hohes Testergebnis und trotzdem unsicher
Verfasst: Mi 24. Mär 2021, 15:10
Hallo liebes Forum,
nun habe ich mich auch hier angemeldet, weil ich einfach unsicher bin und ich hier gesehen habe, dass es einige Mitglieder gibt, die sich mit IQ-Tests gut auskennen.
Vor zwei Wochen wurde mein Sohn (8,5) in Tübingen wegen Verdachts auf Hochbegabung getestet. Letzten Freitag kam dann das Ergebnis und es hat mir im wahrsten Sinne des Wortes positiv die Schuhe ausgezogen.
Es wurde der AID3 durchgeführt. Dort wurde als Ergebnis für den Gesamt-IQ ein PR von 99,5 und 139 ausgegeben.
Nun komme ich selbst aus der Test-Ecke (Sonderpädagogin). Da ich so baff war, habe ich mir mal das Manual besorgt. Auch weil ich wissen wollte, was in diesem Test erfragt wird. Aus meiner Ausbildungszeit kenne ich nur den HAWIK und den SON-R. Seit dem hatte ich nichts mehr mit IQ-Tests zu tun.
Nun steht aber in dem Manual drin, dass der Test eigentlich garnicht geeignet ist, den Gesamt-IQ zu berechnen, man das aber machen kann, auch wenn es keinen wissenschaftlichen Beweis für den sogenannten Gesamt-IQ gebe.
In diesem Testverfahren wird der niedrigste erreichte T-Wert als „Intelligenzquantität“ bezeichnet, also die Leistung, die das Kind mindestens erbringen kann.
Man könne jedoch auch einen Primär-IQ (Verbal-IQ) und einen Skundär-IQ (Handlungs-IQ) berechnen. Dies sei in Ansätzen wissenschaftlich haltbar.
Natürlich habe ich meine Fragen auch der Psychologin gestellt. Aber so tief ins Detail (Testtheorie) gehen wollte ich dann irgendwie nicht.
Gerade weil ich selbst meinen Sohn nie als hochbegabt gesehen habe, fühle ich mich total überrumpelt und kann es fast nicht glauben. Ja, er ist clever und ja, im Nachblick gibt es viele Situationen die heute passen. Aber er ist den Lehrern erst nach einem Schulwechsel (Montessori zu kleiner konservativer Dorfschule) aufgefallen. Bis dahin hatte nie irgendjemand das Wort hochbegabt im Zusammenhang mit ihm in den Mund genommen.
Nun frage ich mich einfach, wie vergleichbar das Ergebnis im AID mit Ergebnissen in anderen Intelligenztests (z.B. WISC-V oder CFT) wäre. Auf eigenen Wunsch und nach diesem Ergebnis darf er nun die 4. Klasse überspringen. Auch wurde mir dringend empfohlen, ihn in Kurse für Hochbegabte zu geben und mit dem Hochbegabtengymnasium hier vor Ort Kontakt für eine Aufnahme in der 7. Klasse aufzunehmen. Aber all diese Dinge will ich nur machen, wenn das Ergebnis sicher ist. Es ist einfach eine Kopfsache bei mir selbst. Ich vertraue der Psychologin (!), aber mein Kopf hat große Angst, dass es doch alles ein Missverständnis ist. Das ist nicht logisch, aber es ist so...
Folgende Ergebnisse in Prozenträngen hat er erreicht:
weit überdurchschnittliche Leistungen: Kodieren und Assoziieren - Kodiermenge (99,9), Kodieren und Assoziieren - Assoziiermenge (99), Angewandtes Rechnen (99), Alltagswissen (97), Synonyme finden (97), Analysieren und Synthetisieren - abstrakt (96,5), Unmittelbares Reproduzieren vorwärts und rückwärts (jeweils 95), Realitätssischerheit (90), Anzipieren und Kombinieren (88)
überdurchschnittliche Leistungen: Funktionen Abstrahieren (79), Formale Folgerichtigkeit (79), Soziales Erfassen und Sachliches Reflektieren (73)
durchschnittliche Leistungen: Soziale und Sachliche Folgerichtigkeit (31) -> das ist ein extremer Ausreißer nach unten
Weil sich mein Kopf nur noch dreht, habe ich seine Ergebnisse laut Manual noch einmal berechnet (ja, ich bin bekloppt!!!). Dabei bekam ich viele verschiedene Ergebnisse. Welches davon ist am vergleichbarsten mit anderen Ergebnissen?
Gesamt-IQ (Durchschnitt aller T-Werte): 139 PR 99,5
Primär-IQ (verbal): 124
Sekundär-IQ (Handlung): 125
Verarbeitungsgeschwindigkeit: 145 (gedeckelt)
Arbeitsgedächtnis: PR 95 beim Zahlen vorwärts und rückwärts nachsprechen (da gehört ja noch mehr rein, das ist beim AID zu berechnen)
Intelligenzquantität: 134 PR 99 bei zweitniedrigstem Untertest, 124 PR 94,5 bei niedrigstem Untertest
Ich glaube, meine größte Angst ist, dass das Ergebnis gar nicht stimmt und wir uns lächerlich machen. Den Test habe ich machen lassen, weil die Grundschule ein Überspringen empfohlen hat und er es selbst unbedingt will. Das Testergebnis wollte ich als Absicherung haben. Ich weiß gar nicht, warum ich so unsicher bin?
Er war und ist ein sehr angepasstes Kind, was vor allem im KIGA und in der Schule immer unter Strom steht und sich da extrem anpasst. Wenn er diese Anpassung nicht mehr schafft, explodiert er im Verhalten (früher Zwicken, Schubsen etc., heute Malen, Kritzeln, Stifte schnitzen etc.). In Leistungsnachweisen ist er eher ein Achiever. Er schreibt nur 1 (fast immer) bis 2 (selten).
Vielleicht kennt sich ja hier jemand mit Testergebnissen aus und kann mich mal von außen beruhigen, dass ich spinne und ich all dem vertrauen kann.
Vielen Dank!!!
Mama von Flixe
nun habe ich mich auch hier angemeldet, weil ich einfach unsicher bin und ich hier gesehen habe, dass es einige Mitglieder gibt, die sich mit IQ-Tests gut auskennen.
Vor zwei Wochen wurde mein Sohn (8,5) in Tübingen wegen Verdachts auf Hochbegabung getestet. Letzten Freitag kam dann das Ergebnis und es hat mir im wahrsten Sinne des Wortes positiv die Schuhe ausgezogen.
Es wurde der AID3 durchgeführt. Dort wurde als Ergebnis für den Gesamt-IQ ein PR von 99,5 und 139 ausgegeben.
Nun komme ich selbst aus der Test-Ecke (Sonderpädagogin). Da ich so baff war, habe ich mir mal das Manual besorgt. Auch weil ich wissen wollte, was in diesem Test erfragt wird. Aus meiner Ausbildungszeit kenne ich nur den HAWIK und den SON-R. Seit dem hatte ich nichts mehr mit IQ-Tests zu tun.
Nun steht aber in dem Manual drin, dass der Test eigentlich garnicht geeignet ist, den Gesamt-IQ zu berechnen, man das aber machen kann, auch wenn es keinen wissenschaftlichen Beweis für den sogenannten Gesamt-IQ gebe.
In diesem Testverfahren wird der niedrigste erreichte T-Wert als „Intelligenzquantität“ bezeichnet, also die Leistung, die das Kind mindestens erbringen kann.
Man könne jedoch auch einen Primär-IQ (Verbal-IQ) und einen Skundär-IQ (Handlungs-IQ) berechnen. Dies sei in Ansätzen wissenschaftlich haltbar.
Natürlich habe ich meine Fragen auch der Psychologin gestellt. Aber so tief ins Detail (Testtheorie) gehen wollte ich dann irgendwie nicht.
Gerade weil ich selbst meinen Sohn nie als hochbegabt gesehen habe, fühle ich mich total überrumpelt und kann es fast nicht glauben. Ja, er ist clever und ja, im Nachblick gibt es viele Situationen die heute passen. Aber er ist den Lehrern erst nach einem Schulwechsel (Montessori zu kleiner konservativer Dorfschule) aufgefallen. Bis dahin hatte nie irgendjemand das Wort hochbegabt im Zusammenhang mit ihm in den Mund genommen.
Nun frage ich mich einfach, wie vergleichbar das Ergebnis im AID mit Ergebnissen in anderen Intelligenztests (z.B. WISC-V oder CFT) wäre. Auf eigenen Wunsch und nach diesem Ergebnis darf er nun die 4. Klasse überspringen. Auch wurde mir dringend empfohlen, ihn in Kurse für Hochbegabte zu geben und mit dem Hochbegabtengymnasium hier vor Ort Kontakt für eine Aufnahme in der 7. Klasse aufzunehmen. Aber all diese Dinge will ich nur machen, wenn das Ergebnis sicher ist. Es ist einfach eine Kopfsache bei mir selbst. Ich vertraue der Psychologin (!), aber mein Kopf hat große Angst, dass es doch alles ein Missverständnis ist. Das ist nicht logisch, aber es ist so...
Folgende Ergebnisse in Prozenträngen hat er erreicht:
weit überdurchschnittliche Leistungen: Kodieren und Assoziieren - Kodiermenge (99,9), Kodieren und Assoziieren - Assoziiermenge (99), Angewandtes Rechnen (99), Alltagswissen (97), Synonyme finden (97), Analysieren und Synthetisieren - abstrakt (96,5), Unmittelbares Reproduzieren vorwärts und rückwärts (jeweils 95), Realitätssischerheit (90), Anzipieren und Kombinieren (88)
überdurchschnittliche Leistungen: Funktionen Abstrahieren (79), Formale Folgerichtigkeit (79), Soziales Erfassen und Sachliches Reflektieren (73)
durchschnittliche Leistungen: Soziale und Sachliche Folgerichtigkeit (31) -> das ist ein extremer Ausreißer nach unten
Weil sich mein Kopf nur noch dreht, habe ich seine Ergebnisse laut Manual noch einmal berechnet (ja, ich bin bekloppt!!!). Dabei bekam ich viele verschiedene Ergebnisse. Welches davon ist am vergleichbarsten mit anderen Ergebnissen?
Gesamt-IQ (Durchschnitt aller T-Werte): 139 PR 99,5
Primär-IQ (verbal): 124
Sekundär-IQ (Handlung): 125
Verarbeitungsgeschwindigkeit: 145 (gedeckelt)
Arbeitsgedächtnis: PR 95 beim Zahlen vorwärts und rückwärts nachsprechen (da gehört ja noch mehr rein, das ist beim AID zu berechnen)
Intelligenzquantität: 134 PR 99 bei zweitniedrigstem Untertest, 124 PR 94,5 bei niedrigstem Untertest
Ich glaube, meine größte Angst ist, dass das Ergebnis gar nicht stimmt und wir uns lächerlich machen. Den Test habe ich machen lassen, weil die Grundschule ein Überspringen empfohlen hat und er es selbst unbedingt will. Das Testergebnis wollte ich als Absicherung haben. Ich weiß gar nicht, warum ich so unsicher bin?
Er war und ist ein sehr angepasstes Kind, was vor allem im KIGA und in der Schule immer unter Strom steht und sich da extrem anpasst. Wenn er diese Anpassung nicht mehr schafft, explodiert er im Verhalten (früher Zwicken, Schubsen etc., heute Malen, Kritzeln, Stifte schnitzen etc.). In Leistungsnachweisen ist er eher ein Achiever. Er schreibt nur 1 (fast immer) bis 2 (selten).
Vielleicht kennt sich ja hier jemand mit Testergebnissen aus und kann mich mal von außen beruhigen, dass ich spinne und ich all dem vertrauen kann.
Vielen Dank!!!
Mama von Flixe