ein zaghaftes hallo

Einfach nur über sich und seine Kinder erzählen
Melpa
Dauergast
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Re: ein zaghaftes hallo

Beitrag von Melpa »

P.S. Dieses Buch über hochbegabte Kinder http://www.amazon.de/Hochbegabte-Kinder ... 833&sr=8-2 fand ich wahnsinnig hilfreich. Das erste was ich gelesen hatte und auch das Beste. Ich habe mich und mein Kind darin wiedergefunden. Sehr empfehlenswert!
Neckri
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Re: ein zaghaftes hallo

Beitrag von Neckri »

Hallo Melpa,

du hast die Schwierigkeit mit der fehlenden Anzeige auf der Stirn sehr einfühlsam geschildert.

Es gibt sogar noch mehr Schwierigkeiten: Ein Kind das superschnell non-verbale Knobeltests knacken kann und darüber einen hohen IQ erhält, kann vielleicht dennoch nicht ebensogut stur Vokabellisten büffeln oder womöglich gar nicht gut stilistisch formulieren. Ein Kind hingegen, das früh lesen gelernt hat, kann sich womöglich hervorragend ausdrücken, hat ein großes Sprachverständnis und vielleicht darüber einen sehr guten Zugang zu Fremdsprachen - aber ist irritiert, wenn in einem IQ-Test die abstrakten Formen zu ergänzen sind, so dass der IQ-Wert kanpp unterhalb der magischen Grenze bleibt... Muss das letztere Kind dann so lange Buchstaben mimen, malen und gestikulieren, bis jeglicher Spaß an der schon entdeckten Sprache verloren gegangen ist? Muss hingegen das erstere Kind einer speziellen Förderung zugeführt werden, auch wenn dazu gar nicht der Wunsch existiert?

Ich finde, dass ein stereotypes Vorgehen den Kindern in keinem Fall gerecht wird. Alleine der IQ-Wert sagt doch wenig über den jungen Menschen aus - außer dass die Knobelaufgaben des IQ-Tests gut gelöst werden konnten...
Melpa hat geschrieben:Ich würde es an anderen Dingen festmachen wie Beobachtungsgabe, logischem Denken, die Art Dinge zu hinterfragen, Wissensdrang, Merkfähigkeit usw.
Dieser Satz hat mir sehr gut gefallen - auch wenn all diese Facetten eines Kindes gar nicht in einen IQ-Test gepresst werden können...!

Viele Grüße von Neckri
Coneli
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Re: ein zaghaftes hallo

Beitrag von Coneli »

Liebe 3fach Mama!
Ich kann dich nur allzu gut verstehen - ich habe ebenfalls einen 6jährigen Sohn. Er war auch schon immer sehr wissbegierig, konnte Wissensbücher auswendig, ist sehr geschickt im Basteln, sieht gerne Dokumentationen,.....
Wirkt wie ständig angetrieben, hat eine motorische Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten,.....
So ähnlich, wie du deinen Sohn beschrieben hast. Er fiel im Kindergarten manchmal durch "unangepasstes" Veerhalten auf und die Sonderkinderpädagogin tippte auf Wahrnehmungsstörungen. Sie meinte ich solle mit ihm eine Praxis für sensorische Integration aufsuchen. Natürlich wollte ich das Beste für meinen Sohn und meldete mich dort an - 45 Minuten kosten 70 Euro!!!!!!!!!!! Nach zwei Einheiten (sprich 1St. 30 Min) teilte mir die Ergotherapeutin mit, dass Elias Wahrnehmungsstörungen hat und sie nicht glaubt, dass er mit 6 eingeschult werden kann. Für mich brach damals eine Welt zusammen, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass mein Kind "soetwas" hat. Wir entschieden uns dennoch für die Einschulung und Elias wurde abermals jetzt mit 6 Jahren wegen Verdacht auf Wahrnehmungsstörungen getestet (diesmal nicht nur durch Beobachtung wie bei der Therapeutin) und der Befund überraschte uns enorm. Unser Sohn hat einen IQ von 127 und der Kinderpsychologe hat uns sogar angeraten, eine Klasse zu überspringen - so viel dazu, er könne nicht mir 6 zur Schule gehen. Konzentration war bei seinem Test der einzige Teil, bei dem er im Durchschnitt lag, ansonsten überall hoch überdurchschnittlich. Er findet sich in der Schule gut zurecht, hat nur 1er. ABER: auch er konnt vor der Schule weder lesen noch schreiben (klar seinen Namen, Mama, Papa - aber das ist ja normal). Deshalb dachten wir so wie du nie an HB. Ich glaube, dass in der heutigen Zeit auch leider alles eine "Geldmacherei" ist. Ich bin so dankbar, dass ich damals nicht auf die Therapeutin der sensorischen Integration (sie hat diese Diagnose REIN aus der Beobachtung gestellt!!!) gehört habe, sondern auf mein Bauchgefühl, und vor allem aber auf meinen Sohn. Er ist oft anders als "normale" Kinder, und ich denke ich habe endlich gelernt, ihn so anzunehmen wie er ist.
Und diese fehlenden Inputs kenne ich nur allzu gut, wenn er unterfordert ist, mutiert er oft zum kleinen Teufel :lol:
Würde mich freuen, von dir /euch zu hören.
3fachmama
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Registriert: Mo 31. Jan 2011, 09:01

Re: ein zaghaftes hallo

Beitrag von 3fachmama »

Hallo Corneli;Melpa und Neckri

eure 3 beiträge haben mir hier echt super geholfen. vor allem, weil ihr eure kinder teilweise so beschreibt, wie mein sohn ist.
teilweise dachte ich echt, ihr schreibt über ihn.

er kann auch sachen (wissenssendungen, dokumentationen...) in sich aufsaugen wie ein schwamm.

bei ihm haben diese auffälligkeiten, wie ihr es auch beschrieben habt , erst im kindergarten angefangen.
die ersten 3 jahre war er zwar auch in vielen dingen weiter vorraus, aber er war immer ein braves ,angenehmes kind. ausser,dass er nicht so geschlafen hat, wie andere kinder, aber das waren wir von den beiden großen gewohnt :D

er wurde mit 2,5 jahren in die krippengruppe eingewöhnt, weil er die normale gruppe zu stressig fand(,zu laut,zuviele kinder).
in der krippengruppe waren sie nur 5 oder 6 kinder und das hat super harmoniert. dort blieb er von mai bis januar. dann musste er in ene normale gruppe und dort fing das drama an. wobei ich hete sage, die beiden erzieherinnen haben ihn überhaupt nicht gefördert. er liebte damals mit 2 schon ritter,burgen.... se haben ihn immer gebremst, wenn er darüber was wissen wollte. auch bücher , die er mitgebracht hat, haben sie ihm nicht vorgelesen. er würde ja so schon viel zu viel kämpfen.

dann war er schon immer ein kleiner handwerker. seine erste werkbank bekam er mit 1,5 jahren (kunststoff), aber er war ständig mit papa oder opa am richtigen werkzeug. als er dann nach längerem drama die gruppe gewechselt hatte, wurde es besser, weil diese erzieherin ihm auch aufgaben gegeben hat. schraubenzieher ("unsere schranktür wackelt.kannst du das bitte für mich fest machen?" )

da wurden auch diese auffälligkeiten weniger. was nicht heisst, das sie verschwunden sind. :D

deshalb und wegen der konzentration haben wir ihn ja noch ein jahr in die vorschulklasse getan. was ihm super gut tut. da sind auch nur 9 kinder drin. aber was wir einfach nicht in den griff bekommen sind diese ständigen reibereien. provoziert die lehrerin, kappelt sich mit den jungs in der klasse (vor allem mit einem), spielt den clown in der klasse nur um im vordergrund zu stehn.

wenn er jetzt im sommer in die grundschule kommt (wir haben keine andere wahl um ihn in eine andere grundschule zu schicken) hab ich schon angst, dass er sich das leben zur hölle macht mit seienm verhalten.
aber nun ja. das werden wir sehen.

hat von euren kinder jemand auf nahrungsmittel reagiert???? ich hab gehört, dass es bei kindern mit hb auch der fall sein kann.

uns ist immer stärker aufgefallen, dass er auf zuckerhaltige sachen reagiert. er wurde minuten nach dem essen oder schon während dem essen schlecht gelaunt, bis agressiv. 15-20 min. nach dem essen, war er wieder wie umgedreht.

seit 14 tagen lassen wir alles an zuckergesüßten lebensmitteln weg und er hatte keine ausraster mehr. schon komisch gell?

gestern hab ich unsere ergotherapeutin angerufen. die hatte ihn vor 2 jahren ja auch getestet. ich hab ihr erzählt, was die ärztin gesagt hat und sie gefragt, was sie davon hält. sie hatte ihn ja auch 1,5 jahre in der ergo.
sie meinte, es könnte gut sein, weil er vor 2 jahren beim test ja auch gut abgeschnitten hat. sie hatte den test jetzt nicht vor liegen.

ich weiß nur noch, dass er bei allen tests, die nichts mit der konzentration zu tun hatten, über dem durchschnitt lag, bei allen MIT konzentration knapp darunter.

wir haben jetzt abgemacht, dass sie ihn nochmal testet. ich muss jetzt ein rezept beim kinderarzt holen (hab ich auch schon geklärt) :D

und bevor da jetzt einwände kommen: JAAAA, bei uns kann es diese ergotherapeutin machen, weil sie viele sonderausbildungen hat.
unter anderem auch eine weiterbildung in verhaltenstherapie.

wurde bei euren kindern auch dieser kaufmantest gemacht?

bin jetzt echt schon ein bisschen "ruhiger", nachdem ich mit ihr gesprochen habe. es hat mich aber schon überwindung gekostet.

ganzliebe dankende grüße
3fachmama
Neckri
Moderator
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Re: ein zaghaftes hallo

Beitrag von Neckri »

3fachmama hat geschrieben:... dass sie bei ihm richtung hochbegabung tippen würde. ... sie war auch vor ner woche 2 in der vorschule. sie schaut sich die kinder dort auch an und redet mit der lehrerin. da ist er ihr auch aufgefallen.
3fachmama hat geschrieben:ich ging darauf eigendlich gar nicht ein, weil es für mich ausser frage stand. ... ich hab auf den satz der ärztin auch letztes jahr schon nicht reagiert, weil es für mich eigendlich auch nicht ersichtlich war. ... was die lehrerin dazu sagt weiß ich nicht. ich seh sie nicht, weil unser sohn abgeholt wird
Hallo 3fachmama,

es gibt kein 11. Gebot, das besagt: du sollst bei deinem Kind einen IQ-Test machen! - Aber IQ-Test hin oder IQ-Test her... An deiner Stelle würde mich allmählich aufgrund der Aussagenkonstellation (siehe oben) und aufgrund der verhaltensseitigen Rückmeldung deines Nachzüglers die Sorge beschleichen, dass fremdes Fachpersonal das Kind "anders" zu kennen scheint als die eigene Mutter... :gruebel: Das ist ja auch letztlich der Grund deines mulmigen Gefühls, das dich zum Posten hier bewegt hatte.

Du solltest jedoch solch einen Test eher als eine Feststellung des aktuellen Entwicklungsstands als ein Damoklesschwert über dem dörflichen Frieden empfinden... Es ist nämlich ein gangbarer Weg, das eigene Kind einschätzen zu können, wenn es eine solche Diskrepanz der eigenen Wahrnehmung zu der Einschätzung erfahrener Fachkräfte gibt.

Es geht letztlich aber gar nicht um den IQ-Wert, weil er vergleichsweise wenig bedeutet in diesem Alter. Es geht vornehmlich um eine potentielle emotionale Last auf den Schultern eines Grundschulkinds, wenn dieses nicht seinem durchschnittlichen Entwicklungsstand entsprechend gefördert wird. Nehmen wir mal an, dass die Ärztin Recht behält. Nehmen wir mal an, dass unter dem scheinbar "unreifen" Sozialverhalten eine hohe Intelligenz "versteckt" ist. Nehmen wir mal an, dass tatsächlich eine Diskrepanz von 30 IQ-Punkten zu deiner Wahrnehmung existiert. Dann stell dir mal vor, man hätte dich (als Normalbegabte) früher als Grundschulkind in eine Förderschule für Lernbehinderte (IQ unter 70) gesteckt... Was hättest du gemacht, während deine Kameraden eine Schulstunde lang mit erröteten Wangen vor Anstrengung ihre vergleichsweise einfachen Aufgaben gelöst hätten? Wenn du ein Junge gewesen wärst, dann hätten deine Lernmaterialien irgendwann an der Wand geklebt und du hättest unbewusste Fluchtversuche ("Zappeln mit den Füßen") unternommen... Mädchen fressen mehr in sich hinein und leiden stiller... Jungs haben es daher leichter, "aufzufallen"...

Ein Kind in diesem Alter kann noch nicht über seinen Gefühlen stehen, weil es noch vollständig in ihnen verstrickt ist. Kinder in diesem Alter leben, lernen und kommunizieren über emotionale Kanäle. Sie können in diesem Alter noch nicht so gut die äußere Situation von der inneren Empfindung trennen. Aus diesem Grund gibt es ja auch die Altersgrenzen bei Filmen oder Computerspielen. Für die Schule müsste es eigentlich auch solche Bestimmungen geben, welche Situationen der Kindesentwicklung zuträglich sind und welche nicht. Aber diesbezüglich hinkt die Schulpolitik ganz offensichtlich hinter den Jugendschutzbestimmungen hinterher... Schulangst und Schulunlust ist wird als völlig "normal" angesehen im Vergleich zu Alpträumen durch emotional überfordernde Medien. Das bedeutet aber, dass gerade die emotionale Dimension der Beschulung im Niemandsland hängen bleibt.

Die meisten Lehrer haben nämlich während ihrer Berufsausbildung die Funktion eines didaktischen Sendemasts erlernt. Über die Funktion der Empfänger des Sendeinhalts wird im Lehrerstudium nur vergleichsweise wenig vermittelt. Aber erst recht die zurückgesendeten Signale der Empfänger auf der emotionalen Frequenz erreichen - wie oben ausgeführt - ihr Ziel selten. Emotional negative Einwirkungen auf die Kinder bestimmen hingegen immer noch das Schulwesen: Fehler werden gezählt. Fehlverhalten wird geahndet. Fehlleistung wird durch Degradierung und Ausschluss aus der Gemeinschaft bestraft... Diese emotionale Last führt zu unschönen Szenen zwischen Lehrern und Kindern, es hagelt disziplinarische Maßnahmen ohne Ergebnis und es führt zum zwecklosen Disput um die häusliche Erziehung.

Wenn die Vorschule um ist, winkt die erste Klasse. Ich bin von Beruf kein Phrophet, aber dennoch möchte ich mal vermuten, dass sich die Verhaltensmuster aus dem Kiga wieder einschleichen... Du könntest das einfach abwarten, aussitzen und aushalten. Alternativ könntest du versuchen zu hinterfragen, was die Ärztin und was die Lehrerin und was ein Schulpsychologe empfehlen würden, um einer emotionalen Belastung durch massive Unterforderung in der Schule vorzubeugen.

Viele Grüße von Neckri
heinerprahm
Dauergast
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Re: ein zaghaftes hallo

Beitrag von heinerprahm »

Hallo 3fachmama

Ich möchte mich Uremlis und Neckri anschließen und Dir wirklich dringend raten Deinen Sohn in die Hände von Spezialisten in Sachen Hochbegabungsdiagnostik zu geben.

Um Dir zu verdeutlichen was damit gemeint ist, alleine wer z.B. bei einem Kind wie Deinem versucht mit dem K-ABC versucht auf Hochbegabung zutesten hat sich schon für diese Aufgabe disqualifiziert:

Zum Thema K-ABC:

http://entwicklungsdiagnostik.de/k-abc.html

Zitat:
"Kritik:

Nicht empfehlenswert ist der Einsatz der K-ABC hingegen, wenn nicht von einer guten visuellen Wahrnehmungsfähigkeit des Kindes ausgegangen werden kann. Auch die Diagnostik von Hochbegabung bei älteren Kindern ist mit der K-ABC nur eingeschränkt durchführbar.

Die Normdaten aus den Jahren 1986-1989 erscheinen jedoch dringend aktualisierungsbedürftig. Nur mit Einschränkung zu interpretieren ist der Untertest „Gesichter und Orte“ aufgrund des nicht mehr zeitgemäßen Bildmaterials."


Zum Thema Hochbegabungsdiagnostik:

http://www.begabtenpaedagogik.de/intelligenztest.html

Zitat:
" Am Ende eines jeden Intelligenztests steht immer die Ermittlung des Gesamt-Intelligenzquotienten (IQ). Ist dieser Wert größer oder gleich 130, liegt eine Hochbegabung vor. Was viele Eltern nicht wissen: Die auf dem Markt gängigen Intelligenztests für Kinder unterscheiden sich in ihren Schwerpunkten erheblich. Nicht jeder Intelligenzest ist für die Hochbegabtendiagnostik geeignet. Die Auswahl und die Durchführung eines Intelligenztests bei Kindern und Jugendlichen sollte daher immer von einem Spezialisten vorgenommen werden. Auch eine eventuell, sich dem IQ-Test anschließende Hochbegabtenförderung sollte möglichst mit einem erfahrenen Experten auf diesem Gebiet abgestimmt werden."

… also nichts gegen Deine Ergotherapeutin, aber das ist für Deinen Sohn und auch für Dich nicht die richtige Ansprechpartnerin! Ihr braucht, gerade weil Dein Sohn Auffälligkeiten im Bereich der Konzentration zeigt, echte Profis, die gelernt haben diese vermeintliche "Schwäche" (die ihre Ursachen so gut wie immer im bisherigen Umgang mit dem Kind hat) in ihrer Diagnostik durch geeignete Methoden zukompensieren.

Liebe Grüße

Heiner
Neckri
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Re: ein zaghaftes hallo

Beitrag von Neckri »

@Heiner: hier geht es wohl meines Erachtens zunächst gar nicht mal um die (interpretationsbedürftigen) 130 Punkte, sondern schlicht um die Richtung in einer Situation, in der ziemlich offen an die Entscheidungskompetenz der Erziehungsberechtigten appelliert wurde.

@3fachmama: Was meint eigentlich dein Junior zu seiner aktuellen Situation? Erscheint er zufrieden? Freut er sich allmorgentlich auf seine Vorschule? Welche Gedenken kreisen in seinem Kopf um die "echte" Schule? - Kinder machen sich zuweilen mehr Gedanken als man ihnen auf Anhieb ansehen würde. Sie finden nur manchmal noch nicht so gut die Vokabeln, um ihre Gedanken in Worte zu kleiden. Deinem Sohnemann scheint ja aber der Schnabel an der richtigen Stelle gewachsen zu sein, so dass du ja seine Meinung zu seiner Befindlichkeit leicht herausfinden kannst. Da wäre ich nun ziemlich neugierig...

Viele Grüße von Neckri
3fachmama
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Registriert: Mo 31. Jan 2011, 09:01

Re: ein zaghaftes hallo

Beitrag von 3fachmama »

also unser sohn freut sich jeden morgen auf die vorschule.
aber, er freut sich auch jetzt schon rießig auf die richtige schule, weil er dort dann endlich lesen,schreiben und rechnen lernt.

so ein halbes jahr vor ende der kindergartenzeit war es echt an der zeit, dass er nen schritt weiter kam. in den sommerferien hatten wir die hölle auf erden, weil er total unterfordert war, nichts mit sich anzufangen wusste, auf nichts lust hatte, war nur am nörgeln und bocken.
sogar im urlaub, obwohl wir dort ja auch immer programm hatten (was wir mit den kindern besprochen haben).

als er dann in der vorschule war, war es von einem auf den anderen tag gut.
er war ausgelastet, es hat ihm rießen spass gemacht und es war wieder was neues.
er geht jetzt auch noch sehr gerne dort hin, aber vor den weihnachtsferien hatten wir ein gespräch mit der lehrerin wegen seinen sozialen "auffälligkeiten" und da hab ich der lehrerin auch gesagt, dass ich das gefühl habe, dass er unterfordert ist und ihm das "futter" nicht ausreicht.

zu hause will er allerdings auch nur bedingt auf lernsachen eingehen. er fragt dann zwar auch mal: wie schreibt man das, oder wieviel ist ...+...;
aber näher drauf eingehn, lässt er zu hause nur bedingt zu. (vielleicht bin ich aber auch unfähig, ihm das so rüberzubringen, wie er es braucht :gruebel: ).
seit anfang des jahres gehen sie auf zahlen und mengen ein. deshalb geht es momentan auch wieder besser hab ch das gefühl. obwol er zu hause auch eigendlich immer äußert (durch die blume), dass er die uhr lernen will, dass er selbst lesen will....
aber dann ist wieder das problem, wenn ich mit ihm was (spielerisch) durchgehe (spiel zum uhren erkennen), dann langweilt es ihn und er verliert die lust.

deshalb bin ich so ratlos. eigendlich will er lernen, aber eigendlich lässt er es sich von uns zu hause nicht beibringen.

also im moment macht er keinen unzufriedenen eindruck, weil sie ja jetzt wieder was neues machen in der vorschule. so lange er immer wieder was neues machen darf, ist er zufrieden.

meine angst, wenn er in der grundschule den 3. tag dann 50 mal den selben buchstaben oder zahl schreiben muss.
dann weiß ich jetzt eigendlich schon, dass ihn das nervt und er dann bockt.
vielleicht irre ich mich aber auch.


und mit dem testen, bespreche ich mit dem arzt. wenn er meint, ich solle an eine andere stelle, dann geh ich natürlich dann dort hin.
vielleicht kann ich auch beide sachen machen. mich würde nämlich auch interessieren, in wie weit er sich von den tests mit der konzentration verbessert hat.

hete morgen hab ich in sein mitteilungsheft geschrieben, dass ich gerne einen gesprächstermin hätte, aber die lehrerin ist momentan krank.

lg 3fachmama
heinerprahm
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Re: ein zaghaftes hallo

Beitrag von heinerprahm »

Neckri hat geschrieben:@Heiner: hier geht es wohl meines Erachtens zunächst gar nicht mal um die (interpretationsbedürftigen) 130 Punkte, sondern schlicht um die Richtung in einer Situation, in der ziemlich offen an die Entscheidungskompetenz der Erziehungsberechtigten appelliert wurde.
@ Neckri

Der Marke 130 und den gängigen IQ Tests stehe ich ja sowieso mehr als kritisch gegenüber, aber in diesem Falle waren mir vor allem diese beiden Aspekte wichtig:

- Die Auswahl und die Durchführung eines Intelligenztests bei Kindern und Jugendlichen sollte daher immer von einem Spezialisten vorgenommen werden
- Nicht jeder Intelligenzest ist für die Hochbegabtendiagnostik geeignet (Vor allem nicht der K-ABC)

3fachmama muss ja, wie Du sehr richtig schreibst, erstmal überhaupt eine Richtung finden und ich befürchte es geht derzeit in die falsche, was sich nicht gegen sie richtet, sondern eher dem sie derzeit beratenden Umfeld geschuldet ist.

Liebe Grüße
Heiner
Zuletzt geändert von heinerprahm am Mi 2. Feb 2011, 14:41, insgesamt 1-mal geändert.
alibaba

Re: ein zaghaftes hallo

Beitrag von alibaba »

Hallo 3fachmama,

der K-ABC ist nur für Kinder im Vorschulalter. Ab 6 nimmt man den AID2 oder den sehr gängigen HAWIK. Einen K-ABC solltest du dir nicht aufschwätzen lassen. Mein Großer wurde mit dem AID2 jetzt getestet. Der ergibt z.B. keinen Gesamt-IQ, osndern die einzelnen Teilbereiche werden ermittet. Gerade für Kinder mit ein paar Problemen kann man trotzdem den IQ erkennen, wenn man es hier bei einem Fachmann durchführen lässt. Selbt der Teilpunkt meines Großen bei den Würfeln welcher ja unter 100 lag ;) wurde nicht wie unter 100 gezählt und gesamt im übrigen herausgelassen. Aber so ein AID2 ist sehr gut geeigent, da es ein Kidn nicht auf seinen IQ begrenzt. Ansprechpartner für Euch wäre der Schulpsychologe. sprecht den doch mal an, da bedarf es keiner ÜW vom Arzt. Auf keinen Fall der Ergotherapeute. Nicht das ich ihm unterstelle, das er kein guter Ergo...sei, aber für Begabungen sollte man sich an Psychologen wenden und zwar an diplomierte, nicht an zusatzgeprüfte "Bäcker". ;)

Ihr werdet schon den richtigen Weg finden. Trotzdem bin ich ein wenig skeptisch ob es zur hb reichen würde, auch wenn es darum nicht geht. aber letzten Endes geht es ja immer irgendwie darum, gell. ;)

VLG
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