Hochsensibilität ein Grund für Aufgedrehtheit beim Sport ?

Mein Kluges Kind macht was es will
Rabaukenmama
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Re: Hochsensibilität ein Grund für Aufgedrehtheit beim Sport ?

Beitrag von Rabaukenmama »

Koschka hat geschrieben:dann gibt es eine alternative Lösung: Elefantenhaut allen Kommentaren gegenüber :-) Während alle Kleinkinder brav an der Hand ihrer Eltern gehen, rennt mein Mini alleine, klettert überall drauf, verantstalten Wettbewerbe mit den Geschwistern: wer rennt hier schneller. Ich wäre wesentlich entspannter, würde er an der Hand gehen. Aber was kann ich machen, anketten? Sicherlich denken die andere sich was dabei, wenn sie das beobachten. Und ich denke mir auch was dabei, wenn ich ihre Kinder beobachte. Ich habe keine brave Kinder. Jeder Versuch sie brav zu machen, ist bis jetzt (zum Glück?) gescheitert... und Zwillinge sind sowieso ein eigenes Universum. Schon bedingt durch die Schwangerschaft sind sie unruhiger und schauckeln einander dauernd ordentlich auf.
Du sprichst mir aus der Seele, koschka :) ! Ich habe auch keine "braven" Kinder und höre immer wieder Kommentare von wegen Kind sollte an der Hand gehen usw. Nur, dass ich Kleinsohn beim Versuch vermutlich eher den Arm auskegeln würde als ihn zu einen Handgeh-Kind machen könnte.

Witzig in meiner Situation ist, dass sich die Leute, die vorher gewettert haben wie die Rohrspatzen, sofort entschuldigen, sobald sie mitbekommen dass mein Sohn gehörlos ist. So, als wäre eine Sinnensbehinderung ein Freibrief für Verhalten :P .

Aber zum Thema: Mama und Papa sollten die Frage stellen was ihnen wichtig. Wenn es darauf rauskommt dass die Kinder genau DIESEN SPORT in DIESEM VEREIN bei DIESEN TRAINERN ausüben sollen dann bleibt bei Kommentaren nur "auf Durchzug schalten". Es ist anderen Leuten durchaus zuzumuten, mal eine Stunde ein paar lebhafte, überdrehte Kinder auszuhalten. Wenn sie das nicht schaffen ist das DEREN Problem ;) .

Wenn wichtiger ist, was andere (Eltern, Trainer) von den Kindern oder einem selbst als Eltern denken könnten, dann finde ich "raus aus der Situation" sinnvoller als den Kindern die Verantwortung dafür zu geben indem man sie weiter der Situation aussetzt, aber von ihnen angemessenes Benehmen erwartet. Die meisten Kinder sind von Natur aus kooperativ und "nehmen" sich Vorwürfe bezüglich ihres Verhaltens. Das heißt aber weder, dass sie es beim nächsten Mal (trotz guter Vorsätze) besser machen können, noch dass die Erwartungen der Eltern berechtigt sind.

Ich stehe ja erst vor der Herausforderung, meinem Sohn die Ausübung einer Sportart zu ermöglichen. Ich vermute das wird - wie das meiste was meine Kinder betrifft - auf "Versuch und Irrtum" rauslaufen. Sobald Kleinsohn wieder gesund ist will mein Großer Kung-Fu machen. Keine Ahnung ob es für ihn passt (wie schon geschrieben wäre ich selbst sehr dafür), das wird sich nach 2,3 Monaten zeigen.
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inessa73
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Re: Hochsensibilität ein Grund für Aufgedrehtheit beim Sport ?

Beitrag von inessa73 »

Koschka hat geschrieben:dann gibt es eine alternative Lösung: Elefantenhaut allen Kommentaren gegenüber :-) Während alle Kleinkinder brav an der Hand ihrer Eltern gehen, rennt mein Mini alleine, klettert überall drauf, verantstalten Wettbewerbe mit den Geschwistern: wer rennt hier schneller. Ich wäre wesentlich entspannter, würde er an der Hand gehen. Aber was kann ich machen, anketten? Sicherlich denken die andere sich was dabei, wenn sie das beobachten. Und ich denke mir auch was dabei, wenn ich ihre Kinder beobachte. Ich habe keine brave Kinder. Jeder Versuch sie brav zu machen, ist bis jetzt (zum Glück?) gescheitert... und Zwillinge sind sowieso ein eigenes Universum. Schon bedingt durch die Schwangerschaft sind sie unruhiger und schauckeln einander dauernd ordentlich auf.
Das mit der Elefantenhaut - daran arbeite ich noch ;)

Aber ich glaube, das werde ich nie so richtig hinbekommen. Ich neige dazu, es Allen recht machen zu wollen und mir tun dann auch die anderen Kinder / Trainer leid, die unter meinen Kindern "leiden" müssen. Und das mit dem Hochschaukeln - das ist definitiv der Fall.
inessa73
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Re: Hochsensibilität ein Grund für Aufgedrehtheit beim Sport ?

Beitrag von inessa73 »

Bliss hat geschrieben: Chemie stimmte mit dem Trainer und/oder den anderen Kindern stimmte nicht.
Das denke ich, wird ein Grund dafür sein, hatte ich wohl auch schon so geschrieben.
Bliss hat geschrieben:
Von daher wäre meine Überlegung jedes Kind für sich seine Wunschsportart ausprobieren zu lassen. Und wenn das logistisch noch nicht geht zumindest probeweise mal nur ein Kind zum jetzigen Training zu schicken. Dann siehst du vielleicht eher, wo das Problem liegt.
Die Idee mit dem Splitten hatte ich auch schon, aber ob das sinnvoll ist ?

Das es beim Mädel was bringt, dass weiß ich, da Sohnemann schon 2 x nicht mitmachen konnte (krank) bzw. sie beim Eislaufen, da war sie auch allein, super mitgemacht hat. Man müsste es nun mal andersrum versuchen, wäre einen Versuch wert. Aber was mache ich, wenn das der Grund ist - immer nur aller 2 Wochen mit einem Kind zum Training ? Ist irgendwie auch komisch.

Ach Mensch - ich hoffe ja immer noch, dass sich mit der Zeit alles in Wohlgefallen auflöst. Meistens klappt es ja nach einer Ansage eine Zeitlang ganz gut.
inessa73
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Re: Hochsensibilität ein Grund für Aufgedrehtheit beim Sport ?

Beitrag von inessa73 »

Rabaukenmama hat geschrieben:
Aber zum Thema: Mama und Papa sollten die Frage stellen was ihnen wichtig. Wenn es darauf rauskommt dass die Kinder genau DIESEN SPORT in DIESEM VEREIN bei DIESEN TRAINERN ausüben sollen dann bleibt bei Kommentaren nur "auf Durchzug schalten". Es ist anderen Leuten durchaus zuzumuten, mal eine Stunde ein paar lebhafte, überdrehte Kinder auszuhalten. Wenn sie das nicht schaffen ist das DEREN Problem ;) .
Ich glaube, dass sollte ich mir immer mal wieder sagen. Wenn sie nun anfangen würden, alle Kinder zu verkloppen oder völlig freidrehen würden, dann ist klar, geht das natürlich nicht. Es sind eher einzelne Situationen / Tage, an denen es eben nicht klappt. Ich habe ja auch schon gefragt, ob es okay ist, wenn sie bleiben (das war am Anfang während der Schnupperzeit, da war es fast noch schlimmer) und da kam nur, "Wir haben auch andere gebändigt", also sollte das schon passen.
Rabaukenmama hat geschrieben: Wenn wichtiger ist, was andere (Eltern, Trainer) von den Kindern oder einem selbst als Eltern denken könnten, dann finde ich "raus aus der Situation" sinnvoller als den Kindern die Verantwortung dafür zu geben indem man sie weiter der Situation aussetzt, aber von ihnen angemessenes Benehmen erwartet. Die meisten Kinder sind von Natur aus kooperativ und "nehmen" sich Vorwürfe bezüglich ihres Verhaltens. Das heißt aber weder, dass sie es beim nächsten Mal (trotz guter Vorsätze) besser machen können, noch dass die Erwartungen der Eltern berechtigt sind.
Und ich nehme mir vor, nicht immer danach zu gehen, was Andere so denken *tschaka*.
Bliss
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Re: Hochsensibilität ein Grund für Aufgedrehtheit beim Sport ?

Beitrag von Bliss »

inessa73 hat geschrieben: Das es beim Mädel was bringt, dass weiß ich, da Sohnemann schon 2 x nicht mitmachen konnte (krank) bzw. sie beim Eislaufen, da war sie auch allein, super mitgemacht hat. Man müsste es nun mal andersrum versuchen, wäre einen Versuch wert. Aber was mache ich, wenn das der Grund ist - immer nur aller 2 Wochen mit einem Kind zum Training ? Ist irgendwie auch komisch.
Aber zumindest weisst du dann, dass es "nur" ein familieninternes Problem ist und weder an der Sportart, noch am Rest der Gruppe liegt. Wäre doch auch schon was.
alibaba

Re: Hochsensibilität ein Grund für Aufgedrehtheit beim Sport ?

Beitrag von alibaba »

Moin,

egal was nun der Grund für dieses Verhalten ist, wenn man etwas machen will, was man selber wirklich will, dann stört man auch nicht. Daher mein Ratschlag, mit dieser Art von Sport aufhören.

Ich bin da von Anfang an hart. Äußern meine Kinder Wünsche, dann müssen sie die Wünsche eine längere Zeit äußern. Melde ich sie dann an, dürfen sie probieren. Wollen sie dann immer noch, dann müssen sie das durchziehen und sich diszipliniert verhalten. Machen sie das nicht, müssen sie gehen. Problem beim störenden Verhalten, egal ob der Kopf das ihnen sagt, oder nicht, es stört und zwar die, die mitmachen wollen. Es stört auch die Trainer, die Lehrer.
Ein Turnsportlehrer ist ja in der Regel kein ausgebildeter Pädagoge, sondern macht das im Ehrenamt.

ich glaube, hier will die Mama den Sport für die Kinder, aber die Kinder wollen ihn nicht wirklich. Ich würde da echt Konsequenzen ziehen und keine Sensibilitäten oder andere Erkrankungen als Erklärung vorschieben. Es ist auch nur vorgeschoben, denn, wenn das der Grund wäre, würden die Auffälligkeiten sich auch anders wo zeigen und das tun sie nicht.

VG
inessa73
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Re: Hochsensibilität ein Grund für Aufgedrehtheit beim Sport ?

Beitrag von inessa73 »

alibaba hat geschrieben:Moin,

Ich bin da von Anfang an hart. Äußern meine Kinder Wünsche, dann müssen sie die Wünsche eine längere Zeit äußern. Melde ich sie dann an, dürfen sie probieren. Wollen sie dann immer noch, dann müssen sie das durchziehen und sich diszipliniert verhalten. Machen sie das nicht, müssen sie gehen. Problem beim störenden Verhalten, egal ob der Kopf das ihnen sagt, oder nicht, es stört und zwar die, die mitmachen wollen. Es stört auch die Trainer, die Lehrer.
Ein Turnsportlehrer ist ja in der Regel kein ausgebildeter Pädagoge, sondern macht das im Ehrenamt.

ich glaube, hier will die Mama den Sport für die Kinder, aber die Kinder wollen ihn nicht wirklich. Ich würde da echt Konsequenzen ziehen und keine Sensibilitäten oder andere Erkrankungen als Erklärung vorschieben. Es ist auch nur vorgeschoben, denn, wenn das der Grund wäre, würden die Auffälligkeiten sich auch anders wo zeigen und das tun sie nicht.

VG
Ich danke auch Dir für deine ehrlich Antwort. Du hast schon recht, der innigste Wunsch der Kinder ist das nicht, allerdings gehen sie wirklich gerne hin. Wenn das nicht so wäre, dann hätte ich die Konsequenzen schon daraus gezogen.

Einen anderen Sportwunsch haben sie bisher auch noch nicht geäußert, das würde ich dann natürlich bevorzugen, sofern organisatorisch umsetzbar. Ich selber finde es aber wichtig, dass sie etwas in ihrer Freizeit machen, etwas, wo sie auch lernen Regeln einzuhalten, sich anzustrengen, etwas zu üben, mit einem Team zu agieren (okay, das ist dort momentan noch nicht der Fall, da sie ja erst jeder für sich die Grundlagen lernen).

Und es fällt eben besonders auf, dass es hauptsächlich so ist, wenn sie zusammen unterwegs sind.

Das sie nur dort so aufgedreht sind, ist auch nicht der Fall. Wenn es sie rappelt ist es auch mal zu Hause der Fall oder wenn man unterwegs ist. Das alles ist jedoch in letzter Zeit schon besser geworden.

Und das mit dem Zeigen der Auffälligkeiten woanders - hm, wenn ich Spiel habe und die 2 mit sind, dann in der Pause (übrigens sehr gerne) mit dem Ball übers Felde rennen, hakt es beim Sohnemann auch manchmal aus. Also ist das nicht nur beim Training so.

Ansonsten handhabe ich es ähnlich wie Du, in Bezug auf Wünsche äußern. Wie gesagt, die Kleinen haben dazu noch keine wirkliche Meinung, aber der Große hat auch schon ein paar Sachen probiert, durfte schnuppern und wenn es gepasst hat, wurde er angemeldet. Dann musste er aber eine bestimmte Zeit auch richtig dabeibleiben. Manchmal stellte sich dann eben nach einem Jahr heraus, dass es doch nicht das Richtige war, dann war eben Schluß.
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