Das Buch "der talentierte Schüler und seine Feinde" von Andreas Salcher habe ich gelesen.
Es ist kein Buch für Kinder sondern betrachtet kritisch das österreichische (und auch deutsche) Schulsystem. Da geht´s hauptsächlich darum, dass hier Kinder möglichst "gleichgeschaltet" werden sollen. Statt Talente zu fördern um Kinder in den Gebieten, die sie schon gut können (und an denen sie deshalb auch mehr Freude haben) noch besser zu machen verwendet das bestehende System viel Geld und Aufwand dafür, Kinder in ihren schlechteren Gegenständen besser zu machen. Mit sehr mäßigem Erfolg, wie z.B. Pisa-Tests zeigen. Positives Beispiel wie es anders gehen könnte sind laut dem Buch die skandinavischen Länder, wo auch viel mehr Wert auf hochqualifizierte, motivierte Lehrkräfte gelegt wird.
Wenn deinen Sohn so was interessiert (ist, wie gesagt, ein Buch für Erwachsene) kann ich es dir gerne per Post schicken, ich habe es zu Hause und will es sowieso nicht noch mal lesen.
Ansonsten fallen mir einige Kinder- oder Jugendromane ein, die wahrscheinlich gut passen. Wenn ich mich richtig erinnere ist dein Sohn 9 Jahre alt, oder? Ich zähl mal auf was passen könnte (mit kurzer Inhaltsbeschreibung):
"Mein Freund Twist" von Susan Shreve erzählt die Geschichte von zwei Außenseiter-Buben, die Freunde werden. Beide haben ADS und geraten dadurch immer wieder in Schwierigkeiten. Die Eltern haben komplett unterschiedliche Erziehungsansichten und Herangehensweisen an die Krankheit. Besonders interessant ist mMn hier die Erzähler-Perspektive eines dieser Buben.
"Flucht der Sperlinge" und "die weissen Sperlinge" von Roy Brown:
Die Geschichte von Ausreißer-Kindern. "Flucht der Sperlinge" erzählt von 4 Kindern bzw. Jugendlichen, die alle kein Zuhause mehr haben und durch Zufall zusammengekommen sind. In "die weißen Sperlinge" sind es nur noch 2 Kinder, die allein auf der Straße ums überleben kämpfen.
"Das denken überlass nicht den Pferden" von Vera-Ferra Mikura: es erzählt die Geschichte eines Buben, der vor Ferienbeginn seinen besten Freund verloren hat und sich einsam fühlt. Durch Zufall entwickelt sich eine Freundschaft zu einer älteren Nachbarin, die ihm hilft, sein Leben wieder klarer zu sehen und selbst in die Hand zu nehmen.
"Das Austauschkind" von Christine Nöstlinger: Um ihrem Sohn eine bessere Englischnote zu ermöglichen lädt eine Familie ein Austauschkind aus England in den Ferien ein. Doch das Kind ist absolut unmöglich und anfangs nicht bereit, sich anzupassen. Doch nach und nach kommen Ewald und seine Eltern dahinter, dass hinter der abschreckenden Fassade ein Kind steckt, das schon viele schlimme Sachen erleben musste und dringend Anschluss sucht.
Ebenfalls von Christine Nöstlinger ist "Der Denker greift ein". Darin geht´s um eine Klasse, aus der immer wieder was gestohlen wird.Als die Uhr eines Mädchens verschindet und bei einem Mitschüler gefunden wird glauben manche nicht an dessen Schuld. "Der Denker", ein sehr kluger Bub (heute würde man "hochbegabt" sagen) , und seine Freunde versuchen, den Fall zu lösen.
Wenn´s auch Fantasy sein darf fällt mir noch "Herr der Diebe" von Cornelia Funke ein. Ein verwaistes Brüderpaar will nicht bei den Pflegeeltern leben und reißt aus nach Venedig. Dort schließen sie sich einer Kinder-Diebesbande an. Sie hören von einem geheimnisvollem Karussel, welches diejenigen, die damit fahren, älter oder jünger machen kann. Der von den Pfegeeltern auf die Kinder angesetzte Detektiv schließt sich ihnen an und es wird eine fantastische Geschichte.
Die "Tintenwelt" -Trilogie von Cornelia Funke ist auch toll. Sie besteht aus den Büchern "Tintenherz", Tintenblut" und "Tintentod" und handelt von einem Mädchen und ihren Eltern in einer Paralellwelt. Manche Menschen können so toll lesen, dass sie tatsächlich in die Bücher, die sie gerade lesen, einsteigen. Doch der Weg zurück ist schwer und gefährlich. "Tintenblut" und "Tintentod" sind an manchen Stellen ziemlich grausam, "Tintenherz" (der erste Band) ist nicht so arg.
Tja, Harry Potter brauche ich wohl nicht erwähnen
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