Bliss hat geschrieben:
Das sehe ich eigentlich auch so, dass so ein Test durchaus interessant sein kann. Allerdings in eurem Fall kennt sich dein Kind ja offenbar schon gut mit dem Thema aus und setzt da ja einiges an Hoffnung rein. Was wenn das Ergebnis nicht entsprechend ausfällt? Ich weiss von einigen, die mit uns bei dem Gruppentest waren, dass es fürs Kind schon ein ziemliches Drama war, wenns nicht die magische Grenze war (obwohl die noch nicht mal erreicht werden musste für eine Aufnahme an der Schule).
Darüber denke ich natürlich auch nach.
Wobei ich irgendwie eh von einem Ergebnis eher etwas unter der Grenze ausgehe.
Gerade auch weil sie in der Schule gut klar kommt. Angeblich wird es ja problematischer, je höher das Ergebnis. Am erfolgreichsten sind ja statistisch die, die überdurchschnittlich, aber nicht hoch begabt sind.
Da ordne ich sie eigentlich ein. Z.B. auch, weil sie mit Mathe nicht viel anfangen kann. Dachte ich bisher zumindest. Aber dann hat sie jetzt beim Kängurutest ganz gut abgeschnitten, 1,5 Punkte an einem 2. Platz vorbei.
Da kamen dann wieder Zweifel auf, ob ich bzw auch sie sich selbst nicht doch unterschätze/unterschätzt. Sie selbst neigt eh dazu, sich sehr zu unterschätzen.
Ihre Lehrerin meinte auch, sie solle über das naturwissenschaftliche Gymnasium (hier bekannt für besondere Förderung kluger Kinder) nachdenken.
Ich sehe sie da aber eher nicht, da sie eher ein musischer Typ ist. Ich würde ihr darum die Musikklasse empfehlen, in der ich selbst war, selbst wenn Musik nicht ganz 100% ihre Begeisterung weckt. (Eine geeignete Schule mit Kunstzweig gibt es leider nicht... DAS wäre eigentlich ihrs.)
Sie ist vor allem künstlerisch und sprachlich erkennbar begabt, schreibt Gedichte und Geschichten und malt sehr schön.
Da habe ich ja auch einen direkten Vergleich zur Altersgruppe, da ich Malkurse für Grundschüler gebe und ich selbst (weil Grafik-Designerin), aktuell ein Geschichtenheft ihrer Klasse gestalte, in der von allen Kindern der Klasse 1-2 Geschichten drin sind. Da stechen ihre Sachen doch sehr deutlich heraus...
Bei dem besagten Freund damals kam übrigens keine HB raus, aber im sprachlichen Bereich kam er über 130.
Man meinte, dass man darum dazu neigt, ihn zu überschätzen, bzw ihm auf sprachlicher ebene wie einem Erwachsenen zu begeben und seine "kindlichen" Bedürfnisse dann eventuell schnell übersieht und ihm ggf nicht zugesteht.
Das fand ich schon aufschlussreich.
Also wir erwarten uns an sich gar nicht eine bestimmte Zahl, sondern es geht auch darum, zu schauen, wo sie die besonderen Stärken/Schwächen hat - vielleicht ja sogar an Stellen, wo wir das noch gar nicht wissen.
Ich habe ihr gegenüber damals bei dem Freund auch nicht von einem IQ-Test gesprochen, sondern von einem "Begabungsprofil".
Nachdem sie mich aber auch dem Buch gefragt hat, musste ich natürlich Einges mehr erklären...
Ich selbst bin halt auch sehr verunsichert, weil ich seit Jahren zwischen: "Ziemlich eindeutig. Na klar!" und "Nee, doch eher nicht, dann müsste sie doch....xxx... besser können/verstehen" schwanke.
Als ich jetzt noch mal einiges zu HB las, und auch z.B. einige nicht seltene Verhaltensweisen von "Hbs" im Vorschuljahr fand, die meine Tochter auch zeigte (fast depressive Phasen, regelmäßige abendliche Heulattacken, zwischenmenschliche Dramen wegen objektiv betrachtet Kleinigkeiten in der Kindergruppe, Äußerungen wie "Ich wünschte ich wäre gar nicht auf der Welt" u.ä.), hab ich mich auch direkt gefragt, ob ich nicht längst hätte dem Ganzen mehr auf den Grund gehen müssen. Ob ich nicht später im Nachhinein dann sage: "Mensch, hätteste mal eher..."
Auch wenn es ihr aktuell wirklich gut geht, sie integriert ist und mit sich selbst im Reinen scheint.
Vielleicht ist das ja aber gerade darum jetzt auch ein ganz guter Zeitpunkt...