Ich habe als Kind immer ein Psychologie-Buch für Erwachsene gelesen, welches im Wartezimmer meines Zahnarztes stand. Da ich alle 6 Wochen zum Zahnspange-nachstellen beim Zahnarzt war, habe ich im Alter von 9-12 Jahren sukzessive das ganze Buch ausgelesen. Ich fand es extrem interessant. Hab dann auch, wenn meine Eltern mich mal wieder einem Kinderpsychologen vorgestellt haben, besonders abenteuerliche Verhaltensweisen und Antworten, die ich im Psychologie-Buch gelesen hatte, ausprobiert

. Mein Vater hatte in seiner Bibliothek ein Buch über die Psychologie des "Baum-Testes" stehen, das habe ich auch komplett ausgelesen. Ich fand es dann witzig, bei der Kinderpsychologin den Baum, den ich auf ihren Wunsch zeichnen sollte, so zu zeichnen, dass sie sich daran die Zähne ausbeißt

.
Natürlich war dieses Verhalten alles andere als reif oder vernünftig und in Bezug auf meine psychologische Behandlung sicher kontraproduktiv. Aber ich muss zu meiner Verteidigung dazu sagen, dass mir meine Eltern damals nicht klar genug rübergebracht haben, dass mir die Stunden bei den Kinderpsychologen bei der Bewältigung meiner Schwierigkeiten helfen könnten.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)