Mit Provokationen umgehen

Mein Kluges Kind macht was es will
Rabaukenmama
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Mit Provokationen umgehen

Beitrag von Rabaukenmama »

Hallo,

dieses Mal geht es um meinen jüngeren Sohn. Der hat im Moment eine extrem provokante Phase und mein Mann und ich sind am Ende unserer Kräfte und Nerven. Dieses Wochenende hat er zum 2. Mal absichtlich Wasser ins Schlafzimmer geschüttet: auf den Boden, auf die Matratzen, die Decken, die Pölster... :twisted: . Dass es jedes Mal eine Heidenarbeit ist, das Ganze zu trocknen und sauber zu machen brauche ich wohl nicht erwähnen. Das Schlimmste aber ist, dass er so was nur macht, um uns herauszuforden! Genauso wie er absichtlich mit der Faust auf die Glastür meines Bücherschrankes schlägt oder alle Bücher aus den Regalen reißt und am Boden verstreut.

Die letzten zwei Male als die Babysitterin da war hat er alle möglichen Kartenspiele und Puzzles aus den Kartons gerissen und auf den Böden mehrer Zimmer verstreut. Die Wohnung sah dann aus wie ein Schlachtfeld und es hat jeweils eine Stunde gedauert bis alles wieder aufgeräumt war. Ich bin echt ratlos wie ich mit so Provokationen umgehen soll. Nicht mal zum aufräumen-helfen war mein Sohn zu bewegen und ich hätte ihn wohl zuerst erschlagen müssen (natürlich nicht ganz ernst gemeint) um ihn dazu zu bringen.

Wenn ich ihn danach darauf anspreche tut er so, als würde er absolut nicht verstehen worum es geht. Stimmt natürlich nicht, aber was soll ich machen? Wenn ich was gebärde schaut er einfach weg! Wenn ich sein Gesicht so drehe, dass er mich ansehen muß, habe ich zum gebärden keine Hände frei. Wenn mein Mann sein Gesicht hält während ich ihm was gebärde überdreht er die Augen so sehr, dass ich glaube sie fallen gleich heraus, aber er nicht sehen muß was ich zu sagen habe.

Ich bin vollkommen machtlos gegen solche Taten. Bin ja schon froh dass ich noch nie wirklich zugeschlagen habe, aber es war schon einige Male nah dran und ich kann absolut nicht garantieren ob es nicht beim nächsten Mal so weit ist :cry: . Wenn er eine extrem übermütige Phase hat wo er nurzerstören will halte ich ihn fest. Das mag er natürlich nicht und weint, schreit, will sich befreien. Sobald ich aber loslasse geht es munter weiter.

Ich bin ja sowohl gegen Strafen als auch gegen Belohnungen als "erzieherische Maßnahme". Aber ich habe ihm nach so Aktionen schon einige Male was verweigert was er gerne gehabt hätte, einfach in der Hoffnung, dadurch Besserung zu bewirken. Habe ihm z.B. sein Maßband nicht gegeben oder nicht erlaubt am PC Kikaninchen zu schauen oder nicht mit ihm "Flugzeug" gespielt. Gebessert hat sich dadurch aber auch nichts, es dürfte ihm ziemlich egal sein.

Kennt ihr so was? Wie kann man damit umgehen? Mein Mann und ich sind schon bei einem Erziehungsseminar angemeldet (wird vom Hort des "Großen" relativ günstig angeboten) aber das beginnt erst in 2 Monaten. Aber im Moment ist die Situation bei uns echt akut!

Auch mein älterer Sohn leidet darunter. Fast jeden Abend, wenn ich ihn frage was das Schönste und das Schlimmste vom Tag war, erzählt er beim schlimmsten etwas, was sein Bruder gemacht hat. Sein einnässen ist noch schlimmer geworden (bisher erst einmal in der Schule, aber dafür täglich zu Hause) und der doppelte Neustart ihn Schule und Hort fällt ihm auch nicht gerade leicht. Der würde ganz dringen Exklusiv-Zeit und Ruhe brauchen, die es aber zu Hause leider absolut nicht gibt. Da er gerade verkühlt ist darf er noch bis morgen bei der Oma sein, wo er sich sehr wohl fühlt. Aber spätestens nächste Woche geht es weiter und ich fürchte mich schon in der Früh was dieser Tag wieder bringen wird.

Sorry für´s jammern, das mache in letzter Zeit bei mir leider viel zu oft! Aber ich bin echt ratlos. In Summe habe ich in den letzten 2 Monaten sicher 5 Erziehungsratgeber gelesen (und ich kannte vorher schon mindestens 20), aber solche Situationen sind darin kaum beschrieben. Sicher ist es bei uns durch die Gehörlosigkeit meines Sohnes noch schwerer, aber vielleicht weiß doch jemand einen Ansatz oder einen "roten Faden" wie man damit umgehen könne. Für die meisten Erziehungsfragen habe ich durchaus den roten Faden, aber hier fehlt er mir komplett :cry: .
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Willow77
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Re: Mit Provokationen umgehen

Beitrag von Willow77 »

Ach Rabaukenmama,
Lass dich mal virtuell drücken, es ist ja wirklich nicht leicht bei euch zur Zeit.
Es ist viel für den Großen: Schule, Hort, und alles neu, und im Hort nicht so optimal.
Und Kleinsohn reißt euch die Bude ein.

Wem würde da nicht auch mal der Kragen platzen? Als Eltern haben wir auch das Recht mal so stinke sauer zu werden, finde ich. Wut ist ja ein berechtigtes Gefühl und hat auch seinen Platz in jedem von uns. Natürlich steckt hinter der Wut, wenn man dann mal in sich hineinhorcht meist ein anderes Gefühl, wie Verzweiflung, Trauer, Enttäuschung, Erschöpfung.

Dass du in solchen Situationen mal Privilegien wie Kikaninchen streichst, ist auch nur verständlich. Wenn wir unserem Großen Privilegien entziehen, sage ich mir immer folgendes: Was steckt von meiner Seite dahinter? Ein Rachegefühl in der Art "Na warte, dir werd ich's schon noch zeigen!"? Dann ist der Privilegienentzug definitiv eine Strafe. Aber das ist es meist nicht. Es ist eher: Nach all dem was du jetzt so angerichtet hast, bin ich so erschöpft/enttäuscht/ratlos/wütend, dass ich das jetzt einfach nicht mit dir machen kann. Ich brauche jetzt einfach Ruhe. Natürlich hat sich bei uns auch nichts dadurch gebessert. Aber wenn ich nicht mehr kann, dann kann ich halt nicht mehr, auch das ist eine Konsequenz von unangebrachtem Verhalten, finde ich.

Ich wünsche euch, dass das Erziehungsseminar etwas bringt. Manche Kurse sind sehr gut, wie solche die sich auf Mazlich und Faber beziehen. (Weiss jetzt grad nicht, ob ich das richtig geschrieben habe). Step Kurse sind auch nicht schlecht, wobei bei Step viel davon ausgegangen wird, dass das Kind sich schlecht verhält, weil es den Machtkampf sucht, was ich nicht recht verstehen kann...

Was bei meinen Kindern manchmal hilft, ist, ihnen schon vorher sozusagen die Leviten lese. Also in der Art: Wenn jetzt die Babysitterin kommt, erwarte ich mir ... und ... und ... Und ich rechne fest damit dass nichts schief geht! Und dann lasse ich sie oft noch wiederholen, was ich gesagt habe. Aber das hilft wie gesagt auch nur manchmal.

LG,
Willow77
Bliss
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Re: Mit Provokationen umgehen

Beitrag von Bliss »

Au weia. Da wäre ich auch mit den Nerven am Ende.

Also absichtliches Kaputtmachen oder gezielt Dinge tun um mich zu provozieren kenne ich zum Glück nicht, aber das sich der Kommunikation entziehen. Da ist meine Lösung dann, wenn sich die Lage beruhigt hat noch mal in Ruhe darüber sprechen und gemeinsam überlegen, was jeder von uns besser machen kann, sollte es nochmal zu einem ähnlichen Problem kommen. Die Umsetzung beim nächsten Mal klappt dann zwar nicht unbedingt gleich, aber ich habe schon den Eindruck, dass es stetig besser wird. Ist so eine Nachbereitung und das Treffen von Vereinbarungen für die Zukunft bei deinem Sohn überhaupt möglich?

Ansonsten würde ich wohl erstmal probieren, in solchen Provokationssituationen verlässlich immer die gleiche, für ihn nicht angenehme Reaktion zu zeigen. In dem Fall wäre das wohl mich gemeinsam mit ihm in den Raum im Haus zu begeben, in dem am wenigsten kaputt gehen kann, und zu warten, bis er sich wieder beruhigt hat. Also ohne allzuviel Aufhebens immer die gleiche, langweilige Reaktion zeigen und hoffen, dass es ihn auch langweilt.

Und Hilfe von außen finde ich auch eine gute Idee, allerdings fürchte ich , dass ihr aufgrund seiner Besonderheiten wohl mit Standardberatung nicht weit kommt. Die Gehörlosigkeit macht das echt schwierig.

Alles Gute jedenfalls.
lissi74
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Re: Mit Provokationen umgehen

Beitrag von lissi74 »

Hallo liebe Rabaukenmama,

dein Sohn ist Asperger Autist.
Vieles was du schreibst kenne ich. Vor allem das mit dem Augenrollen, das hat mein Sohn in dem Alter auch gemacht. Meist war er in diesen Situationen völlig überlastet. Es ist deinem Sohn in dem Moment mit Sicherheit nicht mehr möglich irgendwelchen Gebärden zu folgen. Selbst hörend würde er es wohl nichts aufnehmen können.
Autisten reagieren anders als andere Kinder und sie verstehen auch vieles anders. Auch wenn dein Sohn sicher intelligent ist, wird er nie die gleiche Auffassung haben wie ein neurotypisches Kind. Erziehungsseminare werden euch nicht massiv weiter bringen, genauso wenig wie Ratgeber.
Dass dein Sohn bei der Babysitterin solche Reaktionen zeigt kann einiges als Auslöser haben, entweder er kann sich nicht auf die Person einstellen oder die veränderte Situation verunsichert ihn sehr stark und er versucht durch sein Verhalten etwas herbeizuführen, evtl. dass Mama und Papa wieder kommen oder etwas anderes. Kann er sich auf Gebärdensprache mit dem Babysitter austauschen?
Für Autisten zählt Sicherheit und Vorhersehbarkeit. Sie können schlecht mit Überreizung umgehen und reagieren dann über. Sie können sich nicht in die Gedankenwelt eines anderen hineinversetzen und spiegeln nicht einfach das positive Verhalten ihrer Umgebung, sondern müssen sich alles antrainieren und erlernen.
Dein Sohn kompensiert schon sehr viel da er nicht hören kann, zusätzlich noch die ASS da kommt es mit Sicherheit zu Überreizungen. Auch wenn sie uns nicht bewusst sind.
Den Ärger den du beschreibst kenne ich ebenfalls sehr gut. Das geht an die Nerven und es belastet die Familie.
Dieses Buch hier finde ich gut https://www.amazon.de/Einander-verstehe ... n+autismus... auch wenn mein Sohn mit Sicherheit leicht betroffen ist finde ich ihn teilweise wieder.

Habt ihr eine Autismustherapeutin oder eine Beratungsstelle, die euch weiter hilft? Ich vermute das hilft euch wesentlich mehr als ein Elternkurs.

LG
Bliss
Dauergast
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Re: Mit Provokationen umgehen

Beitrag von Bliss »

Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass er auch Autist ist. Dann glaub ich noch weniger, dass euch 08/15 Seminare und Ratgeber weiterbringen. Da können vermutlich nur entsprechende Fachleute helfen. Ideal wäre natürlich jemand, der sich mit beidem auskennt, dürfte es aber wohl kaum geben.
basket
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Re: Mit Provokationen umgehen

Beitrag von basket »

Ich habe es so verz, dass der Verdacht Asperger Autismus im Raum steht.
Ihr solltet schauen, dass ihr Zeit zeitnah eine Diagnostik in diese Richtung macht.
Bei uns in der Umgebung gibt es einige Autismusambulanzen, die auch Therapie anbieten. Leider sind die Wartezeiten oft lang.
Ich glaube auch, dass ihr ganz andere Unterstützung braucht, als normale Elternseminare bieten.
Glg Basket
Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit! (Sören Aabye Kierkegaard)
charlotte12
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Re: Mit Provokationen umgehen

Beitrag von charlotte12 »

Im Kindergarten meiner Tochter gab es ein Kind, dessen Verhalten mich an Deinen Sohn erinnert: es stellte was an, um zu provozieren, und entzog sich dann der Bestrafung, indem es sich die Ohren zuhielt und dann wegrannte. Meine Tochter kopierte dieses Verhalten ein paar Mal - absolut furchtbar, ich kann Dein hilfloses Gefühl gut verstehen. Die Mutter im Kiga erklärte das Ganze mit übersensiblem Kind und Reizüberflutung, ich hatte ehrlich gesagt eher den Eindruck, dass es bewusst war, ein Austesten was geht. Du schreibst, wenn Du später mit ihm darüber reden willst, dann stellt er sich dumm? Ich glaub, bei der Sache mit den Spielen hätte ich spontan nach dem Sturm vorgeschlagen, entweder zusammen mit ihm alles wieder aufzuräumen oder alleine alles in den Müll zu werfen, irgend so was. Wobei ich jetzt nicht weiß, ob das pädagogisch sinnvoll ist. Wichtig wäre wirklich zu wissen, ob Autismus oder sonst etwas dahinter steckt, für das er nichts kann.
Rabaukenmama
Dauergast
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Re: Mit Provokationen umgehen

Beitrag von Rabaukenmama »

Erst mal vielen Dank für die Rückmeldungen! Ich verscuhe mal zu beantworten was geht

@charlotte12:
"Ich werfe alles in den Müll" kann ich zwar drohen, aber selbst wenn er es wahrnimmt (was längst nicht sicher ist) bin ich sehr überzeugt dass es ihn genau NULL stört. Ist ja immer noch genug anderes Spielzeug da. Das einzige "Spielzeug", woran er wirklich hängt, ist ein silbernes, 500cm langes Rollmaßband. Das schleppt er überall hin mit. Und wenn er es mal nicht findet ist er fix und fertig und will, dass ihm alle beim suchen helfen. Der Rest ist ihm egal. Vermutlich würde ihm gar nicht auffallen wenn die Hälfte der Spielsachen nicht mehr da wäre.

Und da ich Mutter von 2 Kindern bin ist es auch nicht so einfach zu trennen, wem was gehört. Ein Großteil der Spielsachen gehört beiden Kindern gemeinsam, z.B. die Kugelbahn, die Holzeisenbahn, die Sandspielsachen, das Wasserspielzeug und die Duplo-Steine. Das alles wegzuwerfen (oder auch nur wegzusperren) wäre dem großen Bruder gegenüber (der mir oft sogar beim aufräumen hilft, wenn der Kleine gewütet hat) extrem ungerecht.

@basket: Bei der Entwicklungsdiagnostik vor einer Woche wurde eindeutig festgestellt dass mein Sohn ins Asperger-Spektrum reinfällt, wenn auch - laut untersuchendem Arzt - dieses Spektrum sehr breit ist und es bei ihm nicht extrem ausgeprägt sein dürfte. Der untersuchende Arzt ist einer der wenigen in Österreich, die bei rein gebärdensprachigen Kindern so was überhaupt diagnostizieren können. Noch warte ich auf den schriftlichen Befung der "bis zu einem Monat" dauern kann, dann kann ich mich damit an eine Ambulanz wenden - sofern ich eine finde (wer im Raum Wien eine weiß bitte melden :fahne: !).

@bliss: Ja, es gibt leider kaum Fachleute, die sich mit BEIDEM (Gehörlosigkeit in Kombi mit Asperger) auskennen. Der Arzt der Entwicklungsdiagnostik war einer der wenigen in ganz Österreich und der iagnostiziert nur, betreut aber nicht und gibt auch keine konkreten Tipps im Umgang mit speziellen Situationen. Bei der Ergotherapeutin, die sowohl Gebärdensprache kann als auch einige Kinder mit Autismus und/oder Asperger betreut, ist mein Sohn übrigens ganz anders als zu Hause. Sie schwärmt in den höchsten Tönen davon, wie kooperativ er ist, wie gut man mit ihm kommunzieren kann (HÄÄÄ??? :schwitz: ), dass er offen für Neues ist und trotzdem ein gesundes Gefahrenbewusstsein hat usw. Ich glaube immer sie spricht dann von einem anderen Kind :gruebel: . In der 1:1 Situation mit jemanden, der nur "für ihn" da ist schaut die Sache natürlich anders aus als im Alltag.

@lissy 74: Die babysitterin kann keine Gebärdensprache, aber ich glaube nicht dass es daran liegt. Der Bruder war ja beide Male auch dabei und der könnte übersetzen. Abgesehen davon kann sich Kleinsohn perfekt auch mit hörenden Menschen verständigen wenn es um SEINE Bedürfnisse geht. Unsere Babysitterin wohnt auf derselben Stiege und kennt meine Buben seit ihrer Geburt. Sie ist eine ganz liebe, verläßliche 18jährige Frau. Und wenn sie doch mal überfordert sein sollte kann sie jederzeit ihre Mutter fragen, die Kindergärtnerin ist.

Was das "nachher darüber sprechen" betrifft bin ich ratlos. Ich habe leider keine Ahnung ob mein Sohn mich wirklich nicht versteht oder einfach nicht verstehen WILL. Ich glaube aber eher, dass sie Ratlosigkeit in seinen Augen nicht gespielt ist. Laut Entwicklungsdiagnostik ist er in "konkreten" Dingen sowie sozial-emotional auf dem Stand eines 2,6- bis 3-jährigen Kindes.

Die doch sehr neue Diagnose "im Asperger-Spektrum" habe ich offensichtlich noch nicht in ihrer ganzen Tragweite verarbeitet. Und es ist wieder eine ganz neue Materie. Ich habe mich mit vielen Auffälligkeiten schon beschäftigen müssen, jetzt kommt noch eine dazu :oops: . Und danke für den Buchtipp!

@willow77: Zu meiner Schande muß ich gestehen dass es sehr wohl Situationen gibt wo meine Reaktionen von "Na warte, dir werde ich es zeigen!"-Gedanken begleitet sind. Natürlich nicht immer, aber auch nicht nie oder selten :fahne: . Mir kommt manchmal vor dass mein Sohn absichtlich in offenen Wunden rumbohrt und am liebsten das macht, was am meisten aufregt. Und da schaffe ich es nicht immer, gefühlsmäßig "draußen" zu bleiben.

Vorher die Leviten lesen hilft bei meinem älteren Sohn recht gut :) , beim jüngeren...naja...entweder schon oder ich bringe ihn damit überhaupt erst auf die Idee, sich wieder wie ein Wilder aufzuführen :roll: .
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basket
Dauergast
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Re: Mit Provokationen umgehen

Beitrag von basket »

Ok, dann ist ja gut, wenn ihr schon die Diagnose habt.
Ich denke die Situation bei euch ist durch die Gehörlosigkeit deutlich komplizierter.
Ich drücke euch sehr die Daumen, dass er einen guten Therapieplatz findet, denn aus eigener Erfahrung weiß ich, dass dir Autismustherapie wirklich weiterhelfen kann. Ein Kind im Bekanntenkreis ist auch Asperger Autist und besucht erfolgreich das Gymnasium. Die Therapie begann schon im Kindergarten.


Glg Basket
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basket
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Re: Mit Provokationen umgehen

Beitrag von basket »

Google mal nach Dr Christina Preißmann.
Eine Ärztin die selbst Asperger Autistin ist und viele Bücher geschrieben und hält viele Vorträge!
Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit! (Sören Aabye Kierkegaard)
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