Hilferuf

Einfach nur über sich und seine Kinder erzählen
Mone
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Hilferuf

Beitrag von Mone »

Erst einmal ein "Hallo" in die Runde...
Ich mache mir Sorgen um meine Tochter, gerade 5 geworden. Sie ist eigentlich ein kluges Mädchen, aber macht mir immer wieder Kummer. Gerade hat sie wieder eine Phase, in der sie nichts mit sich anzufangen weiß. Nichts macht ihr Spaß, mit nichts mag sie sich beschäftigen. Sie leert ihre Lego-Kiste aus um nichts zu bauen, sie leert eine Puzzle-Schachtel aus um dann nicht zu puzzeln oder sie holt ihre Malstifte raus um dann nicht zu malen. Sie kann auch bereits seit ihrem vierten Geburtstag lesen und schreiben, nutzt diese Fähigkeiten aber überhaupt nicht. Ob Barbie, Kaufladen, Puppenhaus oder im Gegensatz dazu Lerncomputer, LÜK-Kasten, Rätsel etc. - mit NICHTS mag sie sich wirklich beschäftigen. Da ich noch eine kleine Tochter (3) habe, die noch immer ihren zweistündigen MIttagsschlaf dringend braucht, kommen wir vor 15.30 Uhr selten aus dem Haus und ich versuche in dieser Mittagsschlafzeit immer besonders auf meine Große einzugehen, aber sie zuckt nur mit den Schultern, wenn ich sie frage, was sie gerne mit mir (oder natürlich auch alleine) machen möchte. Auch auf konkrete Vorschläge (komm, wir spielen Memory oder UNO) reagiert sie kaum oder sie willigt ein, wirkt dann beim Spielen aber geistesabwesend und läuft irgendwann davon. Sie geht dann auf ihr Zimmer um "mal zu schauen", was sie machen könnte... Meist ist es dann sehr ruhig und wenn ich nach ihr schaue hat sie sich einen Kissenberg auf ihrem Bett gebaut... Aber es passieren auch so Dinge wie heute: da hat sie sich mit ihrer Schere bewusst ein Loch in ihre Strumpfhose geschnitten und den Bezug ihres Schreibtischstuhls zerstört... Ich sehe das als "Hilferuf", weiß aber nicht nach was. Sie gibt mir keine Antwort, warum sie das getan hat. Ich habe bereits die Kinderärztin kontaktiert und in Abstimmung mit ihr einen Termin bei einer Kinderpsychaterin vereinbart, der ist aber erst im Juli...
Hat jemand von Euch ähnliches erlebt? WAs könnte hinter diesem Verhalten stecken? Braucht ihr noch weitere Infos? Ich wollte fürs erste nicht noch mehr schreiben, da ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Freue mich über Eure Rückmeldungen. Vielen Dank und liebe Grüße, Mone
Lisa2006
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Re: Hilferuf

Beitrag von Lisa2006 »

hallo,

geht sie denn in den kindergarten?
wie verhält sie sich denn dort?
hast du mal mit den erziehern gesprochen, bei uns war es so, dass denen verhaltensauffäligkeiten auffallen... udn in den meisten fällen auch einen rat haben..

leider kann ich dir da auch nicht viel weiterhelfen..
Mone
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Re: Hilferuf

Beitrag von Mone »

hier noch ein bisschen mehr über meine Tochter:
nachdem sie um ihren 4. Geburtstag herum sehr unausgeglichen war und sich fast nur noch mit Buchstaben und Zahlen beschäftigte, Vorschulblöcke etc. zu einfach und langweilig waren, haben wir versucht ihre "Energie" in andere außerschulische Bereiche "umzuleiten": Ballett, Musikschule, Kinderturnen und eine kirchliche Kindergruppe. Außerdem hat sie einen Schwimmkurs besucht, der aber gerade abgeschlossen ist. Alle Aktivitäten hat sie sich selbst ausgesucht und machten ihr auch sehr viel Spaß. Doch seit einiger Zeit hat sie auch die Lust an all diesen Dingen verloren ("Mama, heute möchte ich nicht ins BAllet, ich sortiere lieber meine Bücher"...) und ich zwinge sie auch nicht weiter an allem teilzunehmen, da ich die Kursvielfalt selbst als zu viel empfand und sie auf Druck ohnehin nur mit Gegendruck reagiert.
Eine zeitlang haben wir ihre Unzufriedenheit auch sehr gut mit Hörbüchern der Serie "Was ist was" "in den Griff bekommen". Diese saugte sie regelrecht auf, aber auch diese CD`s sind nun uninteressant.
Wir haben ihr auch oft vorgelesen, doch sie bleibt nicht lange sitzen. Bügelperlen, Knete, Sticken, Singen etc. alles nur kurzfristig interessant. Bin an einem Punkt, an dem mir einfach nichts mehr einfällt...
Ich habe oftmals auch Kinder zu uns eingeladen, aber meine Tochter kommandiert diese Kinder nur herum und eine Gegeneinladung folgt selten. Sie hat jetzt zum Glück eine etwas ältere Freundin gefunden, die schon zur Schule geht und etwa auf dem gleichen Level wie meine Tochter ist.
Im KiGa kommt sie eigentlich recht gut zurecht,. Sie passt sich dort nach anfänglichen Schwierigkeiten ganz gut an und ist nun auch bei den Vorschulkindern dabei, da wir unsere Tochter aufgrund ihres Wissensvorsprungs (beherrscht im Grunde bereits die Lerninhalte der ersten Klasse) dieses Jahr als Kann-Kind mit 5,8 J. einschulen möchten. Diese Entscheidung wird im übrigen auch von den Erzieherinnen und der Kinderärztin unterstützt.
Ich zweifle aber oft an dieser Entscheidung, aufgrund der Schwierigkeiten, die wir mit ihr haben...
Wie seht ihr das ganze???
Lisa2006
Beiträge: 11
Registriert: Mi 2. Mär 2011, 22:05

Re: Hilferuf

Beitrag von Lisa2006 »

meine kleine wird auch mit 5 eingeschult, aber nächstes jahr ist es so, das die im oktober geboren wurden auch MÜSSEN... :roll:
ich hätte lieber noch ein jahr gewartet, weil meine kleine ist zwar noch nicht so weit das sie alles lesen und schreiben kann... aber einiges... und die werden ja den anderen sehr weit voraus sein... und dann überspringen sie eine klasse im schlimmsten fall und wären mit 5 in der 2. wärend auch ältere da sind 6-7 jährige je nachdem... was aber dann noch nicht schlimm ist... aber wenn alle um die 16 sind, weil die kinder die übersprungen haben sehr viel jünger sind...
davor habe ich angst...

anderseits denke ich das sie sich im kindergarten auch langweilen wird, denn die froßen sind ja weg und es rücken kleine nach und damit wird sie sicherlich nichts anfangen können... denke ich mal...

es ist eine sehr schwierige entscheidung...

unsere psychologin sagte das für etwas weiter kinder schulen gut seien die, die erste und zweite klasse zusammen unterricheten... weiss darüber aber noch nicht viel... wollte mich mal schlau machen in den nächsten tagen...

das ihr den termin erst im juli habt ist ja echt blöd... bis dahin ist die einschulung ja schon oder?
könnt ihr den nicht dringlich machen? oder hat eure psychologin eine offene sprechstunde?

leider bin ich dir denke ich mal noch immer keine große hilfe :(
Mone
Beiträge: 11
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Re: Hilferuf

Beitrag von Mone »

Hallo Lisa,
ja, das mit der vorzeitigen Einschulung sehe ich auch sehr kritisch, gerade im Hinblick auf die Zeit der Pubertät. Vor allem sollte noch das Überspringen einer Klasse erforderlich werden... Daran will ich noch gar nicht denken. Ich habe auch Angst vor der Zeit, wenn die großen Mädchen anfangen abends auszugehen, sich für Jungs interessieren und meine "kleine" Tochter ja auch dazu gehören will, aber eigentlich noch viel zu jung dafür ist. DAs wird sicherlich schwierig...
Ich bin aber auch immer noch am Zweifeln, ob sie ihren ENtwicklungsvorsprung überhaupt halten wird. Sie hat sich immer sehr schnell entwickelt, seit einiger Zeit ist aber "Stillstand" und ich denke, dass die anderen Kinder irgendwann aufholen. Damit sie sich in der ersten Klasse nicht langweilt, fände ich auch die Kombinationsklasesn aus 1. und 2. Klasse toll, aber das gibt es hier bei uns gar nicht. Mir ist jedenfalls nichts bekannt. Hier in Baden-Württemberg ist Einschulungsstichtag der 30.09. Als Januar 2006 geborene wird sie regulär also erst 2012 schulpflichtig. Die Entscheidung für die Einschulung 2011 haben wir schon im April letzen Jahres getroffen, da sie zu diesem Zeitpunkt (mit 4,3 J.) bereits Erstklässlerbücher las. Mittlerweile liest sie alles (auch Zeitung "auf dem Kopf stehend"). Das Lesen hat sie sich im übrigen selbst beigebracht, ich weiß bis heute nicht wie... Auch beim Zählen/ Rechnen ist sie recht fit. Sie ist eine kleine Perfektionistin und braucht für das perfekte Ausmalen eines Bildes eine gefühlte Ewigkeit... Das ist auch ein großes Problem bei ihr. Sie kann soooo vieles, braucht aber für alles eeeeewig... Auch beim Anziehen z.B. im KiGa, da steht sie im Flur und vergisst vor lauter Beobachten der anderen, sich selbst fertig zu machen. Und wenn etwas nicht sofort klappt, gibt sie auch gleich auf, extrem niedrige Frustrationstoleranz...
Ach je, ich könnte immer so weiter erzählen. Das fängt schon mit Schwangerschaft, Geburt, Baby- /Kleinkindalter an... SIe war einfach schon immer "anders"...
ankaki
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Re: Hilferuf

Beitrag von ankaki »

Hallo Mone,

als ich deine Beschreibungen gelesen habe, war ich echt verwundert. Alles was du geschrieben hast, das trifft auf meine Tochter ganz genauso zu. Du könntest quasi mein Kind beschreiben, außer, dass meine erst 4,5 Jahre alt ist. Sonst alles identisch.
Gespielt hat meine Tochter noch nie, sie spielt höchstens notgedrungen mal mit anderen mit (bis auf Gesellschaftsspiele so ab 6-8 Jahre, die liebt sie).
Ich habe gleiche Erfahrungen gemacht wie ihr. Ich denke, es sind immer Phasen. Ich meine damit eine Lese-Lernphase, eine Vorschulbuchphase, eine Zahlenphase und so weiter.
Bei uns ist das alles schon durch, ist dann eine Zeit lang super interessant - und nach einigen Wochen total out.
Meine Tochter hat sich auf Lesen und Zahlen gestürzt und nichts anderes mehr machen wollen, da war sie 3,5 Jahre alt.
Jetzt hatte sie gerade eine Phase, da hatte sie da gar keine Lust mehr zu. Sie kann auch lesen, behauptet aber im Moment, es nicht zu können, damit ich alles vorlese. Mache ich dann auch.
Zahlen waren drei Monate lang total uninteressant - und dann kommt auf einmal ein Tag, da macht es irgendwie Peng ;) und es passiert auf einmal ein riesiger Sprung, bei uns waren das gestern die Zehnerschritte bis 10.000 aufzuzählen. Das ging vorher gar nicht.
Irgendwie erkläre ich mir das so, dass in der Zeit, wo z.B. die Zahlen out sind, das Gehirn gerade damit beschäftigt ist, ganz andere Dinge zu erlernen und somit "keine Zeit für die Zahlen hat". Die sind zwar noch da, aber unwichtig in dem Moment.
Manchmal passiert in dieserZeit auch total viel auf der sozialen Ebene.
Und dann auf einmal ist das alles wieder ein Thema - und noch viel mehr Neues dazugekommen. Verstehst du, was ich meine?
Vielleicht ist deine Tochter auch gerade mit nicht-kognitiven Dingen beschäftigt und hat deshalb keine Lust zu nichts.
Ich habe übrigens auch den Fehler begangen, meine Tochter mit sportlichen Aktivitäten zuzudonnern, weil ich sie von ihrer Kopflastigkeit wegbringen wollte.
Das hat nicht geklappt. Sie ist eben zum Tanzen gegangen und hat danach ihr Kopfprogramm gemacht - bis spät in den Abend.

WEißt du, was wir jetzt machen? Nicht lachen bitte.
Ich gehe zweimal die Woche mit meinen Mädels im Wald spazieren und versuche einfach, den Tag zu geniessen. Und siehe da, das macht sie viel zufriedener als das Gehetze von Termin zu Termin :)

Behalte die Nerven, aber ich weiß, wie anstrengend das alles ist.

Lg!!
Mone
Beiträge: 11
Registriert: Fr 4. Mär 2011, 22:04

Re: Hilferuf

Beitrag von Mone »

@ alle: vielen Dank für Eure Beiträge!

@ koschka: nein, leider ist mir keine entsprechende Spielgruppe bekannt. Wir wohnen ziemlich auf dem Dorf und bisher habe ich den Schritt in die nächstgelegene Stadt diesbezüglich noch nicht gewagt. Ich habe sehr negative Erfahrungen mit anderen Müttern gemacht, schon in den Krabbelgruppen, die mein Kind immer kritisch beäugt und ihre eigenen Kinder regelrecht von meinem "abgeschottet" haben. Meine Tochter hatte überhaupt kein Interesse an den anderen Krabbelkindern. Während die sich gegenseitig betatschten, in die Augen fassten oder an den Haaren zogen, hockte meine mit einem Bilderbuch in der Ecke. Wir haben dann oft gemeinsam gefrühstückt und die anderen Kinder rissen ihren Mamas gierig das Marmelade-Brötchen aus der Hand, meine beobachtete das Geschehen nur von weitem ohne auch nur einen Ton von sich zu geben. Mit 3 im Kiga angekommen, wollte sich meine Tochter vor allem nur mit den Vorschulkindern beschäftigen und treffen, die entsprechenden Mütter dazu reagierten aber mit ABlehnung dazu, denn was sollte ihre große Tochter mit so einem "Baby" anfangen...
Du hast recht, dass meine Tochter spürt, dass sie anders ist. Das ist auch ein Grund dafür, dass ich mich noch nicht nach speziellen Gruppen in der STadt erkundigt habe, denn damit gebe ich ihr womöglich noch mehr das Gefühl anders zu sein. Auf der anderen Seite würde es ihr natürlich gut tun gleichgesinnte zu finden, aber ich scheue mich trotzdem, denn ich zweifle immer wieder daran, ob sie wirklich so anders ist und ob sie wirklich weiter ist als die gleichaltrigen. Vielleicht ist es eben nur ein Vorsprung, der sich irgendwann verliert?

@ ankaki: bin froh, dass es hier tatsächlich jemanden mit ähnlichen Erfahrungen gibt... Wie findest Du denn heraus, in welcher Phase sich Deine Tochter gerade "befindet"? Ich frage immer alles ab, was von Interesse sein könnte, aber selten erhalte ich auch eine Antwort. ES ist dann nach ein paar Tagen oder auch mal Wochen eine regelrechte Wohltat, wenn sich durch Zufall herausstellt, wie sie gerade tickt... Ich glaube, es heute im Lauf des Tages auch herausgefunden zu haben. Sie scheint irgendwelchen "Input" zu brauchen, hat aber kein spezielles "Wunschthema", aber auf jedenfall ist sie total darauf angesprungen, als mein Mann sich eine Zeitschrift über "Wikinger" anschaute und er ihr daraus vorlas und den Kompass erklärte usw. Nur was biete ich ihr denn dann an, wenn ich gar nicht weiß, welches THema sie gerade interessiert? Es ist immer mehr oder weniger Zufall es herauszufinden, denn sie ist mittlerweile so verschlossen, dass sie kaum noch Fragen stellt, also höchste Zeit für den Psychiater, der hoffentlich eine Lösung findet, dass sie sich wieder mehr öffnet....

@Lisa: Einschulung ist bei uns erst im September 2011: Von daher hilft uns der Termin beim Psychiater evtl.. noch in letzter Minute, aber mir ist auch wichtig mit einem Therapeuten in Kontakt zu stehen, der meine Tochter dann schon kennt, wenn während der Schulzeit erst recht Probleme auftauchen sollten und man dann schneller reagieren kann...
alibaba

Re: Hilferuf

Beitrag von alibaba »

Hallo Mone,

ich würde deine Tochter in Ruhe lassen. Sie wird lernen ein Ding zu nehmen, was sie interessiert. Auch mein Großer ist so einer, der sich nicht selber beschäftigen kann. Wird zum Teil daran liegen, weil man, wenn sie denn nichts mit sich anzufangen wissen, immer gleich aktiv wird. Lass sie doch mal, aber beim zerschneiden oder zerstören würde ich konsequent auftreten. Das geht gar nicht.

Das es Phasen gibt, wo Kinder sich nicht mehr mit Buchstaben, Vorschulheften etc.. beschäftigen ist normal. Wenn deine Tochter gerne liest, dann geh och mit ihr und leiht euch Bücher aus oder kauft welche. Lesen wäre doch so ein Ding. Will Sie eigentlich in die Schule? Was sagt sie denn dazu?

Kurse -ja das ist so ein ding. Das man plötzlich alles abbricht- hier wäre ich konsequenter. Was man mal gebucht hat, das wird bei mir durchgezogen, bis zum Jahresabschluß, dann kündige ich. Vorher nicht. Immerhin lagen mir meine Kinder lang genug in den Ohren um das unbedingt zu haben. Wenn sie es sich anders vorgestellt haben, kann Mama am Anfang kündigen -aber dann einfach so mittendrin, weil Kind jetzt keine Lust mehr hat -nee gibt es bei mir nicht.

Ein wenig Zweifel kommen mir ja, wenn ich das so lesen und an die Schulreife denke. Kognitiv mag dein Kind sicherlich reif genug sein, aber ist es das auch sozial/emotional? Kann Sie sich selber motivieren? Sich selber etwas nehmen und das durchziehen oder ist sie gleich eingeschnappt. Stichwort: Frustration?

Der Termin im Juli wäre mir zu spät. Dringe auf einen zeitigeren Termin - gerade wegen der früheren Einschulung, vielleicht die Schulpsychologen?

VLG
Mone
Beiträge: 11
Registriert: Fr 4. Mär 2011, 22:04

Re: Hilferuf

Beitrag von Mone »

@ alibaba:
Ja, normalerweise würde ich bei den Kursen auch eher darauf drängen, dass sie etwas durchzieht, eine zeitlang habe ich das auch getan, aber als ich von Erzieherinnen und Kursleiterinnen angesprochen wurde, was denn mit meiner Tochter los sei, sie würde sich überhaupt nicht mehr beteiligen, wirke lustlos und unkonzentriert, habe ich mal mit ihr gesprochen und dabei den Eindruck gewonnen, dass ihr alles zuviel ist, sie sich unter Druck gesetzt fühlt und es womöglich nur mir zu Liebe macht, obwohl das ja gar nicht von mir gewollt ist... Da habe ich ganz schnell den Rückzug angetreten.
Was die Schulreife betrifft, so wurde sie von Kinderarzt, Schularzt, KiGa und Grundschullehrerin als schulreif eingestuft, aber ich mache mir trotzdem die gleichen Gedanken wie Du, nämlich dass sie es emotional nicht packt... Die Grundschullehrerin meinte daraufhin, dass meine Tochter im ersten Schuljahr genügend Zeit hätte an genau diesem Defizit zu arbeiten, da sie sich auf die Lerninhalte nicht zu konzetrieren braucht, da sie diese bereits beherrscht.
Was das soziale betrifft, so ist sie sehr feinfühlig, merkt sofort, wenn es jemandem nicht gut geht, hilft und kümmert sich um kleinere oder schwächere Kinder, ergreift auch schon mal Partei für ungerecht behandelte Personen (auch für Erwachsene).
Im KiGa wurde sie neulich einmal von den anderen Mädchen ausgegrenzt. Die sagten einfach: Du bist nicht mehr unsere Freundin. Meine Tochter nahm sich das sehr zu Herzen und weinte zu Hause. Am nächsten Tag ging sie zu den Mädchen und fragte nach dem Grund. Die erklärten, es wäre nur ein Spaß gewesen und alles war wieder gut. Ein paar Tage später spielten sie das "Spiel" mit einem anderen Mädchen. Dann stellte sich meine Tochter auf ihre Seite und erklärte, dass sie da nicht mitmache, das wäre gemein... Also ich denke schon, dass sie eine gewisse soziale Kompetenz hat.
Es klemmt also am emotionalen... Ich hatte die Hoffnung, dass mir da auch die Psychaterin Tipps geben könnte, wie ich meine Tochter unterstützen kann.
Und wegen dem Lesen: das ist ja so komisch. Sie wollte unbedingt lesen lernen, hat es aus eigenem Antrieb auch gelernt und nutzt es nun überhaupt nicht... So als würde es ihr überhaupt keinen Spaß machen. Habe sie auch schon gefragt, warum sie es dann unbedingt lernen wollte, aber dann zuckt sie nur mit den Schultern. Wir haben Bücher ohne Ende, in alle Richtungen, aber die werden nur lustlos durchgeblättert und dann wieder zur Seite gelegt, auch wenn sie im Buchladen von ihr noch mit Begeisterung selbst ausgewählt wurden...
Ich werde morgen mal versuchen einen kurzfristigeren Termin bei der Psychaterin zu erreichen...
Vielen Dank für Deinen Beitrag! LG, Mone
SabineKu
Beiträge: 6
Registriert: Do 24. Feb 2011, 16:30

Re: Hilferuf

Beitrag von SabineKu »

meine kleine wird auch mit 5 eingeschult, aber nächstes jahr ist es so, das die im oktober geboren wurden auch MÜSSEN
Also Leute mal ganz ehrlich,

ich glaube nicht das es Sinn macht ein Kind mit 5 einzuschulen,
völlig egal wie intelligent es zu sein scheint. Ist ja schön dass es
Kinder gibt, die mit 4 schon schreiben und rechnen können und nichts
erfüllt ein Elternteil mehr mit Stolz. Doch sollte man sich genau überlegen
was man sozial mit dem Kind anrichtet, wenn es in eine Umgebung kommt,
in der nur ältere Kinder sind, die vielleicht sogar neidisch auf die Fähig-
keiten des Kindes sind. Beziehung mit dem Umfeld müssen natürlich wachsen
und übermäßige Intelligenz ist lieder kein Garant für soziale Kompatibilität.
Nach meiner subjektiven Einschätzung finde ich Eltern, die dies bei Ihrer Ent-
scheidung nicht berücksichtigen unverantwortlich. Natürlich kann man ein Kind
mit 5 Jahren schon einschulen, aber sollte man das wirklich tun? Leute was gewinnt
Ihr bzw. das Kind denn dabei? Den ersten Doktortitel mit 17 ? - so ein quatsch!

Lasst Eure Kinder in einm normal Umfeld von gleichaltrigen aufwachsen
Antworten