Kind steht sich selbst im Weg

Mein Kluges Kind macht was es will
eisbaer
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Kind steht sich selbst im Weg

Beitrag von eisbaer »

Hallo,

welche Erfahrungen habt Ihr mit Euren Kinden? Meine Marie 9 steht sich selbst im Weg. Sobald sie vor einer Herausvorderung, egal, ob eine Rechnung (wenn sie sich einbildet sie kann es nicht), neue Klaviernoten, Kleiderwahl für einen Ausflug bei Schlechtwetter etc.

Sie fordert Hilfe, gleichzeitig läßt sie sich aber nicht helfen - schickt einen weg, läßt einen aber auch nicht weggehen - fordert Nähe --> Folge sie steigert sich hinein, beginnt zu schreien, weinen, toben und findet keine Lösung für sich. Möchte sich nicht hineindenken und auch nicht helfen lassen. Es frustriert sie extrem, wenn ihr etwas nicht auf Anhieb gelingt. Sie mußte bis jetzt auch noch nie für irgendetwas lernen - Ausnahme Klavier üben (was sie natürlich regelmäßig frustriert).

Welche Strategien kann ich hier anbieten aus dieser Frustrationsspirale auszubrechen?
Wie kann ich ihr lernen beibringen?
Homunkulus
Dauergast
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Re: Kind steht sich selbst im Weg

Beitrag von Homunkulus »

Oh je, meine Tochter ist 6 und ähnelt sich sehr im Verhalten. Dachte, es wird irgendwann besser. :schwitz:

Die von dir angeführten Sachen fand ich sehr beunruhigend und hab u.a. deswegen mit einem Psychologen gesprochen. Er sagt, es sei ok, dass sie zum Beispiel nicht durch Try & Error im herkömmlichen Sinne lernt, sondern schon nach dem ersten Versuch alles frustriert in die Ecke knallt, oder es gar nicht erst anfängt, weil sie denkt, sie könne es nicht schaffen ( ,obwohl man als Elternteil genau weiß, dass das Kind das bewältigen könnte. ).
Er sagt, ich solle beruhigt sein und etwas entspannter an die Sache gehen. Als Proargument diente, dass sie sich ja bis hierhin schließlich auch prächtg entwickelt hätte. Darüberhinaus sind Lernstrukturen die für andere gelten, nicht immer die richtigen für HBs. Sie haben oft ganz andere Strategien, die man nicht sofort nachvollziehen kann. Sie muss das Lernen also nicht lernen. Und ich dachte vorher, es sei zwingend notwendig. ( Unter Umständen lernen sie schon aus dem ersten Missversuch jede Menge Dinge, speichern sie und nutzen diese schon beim 2. Versuch, der zeitlich nicht nahe am 1. Versuch liegt, effektiv. )

Ich habe mir immer sehr viele Gedanken gemacht, warum sie sich selbst so unter Druck setzt, zumal ich sehr geschmeidig bin und immer versuche Druck zu vermeiden, statt aufzubauen. Ihr "Scheitern" ist ihr immer sehr unangenehm.

Wie war eure Tochter den vor einigen Jahren?

LG
Homunkulus
Rosi
Dauergast
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Re: Kind steht sich selbst im Weg

Beitrag von Rosi »

Hallo !
Das Verhalten zeigt unser Sohn auch. Wenn er Dinge sieht, entscheidet er, kann ich es, oder nicht. Wenn er denkt er kann es nicht, wird es nicht versucht. Wenn er es macht, und es klaptt nicht so wie in seiner Vorstellung bekommt er einen Wutanfall. Ich versuche ihm immer wieder zu sagen das es nicht schlimm ist wenn es nicht perfekt ist, und es Dinge gibt die man üben muss. Der Erfolg ist unterschiedlich. In dem Bereich Basteln kanner es inzwischen annehmen. Alles andere ist schwierig. Ich dachte wenn die Kinder größer werden und mehr können, und noch reflektierter sind, wird es etwas besser, doch das scheint auch nicht immer so zu sein.
Die Kinder mit so einem Denken haben es nicht leicht, weil sie alles gut machen wollen, es aber manchmal nicht so schaffen. Mit etwas Übung würde es wohl gehen, doch das tun sie nicht. Ich finde das ist manchmal ein schwieriger Kreislauf .
Gruß Rosi
eisbaer
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Re: Kind steht sich selbst im Weg

Beitrag von eisbaer »

Hallo Homunkulus,
das größte Problem ist nicht das sie es nicht kann, die größte Herausforderung besteht darin zu akzeptieren, dass sie sich mit der Sache auseinander setzt und das Hirn einschaltet. Ihrer Meinung nach, muss sie alles sofort können. Beim Klavier haben wir jetzt nach 3 Jahren die ersten kleinen Erfolge und sie kann sich Noten erarbeiten. Das war bis jetzt nicht ohne Wutanfall möglich. In anderen Bereichen sind solche "Ausraster" eher selten aufgetreten. Es steht auch immer im Zusammenhang, ob sie das persönlich in diesem Moment machen möchte. Manchmal denke ich steigert sich einfach hinein - vielleicht gebe ich doch nach und sie muss die Hausübung / Klavierübung dann nicht mehr beenden.

Generell weiß sie ganz genau was sie will und was nicht und kämpft dafür wie eine Löwin.

Manche Dinge werden besser, dafür kommen wieder andere Herausforderungen. Einfach und unkompliziert geht bei uns gar nichts.

Hallo Rosi,
dieses Verhalten kenne ich eher bei meinem Sohn 7. Der beginnt erst gar nicht mit Dingen, die er glaubt nicht zu können, z.B. ist er ein halbes Jahr nicht mehr mit dem Fahrrad gefahren, nachdem ich ihm die Stützräder abmontiert habe, da sie ihm in den Kurven schon mehr behindert als gestützt haben. Bis zum Schulanfang hat er im Kindergarten keine einige Zeichnung gemacht (Ausnahme: erzwungene Geschenke zum Muttertag), da er beim Schreiben seiner großen Schwester so wie so das Wasser nicht reichen konnte. Aber wenn er was nicht will (z.B. lesen üben), streitet er mit mir auch eine 1/2 Stunde, für eine Sache mit der er in 10 min fertig wäre.

Lange habe ich die Schuld bei mir bzw. in meiner Erziehung gesucht. Bei anderen kindern funktionieren soche Dinge doch auch. Das war ein langer Weg zu akzeptieren, dass es nicht an mir liegt. Ich freue mich schon riesig auf die Ferien, da gibt es nicht so viele "muss".

Die Hoffnung, das es irgendwann besser wird stirbt zuletzt.
carmen75
Dauergast
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Re: Kind steht sich selbst im Weg

Beitrag von carmen75 »

Hallo!

Oh je, das hört sich auch so sehr nach unserem Finn an!

Finn zeigte solche Züge auch das erste Mal beim Fahrradfahren. Stützräder abmontiert....versucht zu fahren,kein Erfolg...Fahrrad wurde in die Ecke geschmissen.Mit viel geheule und geschrei.Immer wieder hab ich ihm erklärt,dass man vieles erst üben muss.Und nicht nur er,andere Kinder auch.3 Monate später nimmt er sich sein Fahrrad,setzt sich drauf und fährt.

Hochseil-Klettergarten (auf einem Waldspielplatz für Kinder bis ca.4-5 m Höhe) meinte er,er müsse sofort bis ganz nach oben...wurde auf dem Weg unsicher,ließ sich aber von mir nicht weiter helfen...also weder runternehmen,noch zeigen wo und wie er sich am besten weiter festhält und klettert.....er hat den ganzen Wald zusammen geschrien und die Leute auf dem Spielplatz haben mich nur blöd angeschaut.War mir das peinlich.Bis er dann irgendwann oben war,,,aber alles unter geheule.

Seit einem halben Jahr ist das Thema lesen und schreiben sehr interessant.Will ich mit ihm etwas zusammen machen oder ihm was zeigen....wird er pampig und rennt weg.

Das macht mich wahnsinnig. Immer meint er,dass alles sofort klappen muss. Und wenn nicht,dann behält er das lieber noch für sich.


Im Kindergarten hatten wir ein Sommerfest,Thema war Zirkus. Seine Erzieherin wollte mit Finn einen Sketch einüben,bei dem er viel Sprechen sollte. Finn weigerte sich 2 Wochen lang.Und da es für diesen Part keinen anderen gab,übernahm die Erzieherin seine Rolle.
Uns zu Hause erzählte er aber die ganze Zeit,dass er bei etwas mitmacht,was er aber noch nicht verraten dürfe.
30 Minuten vor der Aufführung beim Sommerfest ging Finn zur Erziehrin und meinte: na ok,ich mach es doch! Zum Glück hat sie richtig reagiert,ihn schnell umgezogen,geschminkt...und los ging es...ohne vorher zu proben oder zu üben............alles lief super,er hatte den ganzen Text auswendig gelernt......und das hat er ganz für sich alleine ausgemacht.
Erst als er sicher war,dass er es kann und sich nicht vor anderen blamiert.....da war er "mutig" genug.

Ich finde es auch furchtbar kompliziert und wüßte gerne,wie man ihm da besser helfen kann!
Vielleicht hat noch wer eine Idee!?

Lg CArmen
upanddown
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Re: Kind steht sich selbst im Weg

Beitrag von upanddown »

Bei uns ist es genauso wie hier überall beschrieben. Das einzige was Jonna beruhigen kann ist, sie in ruhe und am besten alleine zu lassen. Das fällt einem natürlich schwer, weil man ja gerne helfen möchte, aber Hilfe scheint in dem Fall tatsächlich nur zu sein den Druck zu nehmen und mit Druck meine ich hier tatsächlich schon die pure Anwesenheit eines anderen. Wenn sie sich dann allerdings beruhigt hat, was zwischen 5 Minuten und einer Stunde dauern kann, ist es, als ob ein Hebel umgelegt wurde und sie ist wieder der Sonnenschein in Person.
luric
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Re: Kind steht sich selbst im Weg

Beitrag von luric »

mein grosser ist auch so einer, der extrem hohe ansprüche an sich selbst stellt, die er aber unmöglich erfüllen kann, was dann zu wutausbrüchen und totalverweigerung führt.

er wurde letzten herbst eingeschult und das erste halbjahr war seeeehr durchwachsen.
kognitiv war alles kein problem, aber seine verweigerungshaltung und die niedrige frustgrenze waren ziemliche hürden.
auch im miteinander mit den klassenkollegen war es anfangs schwierig.
keiner wollte ihm zuhören, da gab es regelmässige weinattacken.
die psychologin hat das so erklärt, dass er eben denkt und spricht wie ein zehnjähriger und ihm deshalb die sechs bis achtjährigen klassenkollegen geistig nicht folgen können, weil er so verschachtelt und ausführlich erzählt.
ich leide da immer mit ihm mit, denn er nimmt sich auch alles sehr zu herzen.
er ist generell sehr sensibel.

seit jahresanfang geht er zur ergotherapie und zum heilpädagogischen reiten und voltigieren und ich muss sagen, teilweise ist er nicht wiederzuerkennen.
und auch in der schule hat sich alles positiv entwickelt.

wir haben zwar immer noch kämpfe, wenn es darum geht etwas neues auszuprobieren (denk, denk, denk ... "das kann ich nicht"), oder etwas zu üben, was ihm nicht gut gelingt (er hat z.b. probleme mit der stifthaltung), aber es ist kein vergleich zu früher - gsd.

ich fürchte aber, dass sich kinder wie die unseren immer etwas schwer tun werden.
wir können nur versuchen sie bestmöglich zu unterstützen.

hb kinder sind in jeder hinsicht anstrengend, aber auch ganz besonders faszinierend.

alles liebe an euch und eure kids
luric
2006: maxischlau vs. 2009: minischlau
Mijal
Dauergast
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Re: Kind steht sich selbst im Weg

Beitrag von Mijal »

Hallo zusammen,

falls das jetzt noch jemand liest, bei uns ist es genau so und in gewissem Sinne leider noch etwas komplizierter, weil Madame nicht nur übermäßig perfektionistisch ist, was ja gemeinhin häufig bei HB sein soll, sondern irgendwie auch um jeden Preis ihren "Individualismus" waren muss. Ist jetzt etwas schwer zu beschreiben, aber ein Beispiel: Alle Kinder spielen, dass sie mit dem Fahrrad nach "Rostock" fahren, nur als Töchterchen dran ist, erklärt sie betont: "Ich fahre nicht nach Rostock, ICH fahre nach 'Rostendorf'!" Das Dorf hat sie sich spontan ausgedacht. Sie ist noch nicht ganz vier und ihre Spielfreunde verwirrt das völlig, was ja auch verständlich ist. Genau so beim Topfschlagen, alle rufen "heiß" sie ruft "kalt" und umgekehrt und so könnte ich stundenlang weiter erzählen. Ein falsches Wort schon fährt sie die Krallen aus: Alles alleine machen - oder sich komplett bedienen lassen, angeblich gar nichts können - oder sich an Sachen abquälen die schon für Grundschüler fast zu schwer sind, immer das Gegenteil von dem machen, was man sagt, es sei denn man sagt es extra, um ein Erziehungsziel zu erreichen, DANN fällt sie natürlich NICHT drauf rein. Und dann muss sie natürlich noch alles bestimmen und immer die absolut ungeteilte Aufmerksamkeit eines Erwachsenen haben.

Kurz und gut, sie macht mich fertig. Und ich hab manchmal Angst um sie, weil sie es drauf anlegt anzuecken und dabei so furchtbar verletzlich und sensibel ist.
luric
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Registriert: Mo 24. Dez 2012, 15:12
Wohnort: AT-Salzburg

Re: Kind steht sich selbst im Weg

Beitrag von luric »

Mijal hat geschrieben:Hallo zusammen,

falls das jetzt noch jemand liest, bei uns ist es genau so und in gewissem Sinne leider noch etwas komplizierter, weil Madame nicht nur übermäßig perfektionistisch ist, was ja gemeinhin häufig bei HB sein soll, sondern irgendwie auch um jeden Preis ihren "Individualismus" waren muss. Ist jetzt etwas schwer zu beschreiben, aber ein Beispiel: Alle Kinder spielen, dass sie mit dem Fahrrad nach "Rostock" fahren, nur als Töchterchen dran ist, erklärt sie betont: "Ich fahre nicht nach Rostock, ICH fahre nach 'Rostendorf'!" Das Dorf hat sie sich spontan ausgedacht. Sie ist noch nicht ganz vier und ihre Spielfreunde verwirrt das völlig, was ja auch verständlich ist. Genau so beim Topfschlagen, alle rufen "heiß" sie ruft "kalt" und umgekehrt und so könnte ich stundenlang weiter erzählen. Ein falsches Wort schon fährt sie die Krallen aus: Alles alleine machen - oder sich komplett bedienen lassen, angeblich gar nichts können - oder sich an Sachen abquälen die schon für Grundschüler fast zu schwer sind, immer das Gegenteil von dem machen, was man sagt, es sei denn man sagt es extra, um ein Erziehungsziel zu erreichen, DANN fällt sie natürlich NICHT drauf rein. Und dann muss sie natürlich noch alles bestimmen und immer die absolut ungeteilte Aufmerksamkeit eines Erwachsenen haben.

Kurz und gut, sie macht mich fertig. Und ich hab manchmal Angst um sie, weil sie es drauf anlegt anzuecken und dabei so furchtbar verletzlich und sensibel ist.
hallo mijal,
ich kann alles was du erzählst nur allzu gut nachvollziehen.
mein dickköpfiger grenzgänger ist deiner tochter extrem ähnlich.
sämtliche "normalen" erziehungsmethoden fruchten überhaupt nicht. lange dachte ich ich bin als mutter einfach unfähig, weil er mich so an meine grenzen treibt.
doch mittlerweile weiss ich, mein sohn ist kein "normales" kind, er "funktioniert" nicht so wie es andere kinder tun.
aber unsere hb-kinder verlangen uns eltern und den bezugspersonen sehr viel ab. sie sind mit ihrer art fordernd und anstrengend, was andererseits aber auch sehr spannend ist.

geduld, ruhe und gelassenheit sind wohl die besten credos bei der erziehung von hb-kids ;)

unsere kinder sind anders und werden in ihrem leben auf viele widerstände stossen, eben weil sie anders sind.
wir können ihnen nur mit viel liebe und unterstützung zur seite stehen und hoffen, dass sie ihren weg finden werden.
2006: maxischlau vs. 2009: minischlau
Mijal
Dauergast
Beiträge: 71
Registriert: So 9. Dez 2012, 18:59

Re: Kind steht sich selbst im Weg

Beitrag von Mijal »

Generell würde ich denken, dass HBs gar nicht anstrengend oder schwierig sein müssen. Es gibt nur eben halt verschiedene Typen von HBs. Fast so als wenn HBs die typischen kindlichen Verhaltensweisen einfach extremer ausprägen. Also extrem eigenwillig, oder extrem vernünftig, extrem angepasst, extrem selbstständig, extrem draufgängerisch... Na ihr wisst, was ich meine. Viele Hbs sind wohl sogar so "problemlos", dass sie überhaupt nicht auffallen. Außer eben dass sie so abgeklärt und vernünftig und eben schlau sind.

Ich bin inzwischen allerdings auch soweit, dass ich meistens davon ausgehe, dass meine Tochter einfach komplizierter als andere ist. Aber manchmal packt einen doch der Zweifel - ich meine der Zweifel an sich selbst und der eigenen Erziehung. Denn Koschka hat nicht unrecht. Man muss sich bei ihr wirklich sehr genau überlegen, ob und wann man Nein sagt. Allerdings erziehe ich nicht besonders autoritär, auch nicht zu lasch, eben so mittig "autoritativ". Mir wird manchmal sogar vorgeworfen zu "lieb" zu erziehen. Aber ich kenn ja mein Kind und will nicht mehr "Angriffsfläche" bieten als nötig und ich weiß ja auch, dass sie besonders viel Aufmerksamkeit und Nähe braucht. Aber mal ehrlich, wie geht man mit einem Kind um, das Zuwendungen wie zum Beispiel in den Arm nehmen oder gute Nacht sagen zum Gegenstand nimmt, um die Eltern zu bevormunden? Sie hatte ne Phase, da durfte man ihr nicht gute Nacht sagen. Manchmal durfte man sagen "Schlaf gut" manchmal hat sie auch das "verboten". Riesengeschrei, wenn doch ein falsches Wort über die Lippen kommt. Dann hab ich angefangen zu sagen: "Träum schön von xy!" (ich hab mir jeden Abend, was anderes ausgedacht, mal süße Puppen, ein anderes Mal Luftballons oder Kaninchen). Das fand sie dann lustig, aber sie korrigiert mich bis heute, dass sie von etwas gaaaanz anderem träumen will. Dafür sagt sie neuerdings immer man "tue ihr weh", wenn man sie sacht am Ärmel fest hält, oder "ärgere sie" wenn man was verbietet und bevor man sie in Arm nimmt, sollte man sich ihre Erlaubnis einholen, sofern sie nicht von selber kommt oder signalisiert, dass sie geknuddelt oder gekitzelt werden will. Wie eine Katze, die selbst entscheidet, wann sie auf den Schoß springt. :roll: Sie weiß nämlich sehr genau, dass man aufhören muss, wenn ein anderer Stopp sagt und dass Erwachsene sie nicht gegen ihren Willen anfassen dürfen (das sagt sie auch so) und das gibt ihr eine "Macht", die sie ausspielt. Leider hält sie selber sich nicht an diese Regel und zerquetscht ihren Bruder regelmäßig fast mit ihrer Liebe. :(
Und man weiß auch nie, wie man was nun zu machen hat (sie will ja immer bestimmen) und so kann auch gut gemeintes daneben gehen. Neulich war das ganze Abendbrot über Riesengeheule, weil Oma nicht wusste, dass sie ihr Trinken immer selber einschenken will und ihr diese Aufgabe abgenommen hat.
Natürlich verständlich, Trotz usw. Aber wenn wir ihr erlauben, jeden Mittag einen spezial Teller auszuwählen und uns von ihr des Wohnzimmers verweisen lassen schickt sie uns durch die Gegend wie eine Königin das Fußvolk. :evil: Also, damit jetzt kein Missverständnis entsteht: Wir arbeiten daran dieses herum Kommandieren stark einzugrenzen (eben auf ein normales Maß zu reduzieren).

Naja, ist leider alles nicht so einfach und ob mans richtig gemacht hat, erfährt man erst Jahre später.

Alos schönen Abend noch
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