mal ein kleines update ....

Mein Kluges Kind macht was es will
unwissende-neu
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Re: mal ein kleines update ....

Beitrag von unwissende-neu »

@Koschka
ich bin nach meiner persönlichen Erfahrung mit dem Schul- und Kindergartensystem ziemlich desillusioniert.
vielleicht hast du recht? Ich habe keine Ahnung. Ich Schwanke zwischen Hoffnung und Resignation.
Schulbegleiter könnte das übernehmen. Aber bekommt ihr einen ohne Diagnose? Will eure Tochter mit dem Schulbegleiter in der Schule auftauchen? Meine wären strickt dagegen, dass sie nur in irgendeiner Weise auffallen, dass die hilfebedürftig sind.
Ich weiß nicht. Das war ja die Idee der Ärztin. Sie sagte aber auch, dass sie nicht wüsste, ob der Antrag bei der KK durchgeht. - Der Vorschlag kam, nachdem eine Psychologin im Unterricht hospitiert hat, und ein Kind beobachtet hat, ohne das sie es wusste. Ich habe gesagt, dass ich lieber ersteinmal andere Vorschläge ausprobieren möchte. Ich denke nicht das meine Tochter das will. - Aber das ist ja auch Merkwürdig. Die Ärztin macht mit zig Vorschläge, was man ausprobieren könnte, und ich soll die Behandlung aussuchen. - Das habe ich noch nie erlebt. Man kommt sich vor, wie im Kaufhaus.... von Neurofeedback bis Gruppentherapie, Ergo bis Einzeltherapie, Musiktherapie - es wurde alles vorgeschlagen.... - Zeugt es von Ahnungslosigkeit oder Desinteresse? - Ich meine, wenigstens bezweifelt keiner, dass irgendwas nicht stimmt...
Wer die ganze Klasse drei Mal zur Brandschutzübung wegen eines Kindes schleppt, der beteiligt sich offiziell an einem Mobbinganfang. Wie würdest du denn den Kollegen betrachten, wegen dem du drei Mal die ungeliebte Arbeit wiederholen musstest?
So habe ich das noch gar nicht gesehen *nachdenklich*
Ob dahinter was medizinisches steckt oder nicht, macht euch Gedanken, wie man die Situation auf lange Sicht entspannen könnte. Vielleicht wäre ein Gastantrag an einer anderen Schule gleich füt zwei Kinder möglch? Ein Umzug in eine große Stadt, wo Auswahl an Schulen größer ist? Ein Paar Jahre Auslanderfahrung für euch alle, wo das Schulsystem viel entspannter ist?
Wow eine schwierige Frage, die ich irgendwie lieber verdrängen möchte. Zumal immer im Hintergrund auch der Gedanke nagt, was ist, wenn es nicht an den kognitiven Fähigkeiten liegt, sondern in Defiziten in anderen Bereichen? Man hat kein Garant dafür, dass es dann besser wird, da die Ursache ja nur eine Vermutung ist....
charlotte12
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Re: mal ein kleines update ....

Beitrag von charlotte12 »

ich bin nach meiner persönlichen Erfahrung mit dem Schul- und Kindergartensystem ziemlich desillusioniert. Es gibt in D. so gut wie keine Möglichkeiten dem System auszuweichen, das die Kinder relativ landesweit begabungsunabhängig unterrichtet. Es gibt einzelne Lehrer, vielleicht einzelne Schulen, die es als Aufgabe sehen, Kinder individuell zu fördern. Der Rest will nur alle auf den gleichen Stand bringen, was von den Eltern der Mehrheit groß unerstützt wird. Man hat so gut wie keine Chance ein Kind, das anders ist, in das System schadenfrei zu integrieren. Eure Lehrerin kann nicht differenzieren? Faule Ausrede. Sie will es nicht. Es gibt so viel Material für die Grundschule in alle Richtungen, dass man darin ertrinken könnte. Viele Verlage haben Forderhefte für Mathe. Es gibt auch welche für Deutsch, mit richtig kreativen Aufgaben. Aber das Verlangt Rückmeldung der Lehrer, man kann nicht einfach dem Kind die Hefte in die Hand drücken und sagen: "Mach und schweige!"
Die Begabten haben keine Lücken, für viele ist Üben ein Gift.
@Koschka: Du triffst so sehr den Nagel auf den Kopf, dass ich völlig platt bin. Meine Tochter hat gerade ihre erste fehlerfreie Mathe-Arbeit heimgebracht, nachdem sie sich vorher wochenlang geweigert hatte, Hausaufgaben zu machen und meinem (offenbar falschen) Empfinden nach mangels Interesse überhaupt nicht gewusst hatte, worum es beim Stoff überhaupt geht. Und es stimmt - Extraaufgaben und Forderhefte, für die es sowieso kein Feedback gibt, sind für meine Tochter mittlerweile uninteressant. Ich hatte schon gemutmaßt, dass die HB-Diagnose nicht (mehr) stimmt, aber offenbar liegt es am System... Hättest Du mir Tipps für Forderhefte mit kreativen Aufgaben in Deutsch?
sinus
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Re: mal ein kleines update ....

Beitrag von sinus »

unwissende-neu hat geschrieben: Dyspraxie könnte sein, ADS könnte sein, Hochbegabt bin ich von überzeugt, Höchstbegabung könnte teilweise sein, Autismus schließe ich aus.
Ich schalt mich ohne diene Vorgeschichte gelesen zum haben mal bloß an dieser Stelle kurz ein:

Warum?
Wie intensiv hast du ich damit schon beschäftigt?
Viele Vorstellungen davon, wie Autisten zu sein haben sind ziemlich falsch...
Und was du da beschreibst zeigt doch einige Symptome.
(Ich bin da Laie, habe aber viel dazu gelesen, u.a. weil mehrere Fälle im Bekanntenkreis sind, auch zusammen mit HB. Der eine wurde erst mit 13 diagnostiziert, sein Vater in dem Zusammenhang dann auch - als Erwachsener. Beide Betroffenen sind deutlich hochbegabt, weniger deutlich autistisch.)
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unwissende-neu
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Re: mal ein kleines update ....

Beitrag von unwissende-neu »

@ sinus
wir haben 2 ( mittlerweile Erwachsene) Autisten in der Familie ( einmal Kannner und einmal HF), und bei der kleinen haben wir die Differenzialdiagnostik bzgl. Autismus schon durch.

Warum gehst du von Autismus aus, wenn du unsere Vorgeschichte nicht gelesen hast? Wenn es um meine Kinder geht und die Ärztin wilde Mutmaßungen in den Raum wirft, schaue ich mir die Symptombilder schon genau an und verlasse mich nicht auf meine Erfahrungen mit dem Film Rainman.
Das die Symptome vielseitig beim autistischen Spektrum sind, ist mir deutlich bewusst. Aber die Schlüsselkompetenzen die jedem Autisten fehlen, wie z.B. Fantasie haben wir eher im Überfluss, und beide Kinder sind Meister der Ironie - was für ein Autisten gänzlich undenkbar wäre. Ebenso passen eine handvoll weitere Merkmale nicht ins autistische Spektrum.

Man könnte die Diagnose auf "autistische Züge" runterreduzieren, aber sind wir dann nicht alle ein bisschen autistisch? Und macht es denn einen Sinn? Die Diagnose "autistische Züge" klingt für mich immer so, als möchte man Symptome gern verpacken, damit man sich nicht die Mühe machenn muss, die eigentliche Ursache auf den Grund zu gehen.
Rabaukenmama
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Re: mal ein kleines update ....

Beitrag von Rabaukenmama »

[quote="unwissende-neu]Das die Symptome vielseitig beim autistischen Spektrum sind, ist mir deutlich bewusst. Aber die Schlüsselkompetenzen die jedem Autisten fehlen, wie z.B. Fantasie haben wir eher im Überfluss, und beide Kinder sind Meister der Ironie - was für ein Autisten gänzlich undenkbar wäre. Ebenso passen eine handvoll weitere Merkmale nicht ins autistische Spektrum.[/quote]

Von mir kommt keine Fern-Diagnose, aber dass Autisten Fantasie fehlt ist schlichtweg falsch. Kleinsohn ist diagnostizierter
Autist, hat vieles aus dem Spektrum, ist aber durchaus phantasievoll. Er versteht auch Situationskomik und kann sich vor lachen zerkugeln.

Bei meinem älteren Sohn steht laut aktueller Entwicklungsdiagnostik bei einer KJP auch atypischer Autismus im Raum, das wird demnächst mit einer Spezial-Diagnostik abgeklärt. Dass er durchaus ironisch ist und Metaphern versteht, ist - zumindest für die KJP - kein Ausschließungsgrund.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
unwissende-neu
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Re: mal ein kleines update ....

Beitrag von unwissende-neu »

@rabaukenmama
es geht um die Vielzahl der Symtome, die nicht passen. In der Differenzialdiagnostik heißt es ja auch, dass x % der Symptome passen müssen. Wenn ich mir so eine Liste anschaue, passen 20 oder 30% der Symtome. ;-) Atypisch heißt ja auch, dass die Symtomlage anders gewichtet ist.
Aber Fantasie im Sinne von sich in anderen Situationen und Personen reinversetzen zu können, ist schon ein großes Merkmal, in der Diagnostik. - Ich meine nicht die Fantasie, sich geometrische Gebilde vorstellen zu können ;)
Meine Kinder spielen ja überwiegend Rollenspiele u.s.w. - klar, man kann es immer weiter auseinander nehmen. Aber von meinem Gefühl her ist es das nicht.

Ich glaube auch nicht, dass die Ärztin es bei ihr weiter verfolgen wird. Denn die einzigen Strohhalme für die Diagnose wären: Introvertiertheit, Vererbbarkeit und Soziale Interaktionen.
Bei der kleinen sind wir da schon näher beim autistischen Spektrum. Aber da scheint es sich ja zu "verwachsen".

Bei der großen liegen die Probleme der Sozialkompetenz nicht darin, dass sie Gefühle, Mimiken etc nicht einzuordnen vermag, sondern weil der Anreiz fehlt. Mit deutlich älteren Kindern läuft es ja.

Vom Gefühl her würde ich sagen, Autismus ist nicht unsere Baustelle. Wo genau unsere Baustelle liegt, ist mir zwar noch nicht klar, aber wir forschenn ;)
sinus
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Re: mal ein kleines update ....

Beitrag von sinus »

...damit, dass ich schrieb, ich habe die Vorgeschichte nicht im Kopf, wollte ich nur sagen, dass ich nicht wüsste, ob und inwieweit ihr das schon verfolgt habt und meine Anmerkung darum vollkommen unnötig sein könnte.
Bei dem, was ich HIER gelesen habe, meinte ich halt viele autistische Züge zu erkennen und wunderte mich, dass du das so kategorisch ausschließt.
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Re: mal ein kleines update ....

Beitrag von Rabaukenmama »

unwissende-neu hat geschrieben:@rabaukenmama
es geht um die Vielzahl der Symtome, die nicht passen. In der Differenzialdiagnostik heißt es ja auch, dass x % der Symptome passen müssen. Wenn ich mir so eine Liste anschaue, passen 20 oder 30% der Symtome. ;-) Atypisch heißt ja auch, dass die Symtomlage anders gewichtet ist.
Aber Fantasie im Sinne von sich in anderen Situationen und Personen reinversetzen zu können, ist schon ein großes Merkmal, in der Diagnostik. - Ich meine nicht die Fantasie, sich geometrische Gebilde vorstellen zu können ;)
Meine Kinder spielen ja überwiegend Rollenspiele u.s.w. - klar, man kann es immer weiter auseinander nehmen. Aber von meinem Gefühl her ist es das nicht.
Mir ging es hauptsächlich darum, klarzustellen, dass sich Autismus und Phantasie sowie Zynismus nicht ausschließen. Ich habe mich bei meinem älteren Sohn lange Zeit intensiv aus genau DIESEM Grund gegen den Verdacht gewehrt - weil ich genau DAS auch geglaubt habe. Wobei ich - ehrlich gesagt - schön langsam froh wäre, wenn es mal endlich überhaupt IRGEND EINE Diagnose gäbe, die sein Verhalten erklärt. Da bin ich in einer ähnlichen Lage wie du :fahne: .
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Rabaukenmama
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Re: mal ein kleines update ....

Beitrag von Rabaukenmama »

@koschka: Danke für diesen Beitrag, er trifft den Kern der Sache mMn sehr gut :) !
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Re: mal ein kleines update ....

Beitrag von unwissende-neu »

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Intellektuelle Überlegenheit im mit 6-8 Jahren beim Spielen nicht unbedingt auf den ersten Blick erkennbar. Ich vermute, dass die Leute was anders sehen, als nur den hohen IQ. Sie können es zwar nicht benennen, aber sie sehen was, was sie selbst nicht haben. Oder es gibt eine andere Gruppe - die sehen das, was sie haben, und was der Rest der Welt nicht hat.
Ja, was es genau ist, weiß ich auch nicht so recht, bzw. ich kann es nicht beschreiben.
Mir sind auch einige autistische Merkmale aufgefallen. Vor allem wenn ihr in der Familie so ausgeprägte Fälle von Autismus habt, können auch viele andere Familienmitglieder abgeschwächte Merkmale geerbt haben. Dann kommt es einem schon vor, dass man selbst und auch die Kinder zwar ein wenig anders sind, aber doch nicht so, dass es automatisch auffallen würde. Doch du selber schreibst, dass deine fast jedem auffallen.
Ja, da hast du schon recht. Aber sie ist eher der Anti-Autsist. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll. Also schon, wie der Autist auch, in extremen Unterwegs, aber genau anders rum. Mit einer sehr hohen Empatie-Verständnis und dafür einen Unglaublichen Analyse Bilck, aber sie selbst lässt sich nicht viel anmerken. Sie kann aber Situation genau erfassen und die "Gedanken anderes lesen".


Um nichts zu übersehen, und da ihr ja sehr in Richtung Autismus tippt, habe ich nun nochmal einen Online Check der Dianose Kriterien gemacht. Der Online Test heißt Autismus-Quotient-Test für Kinder. Wie representant er wirklich ist, mag ich nun nicht sagen können. Die Auswertung: Das Ergebnis liegt bei 48 von 150 Punkten. Eine Diagnose aus dem Autismus-Spektrum ist unwahrscheinlich.

Wir haben bei uns in der Familie eher eine Diagnosen Sammlung. - Ich habe auch einen ganzen Haufen Diagnosen im Laufe des Lebens bekommen. - Je nach Psychiarter, wovon eine ganze Menge Schwachsinn dabei war. - Aber wichtig ist ja letztendlich die Richtige Hilfestellung zu bekommen. - Vielleicht passt halt nicht jeder Mensch in eine Schublade. *lach*

Ich versuche ja nun gerade noch eine Familientherapie ( nicht im SPZ), da habe ich morgen einen Termin. Die Psychologin hat die Kinder letzte Woche kennengelernt - im Doppelpack. Ich bin ja gespannt, was sie für einen Eindruck hat und vielleicht hat sie ja mal ein paar praktische Tipps. Sie soll nicht diagnostizieren, sondern nur Hilfestellung geben. Vielleicht klappt es so rum ja besser, wenn der Druck einen Diagnoseschlüssel zu finden, nicht im Raum steht ;)

Wir haben ja seit ( mindstens 4 Generationen bei den weiblichen Mitgliedern) mehrere medizinische Phänomene, die nicht erklärbar sind und wo die Ärzte in der Regel soetwas lieber untern Tisch fallen lassen, statt sich damit zu beschäftigen ;)
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