es geht um meinen großen Sohn 8 Jahre, der nun in die zweite Klasse geht. Wir haben mit 6 Jahren einen IQ-Test gemacht, da die Erzieherinnen darauf gedrängt haben. Er wurde jedoch ganz normal eingeschult und gehört als Winterkind eher zu den älteren in der Klasse.
Der IQ-Test war WISC-V (HAWIK-V). Als Gesamt-IQ kam ein deutlich überdurchschnittlicher Wert (120-130) heraus.
Sprachverständnis 120-130
Visuell Räumlich > 130
Fluides Schlussfolgern 110 - 120
Arbeitsgedächtnis 110 - 120
Verarbeitungsgeschwindigkeit 90-100
Nicht mit eingeflossen sind die Untertests Allgemeines Wissen und Allgemeines Verständnis, die weit über 130 lagen.
Bei der Verarbeitungsgeschwindigkeit kam nun einer Unterschied von 35 IQ-Punkten zum Gesamt-IQ heraus. Zu den Höchstwerten aus der Viseull-Räumlichen-Verarbeitung sind es dann sogar 49 Punkte Unterschied.
Damals bei dem Test wurde uns geraten, dass wir mit unserem Sohn Schnelligkeit trainieren sollten bzw. versuchen sollte an Ergotherapie zur Schnelligkeit heranzukommen, da die Diskrepanz zwischen den Werten zu Problemen führen kann, bzw. dafür sorgen, dass er sich unwohl fühlt, da er nicht das erreichen kann, was er vom Intellekt könnte. Wir haben darauf jedoch verzichtet.
Es kam tatsächlich so, und in der ersten Klasse, war alles super nur die Langsamkeit wurde im Elterngespräch angesprochen. In Klasse 2 besserte sich die Geschwindigkeit etwas (er kam in Tests und anderen Tätigkeiten nun ganz gut mit). Jetzt mit der Coronapandemie und der Schulaufgabenbetreuung daheim ist mir jedoch die Langsamkeit extrem aufgefallen. Er hat massive Probleme etwas schnell zu machen. Besonders in Deutsch geht es kaum voran. So bald ein paar Wörter geschrieben werden müssen, dauert es Stunden. Er ist jedoch eher ein guter Schüler in Deutsch. Er hat eine sehr gute Rechtschreibung und kann sehr gut lesen.
Ich dachte nun er hätte eine Aufmerksamkeitsproblem und habe dem Kinderarzt meine Beobachtung bei der Schulaufgabenbetreuung mitgeteilt. Da wir wegen der Langsamkeit bereits im Gespräch waren, wurde ein BUEVA-Test durchgeführt. Dort kam heraus, dass er definitv kein Aufmerksamkeitsproblem hat. Er hat den Aufmerksamkeitsteil fehlerfrei durchgeführt (das kommt wohl nicht oft vor). War jedoch sehr langsam dabei. Bei der Anzahl richtig gelöster Aufgaben in einer bestimmten Zeit war der T-Wert 30-40. Bei den Fehlerprozent war der T-Wert > 75.
Seltsamerweise war der Gesamt-IQ mit T-Wert von 40-50 (also IQ von 85 -100 ).
Im Verbalteil war der T-Wert sogar < 30 (IQ von 55 - 70).
Im Nonverbalen war der T-Wert > 60 (IQ 115 - 130).
Ich habe meinem Sohn zu dem IQ-Test gefragt, und er meinte, dass es teilweise Schnelligkeit ankam und er nicht genug Zeit hatte nachzudenken. Er hat sich bei dem Test angestrengt und so gut es ging alle Aufgaben bearbeitet.
Nun zu meinen Fragen.
- Was bedeutet es, wenn ein Kind eine relativ geringe Verarbeitungsgeschwindigkeit hat und kein Konzentrationsprobleme? Ist das womöglich doch ADS oder ein anderes Krankheitsbild? Ist der BUEVA-Test aussagekräftig?
- Wie können wir mit ihm üben, dass er schneller wird? Ich habe ein bisschen die Befürchtung, dass er durch seine gute Intelligenz die Langsamkeit ganz gut kompensieren kann, aber womöglich bekommt er in den nächsten Klassenstufen Probleme. Außerdem finde ich es schade, dass er oft durch die Langsamkeit nicht als guter Schüler wahrgenommen wird. Die Klassenarbeiten spreche eine andere Sprache, aber beispielsweise benötigt er für die einfachen Aufgaben viel Zeit, und kommt so nie zu den Sternchenaufgaben, obwohl er die viel besser/lieber bearbeiten würde.
- Ist der IQ-Wert aus dem BUEVA-Test aussagekräftig? Warum ist die Diskrepanz zwischen BUEVA-IQ und WISC-IQ so groß? Die Werte unterscheiden sich quasi um 30 IQ-Punkte im Gesamt-IQ. Im Verbalen Teil sogar um 60 IQ Punkte.