Mal was von der Seele reden :(

Was sonst noch interessiert und was sonst nirgends passt
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Krümmel
Beiträge: 10
Registriert: Di 10. Jun 2014, 14:59

Mal was von der Seele reden :(

Beitrag von Krümmel »

Hallo Zusammen,

ich muss mir jetzt einfach mal was von der Seele reden. Die Tochter (8 Jahre) von einer Freundin hat vor zwei Jahren die Diagnose Krebs bekommen. Die Kleine ist wirklich ein aufgewecktes Kind und auch sehr fröhlich. Sie hat das Ganze wirklich cool genommen und ihre Genesung war eigentlich recht rasch und auch ohne viele Probleme. Ein Jahr lang war alles gut und gestern ruft mich meine Freundin an, dass der Krebs wieder da ist :( Das macht mich sehr traurig und ich weiß nicht so wirklich weiter. Kann ich ihr auf irgendeine Weise helfen? Im Internet bin ich auf einen Ratgeber gestoßen, der etwas über Sondennahrung für Kinder erzählt. Meine Freundin meinte nämlich, dass sie diese jetzt benötigt. Ich wollte mir das alles mal von der Seele reden. Danke fürs lesen und ich freue mich über ein paar aufmunternden Worte und vielleicht ein paar Ratschläge wenn jemand schon mal in der selben Situation war.

Danke und Liebe Grüße, Laura
Linasina
Dauergast
Beiträge: 558
Registriert: Di 11. Okt 2011, 14:42

Re: Mal was von der Seele reden :(

Beitrag von Linasina »

Ohje deine Arme Freundin. Das ist ein sehr schlimmes und schwieriges Thema. Falls das Kind die Sonde bekommt wird deine Freundin auf jedenfall vom Fachpersonal medizinisch Eingewiesen im Umgang mit der Sonde. Im Internet gibt es auch viel zu lesen aber ich finde eher die Zusammenarbeit Arzt, Schwestern und Familie besser. Es gibt Pflegedienste die soetwas übernehmen falls Sie es nicht alleine machen möchte. Ich drücke die Daumen dass der Krebs nochmal besiegt werden kann. Ich finde es schlimm wenn sowas schon Kinder trifft die alles noch vor sich haben. Diese Angst hat wohl auch jede Mutter.
Rabaukenmama
Dauergast
Beiträge: 2963
Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: Mal was von der Seele reden :(

Beitrag von Rabaukenmama »

Oja, das ist eine schlimme Diagnose! Vor allem dauert es lange bis man als Eltern wirklich realisiert was los ist (daran ändert nichts dass das Mädchen schon mal Krebs hatte). Ich glaube aber, was Du für Deine Freundin tun kannst ist vor allem zuhören. Da geht´s gar nicht darum für gewisse, sich ergebende Dinge (wie Sondennahrung) einen Rat zu wissen, sondern einfach um´s da-sein. Und darum, zu akzeptieren, dass es gefühlsmässig einfach ständig ein auf und ab ist mit einem so schwer kranken Kind. So das schwanken zwischen Hoffnung, Verzweiflung und es-muss-weitergehen.

Ich habe das Glück, dass ich bei keinem meiner Kinder so eine Diagnose bekommen habe. Aber da mein kleiner Sohn gehörlos geboren wurde habe ich viel Erfahrung mit Krankenhäusern, Untersuchungen, Ärzten usw. Kann nur Linasinas Aussage bestätigen, dass für Eltern elementare Dinge (wie z.B. die Details wegen Sondenernährung) normalerweise ausführlich und einfühlsam erklärt werden und man auch jede Menge Broschüren mitbekommt, wo man alles noch mal genau nachlesen kann.

Was ich aus eigener Erfahrung kenne ist das Gefühl, sich auf irgendein Detail, das mit der Diagnose zusammenhängt, zu "stürzen" und Informationen dazu zu sammeln. Das war aber (rückblickend) zumindest bei einfach, weil ich nicht "tatenlos" warten wollte, was weiter geschieht. Wenn ich alle möglichen Infos zu so einer Sache gegoogelt und nachgeschlagen habe dann war es hauptsächlich, um zumindest das subjektive Gefühl zu haben, irgendetwas für mein Kind tun zu können.

Ich wünsche Deiner Freundin von Herzen alles Gute für das, was der Familie noch bevorsteht. Du als Freundin kannst ihr zwar nichts "abnehmen", aber schon das Gefühl, nicht ganz allein zu sein, ist unheimlich wohltuend und wichtig.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
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