Keine Lust, nachzudenken

[Dampflok]

Hallo!
Erstmal die Fakten vorweg: unser Sohn ist 5, laut Kindergarten auf dem Niveau eines Zweitklässlers. Zu Hause fällt auch auf, dass er pfiffig ist. Wir haben ihn aber nicht testen lassen und sehen da auch gerade keine Notwendigkeit.
Allerdings war er vor kurzem bei der Schuluntersuchung. Dabei ist uns folgendes aufgefallen:
Ihm fliegt alles zu, er sollte zB mit einem kurzen Blick erfassen, wieviele blaue Kugeln er sieht u.ä.. Das ist für ihn ein Klacks.
Aber wenn er bei einer Aufgabe nachdenken muss (und da reicht schon, dass er sich die Erklärung anhören soll), schaltet er ab und rät einfach. Das ist zu Hause auch schon öfter aufgefallen. Er kann zB im Kontext rechnen, aber wenn man konkret eine Aufgabe stellt, antwortet er irgendwas und es ist ihm auch egal. (Beispiel: er sagt: "Anna ist 2, dann ist sie ja 3 Jahre jünger als ich!" Am nächsten Tag frage ich ihn, wieviel ist 5 minus 2? Antwort: "keine Ahnung. 8?") Wenn ihn etwas interessiert, ist er gross im fragen und nachdenken. Er hat zB ein Hobby, da ist er Profi und hat sich extrem viel Wissen angeeignet.
Nun hat er zwar noch ein Jahr Zeit bis zur Schule, aber das macht uns dennoch etwas Sorgen. Kennt das jemand oder hat Ideen dazu?

[Rabaukenmama]

Hallo Dampflock!

Dein Sohn kommt erst in die Schule, daher mein Rat: kratz dich, wenn es juckt !

Es ist eine Unart dieser Zeit wenn Eltern möglich Probleme, die "irgendwann einmal" auftreten KÖNNTEN, vorhersehen, und von vorne herein ausschalten wollen. So funktioniert das aber nicht.

Bis Schuleintritt wird dein Sohn sich auch noch sozial-emotional und von der Arbeitshaltung her weiter entwickeln. Und wenn sich dann tatsächlich Schwierigkeiten ergeben sollten reicht es, sie DANN zu bearbeiten.

Alles Gute von mir (mit zwei sehr klugen Kindern mit zusätzlichen Wahrnehmungsstörungen) und genieß die Zeit, wo dein Sohn noch keine Anforderungen erfüllen MUSS .

[Dampflok]

Dein Sohn kommt erst in die Schule, daher mein Rat: kratz dich, wenn es juckt !

Das stimmt natürlich
Wir haben nur das eine Kind und keine Erfahrung, was sich in einem Jahr noch tut.
Ausserdem habe ich keine Eltern zum Austausch, weil er so anders ist.
Danke für die Antwort!

[Katze_keine_Ahnung]

Hallo, dein Sohn scheint keine Lust zu haben, von außen gestellte Aufgaben anzunehmen und zu bearbeiten, wenn sie ihm nicht sofort aufgehen. Das kenne ich gut, das lässt sich kaum ändern. Man kann versuchen durch jahrelange konsequente Durchsetzung von anspruchsvollen außerschulischen Aktivitäten wie Musikunterricht oder Sport auf anspruchsvollem Niveau dagegen zu steuern, aber es ist sehr mühsam und man weiß nicht was dann rauskommt. Mein Sohn hat jetzt am Ende der 6. festgestellt, dass er mit so einer Einstellung im Deutschunterricht nicht mehr mitkommt. Er schwankt zwischen "kein Mensch braucht im Leben einen Aufsatz" oder "ich übe doch vielleicht ein bisschen". Ich bin gespannt, welche Seite siegt.

[Dampflok]

Oh, das hört sich natürlich nicht so rosig an.
Ich habe mit überlegt, ich versuche einfach, manche Sachen mehr in den Alltag einzubinden (er hat zB keine Lust, die Uhr zu lernen).
Allerdings muss ich da wohl noch an meiner Kreativität arbeiten

Ich drücke die Daumen, dass es bei Euch zufriedenstellend läuft @katze_keine_Ahnung