Das Kind das nie aufhört zu reden... Hallo von mir!

Einfach nur über sich und seine Kinder erzählen
Meine3
Dauergast
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Re: Das Kind das nie aufhört zu reden... Hallo von mir!

Beitrag von Meine3 »

Ich habe diese beiden Absätze von Dir absichtlich untereinander zitiert, weil sie deutlich die Ähnlichkeit zwischen Mutter und Sohn zeigen. Denn die Mutter ist genauso - einmal wünscht sie sich (angeblich) dass ihr Sohn Autist ist, weil er dann leichter Hilfen bekommt.Wobei ich mich auch hier frage, welche Hilfen ein Hochbegabter ohne Wahrnehmungsstörung, Sinnes-oder sonstiger Behinderung so dringend brauchen sollte. Was jetzt wirklich? Sie hat sich gegen die Diagnose gewehrt, gemeint, die Psychologin hätte ihr (durch die Diagnose) den Blick auf ihr Kind "verdorben". Die Hochbegabungs-Diagnose derselben Psychologin nimmt sie ungefragt als gegeben hin und macht dann die Hochbegabung für die Besonderheiten des Kindes verantwortlich? Und dann wünscht sie sich angeblich, genau diese negierte Diagnose für ihr Kind zu bekommen :gruebel: ?
Der Junge ist in der Kita auf andere Kinder "losgegangen", ohne große Vorwarnung (Anzeichen von Wut), hat teilweise den Kindergarten komplett verweigert, etc. Die Eltern waren teilweise schon ratlos und in Nöten. Sie sind ja auch nicht umsonst zur Diagnostik. Bestimmt nicht, weil ihr hochbegabtes (und eventuell autistisches) Kind überhaupt keine Probleme hat... Oder ist es nur hochbegabten Menschen mit Wahrnehmungsstörung vorbehalten "problematisch" zu sein ;) ? Wenn ja, dann lässt das nur einen Schluss zu: sowohl dieser Junge als auch mein Sohn sind beide wahrnehmungsgestört. Definitiv. Ein Glück, jetzt brauchen wir keinen Psychologen mehr. Okay. Das war jetzt etwas provokant vielleicht, aber ich weiß auch nicht, was ich sonst darauf antworten soll...Es ist ja nicht etwas, was ich von mir oder meinem Kind geschildert habe, sondern von einer befreundetetn Familie und die Aussagen kamen eben so von der Mutter (und dem Vater). Sie hatte auch mit der Diagnose Hochbegabung so ihre Probleme, aber da eben ein Testergebnis, der dies schwarz auf weiß belegt hat. Im Gegensatz zur Autismus-Diagnose, die ihr willkürlich ERSCHIEN. IHR, nicht mir ;).

Meine3 hat geschrieben:Mich würde ja interessieren, ob du bei meinem Sohn anhand meiner Erzählungen auch Autismus vermuten würdest? Denn bei vielen Dingen agiert er ja ähnlich (nicht in der Intensität), wie dein Großer oder eben wie das Kind von @hope. Ich vermute wie gesagt ADHS bei meinem Sohn, gepaart mit Hochbegabung. Das ist jetzt "off-topic", aber es würde mich einfach interessieren. Kannst mir ja auch gern, wenn du mal Zeit hast, eine PN schreiben. Wie würdest du reagieren, in Bezug auf die Eltern mit dem "eventuell Autisten"? Würdest du Klartext reden, auf die Gefahr hin, dass sie sich dann zurückziehen?
Ganz ehrlich - ich habe keine Ahnung! Ich halte mich nicht für einen Diagnostik-Profi . Stell dir vor, du würdest mir erzählen "In der Früh nach dem Aufwachen ist mir jeden Tag ziemlich übel, das wird aber besser sobald ich was gegessen habe. Seit einigen Tagen fühle ich so ein ziehen in meinen Brüsten und mir kommt vor, sie verändern sich irgendie. Dann ist auch noch meine Periode 2 Wochen überfällig!". Wenn du jetzt die Frage anschließt "Glaubst du, ich bin schwanger?" ist meine Einschätzung vielleicht richtig, vielleicht falsch, aber trotzdem nicht neutral. Denn du hast mir dann ja all die Merkmale genannt, welche die meisten Menschen an eine Schwangerschaft denken lassen, und mich natürlich auch.
Wir sind hier doch nicht bei der Bravo :roll: . Ich wollte sicherlich nicht von dir, dass du mein Kind diagnostizierst. Da hast du etwas völlig fehlinterpretiert. Lass mich kurz erklären: Mich würde einfach interessieren, ob du generell schnell "autistische Züge" bei anderen "auffälligen" Kindern siehst, oder ob du da schon auch differenzierst. Es gibt ja nicht nur Autismus als Wahrnehmungsstörung, sondern eben auch ADHS oder vusuelle oder akkustische Wahrnehmungsstörungen oder noch einen Haufen psychische Erkrankungen, die Verhaltensauffällgikeiten erklären können. Man schließt ja oft von sich und seinen Erfahrungen auf andere (damit meine ich nicht dich speziell, sondern alle, auch mich!). Wo ich mir auch ADHS vorstellen könnte (@hope) siehst du vorwiegend Autismus. Nicht, dass das nicht durchaus im Bereich der Möglichkeiten liegen würde, aber wie gesagt: mein Sohn weist auch viele der Verhaltnsmuster von "Maxi" auf, und ich bin mir ziemlich sicher, dass er kein Autist ist ;) (und werde es auch nicht testen lassen, weil es für mich extrem unwahrscheinlich ist).
So ähnliche Schilderungen wie oben beschrieben habe ich vor vielen Jahren haufenweise in einem Kinderwunsch-Forum gelesen. Dabei ist es so einfach, festzustellen, ob man schwanger ist: man macht einen Schwangerschaftstest :mrgreen: .
Wie gesagt: schlicht den Beweggrund meiner Frage fehlinterpretiert. Aber mei, das passiert.
Es gibt einen klaren cut-off, also nix mit "ein bisserl autistisch", genauso wenig wie "ein bisserl schwanger" . Wobei der Grad, den ein Kind über dem cut-off ist nicht proportional zu den Schwierigkeiten des Kindes sein muss. Ich weiß von einigen Eltern, die ihre Kinder für "Grenzfälle" hielten und die dann ganz erstaunt waren, als diese bei der Diagnostik doch sehr eindeutig im Spektrum waren.
"ein bissel autistisch"? Hab ich das gesagt irgendwo? Oder beziehst du das jetzt nicht auf meinen Text :gruebel:...

Was für mich sehr verwirrend erscheint ist der so häufig strapazierte Ausdruck von den "autistischen Zügen". Darunter versteht jeder was anderes und so eine Aussge wie "hat autistische Züge" sage genau gar nichts aus. Wenn man nächer nachfrag "Was ist eigentlich ein autistischer Zug?" kommen so Antworten wie "das Kind spielt am liebsten allein", "schaut nicht in die Augen" oder auch "kann sich stundenlang in einer Sache verlieren", "wirkt oft verträumt und weggetreten", "verweigert, kratzende Pullover zu tragen", "ist sehr speziell beim essen", "will immer den gleichen Weg zum Kindergarten gehen" oder "hat fürchterliche Wutanfälle"....
Ich denke, wir alle HIER, wissen was mit "autistischen Zügen" gemeint ist, nämlich genau das, was der Großteil der Bevölkerung als "typisch autistisch" betrachten würde. Wie du eben selbst oft kritisierst, gibt es bestimmte "Vorstellungen", wie ein Autist "ist" (auch wenn das zu platt und zu einfach ist und oft nicht der Wahrheit entsprechen muss, so ist es nunmal) und wenn man sich nicht auskennt damit und eben nur das hat, was man aus den Medien so "hört", dann hat man eben dieses Bild... Dass das nicht wirklich was mit der Komplexität des gesamten Autismus-Spektrums zu tun hat oder allumfassend ist das haben wir doch eigentlich schon zu Genüge diskutiert und das hoffe ich, hast du auch gemerkt oder verstanden, dass das keiner HIER so sieht. Nichts desto trotz gibt es diese vermeintlich (!) typischen Merkmale von Autisten, bei denen eben beispielsweise die meisten echten (?) Hochsensiblen ein Häckchen machen könnten.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Rabaukenmama
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Re: Das Kind das nie aufhört zu reden... Hallo von mir!

Beitrag von Rabaukenmama »

Rabaukenmama hat geschrieben:
Meine3 hat geschrieben:Ich habe diese beiden Absätze von Dir absichtlich untereinander zitiert, weil sie deutlich die Ähnlichkeit zwischen Mutter und Sohn zeigen. Denn die Mutter ist genauso - einmal wünscht sie sich (angeblich) dass ihr Sohn Autist ist, weil er dann leichter Hilfen bekommt.Wobei ich mich auch hier frage, welche Hilfen ein Hochbegabter ohne Wahrnehmungsstörung, Sinnes-oder sonstiger Behinderung so dringend brauchen sollte. Was jetzt wirklich? Sie hat sich gegen die Diagnose gewehrt, gemeint, die Psychologin hätte ihr (durch die Diagnose) den Blick auf ihr Kind "verdorben". Die Hochbegabungs-Diagnose derselben Psychologin nimmt sie ungefragt als gegeben hin und macht dann die Hochbegabung für die Besonderheiten des Kindes verantwortlich? Und dann wünscht sie sich angeblich, genau diese negierte Diagnose für ihr Kind zu bekommen :gruebel: ?
Der Junge ist in der Kita auf andere Kinder "losgegangen", ohne große Vorwarnung (Anzeichen von Wut), hat teilweise den Kindergarten komplett verweigert, etc. Die Eltern waren teilweise schon ratlos und in Nöten. Sie sind ja auch nicht umsonst zur Diagnostik. Bestimmt nicht, weil ihr hochbegabtes (und eventuell autistisches) Kind überhaupt keine Probleme hat... Oder ist es nur hochbegabten Menschen mit Wahrnehmungsstörung vorbehalten "problematisch" zu sein ;) ? Wenn ja, dann lässt das nur einen Schluss zu: sowohl dieser Junge als auch mein Sohn sind beide wahrnehmungsgestört. Definitiv. Ein Glück, jetzt brauchen wir keinen Psychologen mehr. Okay. Das war jetzt etwas provokant vielleicht, aber ich weiß auch nicht, was ich sonst darauf antworten soll...Es ist ja nicht etwas, was ich von mir oder meinem Kind geschildert habe, sondern von einer befreundetetn Familie und die Aussagen kamen eben so von der Mutter (und dem Vater). Sie hatte auch mit der Diagnose Hochbegabung so ihre Probleme, aber da eben ein Testergebnis, der dies schwarz auf weiß belegt hat. Im Gegensatz zur Autismus-Diagnose, die ihr willkürlich ERSCHIEN. IHR, nicht mir ;
Wo habe ich DICH angegriffen :gruebel: ? Ich fand das Verhalten der von Dir beschriebenen Mutter widersprüchlich. Mir kam vor dir geht es ähnlich, sonst hättest du es hier nicht thematisiert. Wo liegt das Problem in unseren Austausch? Was hat dich veranlasst, meinen Beitrag als Angriff auf dich oder dein Kind zu sehen?

Zum Rest morgen mehr, ich schreibe vom Handy und das ist vor allem beim zitieren ziemlich mühsam :fahne: .
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Meine3
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Re: Das Kind das nie aufhört zu reden... Hallo von mir!

Beitrag von Meine3 »

Rabaukenmama hat geschrieben:
Rabaukenmama hat geschrieben:
Meine3 hat geschrieben:Ich habe diese beiden Absätze von Dir absichtlich untereinander zitiert, weil sie deutlich die Ähnlichkeit zwischen Mutter und Sohn zeigen. Denn die Mutter ist genauso - einmal wünscht sie sich (angeblich) dass ihr Sohn Autist ist, weil er dann leichter Hilfen bekommt.Wobei ich mich auch hier frage, welche Hilfen ein Hochbegabter ohne Wahrnehmungsstörung, Sinnes-oder sonstiger Behinderung so dringend brauchen sollte. Was jetzt wirklich? Sie hat sich gegen die Diagnose gewehrt, gemeint, die Psychologin hätte ihr (durch die Diagnose) den Blick auf ihr Kind "verdorben". Die Hochbegabungs-Diagnose derselben Psychologin nimmt sie ungefragt als gegeben hin und macht dann die Hochbegabung für die Besonderheiten des Kindes verantwortlich? Und dann wünscht sie sich angeblich, genau diese negierte Diagnose für ihr Kind zu bekommen :gruebel: ?
Der Junge ist in der Kita auf andere Kinder "losgegangen", ohne große Vorwarnung (Anzeichen von Wut), hat teilweise den Kindergarten komplett verweigert, etc. Die Eltern waren teilweise schon ratlos und in Nöten. Sie sind ja auch nicht umsonst zur Diagnostik. Bestimmt nicht, weil ihr hochbegabtes (und eventuell autistisches) Kind überhaupt keine Probleme hat... Oder ist es nur hochbegabten Menschen mit Wahrnehmungsstörung vorbehalten "problematisch" zu sein ;) ? Wenn ja, dann lässt das nur einen Schluss zu: sowohl dieser Junge als auch mein Sohn sind beide wahrnehmungsgestört. Definitiv. Ein Glück, jetzt brauchen wir keinen Psychologen mehr. Okay. Das war jetzt etwas provokant vielleicht, aber ich weiß auch nicht, was ich sonst darauf antworten soll...Es ist ja nicht etwas, was ich von mir oder meinem Kind geschildert habe, sondern von einer befreundetetn Familie und die Aussagen kamen eben so von der Mutter (und dem Vater). Sie hatte auch mit der Diagnose Hochbegabung so ihre Probleme, aber da eben ein Testergebnis, der dies schwarz auf weiß belegt hat. Im Gegensatz zur Autismus-Diagnose, die ihr willkürlich ERSCHIEN. IHR, nicht mir ;
Wo habe ich DICH angegriffen :gruebel: ? Ich fand das Verhalten der von Dir beschriebenen Mutter widersprüchlich. Mir kam vor dir geht es ähnlich, sonst hättest du es hier nicht thematisiert. Wo liegt das Problem in unseren Austausch? Was hat dich veranlasst, meinen Beitrag als Angriff auf dich oder dein Kind zu sehen?

Zum Rest morgen mehr, ich schreibe vom Handy und das ist vor allem beim zitieren ziemlich mühsam :fahne: .
ich habe mich oder mein Kind garnicht angegriffen gefühlt! Wir haben hier mal wieder das typische Kommunikationsproblem, wenn man nur "1 Kanal" hat als Interpretationsfläche... Ich war nur mit einigen Aussagen nicht d'accord und verunsichert ob der Ausdrucksweise, und wollte klarstellen, dass es nicht meine Meinung oder Sichtweise ist. Und ja: ich fand die Aussagen auch wiedersprüchlich oder sagen wir mal viel mehr "merkwürdig" in mancherlei Hinsicht, aber im Ganzen betrachtet doch in sich abgeschlossen und "rund". Man kann ja nicht nicht alles genau so wiedergeben, wie es sich zugetragen hat, das würde ja den Rahmen sprengen.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Rabaukenmama
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Re: Das Kind das nie aufhört zu reden... Hallo von mir!

Beitrag von Rabaukenmama »

Meine3 hat geschrieben:
Rabaukenmama hat geschrieben: Wo habe ich DICH angegriffen :gruebel: ? Ich fand das Verhalten der von Dir beschriebenen Mutter widersprüchlich. Mir kam vor dir geht es ähnlich, sonst hättest du es hier nicht thematisiert. Wo liegt das Problem in unseren Austausch? Was hat dich veranlasst, meinen Beitrag als Angriff auf dich oder dein Kind zu sehen?

Zum Rest morgen mehr, ich schreibe vom Handy und das ist vor allem beim zitieren ziemlich mühsam :fahne: .
ich habe mich oder mein Kind garnicht angegriffen gefühlt! Wir haben hier mal wieder das typische Kommunikationsproblem, wenn man nur "1 Kanal" hat als Interpretationsfläche... Ich war nur mit einigen Aussagen nicht d'accord und verunsichert ob der Ausdrucksweise, und wollte klarstellen, dass es nicht meine Meinung oder Sichtweise ist. Und ja: ich fand die Aussagen auch wiedersprüchlich oder sagen wir mal viel mehr "merkwürdig" in mancherlei Hinsicht, aber im Ganzen betrachtet doch in sich abgeschlossen und "rund". Man kann ja nicht nicht alles genau so wiedergeben, wie es sich zugetragen hat, das würde ja den Rahmen sprengen.
Wenn du es weder empfindest, dass ich dich, noch dass ich dein Kind angegriffen habe, warum lässt meine Aussage dann für dich nur den Schluss zu, dass der Junge UND dein Sohn wahrnehmungsgestört sind? Und warum betonst du dann extra, dass nur der Mutter die Autismus-Diagnose willkürlich erschien, nicht DIR?

Um mal meine Aussage klarzustellen: nicht jeder Kind, welches Probleme hat oder macht hat automatisch eine Wahrnehmungsstörung. Und nachträgliche Beschreibungen aus 3. Hand sind generell schwer zu deuten. Du warst ja auch nicht dabei als der Bub im Kindergarten auf andere Kinder losgegangen ist, sondern gibst das weiter, was die Mutter dir erzählt hat. Und die war vermutlich auch nicht dabei sondern wurde von den Kindergärntnerinnen informiert. "Auf andere losgehen" kann vieles bedeuten: andere zu schlagen, zu schubsen, ihnen zu drohen, sie anzubrüllen,... Dann schreibst du, es wäre "ohne große Vorwarnung" (ohne Anzeichen von Wut) passiert - da würde mich interessieren, ob das nur die Sicht der Kindergärtnerinnen ist und wie das Kind selbst das sieht. War es wirklich "aus dem nichts heraus" oder gab es einen Auslöser, der das Kind binnen kurzer Zeit sehr wütend gemacht hat? Gab es also wirklich keinen Auslöser oder wurde dieser einfach nicht bemerkt?

Kindergarten-Verweigerung ist ähnlich. Wie schlimm wirklich ist es für das Kind, in den Kindergarten zu gehen? Hier ist auch sehr schwer, festzustellen, was der Hintergrund ist. Meine Kinder hatten beide Phasen, wo sie nicht in den Kindergarten wollten. Bei uns kam es nie zum Kreisch-und Totalverweigerungsfall, aber ich habe schon von anderen Eltern gehört, wo das durchaus öfter vorkommt. Hier ist auch interessant: wie oft und warum? Alles unklar!

Die Auffälligkeiten des von Dir beschriebenen Kindes können an einem Mißfit zwischen Kind und Kindergarten, Kind und Eltern oder Eltern und Kindergarten liegen. Sie können auch noch im normalen Bereich sein, aber vom Kindergarten schlichtweg übertrieben werden, oder sie sind auf eine Wahrnehmungsstörung zurückzuführen. Es können auch mehrere der Punkte gleichzeitg zutreffen.

Nach deiner Schilderung bin ich davon ausgegangen, dass die Auffälligkeiten schon länger existieren, andere deutlich beeinträchtigen und dass die Eltern der Überzeugung sind, von ihrer Seite (Erziehung, Stimmung in der Familie) wäre alles in Ordnung. Demnach wäre die einzige Erklärung, die NICHT auf die Ablehnung der Eltern stoßen würde: der Kindergarten ist "schuld"! Das kann natürlich der Fall sein, wurde aber (ob richtig oder fälschlicherweise) von der Psychologin offensichtlich nicht so gesehen.
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Re: Das Kind das nie aufhört zu reden... Hallo von mir!

Beitrag von Rabaukenmama »

meine3 hat geschrieben:
Rabaukenmama hat geschrieben:
meine3 hat geschrieben:Mich würde ja interessieren, ob du bei meinem Sohn anhand meiner Erzählungen auch Autismus vermuten würdest? Denn bei vielen Dingen agiert er ja ähnlich (nicht in der Intensität), wie dein Großer oder eben wie das Kind von @hope. Ich vermute wie gesagt ADHS bei meinem Sohn, gepaart mit Hochbegabung. Das ist jetzt "off-topic", aber es würde mich einfach interessieren. Kannst mir ja auch gern, wenn du mal Zeit hast, eine PN schreiben. Wie würdest du reagieren, in Bezug auf die Eltern mit dem "eventuell Autisten"? Würdest du Klartext reden, auf die Gefahr hin, dass sie sich dann zurückziehen?
Ganz ehrlich - ich habe keine Ahnung! Ich halte mich nicht für einen Diagnostik-Profi . Stell dir vor, du würdest mir erzählen "In der Früh nach dem Aufwachen ist mir jeden Tag ziemlich übel, das wird aber besser sobald ich was gegessen habe. Seit einigen Tagen fühle ich so ein ziehen in meinen Brüsten und mir kommt vor, sie verändern sich irgendie. Dann ist auch noch meine Periode 2 Wochen überfällig!". Wenn du jetzt die Frage anschließt "Glaubst du, ich bin schwanger?" ist meine Einschätzung vielleicht richtig, vielleicht falsch, aber trotzdem nicht neutral. Denn du hast mir dann ja all die Merkmale genannt, welche die meisten Menschen an eine Schwangerschaft denken lassen, und mich natürlich auch.
Wir sind hier doch nicht bei der Bravo :roll: . Ich wollte sicherlich nicht von dir, dass du mein Kind diagnostizierst. Da hast du etwas völlig fehlinterpretiert. Lass mich kurz erklären: Mich würde einfach interessieren, ob du generell schnell "autistische Züge" bei anderen "auffälligen" Kindern siehst, oder ob du da schon auch differenzierst. Es gibt ja nicht nur Autismus als Wahrnehmungsstörung, sondern eben auch ADHS oder vusuelle oder akkustische Wahrnehmungsstörungen oder noch einen Haufen psychische Erkrankungen, die Verhaltensauffällgikeiten erklären können. Man schließt ja oft von sich und seinen Erfahrungen auf andere (damit meine ich nicht dich speziell, sondern alle, auch mich!). Wo ich mir auch ADHS vorstellen könnte (@hope) siehst du vorwiegend Autismus. Nicht, dass das nicht durchaus im Bereich der Möglichkeiten liegen würde, aber wie gesagt: mein Sohn weist auch viele der Verhaltnsmuster von "Maxi" auf, und ich bin mir ziemlich sicher, dass er kein Autist ist ;) (und werde es auch nicht testen lassen, weil es für mich extrem unwahrscheinlich ist).
Ehrlich gesagt verstehe ich deinen Vergleich mit der BRAVO nicht. Ok, ich habe deine Frage offensichtlich mißverstanden. Blöderweise verstehe ich dich aber immer noch nicht, vor dem Hintergrund, dass du dir ziemlich sicher bist, dass dein Sohn kein Autist ist und du das auch ausdrücklich nicht testen lassen willst, noch weniger!

Falls es so gemeint ist, ob ich sehr schnell darin bin, zu glauben, ein Kind sei Autist: ich glaube nicht. Jedenfalls gab es im Kindergarten meines älteren Sohnes genau 1 Kind (von 28), wo ich diese Möglichkeit in Betracht gezogen habe (mir aber absolut nicht sicher war). Im Kindergarten meines jüngeren Sohnes war es gar kein Kind (außer meinem Sohn, der seine Diagnose ja schon mit 4 Jahren hatte). In der Klasse meines älteren Sohnes gab es ein Kind, wo ich eine starke Vermutung in Richtung Autimus hatte. Das war der Bub, den ich in diesem Thread bereits beschrieben habe, und der jetzt zu Hause beschult wird. Bei den anderen Kindern der Klasse weist meiner Beobachtung nach nichts auf Autismus hin. Wobei ich natürlich nicht all diese Kinder gut kenne. Ich bin halt auf den Schul-Veranstaltungen, kenne einige Mütter und auch Geschwister näher, war schon mal bei Ausflügen als Begleitperson mit,...habe mich aber noch nicht direkt mit jedem Kind befasst. Bei den Kindern meiner Cousins und meiner Cousine (insgesamt 6 Kinder zwischen 6 und 14 Jahren) sehe ich auch keine Anzeichen für Autismus. Im Hort meines älteren Sohnes sind nur Kinder mit Wahrnehmungsauffälligkeiten, die meisten davon Autisten. Aber da ist auch ein Junge mit Autismus-Diagnose dabei, wo ich als Außenstehende nichts in der Richtung vermutet hätte.

Mit dem Begriff "autistische Züge" kann ich nicht viel anfangen. Die meisten Leute verstehen darunter ja so was wie nicht-in-die-Augen-schauen oder Körperkontakt-ablehnen und da bin ich der Ansicht, dass ein oder mehrere solche "Züge" absolut nichtssagend sind. Die Kinder, die ich als autistisch diagnostiziert kenne, und die wenigen, wo ich Autismus vermute, haben nicht besonders viele "autistische Züge", sondern es ist die Gesamtheit ihres Verhaltens, welche auf eine stark veränderte Wahrnehmung (der eigenen Umwelt) hinweist.

Wegen anderer Wahrnehmungsstörungen: meiner Beobachtung nach werden z.B. AVWS-Diagnosen dann vergeben, wenn das Kind NUR Probleme mit der audio-visuellen Wahrnehmung hat, aber keine sozial-emotionalen Auffälligkeiten. ADHS-Diagnosen werden dann vergeben, wenn das Kind in erster Linie Probleme mit Impulskontrolle und Konzentration hat, ADS-Diagnosen wenn das Hauptproblem in der mangelnden Konzentrationsfähigkeit liegt. Die einzelnen Diagnosen schließen einander aber nicht aus. Ein Kind kann sowohl ADHS haben als auch Asperger Autist sein. Da ist die Grenzen sicher schwer zu ziehen, aber ich bin auch kein Diagnostiker. Bei einigen Kindern, wo mir keine Hinweise auf Autismus auffallen, vermute ich andere Wahrenhmungsprobleme. Aber mit denen habe ich mich (mit Ausnahme ADHS) zu wenig befasst, um da klar abgrenzen zu können.

War das gemeint? Wolltest du das wissen? Ich habe die Frage tatsächlich so verstanden, dass du wissen willst, ob ich glaube, dein Sohn könnte Autist sein.
meine3 hat geschrieben:"ein bissel autistisch"? Hab ich das gesagt irgendwo? Oder beziehst du das jetzt nicht auf meinen Text :gruebel:...

Nein, ich habe mich nicht auf deinen Text bezogen. Nur habe ich früher, als ich noch offener mit der Diagnose meines älteren Sohnes umgegangen bin, immer wieder gehört: "Er ist aber nur ein bisserl autistisch, oder? Weil er schaut ja in die Augen...". Auch mit meiner Mutter habe ich immer wieder Diskussionen von wegen "nicht so ganz richtig autistisch"...also habe ich diese Ansicht aufgegriffen und in meine Antwort an dich eingebaut :fahne: .
meine3 hat geschrieben:"Ich denke, wir alle HIER, wissen was mit "autistischen Zügen" gemeint ist, nämlich genau das, was der Großteil der Bevölkerung als "typisch autistisch" betrachten würde. Wie du eben selbst oft kritisierst, gibt es bestimmte "Vorstellungen", wie ein Autist "ist" (auch wenn das zu platt und zu einfach ist und oft nicht der Wahrheit entsprechen muss, so ist es nunmal) und wenn man sich nicht auskennt damit und eben nur das hat, was man aus den Medien so "hört", dann hat man eben dieses Bild... Dass das nicht wirklich was mit der Komplexität des gesamten Autismus-Spektrums zu tun hat oder allumfassend ist das haben wir doch eigentlich schon zu Genüge diskutiert und das hoffe ich, hast du auch gemerkt oder verstanden, dass das keiner HIER so sieht. Nichts desto trotz gibt es diese vermeintlich (!) typischen Merkmale von Autisten, bei denen eben beispielsweise die meisten echten (?) Hochsensiblen ein Häckchen machen könnten.
Es gibt da die Aussage "Kennst du EINEN Autisten dann kennst du EINEN Autisten! Kennst du ZWEI Autisten dann kennst du ZWEI Autisten". Wenn du davon ausgehst, dass das allen, die hier lesen und schreiben, klar ist, dann bist du in der Hinsicht optimistischer als ich ;) .

Ich finde übrigens auch charlotte12s Ansicht, dass Hochsensibilität quasi ein Vorstufe zu Autismus ist, interessant. Ich glaube zu verstehen, wie charlotte das meint, sehe aber in der Verallgemeinerung dieser These eine große Gefahr. Einige Eltern, deren Kind entweder "hochsensibel" ODER "autistisch" diagnostiziert werden könnten, werden auf einer Hochsensibilitäts-Diagnose bestehen. Hochsensibilität gilt als Veranlagung, Autismus als Krankheit. Krankheit ist gesellschaftlich negativ besetzt. Krank ist nicht gesund, nicht "normal", während Hochsensibilität noch als "im Normbereich sensibel" gesehen wird. Bei Hochsensibilität denkt man an Hochbegabung, vielleicht auch noch an Empfindsamkeit, bei Autismus an weltfremde Nerds.

Viele Eltern sind gedanklich auch mehr in der Zukunft des Kindes als in der Gegenwart. Und da birgt allein der Gedanke an eine mögliche Autismus-Diagnose viele Ängste, die durch Ahnungslosigkeit noch verstärkt werden. Dürfen Autisten auf "normale" Schulen gehen? Müssen sie eine Schulbegleitung haben? Was ist dann später mal am Arbeitsmarkt? Muss man die Diagnose bei Bewerbungen bekannt geben? Hat man mit einer Diagnose überhaupt eine Chance auf einen Job am ersten Arbeitsmarkt? Aber halt - hochsensibel ist ja ähnlich! Wenn das Kind also Hochsensibilität bescheinigt bekommt (oder man es einfach so als "hochsensibel" bezeichnet), dann hängt dieses Damoklesschwert Autismus nicht mehr über der ganzen Familie und man hat nach außen eine interessant klingende Erklärung für die Besonderheiten des Kindes.

Aber wenn jemand eben doch Autist ist und nicht "nur" hochsensibel, braucht er vielleicht mal echte Hilfe, z.B. in Form einer spezifischen Therapie, Verhaltenstraining, als Kind vielleicht eine Integrationshilfe oder Schulbegleitung, Nachteilsausgleiche,... und das bekommt man eben nur mit einer Diagnose.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
charlotte12
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Re: Das Kind das nie aufhört zu reden... Hallo von mir!

Beitrag von charlotte12 »

Ich finde übrigens auch charlotte12s Ansicht, dass Hochsensibilität quasi ein Vorstufe zu Autismus ist, interessant. Ich glaube zu verstehen, wie charlotte das meint, sehe aber in der Verallgemeinerung dieser These eine große Gefahr.
Ich fand diese Theorie zwar spannend und habe dazu Fragen gestellt, bin aber nicht der Urheber - kenne mich mit beiden Themen viel zu wenig aus, um Theorien dazu aufzustellen. Wobei ich gerade den Urheber nicht wiederfinde, Meine3 vielleicht?
sinus
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Re: Das Kind das nie aufhört zu reden... Hallo von mir!

Beitrag von sinus »

charlotte12 hat geschrieben:
Ich finde übrigens auch charlotte12s Ansicht, dass Hochsensibilität quasi ein Vorstufe zu Autismus ist, interessant. Ich glaube zu verstehen, wie charlotte das meint, sehe aber in der Verallgemeinerung dieser These eine große Gefahr.
Ich fand diese Theorie zwar spannend und habe dazu Fragen gestellt, bin aber nicht der Urheber - kenne mich mit beiden Themen viel zu wenig aus, um Theorien dazu aufzustellen. Wobei ich gerade den Urheber nicht wiederfinde, Meine3 vielleicht?


viewtopic.php?f=25&t=4403

;)

(Leider damals hier nicht weiter diskutiert worden... ich hab habe aber inzwischen im Netz noch Einige Seiten zum Thema gefunden)
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
Rabaukenmama
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Re: Das Kind das nie aufhört zu reden... Hallo von mir!

Beitrag von Rabaukenmama »

sinus hat geschrieben:
charlotte12 hat geschrieben:
Ich finde übrigens auch charlotte12s Ansicht, dass Hochsensibilität quasi ein Vorstufe zu Autismus ist, interessant. Ich glaube zu verstehen, wie charlotte das meint, sehe aber in der Verallgemeinerung dieser These eine große Gefahr.
Ich fand diese Theorie zwar spannend und habe dazu Fragen gestellt, bin aber nicht der Urheber - kenne mich mit beiden Themen viel zu wenig aus, um Theorien dazu aufzustellen. Wobei ich gerade den Urheber nicht wiederfinde, Meine3 vielleicht?


viewtopic.php?f=25&t=4403

;)

(Leider damals hier nicht weiter diskutiert worden... ich hab habe aber inzwischen im Netz noch Einige Seiten zum Thema gefunden)
@sinus: danke für den Hinweis und den Link!

@charlotte2: Sorry, dann habe ich wieder mal was durcheinandergebracht :fahne: !

@hope: Um auf das pausenlos redende Kind zurückzukommen (hier waren ja hier schon einige Beiträge OT): Autismus ist nur EINE mögliche Ursache. Viel-reden allein ist nicht mal ein "autistischer Zug" ;) . Es kommt darauf an, WIE das Kind redet. Meine beiden autistischen Söhne sind in Sachen reden grundverschieden. Mit 4 Jahren hat einer pausenlos geredet und der andere so gut wie gar nicht.

Der Hauptunterschied zwischen meinem autistischen, ständig quatschendem Kind und einem neurotypischen Kind mit viel Redebedürfnis ist das Ausmaß, in dem der Gesprächspartner (oder Zuhöhrer) mit einbezogen wird. Zumindest mein autistisches Rede-Kind hält Monologe, unabhängig davon, ob es den Gesprächspartner interessiert, oder nicht. Mit 4 Jahren war das noch süß (vor allem Klugheit und Redegewandtheit sind aufgefallen), mit 9 Jahren ist dasselbe Verhalten zeitweise ziemlich nervig (zumindest für denjenigen, der bequatscht wird). Eine wechselseitige Unterhaltung ist nur kurzfristig möglich.

Wenn wir schon von "autistischen Zügen" sprechen, dann würde ich DIESE Form von viel-reden als solchen Zug sehen. Das heißt jetzt aber bitte nicht, dass alle Kindergartenkinder, die gerne und viele Monologe halten, Autisten sind :fahne: .
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
alibaba

Re: Das Kind das nie aufhört zu reden... Hallo von mir!

Beitrag von alibaba »

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Zuletzt geändert von alibaba am Do 31. Okt 2019, 15:33, insgesamt 1-mal geändert.
Rabaukenmama
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Re: Das Kind das nie aufhört zu reden... Hallo von mir!

Beitrag von Rabaukenmama »

alibaba hat geschrieben:Ich fasse mal zusammen: ganz unspektakulär und unbenommen davon, dass die genannten Beispiele durchaus interessant sind. Also, ich komme zu dem Ergebnis: nur ein entsprechender Fach*mann kann euch @hope hier weiter helfen. Alles andere ist wie ein stochern im Nebel. Kann man treffen oder nicht. ;)
Stimmt :) .

Ich glaube auch nicht, dass es hilfreich wäre, hier im Forum, nur nach der Beschreibung, quasi "Ferndiagnosen" zu stellen. Als ich noch nicht wahr haben wollte, dass auch mein älterer Sohn Autist ist, habe ich in einem anderen (spezifischem) Forum begründet, warum das MEINER MEINUNG NACH nicht sein kann. Eigentlich habe ich gehofft, vom Großteil der Leser bestätigt zu bekommen, dass ein Kind, welches in die Augen schaut, Körperkontakt zulässt und Rollenspiele spielt, kein Autist sein kann. Tja, und dann war das ganz anders. Ich konnte die kritischen Beiträge von Usern, die mir wertschätzend rüberbringen wollten, dass alles von mir Aufgezählte keine Ausschlussgründe sind, einfach nicht "nehmen", weil sie nicht zu meinem inneren Bild von meinem Kind gepasst haben. Tatsächlich war Angst dahinter, das "es" doch so sein könnte...

Wäre damals nicht eine Autismus-Spezialisten im (damaligen) Hort gewesen, und hätte sich von allen Kindern dort (ca. 60) genau MEINES mit dem Verdacht rausgepickt, hätten wir vielleicht bis heute keine Diagnose. Denn sie hat mir davon überzeugt, eine Diagnostik machen zu lassen (wofür davor ja "kein Grund" war). Heute bin ich froh, dass es so gekommen ist. Sonst wäre mein Sohn noch heute für mich an ganz vielen Dingen "schuld", von denen ich mittlerweile weiß, dass er damit einfach autismusbedingt seine Schwierigkeiten hat.
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