Frusttoleranz

Mein Kluges Kind macht was es will
lissi74
Dauergast
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Re: Frusttoleranz

Beitrag von lissi74 »

Hallo Koschka,

ja ich habe auch noch eine Tochter (bald 3) und sie ist wesentlich einfacher als ihr großer Bruder.
Also ich stehe ja auch zu der Meinung, dass der Charakter wirklich einen Großteil beeinflusst.
Aber kennt ihr nicht die Eltern, die völlig davon überzeugt sind, dass alles an ihrer tollen Erziehung liegt? Bei uns meist Eltern mit Einzelkindern, deren einziges Kind einfach sehr ruhig ist. Von einer Freundin habe ich tatsächlich Abstand genommen. Da bekam ich so viele tolle Tipps bis hin zum Hinweis, dass ich meinen Sohn nicht erziehen könnte. Ich denke ihre Meinung hat sich erst ein bisschen geändert, als meine Tochter etwas älter wurde. Erst dann sahen die Leute, dass ich anscheinend doch ein Kind erziehen kann... nur leider bin ich der Meinung, dass eben beides wenig an mir liegt. Natürlich gebe ich meinen Kindern Grundlagen, Vorbilder, Strukturen und alles was sie als Basis für ihr Leben benötigen. Aber was daraus wächst liegt eben nur teilweise an mir.

LG
Rabaukenmama
Dauergast
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Re: Frusttoleranz

Beitrag von Rabaukenmama »

lissi74 hat geschrieben: Aber kennt ihr nicht die Eltern, die völlig davon überzeugt sind, dass alles an ihrer tollen Erziehung liegt? Bei uns meist Eltern mit Einzelkindern, deren einziges Kind einfach sehr ruhig ist.
Das deckt sich 1:1 mit meiner Erfahrung. Ich kenne jedenfalls keine einzige Mutter (und auch keinen Vater) mit 3 oder mehr Kindern, die diese Ansicht ernsthaft vertreten.

Eine Freundin mit bereits erwachsenen Kindern hat unumwunden zugegeben dass sie, als ihr erster Sohn klein war, gedacht hatte, es würde an ihrer ruhigen, gelassenen Art liegen dass er so ein folgsames, ruhiges und kooperatives Kind ist. Doch dann kam der zweite Sohn und hat diese Theorie komplett zerstört :mrgreen: ..

Dieselbe Freundin meinte einmal bei einer Diskussion um die Frage, ab welchem Alter man Kinder mal für kurze Zeit allein lassen kann: "Bei meinem Großen war es ab ca. 5 Jahren dass er 30 Minuten allein bleiben konnte, ein, zwei Jahre später dann schon mehrere Stunden. Meinen Kleinen habe ich keine Sekunde aus den Augen gelassen bis er 12 war!"

Übringes gibt es auch Kinder, die nur auswärts schwierig sind und zu Hause relativ pflegeleicht und umgekeht. Laut meinen Eltern war ich so ein auswärts-schwieriges Kind und andere Eltern dachten oft, es sei unmöglich ein Kind wie mich zu bändigen. Tatsächlich war ich zu Hause viel ruhiger und kooperativer und habe mich immer gut an Abmachungen mit meinen Eltern gehalten. Am meisten Schwierigkeiten gab es, wenn ich mit mehreren gleichaltrigen Kindern zusammen kam (also klassische Kiga- oder Schul-Situation). Mit älteren oder jüngeren Kindern dagegen kam ich besser klar. Das erinnert mich ein bißchen an meinen älteren Sohn, dessen Kindergartenfreunde im Moment meistens 2-3 Jahre jünger sind als er.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
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