahrscheinlich hochbegabt

SED/SGD 95/92 -> sehr hoch, in der näche von talented (denken)
SIF/FS 92/99 -> sehr hoch, in der näche von talented (problemlösung/wissenserwerb)

Da es zu wenige Werte sind, um die anderen im englischen/spanischen Raum üblicherweise gemessenen Bereiche von talented irgendwie kreativ reinzuinterpretieren (mathe, sprachlich, akademisch, artistisch, logisch, kreativ), hoffe ich Dir trotzdem geholfen zu haben :fahne:
Geniesse den Augenblick, denn der Augenblick ist Dein Leben!
Bebbles
Beiträge: 9
Registriert: Sa 27. Jun 2015, 00:35

Re: Bitte um Interpretationshilfe K-ABC

Beitrag von Bebbles »

Vielen Dank auch dir - das hat mir durchaus weitergeholfen, da mir die Prozentränge sowieso irgendwie verständlicher erscheinen als diese SW-Werte.
Was man jetzt konkret mit dem Ergebnis anfängt bzw. es im Alltag bedeutet (bezüglich Schule, Bedarf für besondere Förderung,...) ist mir immer noch nicht ganz klar aber vermutlich kann man sowieso nur alles auf sich zukommen lassen.
Liebe Grüße,
B.
Bebbles
Beiträge: 9
Registriert: Sa 27. Jun 2015, 00:35

Re: Bitte um Interpretationshilfe K-ABC

Beitrag von Bebbles »

Du hattest schon recht: komplett ohne Grund lässt man sein Kind ja nicht testen. Unmittelbarer Grund war zwar die Schulfrage, aber ganz so war es ja leider nicht, dass die Kindergartenzeit bei ihr absolut problemlos verlaufen ist. Nach 2 Gruppenwechseln dürfte es ihr momentan aber gut gehen, auch wenn sie keine einzige nähere Bindung (egal ob zu Kindern oder Erzieherinnen) in ihren mittlerweile fast drei Kindergartenjahren eingegangen ist. Sie wird ihr letztes Jahr dort in der Gruppe ihres kleinen Bruders verbringen, was sie sich relativ hart erkämpft hat und sie scheinbar glücklich macht (die beiden haben - obwohl total unterschiedlich - eine sehr enge Bindung). Meine große Tochter hat übrigens ihre 3 Kindergarten- und bisher 8 Schuljahre geradlinig und "zwischenfallsfrei" verbracht, es ist also nicht so, dass ich von Haus aus so eine "unstete Biografie" gut finde oder sogar fördere. Aber unsere Mittlere ( die Getestete) ist eben in einigen Dingen etwas "anders". Manchmal erscheint sie mir fast ein wenig bipolar (keine Ahnung, ob es das bei so kleinen schon gibt - es soll auch keine "Diagnose" sondern eine Beschreibung der Situation sein). Zum Glück ist sie aber zu 80% ein sehr fröhliches und in diesen Phasen sogar auch ein sehr "unkompliziertes" Kind.
Jedenfalls wie gesagt im Moment passt es ganz gut, ich mach mir nur langsam Gedanken, wie es in der Schule sein wird, da hier meist immer noch versucht wird, zur Mitte hin zu nivellieren und ich fürchte, das wird ihr nicht gut tun.
Vielleicht klappt es dann ja aber viel besser als erwartet, wer weiß.
Liebe Grüße!
Bliss
Dauergast
Beiträge: 661
Registriert: Fr 21. Okt 2011, 23:43

Re: Bitte um Interpretationshilfe K-ABC

Beitrag von Bliss »

Da mein Sohn mit einem anderen Test getestet wurde kann ich zum K-ABC nicht viel sagen. Wenn man den extrem hohen Wert bei der Fertigkeitenskala mal beiseite läßt hat sie ein schön homogenes Ergebnis. Und eigentlich auch beste Vorraussetzungen für eine entspannte Schulkarriere. Ob ein Sprung oder irgendwelche Sondermaßnahmen nötig sind ist denke ich vom Kind abhängig, meine Kinder kommen mit dem Standardprogramm gut zu recht.
Bebbles
Beiträge: 9
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Re: Bitte um Interpretationshilfe K-ABC

Beitrag von Bebbles »

Ich danke euch nochmals für eure Rückmeldungen!
Ich sehe jetzt schon, dass dieses Thema uns in den nächsten Jahren wohl noch häufiger beschäftigen wird.
Leider wohnen wir in keiner sehr hochbegabten-freundlichen Umgebung (ländlich, also wenig Angebot und wenig Bewusstsein für diesen Bereich) und unser Hausarzt meinte, ein Kind mit solchen Testwerten hätte hier eigentlich nichts zu suchen (oder eigentlich zu finden) und man sollte als Familie überlegen, nach z.B. Wien zu ziehen um ihr das entsprechende Angebot an Schulen, Kursen etc. bieten zu können.
Das halte ich allerdings für übertrieben und außerdem gibt es ja noch 4 andere Personen in unserer Familie, die ebenfalls Bedürfnisse haben.
Prinzipiell finde ich es gut, dass wir sie testen ließen, jetzt werden wir aber einfach mal abwarten. Im Februar muss sie den Test wiederholen ( um aktuellere Werte bezüglich der Einschulung zu haben) und dann sehen wir weiter.
Liebe Grüße!
patchanka
Dauergast
Beiträge: 58
Registriert: Mo 9. Jan 2012, 12:09

Re: Bitte um Interpretationshilfe K-ABC

Beitrag von patchanka »

Ich kann zum Test nichts sagen, meine Kinder sind ungetestet, auch wenn ich bei einem in Teilbereichen durchaus überdurchnittliche Begabungen vermute.
Bei ihm war es auch so, dass der Kindergarten gar nicht gepasst hat und er dort auch keine sozialen Beziehungen aufgebauen konnte.
Seit Schulbeginn geht es ihm jedoch sehr gut, sein große Herausforderung war das Soziale, intellektuelle Herausforderungen sind da momentan gar nicht mehr so im Mittelpunkt. Sein erster richtiger Freund ist 3 Jahre älter, aber mitlerweile hat er auch gleichaltrige Freunde....er hat sich in vielen Bereichen auch seinen Schulfreunden angepasst und ist viel "kindischer" geworden. :D
Ich glaube nicht, dass es wirklich ein Nachteil ist am Land und nicht in der Stadt zu leben. Ich denke die Herausforderung an uns Eltern ist es halt, wachsam zu sein was die Kinder wirklich interessiert, was sie lernen möchten, was sie dazu brauchen und sie dann dabei zu unterstützen...
Vielleicht hat sie ja Spaß z.B. ein Musikinstrument zu erlernen oder einer Sportart nachzugehen? Und Lesen z.B. kann man ja auch überall....
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