Meine Tochter wird von einer Familie fertiggemacht
Verfasst: Do 7. Mai 2015, 10:26
Liebes Forum,
eigentlich dachte ich, dieses Problem hätte sich durch den Klassenwechsel unserer Tochter von zwei nach drei gelöst, da es sich zuvor hauptsächlich in der Schule abgespielt hatte.
In unserer Reihenhaussiedlung gibt es ein gleichaltriges Mädchen, mit dem unsere Tochter nicht klarkommt. Das Mädchen, ich nenne sie mal M., hat unsere Tochter von Anfang an beneidet, weil sie schon lesen konnte, als sie in die Schule kam. Die Mutter hat das auch offen so gesagt.
Dann kam es immer wieder zu Streitereien um gemeinsame Freundinnen, wer mit wem in die Schule geht usw. Das übliche Mädchengezicke eben. Ich habe mich da weitgehend rausgehalten, die Mutter von M. ist immer auf dem Schulweg mitgegangen und hat unsere Tochter wiederholt zurechtgewiesen.
Dann begann die Familie von M., anderen Eltern gegenüber schlecht über unsere Tochter zu reden. Sie tratschte über Konflikte mit anderen Kindern, die mit den betreffenden Kindern längst gelöst waren. Sie bezeichnete unsere Tochter als "Lieblingskind" des Lehrers. Sie behauptet bis heute, unsere Tochter würde ihre intellektuelle Überlegenheit dazu ausnutzen, gezielt andere Kinder und dabei besonders ihre Tochter zu ärgern. M. kommt dann angeblich immer völlig aufgelöst nach Hause, erbricht sich und ist total am Boden. (Zuvor hat sie aber auf dem Schulweg mit den anderen Mädels noch gezickt und gelacht.)
Ich habe dann irgendwann festgestellt, dass ich es angesichts dieser Situation nicht mehr dabei belassen konnte, mich rauszuhalten, wie ich das bei Kinderkonflikten normalerweise tue, weil diese dann eine gefährliche Eigendynamik entwickeln. Außerdem bekam ich irgendwann Zweifel, ob mein Kind vielleicht tatsächlich so fies ist und allen etwas vorspielt. Meine Tochter kann durchaus durch ihre impulsive, direkte Art manchmal verletzend sein. Das tut ihr dann auch leid, und sie entschuldigt sich. Sie weiß, dass sie daran arbeiten muss.
Also ging ich zum Klassenlehrer. Der rollte schon die Augen, als er hörte, dass es wieder um diese Familie geht. Er bezeichnete sie dann quasi als Helikoptereltern und das Verhalten ganz offen als Mobbing meiner Tochter gegenüber; so weit wäre ich wahrscheinlich gar nicht gegangen. Er empfahl mir dann, meine Tochter probehalber sechs Wochen in die dritte Klasse gehen zu lassen, da er ihr zutraue, dass sie das schafft, was dann auch der Fall war. Ohne diese Familie hätten wir diese Entscheidung wohl nicht getroffen, denn sie hat sich in der alten Klasse eigentlich wohl gefühlt und auch nicht extrem gelangweilt.
Meine Tochter hat in der neuen Klasse keinerlei Probleme und im Sozialverhalten ein "sehr gut". Sie hat eine neue Freundin gefunden, und auch hier in der Siedlung hat sie eine sehr gute Freundin, mit deren Mutter ich mich auch gut verstehe, und die mit der besagten Familie auch nichts anfangen kann. (Allerdings spielt M. auch mit dieser Freundin meiner Tochter.)
In der ehemaligen Klasse meiner Tochter gibt es die Querelen nun mit anderen Kindern. Die neue Lehrkraft rollt auch schon die Augen.
Nun dachte ich, dass sich die Situation für uns dadurch beruhigt.
Allerdings wohnen die Kinder natürlich nach wie vor in derselben Siedlung und spielen bei schönem Wetter fast immer draußen.
Dann kommt vor einigen Tagen meine Tochter in Tränen aufgelöst nach Hause, weil ihr M.s Mutter auf offener Straße gesagt hat, sie sei so ein boshaftes Kind, dass ihr Mann (er ist bei der Freiwilligen Feuerwehr) es sich zweimal überlegen müsse, ob er ihr hilft, wenn sie mal in einer Blutlache vor ihm liegt.
Ich war total fassungslos, und habe höflich nachgefragt, was denn vorgefallen sei, dass sie so sauer auf meine Tochter ist. Es ging wohl um einen Streit, wer wie lange mit der besagten Freundin meiner Tochter spielt, und meine Tochter soll M. diese Freundin "weggenommen" haben (...) An "sinnlosen Diskussionen" sei die Familie aber nicht interessiert, weil wir unsere fiese Tochter ja ohnehin nur in Schutz nehmen. Die Kinder sollten sich aus dem Weg gehen, sagte die Mutter von M.
Tags darauf tat sie so, als sei meine Tochter unsichtbar: "M., ich sehe da niemanden hinter dir stehen." M. hat das aber gar nicht kapiert und meinte "Doch, da ist doch die L."
Dann hat der Vater von M. meine Tochter auf offener Straße niedergebrüllt (er ist Choleriker, und das war nicht das erste Mal), weil sie angeblich M. ausgelacht habe, als diese vom Einrad gefallen ist. Er wolle sie niemals wieder in der Straße vor seinem Haus sehen. Als ich dann hingegangen bin, um zu reden, hat er mich auch noch niedergeschrien. Seine eigene Mutter, die Oma von M., die nebenan wohnt, hat meine Tochter dann getröstet und ihr gesagt, dass ihr niemand das Spielen auf der Straße verbieten kann. Ich hatte den Eindruck, sie schämt sich für ihren eigenen Sohn.
Nun ist aber meine sonst so selbstbewusste Tochter völlig fertig.
Sie hat Angst, dass dieser Vater sie wieder niederbrüllt oder der Straße verweist. Sie weiß nicht, wie sie reagieren soll, wenn er es tut.
Alle Kinder spielen in dieser Straße zusammen, und nur mit meiner Tochter legt sich M. ständig an.
Zum Glück hält ihre andere Freundin zu ihr, möchte aber trotzdem gelegentlich auch mit M. spielen, mit der sie ja keine Probleme hat.
Nun habe ich Sorge, dass die anderen Kinder zwischen die Fronten geraten.
Ich würde diese Familie gern einfach ignorieren, aber wenn sie meine Tochter auf der Straße niederbrüllen und fertigmachen, kann ich das nicht.
Für Mobbing in der Schule gibt es ja viele Ratschläge, aber was mache ich in so einem Fall?
eigentlich dachte ich, dieses Problem hätte sich durch den Klassenwechsel unserer Tochter von zwei nach drei gelöst, da es sich zuvor hauptsächlich in der Schule abgespielt hatte.
In unserer Reihenhaussiedlung gibt es ein gleichaltriges Mädchen, mit dem unsere Tochter nicht klarkommt. Das Mädchen, ich nenne sie mal M., hat unsere Tochter von Anfang an beneidet, weil sie schon lesen konnte, als sie in die Schule kam. Die Mutter hat das auch offen so gesagt.
Dann kam es immer wieder zu Streitereien um gemeinsame Freundinnen, wer mit wem in die Schule geht usw. Das übliche Mädchengezicke eben. Ich habe mich da weitgehend rausgehalten, die Mutter von M. ist immer auf dem Schulweg mitgegangen und hat unsere Tochter wiederholt zurechtgewiesen.
Dann begann die Familie von M., anderen Eltern gegenüber schlecht über unsere Tochter zu reden. Sie tratschte über Konflikte mit anderen Kindern, die mit den betreffenden Kindern längst gelöst waren. Sie bezeichnete unsere Tochter als "Lieblingskind" des Lehrers. Sie behauptet bis heute, unsere Tochter würde ihre intellektuelle Überlegenheit dazu ausnutzen, gezielt andere Kinder und dabei besonders ihre Tochter zu ärgern. M. kommt dann angeblich immer völlig aufgelöst nach Hause, erbricht sich und ist total am Boden. (Zuvor hat sie aber auf dem Schulweg mit den anderen Mädels noch gezickt und gelacht.)
Ich habe dann irgendwann festgestellt, dass ich es angesichts dieser Situation nicht mehr dabei belassen konnte, mich rauszuhalten, wie ich das bei Kinderkonflikten normalerweise tue, weil diese dann eine gefährliche Eigendynamik entwickeln. Außerdem bekam ich irgendwann Zweifel, ob mein Kind vielleicht tatsächlich so fies ist und allen etwas vorspielt. Meine Tochter kann durchaus durch ihre impulsive, direkte Art manchmal verletzend sein. Das tut ihr dann auch leid, und sie entschuldigt sich. Sie weiß, dass sie daran arbeiten muss.
Also ging ich zum Klassenlehrer. Der rollte schon die Augen, als er hörte, dass es wieder um diese Familie geht. Er bezeichnete sie dann quasi als Helikoptereltern und das Verhalten ganz offen als Mobbing meiner Tochter gegenüber; so weit wäre ich wahrscheinlich gar nicht gegangen. Er empfahl mir dann, meine Tochter probehalber sechs Wochen in die dritte Klasse gehen zu lassen, da er ihr zutraue, dass sie das schafft, was dann auch der Fall war. Ohne diese Familie hätten wir diese Entscheidung wohl nicht getroffen, denn sie hat sich in der alten Klasse eigentlich wohl gefühlt und auch nicht extrem gelangweilt.
Meine Tochter hat in der neuen Klasse keinerlei Probleme und im Sozialverhalten ein "sehr gut". Sie hat eine neue Freundin gefunden, und auch hier in der Siedlung hat sie eine sehr gute Freundin, mit deren Mutter ich mich auch gut verstehe, und die mit der besagten Familie auch nichts anfangen kann. (Allerdings spielt M. auch mit dieser Freundin meiner Tochter.)
In der ehemaligen Klasse meiner Tochter gibt es die Querelen nun mit anderen Kindern. Die neue Lehrkraft rollt auch schon die Augen.
Nun dachte ich, dass sich die Situation für uns dadurch beruhigt.
Allerdings wohnen die Kinder natürlich nach wie vor in derselben Siedlung und spielen bei schönem Wetter fast immer draußen.
Dann kommt vor einigen Tagen meine Tochter in Tränen aufgelöst nach Hause, weil ihr M.s Mutter auf offener Straße gesagt hat, sie sei so ein boshaftes Kind, dass ihr Mann (er ist bei der Freiwilligen Feuerwehr) es sich zweimal überlegen müsse, ob er ihr hilft, wenn sie mal in einer Blutlache vor ihm liegt.
Ich war total fassungslos, und habe höflich nachgefragt, was denn vorgefallen sei, dass sie so sauer auf meine Tochter ist. Es ging wohl um einen Streit, wer wie lange mit der besagten Freundin meiner Tochter spielt, und meine Tochter soll M. diese Freundin "weggenommen" haben (...) An "sinnlosen Diskussionen" sei die Familie aber nicht interessiert, weil wir unsere fiese Tochter ja ohnehin nur in Schutz nehmen. Die Kinder sollten sich aus dem Weg gehen, sagte die Mutter von M.
Tags darauf tat sie so, als sei meine Tochter unsichtbar: "M., ich sehe da niemanden hinter dir stehen." M. hat das aber gar nicht kapiert und meinte "Doch, da ist doch die L."
Dann hat der Vater von M. meine Tochter auf offener Straße niedergebrüllt (er ist Choleriker, und das war nicht das erste Mal), weil sie angeblich M. ausgelacht habe, als diese vom Einrad gefallen ist. Er wolle sie niemals wieder in der Straße vor seinem Haus sehen. Als ich dann hingegangen bin, um zu reden, hat er mich auch noch niedergeschrien. Seine eigene Mutter, die Oma von M., die nebenan wohnt, hat meine Tochter dann getröstet und ihr gesagt, dass ihr niemand das Spielen auf der Straße verbieten kann. Ich hatte den Eindruck, sie schämt sich für ihren eigenen Sohn.
Nun ist aber meine sonst so selbstbewusste Tochter völlig fertig.
Sie hat Angst, dass dieser Vater sie wieder niederbrüllt oder der Straße verweist. Sie weiß nicht, wie sie reagieren soll, wenn er es tut.
Alle Kinder spielen in dieser Straße zusammen, und nur mit meiner Tochter legt sich M. ständig an.
Zum Glück hält ihre andere Freundin zu ihr, möchte aber trotzdem gelegentlich auch mit M. spielen, mit der sie ja keine Probleme hat.
Nun habe ich Sorge, dass die anderen Kinder zwischen die Fronten geraten.
Ich würde diese Familie gern einfach ignorieren, aber wenn sie meine Tochter auf der Straße niederbrüllen und fertigmachen, kann ich das nicht.
Für Mobbing in der Schule gibt es ja viele Ratschläge, aber was mache ich in so einem Fall?