Kluge Kinder und "Problemkinder"

Mein Kluges Kind macht was es will
Katze_keine_Ahnung
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Re: Kluge Kinder und "Problemkinder"

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@sinus

exakt die gleiche Erfarhung habe ich mit meinen Kindern gemacht. Der Große hat bis zum Alter von 3,5 so gut wie kein Interesse für andere Kinder gezeigt. Zum 4. Geburtstag wollte er plötzlich Lotta einladen. Ich habe mich nicht schlecht gewundert, dass es um ein Mädchen geht, er hat schon zu dem Zeitpunkt ausschließlich mit Jungenspielsachen gespielt. Aber als ich bei Lotta zuhause eines der von Lotta gemalten Bildern gesehen habe, habe ich dann gleich verstanden, warum er ausgerechnet sie aus dem ganzen Kindergarten ausgewählt hat.
Meine3
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Re: Kluge Kinder und "Problemkinder"

Beitrag von Meine3 »

ich finde es auch interessant, dass man sich doch immer "findet". Die ersten richtigen Freunde meiner Kinder waren auch allesamt sehr klug, also mehr oder weniger ebenbürdig. Hochbegabt? Weiß ich nicht. Das war in unserem alten Kindergarten nie so von Belang und damals auch für uns ja noch garkein Thema, weil es keine Anpassungsprobleme gab. Es waren auf jeden Fall fast durchgehend sehr fitte Kinder.

Ein Junge, der auch mit meinem Sohn befreundet war, war sicherlich hochbegabt. Er hat mit 4 multipliziert wie es die meisten Erwachsenen nicht können, die Uhr gelesen, etcpp. fließend gelesen... Er hatte selbst in dieser toleranten Kita nicht viele Freunde im Kindergarten, weil er eben doch sehr "anders" war (insbesondere auch im Verhalten), aber mein Sohn und er haben sich sehr gut verstanden :).

Die Eltern sind überzeugte Waldorf-Pädagogik-Anhänger und da er recht zart und klein war, wurde er sogar zurück gestellt :schwitz:. Das ging dann schief. Der Junge hat sich im Kindergarten in diesem letzten Jahr so dermaßen daneben benommen aus lauter Langeweile, dass man die Familie gebeten hat, das Kind doch quer einzuschulen, und unsere Elternini war mit solchen Empfehlungen SEHR, SEHR vorsichtig. Die Familie war dann aber "beleidigt" und haben das Kind für das letzte halbe Jahr noch in einen Waldorf-Kindergarten gesteckt. Es geht ihm aber in der Schule jetzt wohl ziemlich gut.

Wir haben noch losen Kontakt.

Mit einer anderen Familie, die leider wieder in ihre alte Heimat zurück gezogen sind (Madrid), haben wir auch noch viel Kontakt, die Jungs spielen oft online Schach oder Stadt, Land, Fluss :lol: und die Mädchen quatschen und zeigen sich ihre neuesten Schleichtiere oder Zeichnungen... Leider haben wir sie aufgrund der aktuellen Situation das letzte Mal eben im Februar gesehen.

In der jetzigen Schule hat Sohnemann einen Klassenkameraden, der auch fließend lesend eingeschult wurde und den liebt er auch abgöttisch. Der Junge mag ihn auch sehr (das schätzt zumindest die Klassenlehrerin und der Sohn selbst so ein), aber durch Sohnemanns ungestümes Verhalten gab es auch schon oft Situationen, in denen sich der andere Junge dann bedrängt gefühlt hat (verständlicherweise) und zeitweise zurück gezogen hat. Er ist sehr behütet. Der Kontakt wird von der Mutter mehr oder weniger abgeblockt, was natürlich für meinen Sohn ungemein schade ist. Die Gründe hierfür sind mir nicht ganz klar. Vielleicht war es "Zufall", dass bei jeder Nachfrage das Kind immer was vor hatte, aber ich glaube nicht so recht daran. Denn wahrscheinlich eilt der Ruf meinem Sohn mittlerweile voraus :roll:. Dennoch erhält er ja noch Einladungen zum Geburtstag oder Spielanfragen, wenn auch bei weitem nicht so viele wie meine Tochter...

Die Busenfreundin meiner Tochter ist ebenfalls recht fix, wobei sie ein Jahr älter ist als meine Tochter, vielleicht passt es deswegen so gut.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Kluge Kinder und "Problemkinder"

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Es ist aber mehr als nur Begabung, was die Kinder zu einander bringt. Ich habe schon oft genug erlebt, dass zwei hochbegte miteinander nicht viel anfangen können. Der Große versteht sich in seiner Klasse mit einigen Jungs, gegen manche hat er aber eine regelrechte Abneigung.
Meine3
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Re: Kluge Kinder und "Problemkinder"

Beitrag von Meine3 »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:Es ist aber mehr als nur Begabung, was die Kinder zu einander bringt. Ich habe schon oft genug erlebt, dass zwei hochbegte miteinander nicht viel anfangen können. Der Große versteht sich in seiner Klasse mit einigen Jungs, gegen manche hat er aber eine regelrechte Abneigung.
Na klar! Mein Sohn konnte mit dem anderen Kind, das auch gesprungen ist und nachweislich somit nicht auf den Kopf gefallen ist, so garnichts anfangen. Die beiden sind ständig aneinander gerasselt...
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
charlotte12
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Re: Kluge Kinder und "Problemkinder"

Beitrag von charlotte12 »

Bei den Freundschaften meiner Tochter habe ich überhaupt nicht den Eindruck, dass sie nach hochbegabten Kinder Ausschau hält. Sie "sammelt" eher schüchterne Kinder, die bisher keine Freunde hatten. Bei uns ist es schon ein Familienwitz, dass sie sich gezielt Kinder mit schwierigen Müttern als Freunde aussucht :schwitz:
sinus
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Re: Kluge Kinder und "Problemkinder"

Beitrag von sinus »

Naja, vielleicht sind es mitunter einfach andere, die ein bisschen "anders" sind.
Bei meiner Großen war es so, dass sie damals in der 1. Klasse über ihren neuen Freund sagte:
"Wir passen gut zusammen: Er ist als Junge nicht wie die anderen Jungs und ich bin als Mädchen nicht wie die anderen Mädchen"
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
charlotte12
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Re: Kluge Kinder und "Problemkinder"

Beitrag von charlotte12 »

Eine Freundin von ihr ist definitiv auffällig. Wenn sie etwas ärgert, dann erstarrt sie, reagiert nicht mehr, und das teilweise über Stunden. Meine Tochter schafft es regelmäßig mit Faxen, einer geheimen Zeichensprache zwischen den beiden und einer unglaublichen Geduld (die sie sonst überhaupt nicht hat), das Kind da wieder raus zu holen - etwas, was sonst keiner schafft.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Kluge Kinder und "Problemkinder"

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

charlotte12 hat geschrieben:Eine Freundin von ihr ist definitiv auffällig. Wenn sie etwas ärgert, dann erstarrt sie, reagiert nicht mehr, und das teilweise über Stunden. Meine Tochter schafft es regelmäßig mit Faxen, einer geheimen Zeichensprache zwischen den beiden und einer unglaublichen Geduld (die sie sonst überhaupt nicht hat), das Kind da wieder raus zu holen - etwas, was sonst keiner schafft.
Das ist auch schon eine Begabung, die wahrscheinlich noch seltner ist, als die Hochbegabung. Kann auch der Grund dafür sein, warum deine Tochter auffällige Kinder aussucht.
Karen
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Re: Kluge Kinder und "Problemkinder"

Beitrag von Karen »

Meine Tochter ist glaube ich beliebt in der Schule. Aber sie würde vieles geben um eine richtige Freundin zu haben. Irgendwie gibt es keine passende Mädchen hier für sie (es gibt nur 5 in der Klasse) und Jungs sind ihr zu laut. Sie hat eine Mädchen dass wir in den Ferien in Süden kennen gelernt haben - da passen die beide super zusammen. Aber wir wohnen zu weit weg von einander. Sie vereinsamt ein wenig, möchte gar nicht mehr abmachen.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Kluge Kinder und "Problemkinder"

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Ich habe generell das Gefühl, dass vor allem für die Grundschüler wegen Coronaregeln es ziemlich schwer geworden ist, neue Kontakte zu knüpfen und neue Freunde zu finden. Eher sterben die alte Freundschaften ab. Alleine schon die Regel, dass man bei den Elternabenden mit 1,5m Abstand sitzt und ähnlches führt dazu, dass die Eltern sich nicht kennen lernen. Dann fallen noch alle Schulveranstaltungen aus, bei denen man potentiell sich kennen lernen könnte.
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