Kluge Kinder Forum

Hallo!

Ich möchte mich kurz vorstellen:
Ich bin 28 Jahre alt, verheiratet und habe 3 Kinder im Alter von 7, 4 1/2 und 3 11/2 und wir kommen aus dem Bezirk WL.

Ich habe mich hier angemeldet, weil wir schon längere Zeit Probleme mit unserem Großen haben. Erst dachte ich es würde damit zusammenhängen, dass er mit 2 1/2 und mit 3 1/2 zwei Schwestern bekommen hat und er "nur" eifersüchtig ist.

Als er dann in den Kiga gekommen ist, wurden die Probleme anfangs schon heftiger. Ich durfte fast wöchentlich zur Tante zu einer einstündigen Besprechung, weil er sich einfach nicht an die Regeln halten wollte.
Zum Glück wurde dann ein Platz in der Integrationsgruppe frei, somit war er schon mal nicht im selben Gebäude, die Reizüberflutung war nicht mehr so groß, und sie hatten 3 Kiga-Tanten für 17 Kinder. Es gab zwar auch hier ab und an was, aber die Tante meinte immer "Er ist halt ein Junge".

Dann der Sprung vom Kiga in die Schule, wir haben lange überlegt ob wir ihn nicht in die Vorschule tun. Da wir aber in den Ferien umgezogen sind und die neue Schule eine Kleinschule ist (jeweils 2 Schulstufen werden zuammenunterrichtet) und mir die Lehrerin (auch unsre Nachbarin) erklärte, sie hätten eine integrierte Vorschule und wenn er es nicht schaffen würde, dann könnten wir ihn zurückstufen ohne dass er sein Umfeld verlassen muss. Das Thema Vorschule war somit für uns erledigt. Stoffmässig konnte von Anfang an ganz leicht mithalten, nur sein soziales Verhalten ist immer noch sehr auffällig. Ich war dann fast wöchtenlich in der Schule bei der Betreuungslehrerin, aber geändert hat sich eigentlich gar nichts. Ausser, dass ich voriges Jahr dann eher zu den Lehrern geholfen habe, als zu meinem Kind.
Wir mussten dann zu einer Schulpsychologin, da uns die Direktorin ansonsten mit dem Jugendamt gedroht hatte. Die hat gemeint, wenn ich das Gefühl habe, er würde es vor der 2. Klasse noch einmal brauchen, soll ich mich melden, ansonsten sieht sie es nicht für notwendig. Wir haben uns dann irgendwie durch die restliche 1. Klasse gewurschelt und waren, ehrlich gesagt, nur mehr froh, als endlich die Ferien begannen.
Nach den Ferien aber leider dasselbe Spiel. Zum Glück hatte ich bereits im April einen Termin zum HB-Test im LKH Vöcklabruck geholt, den wir dann im Oktober auch hatten. Den 1. Teil zumindest einmal, da konnte der Doktor schon ADS und ADHS komplett ausschließen und er war sich sicher, dass sein Ergebnis bei 125 liegt. Das habe ich der Schule dann auch mitgeteilt, aber sie haben es einfach komplett ignoriert.
Jetzt waren wir gestern zum 2. Teil und der Doktor meinte, er solle zum Halbjahr in die 3. Klasse aufsteigen. Ich soll unbedingt noch vor Weihnachten mit den Lehrern reden. Bei Bedarf redet auch er mit ihnen und am 7. Jänner haben wir dann einen 3. Teil.

Ehrlich gesagt, wissen wir momentan echt nicht, was wir jetzt machen sollen. Ich werde in die Schule fahren und mit der Klassenlehrerin und der Direktorin reden. Aber wie alles weiterlaufen wird - keine Ahnung?!

Wenn es hier jemanden gibt, der ähnliches hinter sich hat, würde ich mich freuen, wenn wir in Kontakt kommen könnten. Einfach nur zum Austauschen.

Danke
LG
Nicole82

Au weia, da habe ihr ja auch schon eine Geschichte hinter euch...

Herzlich willkommen. Du wirst bestimmt einige finden, die das änlich durchhaben.

LG

(ach und was ich über Lehrkörper (um erneut das ee zu vermeiden) meine, gilt natürlich auch für alle anderen "Spezialisten" (welche letztlich NULL, NULL Ahnung haben) also, schließe ich mich Sunnytrees Meinung an, einfach maximal kämpfen!!! (aber bitte auf einer fundierten Wissensbasis, die jeder wissenschaftlichen Überprüfung mindestens doppelt standhält!)

Liebe Grüße
Heiner

Hallo Nicole,

das hört sich ja nicht so gut an. Und ich befürchte es wird auch nicht gut enden. Ich würe da nicht alleine in der Schule aufschlagen und einen Sprung verlangen. Ich würde einen Dritten mit ins Boot holen. Als Fachperson die etwas davon versteht und richtig gut argumentieren kann und damit Du nicht als Fördermutter dastehst. Denn ein Sprung haben viele zu tragen, Ihr und vor allem die Schule. Wenn die nicht dahinter steht, wird das schwer für Sohni. Dann heißt es nämlich schnell, haben wir doch immer gesagt, der Sprung ist Überforderung.

Bei uns sind die Schulpsychologen dafür da, das sie auch die Gespräche begleiten oder sogar selber führen. Sie empfehlen Förderprogramme, aber das bekommt man auch schriftlich. Ich würde daher mir eine kompetente Person mit ins Boot holen.

LG (auch ich habe mein 1.Schulpsychologengespräch schon hinter mir)

So, hab gestern gleich in der Schule angerufen und erst einmal der Lehrerin nur mitgeteilt, was der Vorschlag des Arztes ist.

Heute Mittag ruft mich dann die Direktorin an, sie hätte mit dem Schulinspektor gesprochen und der verlangt jetzt eine Bestätigung durch die Schulpsychologische Beratungsstelle. Naja, da waren wir ja eh schon 2 Mal, kennen wir schon, hoffentlich bekommen wir da bald einen Termin. Und nachdem wir ja schon dort waren und deren Vermutung auch HB war, werden die uns dann unterstützen.

Und am Freitag darf ich dann wieder in die Schule und der Beratungslehrerin auch wieder alles erklären. Schaun ma mal, was die dazu sagt.

LG
Nicole

Hallo Nicole,

ich kann dich sehr gut verstehen, mein Sohne (7) war auch immer "nicht normal". Im Kindergarten hielten die Tanten mir vor was er alles nicht kann (spielen, Sozialverhalten,Motorik...) und ich hatte das Gefühl, dass ihn keiner versteht. Am Schulanfang völlige Verweigerung , störte nur den Unterricht.
Die Direktorin hat aber schnell erkannt, dass er eine Klasse vorgestuft werden sollte.
Er besucht jetzt die 3 klasse und alles ist halbwegs gut, Probleme wird es wahrscheinlich immer geben.
Man braucht aber sicherlich die Unterstützung und Godwill der Schule bzw. Lehrerin . Das grösste Problem dabei denk ich ist die Integration in die neue Klasse und da ist eine zum Thema positiv eingestellte Lehrerin nötig.
LG, Mara aus OÖ

So eine Direktorin würde ich mir auch wünschen.
Mittlerweile hab ich mit der Schulpsychologin telefoniert, die wollen zwar ned neu testen, aber die brauchen jetzt den Bogen vom Arzt. Und die ist jetzt nicht begeistert von der Vorstellung, er soll ab dem 2. Semester in die 3. gehen. Ihre Begründung ist, dass er ein so junges Kind ist (wurde im August erst 7) und er sozial absolut nicht soweit wäre.
Ich weiß jetzt ehrlich gesagt gar nimma, was wir tun sollen. Bin nach wie vor der Meinung, dass ihm total fad ist und er mehr gefordert gehört. Aber die Lehrerin und auch die Direktorin sind (so wie ich die Gespräche jetzt einschätze) dagegen. Das heisst er hätte in der Schule weder in der alten noch in der neuen Klasse wirkliche Unterstützung.
Dazu kommt, dass das Mobbing an ihm immer stärker wird und wir deswegen heute in der Schule waren und mit den Kindern selber gesprochen haben (anscheinend kann das die Lehrerin ned). Ich hoffe es wird jetzt besser. Normalerweise halt ich mich da echt raus, aber einen ausgeschlagenen Zahn, täglich blaue Flecke, Eisbrocken in den Brustkorb geschossen zu bekommen und bei dem Sauwetter die Haube verstecken - das war mir dann absolut zuviel.
Am Liebesten würd ich ihn aus der Schule rausnehmen, nur hab ich Angst, dass woanders wieder so wird. Und eine andere Schule zu finden, die uns unterstützt, könnte wahrscheinlich schwierig werden.

Danke fürs Lesen!
Musste mich mal wieder "ausheulen"

LG
Nicole