Kluge Kinder und "Problemkinder"

Mein Kluges Kind macht was es will
sinus
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Re: Kluge Kinder und "Problemkinder"

Beitrag von sinus »

Karen hat geschrieben:Meine Tochter ist glaube ich beliebt in der Schule. Aber sie würde vieles geben um eine richtige Freundin zu haben. Irgendwie gibt es keine passende Mädchen hier für sie (es gibt nur 5 in der Klasse) und Jungs sind ihr zu laut. Sie hat eine Mädchen dass wir in den Ferien in Süden kennen gelernt haben - da passen die beide super zusammen. Aber wir wohnen zu weit weg von einander. Sie vereinsamt ein wenig, möchte gar nicht mehr abmachen.
So kenne ich das von meiner Großen auch.
Es gab genug Einladungen, Verabredungen, respektiert in der Klasse...
Sie selbst aber klagte, sie habe "gar keine richtigen Freunde" und wollte ab Klasse 2 auch immer eine Freundin haben. (sie hatte bis dato nur Jungs im Freundeskreis)
Ich glaube, sie hatte einfach große Ansprüche und suchte jemanden, der sie richtig gut versteht, ähnlich wie sie tickt.
Damit hatte sie es doppelt schwer - erstens wegen der (übergroßen) Ansprüche, zweitens weil es für Kinder mit "Abweichungen" vom Durchschnitt ja nunmal schon schwieriger ist, jemanden zu finden, der passt.
Das wird bei deiner Tochter genauso sein.
Es wurde leider mit fortschreitendem Alter in der Grundschule dann leider eher noch schwerer, weil die Interessen der Mädchen sich immer noch stärker unterschieden.
Da waren dann eben zunehmend Mode, bestimme Fernsehserien/-sendungen & Stars etc Thema, womit meine Tochter wirklich so gar nichts anfangen konnte.

Sie hatte dann doch ein Mädchen gefunden (übrigens eines mit einem hb- Halbbruder ;)), die im 4. Schuljahr sowas wie eine Freundin wurde.
Allerdings war sie auch sehr mädchenhaft, wirkte mit 10 körperlich auch schon wie 12.
Tochter teilte mit ihr kaum Internen, aber sie fand bei ihr ein reiferes Denken und Handeln, was ihr gefiel.
(sie beteiligte sich bspw nicht an Zickereien, wollte bei keiner Cliquenbildung mitmachen etc.)
Beim Klassen-Abschlussfrühstück am Ende des 4 Schuljahres schilderte mir Tochter die Situation so:
1 Jungstisch
1 Mädchentisch
1 Tisch mit der Lehrerin sowie meiner Tochter, diesem Mädchen und besagtem Jungen den sie schon in Klasse 1 nett fand

Nach dem Wechsel in die weiterführende Schule haben sich Mädchen sich leider verloren. Meine Tochter schreibt ab und an noch mit ihr, hat auch mehrfach versucht, sich zu verabreden, aber es ist nie zustande gekommen. Angeblich musste das andere Mädchen immer für die Schule lernen/üben und hatte darum nie Zeit...
Ich denke, sie hat das Interesse verloren und neue Freundinnen gefunden.

Jetzt hat meine Große ja nur noch 3 andere Mädchen in der Klasse (alles andere sind Jungs) und mag alle drei ganz gern.
Mit zweien davon ist sie jetzt gut befreundet, die beiden waren zwar untereinander schon vor dem Wechsel in die weiterführenden Schule gut befreundet, da ihre Eltern befreundet sind.
Trotzdem haben sie meine Tochter direkt "aufgenommen" und bilden jetzt ein gutes Dreierteam.
Eines der Mädchen davon ist meiner Tochter ziemlich ähnlich, die andere ist eher der Grundschulfreundin ähnlich.
In den Freien haben die Kinder mehrfach versucht sich zum verabreden, aber es hat nie geklappt,d ass alle drei Zeit hatten.
Beide Mädchen wollten meine Tochter gern auch allein treffen, aber aus mir nicht ganz nachvollziehbaren Gründen hat meine Tochter das strikt abgelehnt.
Sie wollte und will immer nur alle beide zusammen treffen...

Ich selbst hatte übrigens auch nie eine einzelne "beste Freundin". Im Alter meiner Tochter hatte ich auch zwei und wir waren fast immer als Kleeblatt zu dritt unterwegs.
Als die beiden dann ab Klasse 8 in einer Klasse zusammen waren und ich in einer anderen, hatte ich in meiner Klasse (Musikklasse, fast ausschließlich aus Mädchen bestehend) zu den meisten der Mädchen einen guten Draht, aber keine enge Freundin.
Das war aber völlig ok für mich, soweit ich mich erinnere.
Als ich im Grundschulalter (mit 9) einmal 6 Wochen zur Kur war, hatte ich dort eine Freundin gefunden, die war 7. Klasse.
Wir haben uns später noch geschrieben jeweils sogar je 1x noch besucht, obwohl sie am anderen Ende der DDR wohnte.
Auch heute habe ich keine "beste" Freundin, sondern mehrere gute Freundinnen. Jede "eignet" sich für andere Bereiche.
Ich könnte mir auch denken, dass das bei der Suche nach eine guten Freundin auch für die Kinder ein Problem sein könnte - dass man nicht in einer Person alles das findet, was man sich wünscht...
Vielleicht sind hochbegabte Menschen ja tendenziell auch so "vielschichtig" , dass sie kaum eine einzelne Person finden können, die alles "bedient".

Ich hoffe, Karen, dass deine Tochter in der weiterführenden Schule dann mehr Glück hat...
Habt ihr denn schon so grob eine Schule im Blick? Gibt es bei euch eine Schule, die passen könnte?

PS: Meine Kleine hat gestern das erste Mal geäußert, dass sie sich mit einem Mädchen aus der Klasse treffen mag... Bisher verkehrt sie ja - ganz die Schwester - auch ausschließlich mit Jungs.
Mal schauen. (Ich mag das Mädel soweit ich sie einschätzen kann - also bisher nur vom Klassenausflug - gern und denke, sie könnte "passen")
Zuletzt geändert von sinus am Fr 20. Nov 2020, 20:19, insgesamt 3-mal geändert.
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Katze_keine_Ahnung
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Re: Kluge Kinder und "Problemkinder"

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Ich beobachte meine Kinder, und ich glaube ein Problem Freunde zu finden hat weniger mit Hochbegabung, sondern mit Persönlichkeitsprofil was zu tun. Einer meiner Jungs ist sozial überkompetent. Er kann auf jeden eingehen, mit jedem spielen, sowohl Rücksicht nehmen als auch bestimmen. Er hat sehr gutes Gespür für die Menschen im allgemein und für passende Kandidaten für ihn insbesonderem. Ich glaube, seine Entscheidung, fällt oft schon beim ersten Treffen. Der zweite Junge ist zimelich egozentrisch und nicht so überkompetent wie der Bruder, aber er ihr ehrlich und man kann leicht lesen, was ihm auf dem Herzen liegt. Er kommt mit den Mitmenschen gut zurecht, solange sie ihm offen begegenen. Intrigen und dergleichen kann er nicht ausstehen und geht dann gleich. Die Tochter hat von allen meinen Kinder die höchste Sozialkompetenz, aber die größten Schwierigkeiten passende Freunde zu finden. Einer er Hauptgründe ist die Angewohnheit eigene Gefühle zu verbergen. Man kann sie von außen überhaupt nicht einschätzen. Der zweite Grund ist der Versuch alles perfekt zu machen und daraus resultierender Mangel an Spontanität in der Beziehungen. @sinus ich vemute, dass deiner Tochter ähnlich fühlt wie meine. Eine dreie Gruppe setzt voraus, dass man einfach da sein kann. Wenn nur ein Mädchen da ist, bedeutet es Handlungszwang. Wenn man sich nicht sicher ist, dass man alles richtig macht, kann zu großen inneren Spannungen führen. Die beste Freundin meiner Tochter ist körperlich sehr fit, hält sich gerne draußen auf, macht viel Sport, ist absolut unkompliziert beim Essen und sonstigen Gewohnheiten. Das ist ein strahlendes Sohnenkind. Ich habe bei ihr keine Begabungszeichen gesehen, aber bei dieser Art des positiven Lebens kann sich meine Tochter sich enspannen und das Leben einfach mitgenießen, ohne denken zu müssen, ob sie das richtig macht.
Karen
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Re: Kluge Kinder und "Problemkinder"

Beitrag von Karen »

@ sinus: wir wohnen in der Schweiz und hier ist der Wechsel in der weiterführende Schule erst nach der 6 Klasse und ist an einer komplizierte Prüfung gebunden. Es gibt eine reine HB Schule die gut mit öv erreichbar wäre, auch für Primar stufe, aber sie kostet um 22,000 euro im Jahr. Die Kosten werden nur teils abgedeckt wenn die Stadliche Schule aufzeigt dass sie das Kind nicht adequat föredern können was momentan nicht der fall ist, und eigentlich ihre Schule viel macht. Wenn wir sie dort schicken wollen,müssen wir alles selber zahlen.
Also hat meine Tochter noch 3 Jahre Zeit in ihrer Schule. Bei ihr wecheslt aber die Klasse konstellation jedes Jahr, da sie mehrjahrgangsklassen haben, und jedes Zweites Jahr gibt es ein Lehrerwechel und die drei Parallelklassen werden neue zusammengemischt. Sie bleibt noch dieses und nächstes Jahr bei gleichen Lehrerin was sehr gut passt, da die Lehrerin sehr auf sie angehen kann und auch zusätlzliche förderung (Pull-out, Mathe 4 statt 3 Klasse usw.) unterstützt. Sie gibt auch rückmeldung dass es soziall passt. Aber ich hatte letztes Jahr ein Kind dass viel abgemacht hat, und wir viele Kinder hier hatten, und das ist jetzt nicht der Fall. Eine der Gründe glaube ist dass sie eigentlich sie viel besser mit Kinder fühlt die mindestens 1 Jahr älter sind. Da sie auch jetzt in der 3/4 Klasse sind, möchten die 3 Klassler zu 4 Klassler gehören (das sind ja nur wenige Mädchen in beide Klassen), und die 4 Klasse Mädchen sind teils schon 10 Jahre alt. Da ist meine kleine 7 Jahrige einfach uncool, egal was sie macht und wie sie sich verhält. Und ihre Interesse liegen nun wirklich nicht in Shoppen und Kleidern und Gesichtspflege, und ich gluabe nicht dass es bei ihr je ändern wird (ich habe auch mich nicht für sowas interssiert, nie). Die 8-9 Jahrige in dieser Klasse orientieren sich aber fest an 10 jahrige und halt die Schoppen usw. themen, obowhl wenn sie ohne die 4 Klasse unterwgs sind lieber Verstecke und Hütten in Wald bauen (was meine Tochter sehr gerne macht) und auch sich für Pferde und Hunde interssieren.
Dazu kommt noch eine Portion Neid gerade von Nachbarschaftskinder die sie seti Kita kennt. Die hatten sie schon letztes Jahr teils gemobbt wegen überspringen, dann hat Lehrerin eingegriffen und es wurde viel besser. Und jetzt scheint dass sie eine neue strategie haben sie einfach zu ignoriern wenn sie jemandem anderen da haben, nicht zu Geburtstagfest einzuladen usw, aber in der Pausen trotzdem was zusammen zu spielen oder machen. Also nicht wirklich ausschlissen, aber halt klar als zweite Sorte behandeln. Ein Mädchen ist sehr fit aber eher weil sie sehr fleissig und konzentriert ist, und ihre Eltern finden dass sie zu wenig förderung von der Schule kriegt, aber machen nichts um diese Förderung zu fordern. Das Mädchen hatte riesen Mühe dass meine Tochter Mathe 4 klass machen darf, und sie nicht, und es kommen oft die Kommentare wegen Mobiltelefon Reitlager, langes Aufbleiben am Abend, alles was das Mädchen nicht darf (und die Eltern daneben finden dass meine Tochter es macht oder darf). Meine Tochter ist noch trotz kleiner Grösse serh sportlich, und macht ja Leistungssport (sie zeigt aber nicht was sie alles da kann), kann aber gut mithalten mit Kinder die 1.5-3 Jahre älter sind, was die eventuell auch nicht so toll finden. Wenn sie mit anderen Kindern zusammen ist, erlebe ich sie eher als soziall kompetent - sie geht auf die Wünsche der anderen ein und macht mit, kann sich für ideen den anderen begeistern. Wenn sie dann doch mit einzehlnen Kindern spielt sieht es oft recht harmonisch aus, aber es entwickelt nicht weiter. Die Mädchen spielen mit ihr wenn die Tochter vorbei kommt, und finden das gut, aber sie kommen nie oder sehr selten selber. Und die Tochter hat irgendwie Lust verloren anderen hinterher zu rennen. Und wünscht sich einfach eine Freundin die sie versteht (so wie ihre Sommerferien Freundin), oder notfalls halt ein (grosses) Hund als Ersatz...
Karen
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Re: Kluge Kinder und "Problemkinder"

Beitrag von Karen »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:Ich beobachte meine Kinder, und ich glaube ein Problem Freunde zu finden hat weniger mit Hochbegabung, sondern mit Persönlichkeitsprofil was zu tun.
Ich habe langsam das gefühl dass es auch mit Umgebung zu tun hat. Dort wo wir wohnen, haben wir sehr viel Kontak - die Leute grillen zusammen, es ist offenen Garten konzept (also wird vieles geteilt oder zusammen angeschafft), in Sommer organisieren viele solche aktivitäten wie Filmabende, mal zusammen Glas Wein trinken, oder es entstehen spontan einladungen zum gemeinsames Essen wenn jeden was kocht und es wird zusammen gegessen. Aber ich kann hier niemandem wirklich als Freund oder für mich wirklich interessante Persönlichkeit bezeichnen. Alles (fast) sind ok, nett, usw, aber mir feht da an Tiefe für stärkere Beziehung. Alle unsere Freunde leben nicht gerade um die Ecke, auch wenn nicht zu weit weg. Viele haben keine Kinder (aus Prinzip oder weil gerade nicht passt, trotz alter). Meine Tochter fühlt da sehr wohl, obwohl sie oft einziges Kind da ist. Und ich hatte schon oft neue Freundschaften oder auch Bekanntschaften so einfach gefunden auf Campingplatz, während der Geschäftsreise, im Flugzeug, usw - Menschen die ich nicht oft sehe, aber wenn wir uns sehen es ist extrem viel wert und wir gefühl haben dass wir uns schon ewig kennen. Ich habe langsam das Gefühl dass die Tochter es ähnlich geht. Das wir einfach zu anders sind hierhier zu passen, und sie es auch so spürt. Wir entsprechen wirklich nicht dem Profil hier aus vielen Sichten (Beruf, Hobbies, Freizeit gestaltung, Ferien) und die Tochter geht es einfach gleich in der Schule. Ich hat nicht mit intellegenz zu tun, aber eher Themen wie Lebenseinstellung, Erfahrungen, Idealen, Interessen. Ich weiss nicht ob wir das auch auf unseres Kind proezieren. Aber oft habe ich das Gefühl dass die Eltern die für mich interessant sind, haben auch Kinder die für meine Tochter interessant sind, und umgekehrt.
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Re: Kluge Kinder und "Problemkinder"

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@Karen

ich glaube auch das hängt davon ab, wie viel Spaß man an der Gesellschaft an sich hat. Meine Jungs können sich aufs Rad schwingen, und durch den Wald fahren. Zu zweit macht das mehr Spaß als alleine. 14-15-jährige Klassenkameraden der Großen, alle nachweislich hochbegabt, rennen hier wie die Wilden mit den Nerfpistolen und schießen einander ab. Das alles kann mein Großer aber auch mit seinem besten Freund machen, der wahrscheinlich nicht hochbegabt ist. Außerdem kann sein bester Freund besser als er Computerspiele programmieren und Videos schneiden. Da ist mein Sohn, der von ihm lernt, und nicht umgekehrt. Ich weiß nicht, ob es bei Mädchen generell anders ist, und es ihnen nicht reicht, einfach gemeinsam das zu machen, was beiden Spaß macht, ohne dabei überhaupt was denken zu müssen.
sinus
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Re: Kluge Kinder und "Problemkinder"

Beitrag von sinus »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:Die Tochter hat von allen meinen Kinder die höchste Sozialkompetenz, aber die größten Schwierigkeiten passende Freunde zu finden. Einer er Hauptgründe ist die Angewohnheit eigene Gefühle zu verbergen. Man kann sie von außen überhaupt nicht einschätzen. Der zweite Grund ist der Versuch alles perfekt zu machen und daraus resultierender Mangel an Spontanität in der Beziehungen. @sinus ich vemute, dass deiner Tochter ähnlich fühlt wie meine. Eine dreie Gruppe setzt voraus, dass man einfach da sein kann. Wenn nur ein Mädchen da ist, bedeutet es Handlungszwang. Wenn man sich nicht sicher ist, dass man alles richtig macht, kann zu großen inneren Spannungen führen..
Ja, das passt sehr gut! Du wirst recht haben.
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Re: Kluge Kinder und "Problemkinder"

Beitrag von Karen »

Meine Tochter würde sehr gerne sich auf Rad schwingen und durch den Wald fahren. Oder sogar mit Pistolen rumrennen. Aber nicht jeden jeden Tag stundenlange neben Bodentrampolin sitzen und schauen wie die Nachbarsmädchen versuchen ein Salto zu machen und ganz genau an 5 min Regeln zu abwechseln halten sonst geht das gezicke wieder los. Der Salto kann sie schon seit zwei Jahre und ohne Trampolin weil sie das entsprchende Leistungsport macht. Oder sie würde gerne mal einer Freundin ein 5 min video auf ihrem IPad zeigen wo es um ihre lieblings Hunderasse geht, und nicht danach 30 min lang versuchen der Freundin das Ipad aus der Hand weg zu nehem, weil das Kind nie eins schauen darf, und nicht einsehen kann dass gemeinsam spielen nicht ins Bildschirm starren ohne Pause und ein einziges Wort bedeutet. Und alleine ins eine riesiege Schopping Mall darf sie nicht mit 9-jahrigen Freundin alleine laufen (weil ich es nicht erlaube, und weil sie selber nicht getraut dorthin zu laufen). ich glaube die Jungs sind einfacher was solche Sachen angeht, oder sie interessieren sich ehr für bewegungsspiele, abwechlung. Ich glaube meine Tochter hat auch mühe wenn immer allles genau gleich lauft, genau gleiche Spiele gespielt werden, alle nur auf trampolin hüpfen wollen, und ihren Vorschlag in einen Naturschutzgebiet nebenbei zu gehen um zu schauen ob Molchen schon asugeschlüpft sind, oder in Wald was bauen oder im Garten pflanzen setzen kein Kind interessiert. Ich finde es nicht normal wenn ein 9 Jahriges Kind nicht auf ein Baum klettern will weil sie Angst hat dass ihre tolle neue Hose ein Fleck bekommt, und auch nicht die Hose wechseln will weill sie dann nicht so toll aussieht. Meine Tochter findet es einfach nur nocht Schade, akzeptiert dass es so ist, und sitzt dann nebem Trampolin und versicht wenigstens eine Spiel draus zu machen statt nur plannlos studenlange hüpfen. Ich gaube auch nicht dass es an begabung liegt, aber eher das interessen, Umfeld völlig woanderes liegen. Vielleicht sind wir als Eltern auch falsch wenn wir dem Kind erlauben in Wald alleine oder mit Freunden rumtoben und IPad bedinen und am Halloween rumlaufen, aber nicht ins Schpping Center alleine gehen oder in Hochhäuser schleichen und dort Türklingelstreich spielen...
sinus
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Re: Kluge Kinder und "Problemkinder"

Beitrag von sinus »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:@Karen

ich glaube auch das hängt davon ab, wie viel Spaß man an der Gesellschaft an sich hat. Meine Jungs können sich aufs Rad schwingen, und durch den Wald fahren. Zu zweit macht das mehr Spaß als alleine. 14-15-jährige Klassenkameraden der Großen, alle nachweislich hochbegabt, rennen hier wie die Wilden mit den Nerfpistolen und schießen einander ab. Das alles kann mein Großer aber auch mit seinem besten Freund machen, der wahrscheinlich nicht hochbegabt ist. Außerdem kann sein bester Freund besser als er Computerspiele programmieren und Videos schneiden. Da ist mein Sohn, der von ihm lernt, und nicht umgekehrt. Ich weiß nicht, ob es bei Mädchen generell anders ist, und es ihnen nicht reicht, einfach gemeinsam das zu machen, was beiden Spaß macht, ohne dabei überhaupt was denken zu müssen.
Interessanterweise hör und lese ich öfters, dass die klugen Kinder eher gern noch ein Weilchen länger kindlich spielen.
Vielleicht suchen sie ja auch unbewusst einem Ausgleich zur inneren Reife.

In einigen Büchern ist ja sogar zu lesen, dass das hochbegabte Gehirn ein "kindliches" Gehirn ist. Dass offener für Neues ist, mehr verknüpft, erwachsene Hochbegabte oft eine gewisse Verspieltheit bewahren.
Und gewisse Bereiche reifen ja gemäß Forschung tatsächlich auch 2-3 Jahre später:
https://www.welt.de/print-welt/article2 ... ngsam.html

(da gibts einiges drüber, habe den erstbesten Link genommen, den ich ergoogelt habe)

Meine Tochter wollte/will auch viel lieber noch Kind sein, wehrt sich dagegen, älter zu werden, sagt auch direkt, sie möchte eigentlich nicht erwachsen werden.
Bis heute spielt und tobt sie sehr gern draußen und denkt sich Spiele für die jüngere Schwester und die Nachbarsjungs aus.
Also es ist definitiv nicht so, dass sie nach Kindern sucht, mit denen sie hochanspruchsvolle Gespräche führen und komplizierte Themen besprechen kann, über die andere Kinder normalerweise gar nicht bescheid wissen könnten.
So ist das überhaupt nicht.
Aber sie "tickt" eben in einigen Punkten ein bisschen anders und fühlt sich unter Gleichaltrigen deswegen oft nicht so passend.
Wenn sie jemanden fände, der ein bestimmtes Interesse, meinetwegen Katzen, teilt, muss derjenige ganz bestimmt nicht kognitiv besonders fit sein, dass sie eine gute Zeit miteinander haben können.
Ich vermute nur, dass sich das auch mal irgendwie erschöpft und dann für eine richtige Freundschaft, wie mein Kind sich die vorstellt, nicht ausreicht.
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Re: Kluge Kinder und "Problemkinder"

Beitrag von sinus »

Karen hat geschrieben:Meine Tochter würde sehr gerne sich auf Rad schwingen und durch den Wald fahren. Oder sogar mit Pistolen rumrennen. Aber nicht jeden jeden Tag stundenlange neben Bodentrampolin sitzen und schauen wie die Nachbarsmädchen versuchen ein Salto zu machen und ganz genau an 5 min Regeln zu abwechseln halten sonst geht das gezicke wieder los. Der Salto kann sie schon seit zwei Jahre und ohne Trampolin weil sie das entsprchende Leistungsport macht. Oder sie würde gerne mal einer Freundin ein 5 min video auf ihrem IPad zeigen wo es um ihre lieblings Hunderasse geht, und nicht danach 30 min lang versuchen der Freundin das Ipad aus der Hand weg zu nehem, weil das Kind nie eins schauen darf, und nicht einsehen kann dass gemeinsam spielen nicht ins Bildschirm starren ohne Pause und ein einziges Wort bedeutet. Und alleine ins eine riesiege Schopping Mall darf sie nicht mit 9-jahrigen Freundin alleine laufen (weil ich es nicht erlaube, und weil sie selber nicht getraut dorthin zu laufen). ich glaube die Jungs sind einfacher was solche Sachen angeht, oder sie interessieren sich ehr für bewegungsspiele, abwechlung. Ich glaube meine Tochter hat auch mühe wenn immer allles genau gleich lauft, genau gleiche Spiele gespielt werden, alle nur auf trampolin hüpfen wollen, und ihren Vorschlag in einen Naturschutzgebiet nebenbei zu gehen um zu schauen ob Molchen schon asugeschlüpft sind, oder in Wald was bauen oder im Garten pflanzen setzen kein Kind interessiert. Ich finde es nicht normal wenn ein 9 Jahriges Kind nicht auf ein Baum klettern will weil sie Angst hat dass ihre tolle neue Hose ein Fleck bekommt, und auch nicht die Hose wechseln will weill sie dann nicht so toll aussieht. Meine Tochter findet es einfach nur nocht Schade, akzeptiert dass es so ist, und sitzt dann nebem Trampolin und versicht wenigstens eine Spiel draus zu machen statt nur plannlos studenlange hüpfen. Ich gaube auch nicht dass es an begabung liegt, aber eher das interessen, Umfeld völlig woanderes liegen. Vielleicht sind wir als Eltern auch falsch wenn wir dem Kind erlauben in Wald alleine oder mit Freunden rumtoben und IPad bedinen und am Halloween rumlaufen, aber nicht ins Schpping Center alleine gehen oder in Hochhäuser schleichen und dort Türklingelstreich spielen...
Ich würde sagen, dass ihr dafür bestimmt das richtige Bauchgefühl habt.
Meine Kinder durften und dürfen auch Einiges sehr viel eher als andere, anderes eher später.
Sowas entscheidet man ja nicht NUR nach gesellschaftlichen Vereinbarungen und eigenen Einstellungen, sondern zum Teil auch danach, was zum Kind und seiner Reife passt.

Simples Beispiel zur Frage: Muss das Kind Jacke und Mütze tragen? Wenn ich ein Kind habe, was zum Krankwerden neigt, setze ich das sicherlich durch, wenn es aber auch bei Kälte und trotz dünner Kleidung und ohne Mütze etc warm bleibt und eher selten krank wird (wie meine Kleine), darf es gern so rumlaufen, wie ich und andere es eigentlich vielleicht dem wettre nach für nicht ganz angemessen befinden...
Manche Eltern entscheiden dann vielleicht ohne den Blick aufs Kind und hinterfragen "die Norm" einfach nicht.
Meine eine Freundin lebt in Irland - da laufen laut ihr die Leut den ganzen Winter durch in kurzen Hosen rum. Also es gibt viele Normen, die auch von "regionaler Tradition" geprägt sind.
Mir ist es auch mehrfach passiert, dass andere Eltern mir sagten, dass sie selbst ihren Töchtern nicht erlaubt hätten, die Haare so radikal kurz zu schneiden und sich so jungenhaft zu kleiden und zu geben, wie meine beiden das getan haben/tun.
Vielleicht hätten sie aber doch, wenn sie genau so ein Kind gehabt hätten, wer weiß das schon.
Bettgehzeiten dito.
Klar fände ich es mitunter schön, wenn die Kinder wie andere 20 Uhr schlafen würden. Und wenn sie das brauchen würden, würde ich das wohl auch durchsetzen. Aber zu DIESEN Kindern passt es halt nicht.
Von außen sieht man das aber nicht, ob es "verlotterte Sitten" sind oder die Bedürfnisse des Kindes, die der Grund sind, das sie so spät schlafen gehen.
Mitunter fällt es einem schwer, sich in die Situation anderer einzufühlen, man geht ja irgendwie doch immer schnell von sich und dem eigenen Kind aus
Zuletzt geändert von sinus am Fr 20. Nov 2020, 17:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kluge Kinder und "Problemkinder"

Beitrag von sinus »

Karen hat geschrieben: Ich habe langsam das gefühl dass es auch mit Umgebung zu tun hat. Dort wo wir wohnen, haben wir sehr viel Kontak - die Leute grillen zusammen, es ist offenen Garten konzept (also wird vieles geteilt oder zusammen angeschafft), in Sommer organisieren viele solche aktivitäten wie Filmabende, mal zusammen Glas Wein trinken, oder es entstehen spontan einladungen zum gemeinsames Essen wenn jeden was kocht und es wird zusammen gegessen. Aber ich kann hier niemandem wirklich als Freund oder für mich wirklich interessante Persönlichkeit bezeichnen. Alles (fast) sind ok, nett, usw, aber mir feht da an Tiefe für stärkere Beziehung. Alle unsere Freunde leben nicht gerade um die Ecke, auch wenn nicht zu weit weg. .
So geht es mir auch. Bei mir kommt erschwerend noch hinzu, das ich alleinerziehend bin und bei Grillabenden in privaten Gärten oft einfach nicht eingeladen werde.
Ich verstehe mich mit den Müttern und Vätern sicher nicht schlechter, als andere, die eingeladen werden. Aber es scheint einfacher, als Paar ein Paar einzuladen, als jemanden, der allein ist.
Das passiert mir sogar innerhalb der Familie - mein Cousin + Frau laden eher meine Cousine + Mann mal ans Lagefeuer in den Garten ein, bzw machen auch mal gemeinsame Reisen, obwohl meine Kinder und die Kinder meines Cousins vom Alter her eigentlich besser zusammenpassen und sich auch sehr gut verstehen und ich selbst zu allen Beteiligten an sich auch einen guten Draht habe. Und wir alle im gleichen Ort fußläufig von einer weg wohnen.
Ich denke, das passiert nichtmal bewusst, sie kommen einfach nicht so schnell auf die die MICH als Einzelperson einzuladen wie darauf, ein an anderes Pärchen.
Das "kreppt" mich schon manchmal. Früher dachte ich, dass es sicherlich irgendwie an mir liegt, aber dann hörte ich von anderen alleinerziehend, dass es ihnen ähnlich geht...
Ich muss natürlich aber auch zugeben, dass ich selbst viel seltener einlade, für mich allein bedeutet da ja auch immer viel mehr Aufwand und Kosten, allein eine Party zu veranstalten.
Also die Gründe können und werden vielschichtig sein.

Zum Glück habe ich aber einen sehr netten Freundeskreis, der das wieder ausgleicht. :)
Das sind Freundschaften, die über die Kinder entstanden sind und/oder über ähnliche Interessen (zusammen musizieren) oder ebenfalls Alleinerziehende.
Eine "beste" Freundin ist da nicht dabei, sowas hatte ich wie oben geschrieben eigentlich auch nie, aber alle Freunde die ich habe bringen was mit, was bestimmte Bedürfnisse/Interessen abdeckt und wo es an irgendeiner Stelle besonders gut "passt". Da gibst dann zumindest an der Stelle auch die von dir bemängelte Tiefe.
Ich finds schön so und mir fehlt nichts. :fahne:
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