Er haut andere Kinder...

Mein Kluges Kind macht was es will
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elementarladung
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Er haut andere Kinder...

Beitrag von elementarladung »

Hallo,
mein Sohn (6 Jahre) geht in die erste Klasse der Montessori Grundschule. Er war schon immer sehr schlau und wissbegierig. Wir hatten jetzt Elternsprechtag, dabei hat uns die Lehrerin darauf aufmerksam gemacht dass er schon sehr sehr weit ist (wir wusseten das schon voher. Aus diesem Grund haben wir die Montessori-Schule ausgewählt). Er kann schon so gut lesen und rechnen dass der Lehrerin so langsam der Lernstoff ausgeht. Er nimmt sich die Lernhefte und arbeitet sie mit einem eisernen Willen durch bis sie fertig sind. Er hinterfragt alles und will auch sehr viel wissen.

Er spiel Fußball im Verein und ist auch ziemlich beliebt.
Allerdings gibt es auch Schattenseiten. Er hat sehr viel mit Ängsten zu kämpfen. Alleine in seinem Zimmer sein mag er überhaupt nicht. Ich versuche oft mit ihm über die Ängste zu reden und diese zu ergründen bzw. sie ihm zu nehmen.
Zusätzlich hat die Lehrerin uns darauf aufmerksam gemacht das er schon mal andere Kinder haut. Wir haben das jetzt mal beobachtet und hinterfragt. Er steht in einer Schlange dreht sich unvermittelt um gibt einem Kind eine Ohrfeige. Warum er das macht, kann er uns nicht wirklich erklären. Er bewirft auch schonmal unvermittelt unsere kleine Tochter (1 Jahr) mit einem Ball und kann uns nicht sagen warum. Ich glaube das sich da irgendwas aufstaut was sich in einer Sekunde entläd, aber wie kann ich dagegen steuern?
Zu Hause ist er der kleine Professor der unerbittlich Sache hinetrfragt und gerne lernt, doch ist er mit anderen Kindern zusammen dann ist er total wild und flippt auch schnell aus. Dadurcg das ich arbeite und meine Frau sehr durch die kleine Tochter eingebunden wird kommt er etwas zu kurz. Wir versuchen das durch das Einladen anderer Kinder, Fussball, Schwimmen und regelmäßige Spieleabende etwas zu kompensieren, aber wir können uns auch auch nicht teilen.

Besonders viele Sorgen machen wir uns über das hauen anderer Kinder. Ich persönlich finde das sehr schlimm und alle Versuche das über Gespräche (oder Sanktionen) abzuschalten sind gescheitert.
Wir haben uns jetzt an den Schulpsychologischen Dienst gewand und haben dort (in ca. 4 Monaten) einen Termin. Bis dahin ist es aber noch eine sehr lange Zeit.

Kenn Ihr solche Probleme?
Könnt Ihr uns was raten?
Wo kann man eine evtl. Hochbegabung feststellen lassen?
Ist der Schulpsycholigische Dienst der richtige Weg?

Vielen Dank!
Rabaukenmama
Dauergast
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Re: Er haut andere Kinder...

Beitrag von Rabaukenmama »

Hallo elementarladung,

ich hatte vor einiger Zeit ähnliche Probleme mit meinem 5 1/2jährigen Sohn. Immer wieder ist er ohne ersichtlichen Grund auf andere (oft wildfremde) Kinder losgegangen. Meistens hat er sich deutlich ältere, stärkere Kinder ausgesucht die dann oft hilflos waren weil sie so einen kleinen Buben nicht zurück hauen wollten, sich aber natürlich verteidigen mussten.

Einmal musste ich mit ihm und seinem kleinen Bruder aus dem Freibad heimgehen weil er ständig andere Kinder geschlagen oder gebissen hat :twisted: . Gespräche hatten wir immer wieder, die haben aber zu nichts gebracht.

Schließlich fand ich in der Zeitung einen Artikel, wo unter anderem stand "Wenn sie sich mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert fühlen wird ihnen hier rasch und unbürokratisch geholfen" und daneben die Telefonnummer vom Kinderschutzzentrum. Ich rief dort an und vereinbarrte für mich und meinen Mann einen Termin.

Wir hatten dann ein sehr gutes Gespräch mit einer Sozialarbeiterin, die außerdem noch Psychotherapeutin ist, und viel mit Eltern und Kindern arbeitet. Eigentlich ist gar nichts spezielles bei dem Gespräch rausgekommen und weil noch viel offen war bekamen wir einen neuen Termin. Den haben wir dann auch wieder wahrgenommen. Nach 3 oder 4 Terminen, wo nur mein Mann und ich bei dieser Psychotherapeutin waren, hatte sich das Verhalten unseres Sohnes wieder total normalisiert. Ich habe keine Ahnung ob "unsere" Therapie die Ursache war oder ob es auch so besser geworden wäre. Jedenfalls sind mein Mann und ich noch 1-2x im Monat bei dieser Frau und besprechen mit ihr die aktuelle Situation mit unseren Kindern. Mein Sohn, um den es eigentlich ging, war noch nie mit dabei. Aber im Prinzip ist ja egal was hilft, Hauptsache es hilft ;) .

Rückblickend glaube ich, dass mein Großer vor allem vom vorangegangenen Urlaub (wo manches nicht geklappt hat) überfordert war und außerdem war er massiv eifersüchtig auf seinen kleinen Bruder, traute sich aber nur selten, seine Agressionen an ihm auszulassen.

Da sein kleiner Bruder gehörlos geboren wurde hatte er von Anfang an noch etwas "mehr" Aufmerksamkeit als ein gesundes Baby. Nach der Geburt war erst mal eine Phase starker Eifersucht, die sich aber bald deutlich besserte. Der Kleine war in der Entwicklung langsam (viel langsamer als sein vermutlich hochbegabter Bruder) und so dauerte es fast 2 Jahre, bis er plötzlich wieder zum Konkurrenten wurde. Denn plötzlich war der Kleine auch da, konnte gehenm forderte Aufmerksamkeit, wollte das Spielzeug seines Bruders nehmen und hielt uns durch seine Trotzanfälle (die der Große nie gehabt hat) außer Atem. Alles drehte sich um den Kleinen: ich fuhr mit ihm in die Frühförderstelle, zur Horchi-Nachstellung, zur Logopädin und die Frühförderin kam zu ihm nach Hause und spielte mit ihm. Obwohl ich mich bewusst bemühte, auch mit dem Großen was zu unternehmen, war das alles einfach "zu viel" für ihn.

Was bei uns mMn auch geholfen hat war, dass Oma und Opa unseren Großen immer wieder mal ein paar Tage zu sich genommen haben und er dort wieder das vielbeachtete "Einzelkind" sein konnte, das er zu Hause nicht mehr war. Daran hat sich nichts geändert. Großsohn war erst vergangenes Wochenende bei den Großeltern und hat denen stolz erzählt wie froh er sei dass "der doofe A...." (sein Bruder) nicht mit dabei ist.

Wir (mein Mann und ich) arbeiten auch an unserer Einstellung unserem Großen gegenüber. Mein Mann hatte ja Schwierigkeiten mit dem immer wiederkehrenden Wunsch unseres Großen "Baby" zu spielen. Bei dem Spiel sprach er mit uns in Babysprache, ließ sich "füttern" und "wickeln" und wollte ständig Aufmerksamkeit. Meinem Mann kam das seltsam vor und er verweigerte da das mitspielen. Dann meinte aber die Psychologin dass es ok sein wenn unsere Großer seinen Wunsch nach Geborgenheit und umsorgt-werden beim Baby-spielen auslebt, denn, so sagte sie "das Spiel ist eine zeitlich begrenzte Sache. Solange sich das Kind dessen bewusst ist soll es alles spielen dürfen, wonach ihm ist." Das waren unter anderem so Punkte, wo UNS die Psychologin weiter gebracht hat.

Das hat dann auch mein Mann so gesehen und wir spielten erst mal viele Baby-Spiele mit dem Großen während der Kleine immer wieder zeigen wollte, wie groß er schon ist. Dann ließ das Bedürfnis, Baby zu spielen, wieder nach.

Wir erlauben unserem Großen auch, auf seinen kleinen Bruder zu schimpfen oder mit ihm "böse" zu sein. Seitdem er das in verbaler Form darf kommt es immer weniger zur Handgreiflichkeiten wie hauen oder beißen. Bei anderen Kindern hat es komplett aufgehört und was seinen Bruder betrifft ist es auch vieeeel besser geworden. Da mein Großer für sein Alter eher klein und mein Kleiner eher groß ist (bei Oberteilen haben sie schon dieselbe Kleidergröße) sind sie bald auch annähernd gleich stark, so dass ich mich nicht bei jeder kleinen Handgreiflichkeit schützend vor den Kleinen stellen muss. Denn der kann sich mitlerweile selbst wehren. Und meinem Großen tut es gut wenn er ohne zurecht gewiesen zu werden sagen kann "Der A..... geht mir heute wieder furchtbar auf die Nerven!"

So, wie du das beschreibst, könnte bei Eurem Sohn eine ähnliche Eifersucht Ursache für sein Verhalten sein. Vielleicht gibt es auch in eurer Familie oder in eurem Bekanntenkreis Personen (so wie bei uns die Großeltern), wo euer älterer Sohn mal ohne direkt oder indirekt Rücksicht auf die kleine Schwester nehmen zu müssen, unbeschwert Kind sein kann. Gerade wenn er sehr schlau und wissbegierig ist und gerne Aufmerksamkeit hat ist das wichtig für ihn.

Ob für Euch der schulpsychologische Dienst der richtige Weg ist könnt ihr nur ausprobieren - naheliegend ist es allemal und falls es doch nicht euer Weg sein sollte gibt es sicher Alternativen. Der Schulpsychologie kann übrigens auch auf Hochbegabung testen oder zum Test an andere Stellen weiterschicken. Aber macht euch klar dass euch die Kenntnis eines Zahlenwertes für den IQ eures Sohnes bei dem Problem, dass er andere Kinder haut, auch nicht weiterbringen wird.
Zuletzt geändert von Rabaukenmama am Di 24. Nov 2015, 12:41, insgesamt 2-mal geändert.
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Maca
Dauergast
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Re: Er haut andere Kinder...

Beitrag von Maca »

Hallo elementarladung,( netter Name,Naturwissenschaftler? :D )

Mit eigenen Erfahrungen kann ich leider nicht dienen und die Gründe für sein Verhalten können sehr vielfältig sein,Frustabbau,Aufmerksamkeitsgarantie,fehlende Impulskontrolle gepaart mit eingeschränkter Körpernehmung,Neugierde auf die Reaktionen der Umwelt,Kompensation von Ängsten und Unsicherheiten,Provokation entstehend aus dem Bedürfnis nach Herausforderung,unbewältigte Eifersucht auf die kleine Schwester etc.
Prügeleien unter Jungen sind ja eigentlich,wenn man mal ehrlich ist,völlig normal,aber grundloses Schlagen kann sich auch in eine unschöne Richtung entwickeln.

In der Klasse meines Sohnes ist ein hochbegabter Underchiever ,welcher leider absolut untragbar für jede Klassenkonstelation ist.
Dieses Kind schlägt willkürlich auf andere ein,unberechenbar,meist ohne ersichtlichen Grund.
Die genauen Hintergründe sind nicht wirklich bekannt,es heißt nur er wäre hochbegabt und hätte eine fehlende Selbstkontrolle.Dieses Verhalten zeigt er seit der Grundschule,ist im gesamten Stadtviertel bekannt und alle zerreißen sich über die Familie ( gut betuchte Mittelstandsunternehmer) das Maul!
Armer Junge! Arme Mitschüler! Keiner kommt aus seiner Rolle raus!
So entsteht ein fataler Kreislauf aus Ablehnung,Frustration,und Gewalt ,den man vielleicht hätte durchbrechen können,bekäme das Kind die richtige Hilfestellung,wahrscheinlich durch einen geschulten Kinderpsychologen,der mit dem Kind alternative Handlungsstrategien einübt und die Ursachen gnadenlos offenlegt ( denn DAS kann nur ein Profi).
Damit meine ich natürlich ÜBERHAUPT nicht ,daß es bei euch so kommen könnte,vielleicht ist diese Phase bei deinem Sohn bald von alleine wieder vorbei!
Aber der Weg zum schulpsy. Dienst ist richtig,wenn es euch zu lange dauert besorgt euch doch in der Zwischenzeit eine Überweisung vom Kinderartzt für eine Kinder - und Jugenpsychriatische Praxis und werdet dort vorstellig.
Die testen dann gegebenenfalls auch auf Hochbegabung und können euch helfen.
Um schneller an einen Termin zu kommen müßt ihr die Situation halt etwas übertreiben! ;) Ihr solltet dafür auf jeden Fall auch schon seine Ängste thematisieren.

Ich finde euren offenen und aufmerksamen Umgang mit diesem Problem toll und bin mir sicher,daß ihr das alles in den Griff bekommt! :)

Liebe Grüße von Maca,
deren HB Sohn seine Mitmenschen nicht mit Schlägen sondern mit Worten quält ;)
elementarladung
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Re: Er haut andere Kinder...

Beitrag von elementarladung »

Hi,
danke für die Antworten. Ich denke auch das mein Sohn aus einem Impuls heraus handelt ohne zu wissen was er da eigentlich macht. Aber das zu beruteilen überlasse ich den Profis.
Wir haben jetzt am Freitag einen Termin für einen IQ Test bei einem Zentrum für Hochbegabte. Das wird zwar keine Lösung bringen, aber es ist ein weiterer Schritt zum Verständnis. Danach werden wir weitere Schritte ableiten.

Weiterhin werden wir uns etwas überlegen um der eventuellen Eifersucht bezüglich der kleinen Schwester entgegenzuwirken.

Gruß
Rabaukenmama
Dauergast
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Re: Er haut andere Kinder...

Beitrag von Rabaukenmama »

elementarladung hat geschrieben:Hi,
danke für die Antworten. Ich denke auch das mein Sohn aus einem Impuls heraus handelt ohne zu wissen was er da eigentlich macht. Aber das zu beruteilen überlasse ich den Profis.

Wir haben jetzt am Freitag einen Termin für einen IQ Test bei einem Zentrum für Hochbegabte. Das wird zwar keine Lösung bringen, aber es ist ein weiterer Schritt zum Verständnis. Danach werden wir weitere Schritte ableiten.
Was ich nicht verstehe ist wie ein IQ-Test ein Schritt zum Verständnis (oder nicht-Verständnis) dafür sein kann, dass das eigene Kind andere Kinder schlägt. Was ist anders wenn der Wort unter 100 oder über 130 liegt?
elementarladung hat geschrieben:Weiterhin werden wir uns etwas überlegen um der eventuellen Eifersucht bezüglich der kleinen Schwester entgegenzuwirken. Gruß
Was mich noch interessiert: wie haben die im ersten Beitrag angesprochenen "Sanktionen" ausgesehen? Mit dem Wort kann alles mögliche gemeint sein. Wenn Entzug von Priviegien oder verbieten von etwas, was dein Sohn gerne macht, gemeint ist, dann verschlimmert das so eifersuchtsbedingte Auffälligkeiten nur, weil sich dein Sohn dann gegenüber der kleinen Schwester noch mehr benachteiligt fühlt.

Auch Belohnungen bringen nichts, vor allem wenn dein Sohn selbst nicht weiß, warum er andere haut. Ich habe damals bei meinem Sohn oft versucht, dahinterzukommen, was die Ursache ist. Aber anscheinend hat er das selbst nicht gewusst und es ist einfach "über ihn gekommen".

Ich glaube bei uns hat auch mitgespielt dass wir (mein Mann und ich) ihm jetzt einfach nur zuhören (ohne viel Kommentare, nur mit "Aha" oder "so siehst du das")wenn er wieder mal über seinen kleinen Bruder wettert. Früher haben wir ihm oft erklärt dass er ja schon der "Große" und "Vernünftige" ist und daher eigentlich wissen müsste dass kleine Kinder machmal lästig sind, man sie aber trotzdem nicht schlagen darf. Rückblickend kam das sicher sehr bevormundend rüber und er hat sich wahrscheinlich nicht verstanden gefühlt sondern war noch darin bestätigt dass uns der Kleine wichtiger ist als er selbst.

Wenn er jetzt z.B. sagt "Ich bin froh wenn der A...." endlich schläft antworte ich mit "Du freust dich dass du mich dann für dich alleine zum spielen hast!" was mein Sohn dann strahlend bestätigt. Seit mir so Aussagen wie "Aber geh, das ist doch dein kleiner Bruder, der tut dir ja nichts, den solltest du doch lieb haben" nicht mehr über die Lippen kommen hat sich die Beziehung zum Kleinen deutlich entspannt und manchmal spielen sie schon ganz entspannt zusammen und ich spüre dass der Druck, wenn ich nicht hinschaue hinzuschlagen, weg sein dürfte :) .
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elementarladung
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Re: Er haut andere Kinder...

Beitrag von elementarladung »

Hi,
der IQ Test bringt natürlich keine Lösung, das ist uns schon klar. Es ist aber ein Schritt in die Richtung der Ursachenforschung.
Liegt z.B. ein hoher IQ vor, könnte man evtl. einen Welchsel in eine höhere Klasse in betracht ziehen, was evtl zu einer Linderung der Probleme führen kann. Zusätzlich ist ja bekannt das Kinder mit hohem IQ auch emotionale Probleme haben (resultierend aus dem Intellekt und dem jungen Alter) welche anderes bekämpft werden müssen als bei Kindern mit "normalem" IQ. Um es kurz zu sagen, es dient uns als Entscheidunghilfe, mehr aber nicht.

Als Sanktionen haben wir bisher nur den Entzug von Privilegien gewählt. Bisher hat das immer ausgereicht.
Das Problem mit dem Hauen tritt auch erst seit der Schulzeit auf. Vorher war alles in Ordnung.

Ich habe gestern ein Gespräch mit Ihm geführt und ihn dazu ermutigt mir zu sagen was ihn stört. Hierbei sind einige Dinge zu Tage gekommen.
1) Er langweilt sich zu Hause sehr, wenn kein Spielkamerad da ist
2) Wir haben zu wenig Zeit für ihn (wegen Schwester und Arbeit)
3) Er will einige Freizeitaktivitäten nicht mehr so oft ausüben wie bisher (Fussball, Schwimmen), wobei das natürlich mit Punkt eins kollidiert.

Derzeit versuchen wir einen Mama/Papa - Sohn Tag einzuführen und entsprechende Maßnahmen gegen die Langeweile zu überlegen.
Gruß
Rabaukenmama
Dauergast
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Re: Er haut andere Kinder...

Beitrag von Rabaukenmama »

elementarladung hat geschrieben: Zusätzlich ist ja bekannt das Kinder mit hohem IQ auch emotionale Probleme haben (resultierend aus dem Intellekt und dem jungen Alter) welche anderes bekämpft werden müssen als bei Kindern mit "normalem" IQ. Um es kurz zu sagen, es dient uns als Entscheidunghilfe, mehr aber nicht.
Woher ist bekannt dass Kinder mit hohem IQ häufiger emotionale Probleme haben als Kinder mit durchschnittlichem IQ? Ich habe bisher noch keine einzige glaubwürdige Studie gelesen, die das ergeben hätte. MMn ist es ein typisches Vorurteil von Menschen, die irgendeine Halbwahrheit über "die" (mit dem hohen IQ) gehört oder gelesen haben.

Ich verstehe schon dass es Eltern interessiert den IQ des Kindes als Zahlenwert zu kennen, aber wie kann es Entscheidungshilfe sein? Bei welchem IQ-Wert ist es eher vertretbar wenn ein Kind andere Kinder schlägt? Bei 100, 120 oder 150? Sollten Eltern eines Kindes mit IQ 150 anders reagieren als wenn der IQ nur 100 wäre?

Sorry, ich will nicht provozieren! Vielleicht fühle ich mich auch ein bißchen mit angegriffen (von Vorurteilen) weil ist selbst HB bin ;) . Das Problem mit andere-Kinder-schlagen kenne ich ja auch von meinem Sohn. Und ich bin immer noch der Meinung dass es mit seinem IQ nichts zu tun hat.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
elementarladung
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Re: Er haut andere Kinder...

Beitrag von elementarladung »

Rabaukenmama hat geschrieben: Woher ist bekannt dass Kinder mit hohem IQ häufiger emotionale Probleme haben als Kinder mit durchschnittlichem IQ? Ich habe bisher noch keine einzige glaubwürdige Studie gelesen, die das ergeben hätte. MMn ist es ein typisches Vorurteil von Menschen, die irgendeine Halbwahrheit über "die" (mit dem hohen IQ) gehört oder gelesen haben.
Na das sagt einem der gesunde Menschenverstand, oder? Dafür braucht man keine Studie. Kinder mit hohem Intellekt denken für ihr Alter üner Dinge nach mit denen sie evtl. emotional noch gar nicht fertig werden können.
Es kann sich Frust bilden durch Unterforderung. Probleme mit anderen Kindern durch Unverständnis, uvm.

"Gerade hochbegabte Kinder machen sich oft Sorgen, haben Angst, dass schlimme Dinge passieren werden, Tod oder Krieg, weil sie zwar die Nachrichten aus aller Welt mental verstehen, aber emotional noch nicht verarbeiten können. Psychosomatische Symptome treten auch häufig auf, wenn diese Kinder in der Schule dauerhaft unterfordert sind"
Rabaukenmama hat geschrieben: Ich verstehe schon dass es Eltern interessiert den IQ des Kindes als Zahlenwert zu kennen, aber wie kann es Entscheidungshilfe sein? Bei welchem IQ-Wert ist es eher vertretbar wenn ein Kind andere Kinder schlägt? Bei 100, 120 oder 150? Sollten Eltern eines Kindes mit IQ 150 anders reagieren als wenn der IQ nur 100 wäre?
In welchem Satz habe ich geschriebe das es vertretbar ist wenn er ein Kind schlägt????? Ich schreibe doch gerade hier um hierfür einen Lösungsansatz zu finden und der erste Lösungsansatz heißt ?????? "Ursachenforschung"
Sollte (betone "sollte") er einen hohen IQ haben können die daraus resultierenden Probleme eine Ursache für das Schlagen sein (betone "kann"). Resultierende Probleme können sein: Unterforderung in der Schule, Existenzängste, usw. Hier bedarf es dann ein entsprechendes Eingreifen. Bei einer Kollegin (mit ähnlichen Problemen) hat es nach einem IQ Test gereicht das Kind eine Klasse überspringen zu lassen und alle Probleme waren beseitigt. In sofern hat Ihr das Feststellen des IQ's eine Menge gebracht.

Wenn nicht, muss das Verhalten andere Ursachen haben (z.B. Eifersucht auf Schwester? oder andere Gründe für Frust), vielleicht ist es auch gänzlich "normal" und nur ne Phase?
Rabaukenmama hat geschrieben: Sorry, ich will nicht provozieren! Vielleicht fühle ich mich auch ein bißchen mit angegriffen (von Vorurteilen) weil ist selbst HB bin ;) . Das Problem mit andere-Kinder-schlagen kenne ich ja auch von meinem Sohn. Und ich bin immer noch der Meinung dass es mit seinem IQ nichts zu tun hat.
Jeder hat seine eigene Meinung und Erfahrung und das ist auch gut so. Schließlich ist ja der Grund meines Posts Eure Meinung und Erfahrung zu erfahren.
Wie erwähnt, hat es einer Kollegin sehr geholfen für ihr Kind einen Test machen zu lassen. Zusätzlich hat uns die Lehrerin ebenfalls dazu geraten, also kann es nicht falsch sein.



Gruß
Bliss
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Re: Er haut andere Kinder...

Beitrag von Bliss »

Ich würde das echt trennen.

Das eine Problem ist das Hauen. Und das andere eine mögliche Unterforderung. Oder die mögliche Eifersucht.

Wenn er auf Probleme mit Hauen reagiert, dann vermutlich nicht nur auf Probleme einer bestimmten Ursache. Deswegen würde ich ihm schon mal andere Frustabbaustrategien näher bringen, ohne Kenntnis der aktuellen Ursache.

Und die mögliche Unterforderung davon unabhängig angehen.
Rabaukenmama
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Re: Er haut andere Kinder...

Beitrag von Rabaukenmama »

elementarladung hat geschrieben:
Rabaukenmama hat geschrieben: Woher ist bekannt dass Kinder mit hohem IQ häufiger emotionale Probleme haben als Kinder mit durchschnittlichem IQ? Ich habe bisher noch keine einzige glaubwürdige Studie gelesen, die das ergeben hätte. MMn ist es ein typisches Vorurteil von Menschen, die irgendeine Halbwahrheit über "die" (mit dem hohen IQ) gehört oder gelesen haben.
Na das sagt einem der gesunde Menschenverstand, oder? Dafür braucht man keine Studie. Kinder mit hohem Intellekt denken für ihr Alter üner Dinge nach mit denen sie evtl. emotional noch gar nicht fertig werden können.
Es kann sich Frust bilden durch Unterforderung. Probleme mit anderen Kindern durch Unverständnis, uvm.

"Gerade hochbegabte Kinder machen sich oft Sorgen, haben Angst, dass schlimme Dinge passieren werden, Tod oder Krieg, weil sie zwar die Nachrichten aus aller Welt mental verstehen, aber emotional noch nicht verarbeiten können. Psychosomatische Symptome treten auch häufig auf, wenn diese Kinder in der Schule dauerhaft unterfordert sind"
Mir sagt es der gesunde Menschenverstand nicht, weil ich immer das, was ich höre oder lese, mit meinen eigenen Beobachtungen und Erfahrungen abgleiche. Und wenn ich in einem Buch oder sonst wo ein Zitat lese (wäre übrigens hilfreich gewesen, eine Quelle zu nennen) dann ist es dasselbe. Aber vermutlich "ticke" ich da anders weil ich selbst HB bin ;) .
elementarladung hat geschrieben:
Rabaukenmama hat geschrieben: Ich verstehe schon dass es Eltern interessiert den IQ des Kindes als Zahlenwert zu kennen, aber wie kann es Entscheidungshilfe sein? Bei welchem IQ-Wert ist es eher vertretbar wenn ein Kind andere Kinder schlägt? Bei 100, 120 oder 150? Sollten Eltern eines Kindes mit IQ 150 anders reagieren als wenn der IQ nur 100 wäre?
In welchem Satz habe ich geschriebe das es vertretbar ist wenn er ein Kind schlägt????? Ich schreibe doch gerade hier um hierfür einen Lösungsansatz zu finden und der erste Lösungsansatz heißt ?????? "Ursachenforschung"
Sollte (betone "sollte") er einen hohen IQ haben können die daraus resultierenden Probleme eine Ursache für das Schlagen sein (betone "kann"). Resultierende Probleme können sein: Unterforderung in der Schule, Existenzängste, usw. Hier bedarf es dann ein entsprechendes Eingreifen. Bei einer Kollegin (mit ähnlichen Problemen) hat es nach einem IQ Test gereicht das Kind eine Klasse überspringen zu lassen und alle Probleme waren beseitigt. In sofern hat Ihr das Feststellen des IQ's eine Menge gebracht.
Ich habe aus Deinem vorigen Beitrag nicht rausgelesen dass es Dir hauptsächlich darum geht, dass du hoffst mit einem IQ-Test den Klassensprung durchzubringen, weil du Dir dann erwartest dass das schagen aufhört.
elementarladung hat geschrieben:Wenn nicht, muss das Verhalten andere Ursachen haben (z.B. Eifersucht auf Schwester? oder andere Gründe für Frust), vielleicht ist es auch gänzlich "normal" und nur ne Phase?
Habe ich das richtig verstanden? Wenn dein Sohn hochbegabt sein sollte dann ist für dich Unterforderung die Ursache für das schlagen, wenn er nicht hochbegabt sein sollte muss man nach anderen Gründen suchen.

Hast Du Dir schon mal überlegt dass das Verhalten deines Sohnes auch dann andere Gründe (als Unterforderung) haben könnte wenn er hochbegabt sein sollte?
elementarladung hat geschrieben:
Rabaukenmama hat geschrieben: Sorry, ich will nicht provozieren! Vielleicht fühle ich mich auch ein bißchen mit angegriffen (von Vorurteilen) weil ist selbst HB bin ;) . Das Problem mit andere-Kinder-schlagen kenne ich ja auch von meinem Sohn. Und ich bin immer noch der Meinung dass es mit seinem IQ nichts zu tun hat.
Jeder hat seine eigene Meinung und Erfahrung und das ist auch gut so. Schließlich ist ja der Grund meines Posts Eure Meinung und Erfahrung zu erfahren.
Wie erwähnt, hat es einer Kollegin sehr geholfen für ihr Kind einen Test machen zu lassen. Zusätzlich hat uns die Lehrerin ebenfalls dazu geraten, also kann es nicht falsch sein.
Gruß
Der Test wird nicht falsch sein - das habe ich nie behauptet. Was falsch sein kann ist die Erwartungshaltung an so einen Test.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
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