Kinder/Beschränkungen/Homeschooling
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- Dauergast
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Re: Kinder/Beschränkungen/Homeschooling
Ich kann mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen, dass Kinder, die von sich aus fürs Gymnasium taugen, in der 5. Klasse irgendwelche Probleme haben, weil sie ein Thema am Ende des Schulbuches für die 4. Klasse nicht hatten. Da muss schon viel passieren, damit man den Anschluss verliert. Bei einer Hochbegabung ist diese Fragestellung ganz irrelevant. Die Hochbegabten Klasse meiner Großen stellt überhaupt keine Fragen zum Thema Sprachfolge. Sie gehen davon aus, das jedes Kind, das quer einsteigt, in der Lage ist sowohl Chemie als auch beliebig viel Sprache innnerhalb eines Halbjahres in Eigenregie nachzulernen.
Re: Kinder/Beschränkungen/Homeschooling
...ehrlich gesagt finde ich auch, dass es etwas an Hysterie grenzt, was die allgemeinen Ansichten zum Thema Verpassen schulischer Inhalte betrifft.
Es bleibt doch am Ende eh nur wenig von dem hängen, was man in der Schule so lernt, alles wird immer nochmal wiederholt, vieles ist fürs Leben oder auch nur spätere aufbauende Inhalte bei weitem nicht so wichtig, wie immer behauptet wird etc pp.
In meinen Augen wird das alles total überbewertet...
Als ob die gesamte Zukunft der Kindes davon abhinge, was es momentan an Schulstoff verpasst.
So ein Quatsch!
Irgendwo las ich mal, dass das Wichtigste, was man in der Schule lernt, eigentlich ist, zu lernen und zu trainieren, WIE man lernt; wie man sich Wissen aneignet und wie man es einsetzt.
Da sehe ich nicht, dass das Homeschooling das jetzt direkt behindert - eher im Gegenteil. Das bringt nochmal ganz neue Aspekte des Lernens mit sich, die sicherlich äußerst nützlich fürs spätere Leben sind. (Selbstorgansation, sich selbst motivieren bspw)
Das Soziale dagegen finde ich viel relevanter. Also was den Kindern entgeht, wenn sie ihre Freunde nicht treffen, sich nur noch im begrenzten familiären Umfeld bewegen können etc. (Vor allem, wenn es familiär eher im Argen liegt)
DAS sind Sachen, die kann man nicht einfach so nachholen und dadurch kann meiner Meinung nach tatsächlich Schaden entstehen, der sich nicht einfach wieder ausgleichen lässt.
Darauf sollte man viel mehr schauen, als auf das Einhalten von Lehrplänen etc.
Es bleibt doch am Ende eh nur wenig von dem hängen, was man in der Schule so lernt, alles wird immer nochmal wiederholt, vieles ist fürs Leben oder auch nur spätere aufbauende Inhalte bei weitem nicht so wichtig, wie immer behauptet wird etc pp.
In meinen Augen wird das alles total überbewertet...
Als ob die gesamte Zukunft der Kindes davon abhinge, was es momentan an Schulstoff verpasst.
So ein Quatsch!
Irgendwo las ich mal, dass das Wichtigste, was man in der Schule lernt, eigentlich ist, zu lernen und zu trainieren, WIE man lernt; wie man sich Wissen aneignet und wie man es einsetzt.
Da sehe ich nicht, dass das Homeschooling das jetzt direkt behindert - eher im Gegenteil. Das bringt nochmal ganz neue Aspekte des Lernens mit sich, die sicherlich äußerst nützlich fürs spätere Leben sind. (Selbstorgansation, sich selbst motivieren bspw)
Das Soziale dagegen finde ich viel relevanter. Also was den Kindern entgeht, wenn sie ihre Freunde nicht treffen, sich nur noch im begrenzten familiären Umfeld bewegen können etc. (Vor allem, wenn es familiär eher im Argen liegt)
DAS sind Sachen, die kann man nicht einfach so nachholen und dadurch kann meiner Meinung nach tatsächlich Schaden entstehen, der sich nicht einfach wieder ausgleichen lässt.
Darauf sollte man viel mehr schauen, als auf das Einhalten von Lehrplänen etc.
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.
(Herbstgedicht der 6jährigen)
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
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- Dauergast
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Re: Kinder/Beschränkungen/Homeschooling
Ich sehe bei schwachen Kindern durchaus die Gefahr, dass sie statt Homeschooling Monate lang nichts machen. Ein durchschnittliches Kind kann kein halbes Englischlehrbuch in einem Rutsch aufholen. Es kann selber keine Kapitel aus dem Mathebuch erschließen. Aber sinus hat Recht: das größte aktuelle Problem der Kinder ist im Moment das Soziale. Vor allem lockere Freundschaften der Jungen sind schon lange zu Bruche gegangen. Es gibt keine Kindergruppen, kein Sport, nichts was dem Kind zeigt, dass es sich in eine Gruppe eingliedern soll. Kinder konnten schon seit einem Jahr keine neuen Kontakte aquerieren. Bei Teenys verlagerte sich das Leben voll in die Onlinewelt. Selbst die christlichen Jugendgruppen verbringen ihre Zeit mit Onlinespielen. Es ist besser als nichts, aber es ersetzt nicht den echten Umgang.
Die Videokonferenzen zeigen, dass die Kinder immer weniger bereit sind, überhaupt irgendwelche Grenzen zu akzeptieren. Unsere 3. Klässler schalten einander stumm, verstellen die Hindergründe der anderen, strecken die Zunge in die Kamera, spamen die Chat voll. Es gibt dafür keine Sanktionen. Die Klasse war schon vorher unmöglich. Wenn sie nach der Pause wieder zusammenkommen, wird die Lehrerin den Spagat leisten müssen zwischen denjenigen, die mitgelernt haben und denjenigen die nichts gemacht haben, vor dem Hintergrund der Kinder die das Unterricht massiv stören. Jeder Lehrer wird dann vor der Entscheidung stehen, um welchen Brennpunkt er sich kümmert. Wenn eine Person sich um zwei Brände an den entgegengesetzten Enden der Stadt kümmert, brennt die ganze Stadt ab.
Die Videokonferenzen zeigen, dass die Kinder immer weniger bereit sind, überhaupt irgendwelche Grenzen zu akzeptieren. Unsere 3. Klässler schalten einander stumm, verstellen die Hindergründe der anderen, strecken die Zunge in die Kamera, spamen die Chat voll. Es gibt dafür keine Sanktionen. Die Klasse war schon vorher unmöglich. Wenn sie nach der Pause wieder zusammenkommen, wird die Lehrerin den Spagat leisten müssen zwischen denjenigen, die mitgelernt haben und denjenigen die nichts gemacht haben, vor dem Hintergrund der Kinder die das Unterricht massiv stören. Jeder Lehrer wird dann vor der Entscheidung stehen, um welchen Brennpunkt er sich kümmert. Wenn eine Person sich um zwei Brände an den entgegengesetzten Enden der Stadt kümmert, brennt die ganze Stadt ab.
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- Dauergast
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Re: Kinder/Beschränkungen/Homeschooling
Ich habe einen Bekannten, der Lehrer am Gymnasium ist. Der sagt ganz klar, dass eh zu viele Kinder kommen, die nicht aufs Gymnasium gehören. Noch mehr davon, weil man wegen Corona Nachsicht walten lassen soll, werden sie nicht akzeptieren. Deswegen noch softer oder mit mehr Wiederholungen beginnen, das wird es nicht geben.
Das soziale stimmt schon, aber das habe ich hier bewusst mal ausgeklammert.
Die KMK hat ja nun gesagt, dass Angebote für schwache zum wiederholen geschaffen werden sollen. Ich finde es schade, dass es für die Guten dann noch langweiliger wird. Und die Angebote der Begabtenförderung sind weggefallen weil sie nicht als außerschulischer lernort anerkannt werden. Aber der kommunionsunterricht!
Das soziale stimmt schon, aber das habe ich hier bewusst mal ausgeklammert.
Die KMK hat ja nun gesagt, dass Angebote für schwache zum wiederholen geschaffen werden sollen. Ich finde es schade, dass es für die Guten dann noch langweiliger wird. Und die Angebote der Begabtenförderung sind weggefallen weil sie nicht als außerschulischer lernort anerkannt werden. Aber der kommunionsunterricht!
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- Dauergast
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Re: Kinder/Beschränkungen/Homeschooling
Nachdem der Kleine (3.Klasse) Plättchenrechnen nach Adam Ries als Matheunterricht abgelehnt hat, hat die Lehrerin ihm geschrieben, dass er sich mit seinem Matheheft 5. Klasse beschäftigen soll. Die 4. Klasse darf er weiterhin nicht machen. Man fragt sich schon so manches...
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- Dauergast
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Re: Kinder/Beschränkungen/Homeschooling
Nachdem die Lehrerin meiner Tochter zuletzt Matheaufgaben aus klasse 6 gestellt hat und sie nun Bruchrechnen lernen will, hat sie vorgeschlagen, ihr Forderaufgaben in Religion zu geben. Ist ja naheliegend bei einem mathematisch interessierten Kind.
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- Dauergast
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Re: Kinder/Beschränkungen/Homeschooling
Nachdem ich dem einheitlichen "Retik"-Unterricht als einzige in der ganzen Grundschule nicht zugestimmt habe, kümmert sich die Pfarrerin individuell um den Religionsunterricht des Kleinen. Sie gibt ihm anspruchsvollere Aufgaben als Ausschneiden und Ausmalen. Ein Mal pro Woche gibt es eine Videokonferenz. Insgesamt ist das Programm um die Welten besser als Matheförderung durch überforderte Lehrerin. Die Voraussetzung dafür sind personelle Ressourcen. Es ist immer wieder das gleiche: ohne Zusatzaufwand für den Lehrer keine Förderung für das Kind. Für umsonst gibt es nur Ärger.
Re: Kinder/Beschränkungen/Homeschooling
Einfach mal gute Neuigkeiten von uns ( 1 Klasse):
der Kurze ist ja seit Freitag im Distanzlernen-- als Einziger aus seiner Klasse und als einer von 7 Kids aus seiner Schule ( insgesamt 8 Klassen 1-4).
Und man kann es kaum glauben, er bekommt mehr zu tun, als die letzte Woche wo Wechselunterricht war.
Er hat einen Wochenplan bekommen mit täglich 5-6 Aufgaben= 29 Aufgaben für die ganze Woche. ( Mathe/ Deutsch/ Sachkunde ( mo-fr und Fr zusätzlich Kunst)
Es sind auch fast jeden Tag freiwillige Aufgaben dabei und sogar differenziert für Deutsch ( c Zettel, statt A und b).
Wir dürfen die gemachten Aufgabenblätter jeden Tag einscannen und per Mail hinschicken und er bekommt eine Rückmeldung der Lehrerin.
Der Kurze hat Spaß an den Aufgaben- besonders aber auch daran, dass er es sich selber einteilen kann. Durch den Plan sieht er, was er fertig haben muss und was er schon vorarbeiten kann.
Lediglich lesen üben mag er gerade gar nicht-- aber auch das bekommen wir hin- hinterher darf er eben lesen, was er mag
der Kurze ist ja seit Freitag im Distanzlernen-- als Einziger aus seiner Klasse und als einer von 7 Kids aus seiner Schule ( insgesamt 8 Klassen 1-4).
Und man kann es kaum glauben, er bekommt mehr zu tun, als die letzte Woche wo Wechselunterricht war.
Er hat einen Wochenplan bekommen mit täglich 5-6 Aufgaben= 29 Aufgaben für die ganze Woche. ( Mathe/ Deutsch/ Sachkunde ( mo-fr und Fr zusätzlich Kunst)
Es sind auch fast jeden Tag freiwillige Aufgaben dabei und sogar differenziert für Deutsch ( c Zettel, statt A und b).
Wir dürfen die gemachten Aufgabenblätter jeden Tag einscannen und per Mail hinschicken und er bekommt eine Rückmeldung der Lehrerin.
Der Kurze hat Spaß an den Aufgaben- besonders aber auch daran, dass er es sich selber einteilen kann. Durch den Plan sieht er, was er fertig haben muss und was er schon vorarbeiten kann.
Lediglich lesen üben mag er gerade gar nicht-- aber auch das bekommen wir hin- hinterher darf er eben lesen, was er mag