SCHULE- Klasse überspringen

Mein Kluges Kind macht was es will
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matiz
Beiträge: 2
Registriert: So 19. Sep 2010, 17:22

SCHULE- Klasse überspringen

Beitrag von matiz »

Hallo!
Ich möchte mich gerne mit Eltern gscheiter Kinder austauschen und fragen, ob es wirklich normal ist, dass das Umfeld, selbst die Familie so komisch darauf reagiert. Mein Sohn Mario ist 7,4 Jahre alt und geht seit heuer in die 3 Klasse VS (Mehrstufenklasse) Er hat eine Klasse übersprungen und man kann sich gar nicht so recht freuen darüber. Mario konnte mit 3 Jahren schon lesen und in der ersten Klasse, also voriges Jahr im 100ter Bereich rechnen und das gesamte 1mal 1 . Er ist jetzt in der Klasse gut integriert und bei den Arbeitsgruppen bei den Drittklässlern dabei und darüber überglücklich. Manche sagen, das Überspringen finden sie prinzipiell nicht gut oder die Schulform mit Mehrstufenklassen ist Ihnen suspekt oder sie unterstellen einem (indirekt) man hätte das Kind überfördert, was absolut nie der Fall war. Dieses Kind hat ständig gefordert und war immer wissensdurstig im extremen Maße....
Wer kennt das Gefühl nicht verstanden zu werden?
l.G. Matiz
Neckri
Moderator
Beiträge: 463
Registriert: Di 14. Feb 2006, 11:51

Re: SCHULE- Klasse überspringen

Beitrag von Neckri »

HIER!!! :fahne:

Hallo Matiz,

du kannst es gar nicht verhindern, dass die anderen Eltern Vergleiche mit den eigenen Kindern anstellen. Wir haben auch so eines dieser Exemplare, die schon mit drei Jahren sinnergreifend lesen - nein - Bücher verschlungen haben. Da sich die Mehrheit der Kinder so nicht verhält, wird davon ausgegangen, dass einiges an Druck nötig sein müsse, um die Kinder zu solch ungewöhnlichen Verhaltensmustern zu zwingen... Wenn andere Stöpsel in diesem Alter jeden zweiten Tag aus irgendeinem Baum heruntergepflückt werden müssen oder Ski fahren können, bevor sie laufen können, wird dagegen anerkennend durch die Zähne gepfiffen... Der Hintergrund ist die gesellschaftliche Einstellung zu geistigem Vermögen. Der negative Touch von geistigen Höhenflügen trifft nun indirekt auch deinen Sohnemann, wenn er nach dem Sprung von ehemaligen Klassenkamerade und deren Eltern abfällig als "Streberkind" von "Eislaufeltern" tituliert werden sollte.

Wichtiger ist aber, dass es deinem kleinen Großen jetzt richtig gut geht. Ich drücke die Daumen, dass es so bleibt.

Viele Grüße von Neckri
alibaba

Re: SCHULE- Klasse überspringen

Beitrag von alibaba »

Hallo Matiz,

immer wenn ich etwas durchdrücken will und meine Kinder eigentlich dafür noch zu jung sind, würde ich mich am liebsten zurück ziehen, wie eine Schnecke, denn mir ist es mega peinlich damit Aufsehen zu eregen. Da meine Kleine mit 3 Jahren bereits alleine schwamm, suchte ich einen adäquaten Kurs. Ich kam mir wie eine Eislaufmutter vor und wurde auch so behandelt, zumindest spürte ich es. Oder wenn ich Kurse für den Großen buchen will, welche nicht in seine Altersklasse fallen, es ist mir immer wieder ein Gräul - ich gewöhne mich auch nicht daran.

Ich denke es ist eben so, nicht nur auf dem intellektuellen Gebiet. Wer noch nie Migräne hatte, kann eben den anderen gar nicht verstehen - es geht einfach nicht. Und dabei will ich noch nicht mal unterstellen, das sie es nicht verstehen wollen. Ich habe eine liebe Bekannte, die hat auch einen klugen Sohn und letztens sagte sie mir, sie würde denken, ich würde etwas falsch machen, wenn es ihr nicht haargenau so ergehen würde. Nur mit ihr kann ich mich austauschen, wir verstehen uns. :geek:

Ich glaube es ist generell so, wen man mit etwas aus der Reihe tanzt, dann kann man nicht verstanden werden, sei denn man trifft auf einen Gegenüber der schon einmal die selben Erfahrungen machen durfte. Und erschwerend kommt dann das hinzu, was Neckri bereits über die kognitive Seite in unserer Leistungsgesellschaft schrieb.

Ich habe vor die Kleine ein Jahr eher einzuschulen. Ich arbeite bereits jetzt daran, mir ein dickeres Fell wachsen zu lassen und einfach noch selbstbewusster mein Ding durchzuziehen. Es ist für mich eine tägliche Herausforderung. aber zumindest kann ich auf die Unterstützung meines Mannes setzen.

VLG
maydogdu01
Beiträge: 8
Registriert: Mo 18. Okt 2010, 16:03

Re: SCHULE- Klasse überspringen

Beitrag von maydogdu01 »

Hallo Matiz,

Das Gefühl kennen wir sehr gut. Aber nur von denen, die nicht eine halbe Stunde mit dem Jungen zusammen gesessen und ihn in seinem Element erlebt haben. Die Art und Weise und vor allem die Selbstverständlichkeit, wie das Kind mit seiner Begabung (für ihn das alles ja ganz normal, weil er sich anders nicht kennt) umgeht, überzeugt den Außenstehenden in kürzester Zeit, daß das, was er/sie gerade erlebt hat, direkt vom Jungen kommt. Dann kommen schon die ersten Fragen seit wann er was kann und wie das abgelaufen ist.

Vor 2-3 Jahren wurden wir von unseren Bekannten nahezu gedrängt, etwas zu unternehmen. Auch können wir uns mit ihnen über die Möglichkeiten im System und die Unmöglichkeiten von Einigen im System unterhalten. Wir bekommen auch Ratschläge von Lehrern in unserem Bekanntenkreis. Aber dies sind alle Menschen, die den Jungen schon seit Jahren kennen und seine Entwicklung miterlebt haben. 2 davon haben selber Kinder, die um 1 bzw. 2 Jahre älter sind als unserer und somit auch direkt vergleichen können. Sie sind wirklich eine große Hilfe.

Aber z.B. die erste Aussage des Förderlehrers in der Schule: "Ihr übertreibt doch alles, dem Bericht der Beratungsstelle vertraue ich nicht, es gibt doch etliche begabte Schüler, deren Eltern nicht so'n Aufstand machen...", etc. Nach den ersten beiden Förderstunden gleicher Lehrer: "Der Junge ist weiter als ich gedacht habe. Ich werde das Überspringen der 2. Klasse vorschlagen." Der Junge macht schon sein Ding.

Ansonsten sprechen wir das Thema einfach nicht an. Vielleicht ist es nicht die idealste Lösung, aber immerhin ist sie für uns eine. Und wenn er in der Öffentlichkeit etwas macht, das seinem Alter nicht entspricht und wir bewundert nach dem Alter gefragt werden, dann lächeln wir und sagen "6". Dann gehen wir einfach weiter.

Grüsse aus Bursa
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