IQ-Test Online-Mensa

Fragen, Antworten und Erfahrungen zu IQ-Tests
Meine3
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Re: IQ-Test Online-Mensa

Beitrag von Meine3 »

Koschka hat geschrieben:In der Schule fängt ab etwa 7. Klasse Gymnasium Mathematik an. Bis dorthin ist nur Rechnen. Rechnen ist so langweilig, dass viele komplett aussteigen, und trotz des IQs eine 4 oder 5 auf dem Zeugnis haben...
Hm.Ja, stimmt schon, dass rechnen langweilig ist ;). Aber ich empfand es garnicht als langweilig, sondern wirklich anstrengend wie Sau :Subtraktion oder Division, Prozentrechnen...furchtbar! Ich hab mich da echt gequält.. Die „höhere“ Mathemathik ab klasse 10-13 lag mir wesentlich mehr, aber auch nur bestimmte Bereiche. Andere fand ich echt unnötig oder „unlogisch“ (ja ja, ich weiß: Mathe ist total logisch! Aber ich empfand Dinge eben oft unlogisch und wenn ich nachgefragt habe, hieß es immer nur:“ das ist halt so!“ und ich solle nicht immer um 3 Ecken denken. Wie oft ich den Spruch gehört habe :lol: ...)... Also wirklich: für Mathe war ich schlicht zu doof. Punkt. Über den zweiten Bildungsweg habe ich ja das Abi nachgeholt. Da hab ich dann tatsächlich auch mal was für Mathe gemacht und gelernt und hatte dann meine 8-9 Punkte. Mehr ging da aber nicht :mrgreen: ... Im schriftlichen Abi selbst habe ich es dann voll versemmelt (hatte keinen Pups dafür gelernt, da ich dachte, dass da eh Hopfen und Malz verloren ist, und mich auf meine Stärken konzentriert) und mir damit komplett den Schnitt versaut 8-).

Also ne. Das war nicht nur Langeweile, das glaub ich nicht.


Physik, also angewandte Mathematik, war hingegen nie ein Problem, aber über den Schulstoff hinaus ging mein Interesse dann auch nicht. :mrgreen:
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
charlotte12
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Re: IQ-Test Online-Mensa

Beitrag von charlotte12 »

"Deine Laufzeit beim Frauenlauf war toll!" kann man das ja auch stehen lassen und sich drüber freuen und muss das eigene Ergebnis nicht gleich mit der Weltspitze vergleichen (wo es natürlich auch nicht hingehört). Warum kann man mit einer etwaigen Hochbegabung nicht auch einfach locker- erfreut (ist ja was posivites!) umgehen?
Ich könnte mir vorstellen, dass das mit der Schulpflicht zusammenhängt. Durch Mathe, Deutsch usw. müssen im Gegensatz zum Frauenlauf alle durch, da empfinden es viele als ungerecht, wenn sich manche viel weniger anstrengen müssen als andere. Ist nur so eine Theorie von mir.
Ist schon klar, bei dir KANN das alles ja nicht genauso sein! Du bist ja absolut nicht ultra-höchstbegabt, auf gar keinen Fall, gibt´s ja gar nicht! Sonst hättest du ja längst etliche tolle Erfindungen gemacht oder die Quadratur des Kreises berechnet oder du würdest bei der NASA Computerprogramme für Weltraummissionen schreiben ;) :fahne: !
Die Quadratur des Kreises ist unmöglich, pi ist transzendent :mrgreen: Spaß beiseite, ich verstehe ja, was du meinst, sehr gut sogar :fahne:
Noch ein Wort zu IQ-Tests: das, was man gut kann (im Fall von Hochbegabung: logisch denken) kommt einem IMMER leicht vor. Und man glaubt, weil es für einen selber leicht erscheint, würden es "alle anderen" auch so empfinden! Für einen Affen ist es nun mal leicht, auf Bäume zu klettern, er kann sich nicht in ein Nilpferd reinversetzen!
Eines passiert mir in der Tat immer wieder - ich belese mich zu einem Thema und komme zu dem Schluss, dass die Sache nicht wirklich entschieden ist, es gibt pro und contra, ist noch nicht wirklich erforscht, in Literatur A wird ein Vorgehen empfohlen, in Literatur B wird davor gewarnt, beides ist nachvollziehbar begründet. Ich weiß nicht, wie ich handeln soll. Also frage ich jemanden, ernte einen geringschätzig-herablassenden Blick, es sei doch ganz klar durch Studien belegt, dass die Sache so und so sei. Ich erstarre vor Ehrfucht, komme mir sehr dumm vor. Bis ich dann früher oder später darauf komme, dass mein selbsternannter Experte einfach nur entweder Literatur A oder Literatur B gelesen hatte, und sich seiner Sache nicht deshalb so sicher war, weil er mehr Durchblick hatte als ich sondern weniger...
Rabaukenmama
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Re: IQ-Test Online-Mensa

Beitrag von Rabaukenmama »

charlotte12 hat geschrieben:
"Deine Laufzeit beim Frauenlauf war toll!" kann man das ja auch stehen lassen und sich drüber freuen und muss das eigene Ergebnis nicht gleich mit der Weltspitze vergleichen (wo es natürlich auch nicht hingehört). Warum kann man mit einer etwaigen Hochbegabung nicht auch einfach locker- erfreut (ist ja was posivites!) umgehen?
Ich könnte mir vorstellen, dass das mit der Schulpflicht zusammenhängt. Durch Mathe, Deutsch usw. müssen im Gegensatz zum Frauenlauf alle durch, da empfinden es viele als ungerecht, wenn sich manche viel weniger anstrengen müssen als andere. Ist nur so eine Theorie von mir.
Naja, ein klassischer IQ-Test hat wenig mit Deutsch und Mathe in der Schule zu tun. Im IQ-Test wird nun mal nicht verlangt, etwas, was ein Lehrer stundenlang erklärt hat, nachdem man es zu Hause ordentlich geübt hat, bei der nächsten Schularbeit nachzurechnen. Beim IQ-Test wird auch keine Nacherzählung von "Nathan der Weise" verlangt. Im Gegensatz zur Schule, wo man den Großteil der Anforderungen mit (mehr oder weniger) lernen schafft, muss man bei IQ-Test "nur" denken. Das ist eine komplett andere Anforderung. Sieht man ja auch bei so Aufgaben wie Mathe-Känguruh. Da schneiden die Schüler, die in Mathe lauter 1er schreiben nur mittelmäßig ab, während sich Kinder, denen man es nie zugetraut hätte, die besten Plätze sichern.

Ich glaube eher, es liegt daran, dass viele kluge Menschen nicht mit ihrer Begabung "prahlen" wollen um nicht als Angeber dazustehen. Die meisten Hochbegabten sind ja auch sozial kompetent und keine weltfremden, klischeehaften Nerds.

Und man muss mit Schadenfreude rechnen, wenn man sich als hochbegabt outet, dann aber was nicht weiß oder kann. Ich erinnere mich da an einen Hochbegabten bei "Wer wird Milliönär" - ach wie wohltuend haben es da mache empfunden, dass der schon ziemlich früh aussteigen musste. So nach dem Motto "Na, so klug kann der auch wieder nicht sein, der Angeber!". Wobei das natürlich Quatsch ist. Erstens kann er einfach Pech bei den Fragen gehabt haben und zweitens bedeutet Hochbegabung ja nicht "ganz viel Wissen".
charlotte12 hat geschrieben: Eines passiert mir in der Tat immer wieder - ich belese mich zu einem Thema und komme zu dem Schluss, dass die Sache nicht wirklich entschieden ist, es gibt pro und contra, ist noch nicht wirklich erforscht, in Literatur A wird ein Vorgehen empfohlen, in Literatur B wird davor gewarnt, beides ist nachvollziehbar begründet. Ich weiß nicht, wie ich handeln soll. Also frage ich jemanden, ernte einen geringschätzig-herablassenden Blick, es sei doch ganz klar durch Studien belegt, dass die Sache so und so sei. Ich erstarre vor Ehrfucht, komme mir sehr dumm vor. Bis ich dann früher oder später darauf komme, dass mein selbsternannter Experte einfach nur entweder Literatur A oder Literatur B gelesen hatte, und sich seiner Sache nicht deshalb so sicher war, weil er mehr Durchblick hatte als ich sondern weniger...
Ach Charlotte, du glaubst nicht, wie gut ich das kenne. Ich kann eine Sache von allen möglichen Seiten beleuchten, mich dazu belesen, mir selbst (unabhängig von Literatur) Gedanken über Lösungen von Problemen machen, auf die bisher vielleicht noch niemand gekommen ist - und wenn ich das Thema dann mit wem diskutiere komme ich immer an "Wissende", welche in die Materie noch nicht mal ordentlich hineingeschnuppert haben, aber nichtsdestotrotz eine ganz klar definierte Meinung dazu vertreten und argumentieren.

Ich erkenne auch Fake-Nachrichten sofort, was vielen Freunden und Bekannten (die sicher alles andere als dumm sind!) schwer fällt. Jede Info, die ich neu "reinbekomme" läuft bei mir automatisch durch alle Filter von bekannten Fakten, eigenen Erfahrungen und Erinnerungen an frühere Auseindersetzungen mit dieser Thematik oder ähnlichen Erlebnissen. Das ist jetzt allein kein Indiz für Hochbegabung, bei durchschnittlich begabten Menschen ist das vermutlich genauso. Nur, dass ich meistens deutlich mehr Vorwissen hatte, was vermutlich durchaus damit zusammenhängt, dass ich durch die Hochbegabung schneller lerne und mir Sachen besser merke als die meisten Menschen.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Meine3
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Re: IQ-Test Online-Mensa

Beitrag von Meine3 »

Eines passiert mir in der Tat immer wieder - ich belese mich zu einem Thema und komme zu dem Schluss, dass die Sache nicht wirklich entschieden ist, es gibt pro und contra, ist noch nicht wirklich erforscht, in Literatur A wird ein Vorgehen empfohlen, in Literatur B wird davor gewarnt, beides ist nachvollziehbar begründet. Ich weiß nicht, wie ich handeln soll. Also frage ich jemanden, ernte einen geringschätzig-herablassenden Blick, es sei doch ganz klar durch Studien belegt, dass die Sache so und so sei. Ich erstarre vor Ehrfucht, komme mir sehr dumm vor. Bis ich dann früher oder später darauf komme, dass mein selbsternannter Experte einfach nur entweder Literatur A oder Literatur B gelesen hatte, und sich seiner Sache nicht deshalb so sicher war, weil er mehr Durchblick hatte als ich sondern weniger...
Hallo Charlotte,

du das geht mir auch so. Sogar mit meinem Mann. Mein Mann ist immer recht schnell bei der Hand mit einer festen Meinung zu einem Thema, während ich mir immer unheimlich schwer tue, zu einer Seite Stellung zu beziehen, da ich, wenn ich mich schon informiere, das auch versuche flächendeckend zu tun und somit dann oft beide Seiten nachvollziehen kann oder eben denke, es könnte an beiden Seiten was dran sein.

Auch im Elternbeirat (vom Kindergarten) ist es für mich immer echt schwer. Während die anderen Muttis schon hocherzürnt gedanklich mit Fackeln und Mistgabeln die Kita-Leitung durchs Dorf jagen, weil sie der Meinung sind, sie ist Ursache aller Probleme im Kindergarten, bin ich da eher verhalten und versuche "zu schlichten und zu regulieren" :roll: . Meistens wird das aber dann von den Muttis als unangenehm oder gar "Verrat" empfunden:" du bist nicht auf unserer Seite. Du bist doch auch Mutter! Deine Kinder betrifft das doch auch..." und so weiter...

Auch bei politischen oder religiösen Debatten im Freundeskreis tue ich mir mit "schwarz-weiß"-Malerei immer sehr schwer...Ich sehe eben alle Grautöne und dazu noch alle Farben des Regenbogens :D ... Ob das nun ein "Anzeichen" von hoher Intelligenz oder schlicht und einfach nur Unentschlossenheit ist, mag dahin gestellt sein :lol: ...

Frohe Ostern an alle! Ich habe jetzt bald für den Urlaub fertig gepackt (Am Dienstag gehts nach Schottland, jippieeee :) :) ) und folge meiner Familie raus ins Freie...
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Re: IQ-Test Online-Mensa

Beitrag von Meine3 »

Koschka hat geschrieben:Ich bin mir sicher, dass man die Matrizen gut trainieren kann und 15-20 Punke bei dem gezeilten Training rausholen. Die Anzahl der Transformationen ist ja sehr begrenzt: ein weiteres hinzugefügtes Element, Bild drehen, zwei Bilder überlagern, Farbe ändern. Schwierig wird es erst dann wenn gleichzeitig zwei Regeln angewendet werden müssen und die Zeit knapp wird.

Ich denke, man kann, sofern man nichts besseres zu tun hat, fast alles "trainieren", auch das Gehirn, bzw. dessen Leistungsfähigkeit... Konzentration, Rätsel, Matritzen, Zahlenreihen... Auch sprachliches Gespür (mehr lesen)... Die Frage ist nur, ob man es eben muss (oder ist es einem mehr oder weniger gegeben), kann man das erworbene Wissen dann auch anwende und transferieren auf ähnliche Aufgaben, wie schnell "lernt" man, mit wieviel Aufwand geht das ganze von Statten?

Ich bin ja auch in Mathe besser geworden, als ich anfing Hausaufgaben zu machen und für Klausuren zu lernen. Aber ist es das wert? Diese Frage muss eben jeder für sich beantworten. :geek:. Ich hatte nie den Anspruch in Mathe "gut" zu sein. Warum auch, es hat mich nicht interessiert.

Charlotte hat Würfeltests trainiert, weil sie es gebraucht hat. Ich hab mir Excel-Fähigkeiten zugelegt, weil ich es gebraucht habe... Ich hab mir das nähen beigebracht, weil ich finde, es ist ein schönes, ausgleichendes Hobby.

Und HOMOGEN schlaue Menschen müssen eben in allen kognitiven Bereichen einfach weniger (in manchen Bereichen auch gar nichts) tun, um den selben Wissens- bzw. Fähigkeitsstand zu erreichen, als ein Mensch, dessen Stärken nicht kognitiver Natur sind...
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charlotte12
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Re: IQ-Test Online-Mensa

Beitrag von charlotte12 »


Ich könnte mir vorstellen, dass das mit der Schulpflicht zusammenhängt. Durch Mathe, Deutsch usw. müssen im Gegensatz zum Frauenlauf alle durch, da empfinden es viele als ungerecht, wenn sich manche viel weniger anstrengen müssen als andere. Ist nur so eine Theorie von mir.

Naja, ein klassischer IQ-Test hat wenig mit Deutsch und Mathe in der Schule zu tun. Im IQ-Test wird nun mal nicht verlangt, etwas, was ein Lehrer stundenlang erklärt hat, nachdem man es zu Hause ordentlich geübt hat, bei der nächsten Schularbeit nachzurechnen
Ich hatte etwas anderes gemeint, Ich wollte sagen, dass ich mir vorstellen könnte, dass es mit der Schulpflicht zusammenhängt, dass Hochbegabung im Gegensatz zu sportlicher oder musikalischer Begabung etwas ist, das eher verschämt versteckt wird. Dass wegen der Schulpflicht der Neid auf eine Begabung im kognitiven Bereich stärker ist als auf eine Begabung in Bereichen, die nicht von jedem erlernt werden müssen. Im kognitiven Bereich kann auch jeder mehr oder weniger mitreden bzw. meint das zumindest, im Gegensatz zu einer Ausnahmebegabung im Kugelstoßen. "Wie, du willst mathematisch begabt sein und kannst 456*234 nicht im Kopf rechnen" sagt sich leicht, beim Kugelstoßen fällt mir spontan gar kein ähnlich dämlicher Kommentar ein.
du das geht mir auch so. Sogar mit meinem Mann. Mein Mann ist immer recht schnell bei der Hand mit einer festen Meinung zu einem Thema, während ich mir immer unheimlich schwer tue, zu einer Seite Stellung zu beziehen, da ich, wenn ich mich schon informiere, das auch versuche flächendeckend zu tun und somit dann oft beide Seiten nachvollziehen kann oder eben denke, es könnte an beiden Seiten was dran sein.
:) Genau das! Ich verstehe bei einem Streit ganz oft beide Seiten gleich gut. Dassselbe ist es insgesamt bei Entscheidungen. Mein Mann entscheidet im Gegensatz zu mir blitzschnell, hat dann aber meiner Meinung nach die Hälfte der Argumente gar nicht bedacht. Die gehen ihm dann manchmal Wochen später auf, daran merke ich dann auch, dass er vieles bei der Entscheidungsfindung schlicht nicht mit in den Arbeitsspeicher aufgenommen hatte. Für mich fühlen sich solche Entscheidungen beliebig an, wie Würfeln, man nehme die ersten beiden Argumente und lasse den Rest beiseite. Ich hingegen schaffe es immer wieder, mich in eine Pattsituation zu manövrieren - pro und contra wiegen ähnlich schwer, zu viele Unbekannte, je mehr und länger ich dann über eine Sache nachdenke, desto weniger kann ich mich entscheiden.
Ich denke, man kann, sofern man nichts besseres zu tun hat, fast alles "trainieren", auch das Gehirn, bzw. dessen Leistungsfähigkeit... Konzentration, Rätsel, Matritzen, Zahlenreihen... Auch sprachliches Gespür (mehr lesen)... Die Frage ist nur, ob man es eben muss (oder ist es einem mehr oder weniger gegeben), kann man das erworbene Wissen dann auch anwende und transferieren auf ähnliche Aufgaben, wie schnell "lernt" man, mit wieviel Aufwand geht das ganze von Statten?
Ich hatte irgendwo gelesen, dass nach einem Sprung der IQ im Schnitt höher ist als ohne Sprung. Wie valide diese Aussage ist, weiß ich nicht, mir geht es um etwas anderes - kann es nicht auch sein, dass der IQ nach dem Sprung höher ist ,weil das Kind mehr Wissen sammeln konnte und eben nicht, weil es über mehr Potential verfügt, was der IQ ja eigentlich messen sollte. Dass das Kind in der höheren Klasse Fähigkeiten wie Zahlenfolgen erkennen, Wortverständnis usw. schlicht mehr trainiert hat?
sinus
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Re: IQ-Test Online-Mensa

Beitrag von sinus »

charlotte12 hat geschrieben:
Ich hingegen schaffe es immer wieder, mich in eine Pattsituation zu manövrieren - pro und contra wiegen ähnlich schwer, zu viele Unbekannte, je mehr und länger ich dann über eine Sache nachdenke, desto weniger kann ich mich entscheiden.
Ach, wie nett, dass es anderen auch so geht. Ich komme mir im Vergleich zu anderen oft furchtbar kompliziert vor. (Bzw bekomme auch entsprechende Rückmeldungen.)
Ich will auch immer von ALLEN Seiten beleuchten und nach Möglichkeit oft auch die "eierlegene Wollmilchsau" züchten.
Bin immer auf der Suche des Optimums, was ja nunmal leider eigentlich nicht realistisch ist.

Allerdings habe ich ganz gute Erfahrungen damit, am Ende meinem Bauchgefühl zu trauen. Also ich bin schon in der Lage, auch unübliche/unpopuläre Entscheidungen zu treffen und durchzuziehen/Meinungen zu äußern, aber eben nur, wenn ich es auf Kopfebene lang genug "hin- und herbewegt" habe und genug Wissen dazu gesammelt habe. Da bin ich dann aber auch überzeugt davon und bisher soweit ich mich erinnere auch zufrieden gewesen mit meinen oft nicht ganz "stromlinienförmigen" Entscheidungen.

Es macht es mich dann immer rasend, wenn mir dann jemand meine Kompetenz abspricht oder mich nicht ernst nimmt, wenn ich eine Meinung habe/eine Entscheidung treffe.
Denn WENN ich eine Meinung habe oder was entscheide, geht dem IMMER eine lange Phase der Informationsbeschaffung und des Abwägens voraus.
Andernfalls stehe ich dazu, keine Ahnung zu haben und tu auch nicht, als wüsste ichs besser.

Dadurch wirke ich in Foren erfahrungsgemäß offensichtlich immer a) furchtbar kompliziert (weil zu jedem Argument immer ein Gegenargument von mir kommt) und b) scheinbar oft unsicher/unschlüssig (weil ich eben immer beide Seiten analysiere, ohne allzuschnell einer Variante den Vorzug zu geben)
Zum Glück kann ich das inzwischen ganz gut überblicken und bin entsprechend "abgehärtet", was negative/wertende Kommentare betrifft.
(ich wurde - nicht hier - schon oft als beratungsresistent, unnötig kompliziert, unsicher und sogar voreingenommen etc bezeichnet. Voreingenommen, weil ich wie gesagt zu jedem Gegenargument wiederrum ein Gegenargument finde. Was aber nicht heißt, dass ich einfach nur meine Meinung unterstützt wissen will - die ich zu dem Zeitpunkt anders als unterstellt ja immer noch gar nicht habe! -, sondern einfach um wirklich jeden Aspekt noch zu vertiefen und näher zu beleuchten.)
In Foren nimmt man mich sehr oft als unsicher und wenig durchsetzungstark wahr - im echten Leben ist das Gegenteil der Fall.
(Da gelte ich als taff, selbstbewusst, direkt und von mir überzeugt. Die Wahrheit liegt natürlich mal wieder eher irgendwo in der Mitte.)
Dort "verstecke" ich die langen Prozesse im Vorfeld einer Entscheidung aber auch meistens.

Trotzdem oder gerade darum finde ich das Schreiben in Foren äußerst hilfreich, denn nirgends anders kann man das Hobby des "Zerdenkens" so schamlos ausleben und bekommt so ehrliche und oft wirklich hilfreiche Rückmeldungen aus ganz verschiedenen Blickwinkeln.
Im "echten Leben" versuche ich mich da wie gesagt möglichst zurückzuhalten und teile meine vielen Gedanken zu einem Thema eher selten mit anderen Menschen...
Meist scheinen andere damit überfordert. Im Sinne von "to much Input" und "du machst es unnötig kompliziert".
Darum noch mal ein Hoch auf die Möglichkeiten des Internets. :lol:
Zuletzt geändert von sinus am Fr 19. Apr 2019, 23:36, insgesamt 2-mal geändert.
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
Rabaukenmama
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Re: IQ-Test Online-Mensa

Beitrag von Rabaukenmama »

charlotte12 hat geschrieben: Ich hatte etwas anderes gemeint, Ich wollte sagen, dass ich mir vorstellen könnte, dass es mit der Schulpflicht zusammenhängt, dass Hochbegabung im Gegensatz zu sportlicher oder musikalischer Begabung etwas ist, das eher verschämt versteckt wird. Dass wegen der Schulpflicht der Neid auf eine Begabung im kognitiven Bereich stärker ist als auf eine Begabung in Bereichen, die nicht von jedem erlernt werden müssen. Im kognitiven Bereich kann auch jeder mehr oder weniger mitreden bzw. meint das zumindest, im Gegensatz zu einer Ausnahmebegabung im Kugelstoßen. "Wie, du willst mathematisch begabt sein und kannst 456*234 nicht im Kopf rechnen" sagt sich leicht, beim Kugelstoßen fällt mir spontan gar kein ähnlich dämlicher Kommentar ein.
Ich arbeite als einzige Frau in einer Männerdomäne, da bin ich ziemlich abgehärtet gegen alle Arten dämlicher Kommentare. Auch das ist erlernbar ;) . Jedenfalls sind (mögliche) dämliche Kommentare heute kein Grund mehr, mich zu verstellen. Ich sehe das Problem beim offenen Umgang mit Hochbegabung eher in Selbstzweifeln als in Angst vor Neidern oder blöden Kommentaren. Wer genug Selbstvertrauen hat, dessen Selbstbild ist nicht gleich von einer blöden Aussage ins Wanken gebracht.

Ich habe in meiner Schulzeit kaum Neid auf kognitive Fitness mitbekommen, aber ich war ja in der Hauptschule. Gymnasium ist da vielleicht anders und mein Gastspiel in der höheren Schule war zu kurz, um mich an so was erinnern zu können.
Ich hatte irgendwo gelesen, dass nach einem Sprung der IQ im Schnitt höher ist als ohne Sprung. Wie valide diese Aussage ist, weiß ich nicht, mir geht es um etwas anderes - kann es nicht auch sein, dass der IQ nach dem Sprung höher ist ,weil das Kind mehr Wissen sammeln konnte und eben nicht, weil es über mehr Potential verfügt, was der IQ ja eigentlich messen sollte. Dass das Kind in der höheren Klasse Fähigkeiten wie Zahlenfolgen erkennen, Wortverständnis usw. schlicht mehr trainiert hat?
Ich habe mal gelesen dass der IQ nach 3 Wochen Urlaub im Schnitt um 10 Punkte niedriger liegt, als wenn man im täglichen Arbeitsprozess getestet wird. Leider weiß ich die Quelle nicht mehr. Aber es stimmt mit deiner Info, dass der IQ nach einem Klassensprung höher wird, grundsätzlich überein.

Ich stelle mir das Hirn dann ähnlich wie einen Muskel vor: je nach genetischer Ausstattang ist eine Leistungsgrenze gegeben, aber das Maximum ist nur mit entsprechendem Training zu erreichen. Bei eimer längeren Trainingpause nimmt die Leistung ab, bei genau abgestimmtem Training bis zur maximalen Möglichkeit zu, und bei Überforderung bzw. zu viel "üben" erreicht man nicht mehr, sondern letztendlich eher weniger.

Beim Klassensprung müsste man schauen, wo genau der IQ höher wird: bei abgefragten Wissen (=Erlerntes) oder bei logischen Schlussfolgerungen (=Steigerung der Leistung dich intensiveres nutzen des Hirns). Das wäre dann die Antwort auf deine Frage. Wobei ich zweiteres vermute, weil bei klassischen IQ-Tests (wenn überhaupt) ja nur ein kleiner Teil abgefragtes Wissen dabei ist.
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Re: IQ-Test Online-Mensa

Beitrag von Meine3 »

:) Genau das! Ich verstehe bei einem Streit ganz oft beide Seiten gleich gut. Dassselbe ist es insgesamt bei Entscheidungen. Mein Mann entscheidet im Gegensatz zu mir blitzschnell, hat dann aber meiner Meinung nach die Hälfte der Argumente gar nicht bedacht. Die gehen ihm dann manchmal Wochen später auf, daran merke ich dann auch, dass er vieles bei der Entscheidungsfindung schlicht nicht mit in den Arbeitsspeicher aufgenommen hatte. Für mich fühlen sich solche Entscheidungen beliebig an, wie Würfeln, man nehme die ersten beiden Argumente und lasse den Rest beiseite. Ich hingegen schaffe es immer wieder, mich in eine Pattsituation zu manövrieren - pro und contra wiegen ähnlich schwer, zu viele Unbekannte, je mehr und länger ich dann über eine Sache nachdenke, desto weniger kann ich mich entscheiden.
:lol: , oh Man. Ich bin so froh, dass ich endlich Leute gefunden habe, die ähnlich "kompliziert" sind ;) . Mein Mann empfindet mich immer als unheimlich anstrengend ("muss man immer alles "ZERdenken"?? :mrgreen: )...Und ich mich selbst auch. Aber mei, gibt halt keinen "Ausschalter" fürs Gehirn...
Ich hatte irgendwo gelesen, dass nach einem Sprung der IQ im Schnitt höher ist als ohne Sprung. Wie valide diese Aussage ist, weiß ich nicht, mir geht es um etwas anderes - kann es nicht auch sein, dass der IQ nach dem Sprung höher ist ,weil das Kind mehr Wissen sammeln konnte und eben nicht, weil es über mehr Potential verfügt, was der IQ ja eigentlich messen sollte. Dass das Kind in der höheren Klasse Fähigkeiten wie Zahlenfolgen erkennen, Wortverständnis usw. schlicht mehr trainiert hat?
Das ist halt auch so die Krux mit den Intelligenztests. Man kann das "erworbene" Wissen von der "veranlagten" Leistungsfähigkeit des Gehirns, glaube ich zumindest, garnicht so gut trennen, auch wenn es versucht wird. Denn das sich-wissen-aneignen macht ja wiederum was mit deinen Gehirnwindungen. Ich sehe das ähnlich wie Rabaukenmama und stelle mir das Gehirn oder dessen Leistungsfähigkeit, oft ähnlich vor wie einen Muskel. Klar kannst du von Natur aus schon einen guten Körperbau haben und somit beste Anlagen, aber es ist auch entscheidend ob man den Muskel "trainiert". Auch ein nicht optimal toller Körperbau kann so trainiert werden, dass er außergewöhnliches leisten kann, auch tolle naturgegebene, körperliche Voraussetzungen können "im Sande verlaufen", wenn man damit nichts anfängt ;)... Also ich denke schon, dass man das IQ-Testergebnis mit Training optimieren kann. Genau so wie Unausgeschlafen sein, krank, durstig, hungrig oder abgelenkt sein das Ergebnis auch beeinflussen kann. Aber meistens macht man ja einen solchen Test ohne vorher "geübt" zu haben, grade bei unseren Kindern ist es ja so...

Zumindest war es damals bei mir so. Vor diesem Intelligenz-und Eignungstest für die Ausbildung hatte ich nie solche Aufgaben (Matrizen, Würfel und dergleichen) gesehen :ugeek:.
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Re: IQ-Test Online-Mensa

Beitrag von Rabaukenmama »

@Koschka: es gab ja mal einen Versuch mit einem auf Aboriginal-Kinder abgestimmten Test. Da ging es nicht um Matritzen sondern um Steine und ihre Formen. Und erwartungsgemäß haben die Aboriginal Kinder dabei besser abgeschnitten als Kinder aus dem europäischen Kulturkreis.

Es gibt vermutlich wirklich keine kulturfreien Tests. Aber bei den meisten Kindern ist das auch nicht notwendig. Es reicht, sie mit Kindern aus dem gleichen Kulturkreis zu vergleichen.
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