Kluge Kinder Forum

Hallo!

Mein Sohn wurde anlässlich des Kindergartenbeginns von einer Psychologin getestet und es kam heraus, dass er als knapp 4jähriger (das war im Juni - im August wurde er 4) auf dem sprachlichen Stand (Sprachvermögen und Sprachverständnis) eines 6jährigen ist.
Aber beurteilt wurde er als normal intelligent (O-Ton Psychologin) "also hochbegabt ist er nicht. Soweit sogut, aber hier lese ich nun, dass das durchaus als (Teil)Hochbegabung zu werten ist.
Was nun?
Mein Sohn ist motorisch und vom sozialen her etwas hinten nach bzw etwas "linkisch". Er konnte allerdings schon mit 2 Jahren das gesamte Alphabet lesen, mit 3 tw. schreiben (tut sich aber von der Feinmotorik her schwer). Er konnte mit 2 sämtliche Automarken erkennen - auch die ganz seltenen.
Wie gesagt - verbal ist er weit vorne, in der nonverbalen Kommunikation tut er sich deutlich schwerer als so mancher Gleichaltriger.
Momentan versuche ich - im Hinblick auf den Kindergarten - seine "Defizite" auszugleichen, aber wie kann ich ihn fördern?
Ist es überhaupt sinnvoll?
Ihm ist zuhause total schnell langweilig, fragen kann er ohne Ende, er akzeptiert schwer Erklärungen wie "das ist eben so", sondern diskutiert ohne Ende, findet auch abends kaum zur Ruhe, war ein Schreibaby, etc....
Ich weiß jetzt auch nicht, wo ich genau anfangen soll, bzw was zur Beurteilung wichtig wäre, vielleicht könnt ihr mir ja ein paar Anregungen, Erfahrungsberichte und Kontaktadressen in Österreich (vorzugsweise Salzburg) geben. Evt. Spielegruppen oder Fördervereine oder ähnliches.
Vielen Dank!

esed

Hallo esed,

die wenigsten hier sind aus Ö, obwohl es ein Ö-Forum ist, lustig, gell...... ich kann Dir daher in Fragen der vor-Ort-Förderung keine Anregungen geben. Aber! bei uns bieten z.B. Museen Kurse an, Malschulen, Kunstschulen, und Sportvereine. aber nur, wenn das Kind Interesse zeigt.

Ich kenne auch ein Kind das ist nur hb im sprachlichen Teil, der Rest ist normal, trotzdem geht das Kind locker durch die Grundschule. Eine Teil-Hb gibt es nicht, entweder man ist hb oder eben nicht und zwar auf allen Gebieten. Mein Großer ist auch nicht hb, nur in Teilbereichen, wie angewandte Mathematik, Merkfähigkeit, Syonyme finden, Allgemeinwissen..der Rest ist "nur" überdurchschnittlich, ein Teil sogar unter 100.

Da mein Sohn keine motorischen Defizite hat muss ich natürlich da fördern wo die Interessen leigen und was Kind Spaß macht, was er will. an deiner stelle würde ich zweigleisig fahren, fördern da wo Bedraf besteht, in dem was dein Sohn interessiert und in dem wo er eben noch Unterstützung benötigt. Wo genau das ist, das weißt Du ja.

Unsere Bibliothek bietet ab 4 Jahren Vorlesekurse an, vielleicht auch was für deinen Zwerg?

VLG

urmelis hat geschrieben: ... in dem Alter lässt sich eigentlich keine verläßliche Aussage über "hochbegabt - ja oder nein" treffen - das geht erst sehr viel später ...

Ich habe jetzt lange nachgedacht, ob das wirklich so ist und ob dieser immer wieder gern zitierte Allgemeinplatz tatsächlich richtig ist?

Ich denke er ist falsch !

Es ist richtig, dass es nahezu unmöglich ist ein Kleinkind einem standardisierten IQ Test zu unterziehen, aber auch hier bestätigen "Ausnahmen" die Regel, es gibt 2-3 Jahre alte Kleinkinder die Test für 6 Jährige locker absolvieren und selbst bei Tests für diese Altersklasse mit IQs über 130 abschneiden (und das ist gar nicht so selten). Da die Intelligenz des Menschen eines (wenn nicht sogar DAS) stabilste Persönlichkeitsmerkmal des Menschen ist, dann frage ich mich, ob es nicht langsam Zeit wird umzudenken!?

Die Anzeichen für eine potentielle Hochbegabung zeigen sich bei vielen der hochbegabten Kinder bereits weit vor der Geburt, die Berichte der Eltern vom Säugling über das Kleinkind, Schulkind, bis hin zum jungen Erwachsenen gleichen sich (trotz aller individuellen Unterschiede) extrem und auch die Wissenschaft sagt, das Eltern die besten Analysten in Sachen Hochbegabung der eigenen Kinder sind, mit Trefferquoten im Bereich von 80-90% (weit besser als Lehrer, die schaffen nur 30%), mal die genetische Komponente ganz außen vor, wenn z.B. beide Eltern getestet hochbegabt sind, was sollen die dann bitte für ein Kind bekommen?

Es ist ein großes Fass das ich hier aufmache, dass weiß ich, habe leider gerade sehr wenig Zeit, sonst würde ich mehr schreiben, aber ich bin an einer inhaltlichen Diskussion über diesen Sachverhalt wirklich sehr interessiert, weil ich denke, das viel zu viele Eltern einfach durch diese Pauschalisierungen entmutigt werden und das dieses langfristige negative Auswirkungen auf die hochbegabten Kinder hat.

Liebe Grüße
Heiner

heinerprahm hat geschrieben: Die Anzeichen für eine potentielle Hochbegabung zeigen sich bei vielen der hochbegabten Kinder bereits weit vor der Geburt...

@Heiner: Das finde ich interessant... Wie kommst Du darauf? Gibt es hierzu irgendwelche Studien oder hast Du evtl. ein Beispiel parat?

LG, Mone

Mone hat geschrieben:

heinerprahm hat geschrieben: Die Anzeichen für eine potentielle Hochbegabung zeigen sich bei vielen der hochbegabten Kinder bereits weit vor der Geburt...

@Heiner: Das finde ich interessant... Wie kommst Du darauf? Gibt es hierzu irgendwelche Studien oder hast Du evtl. ein Beispiel parat?

LG, Mone

@ Mone

Ich lese gerade extrem viel, weil hoher Bedarf besteht, leider habe ich sonst sehr wenig Zeit, aber ich habe hier in diesem Buch unser Kind gefunden ...

http://books.google.de/books?id=RnWY5TC ... amatically

Dort steht: "Most where alert at birth or soon after" ... also ich kann mich gut erinnern das meine Frau ständig so ein "Dauerzucken" im Bauch hatte, ca. 2-3 Monate vor der Geburt fing dieses an, es war auch immer extrem viel Bewegung im Bauch und bei unsere Tochter zeigte sich nach der Geburt eine ca. 1cm große Saugblase oben auf der Handfläche, so wie ich sie heute erlebe und wie sie direkt von Geburt an war, hatte sie dort schon extreme Langeweile und "Alert at birth or soon after" - was soll das bedeutet, dass so ein Gehirn erst einsetzt und mit der Arbeit beginnt, wenn es den Geburtskanal verlässt, oder wie bei uns, per Kaiserschnitt geholt werden muss ??? Was unterschiedet das Gehirn eines Neugeborenen von dem eines im Prinzip fertigen Fetus 1-2 Monate vor der Geburt???

Koschka hat geschrieben:so kann es gar nicht stimmen. erstmal ist die entwicklung eines kindes nicht vorhersagbar, zweites - es sind 2% aller kinder.

@ Koschka

Ich bin der Meinung, die Entwicklung eines Kindes ist nicht 100% vorhersagbar, aber Intelligenz wird vererbt und bei zwei hochbegabten Eltern, was soll dort, wenn es keine genetischen Defekte gibt, oder Krankheiten, herauskommen ??? ... ein durchschnittlich begabtes Kind ??? ... auch wissenschaftlich gesehen eher sehr unwahrscheinlich ! ... und 2% ??? reden wir von Hochbegabten, Höchstbegabten, und all deren Abstufungen bis zu den Genies ??? 2%, denke ich sind es nicht, selbst Rost hat keine 2% gefunden und musste seine Kriterien aufweichen, um überhaupt genug Studienobjekte zu finden.

Wie gesagt ich habe leider gerade sehr wenig Zeit, aber ich bleibe dran am Thema.

Liebe Grüße
Heiner

heinerprahm hat geschrieben: Ich habe jetzt lange nachgedacht, ob das wirklich so ist und ob dieser immer wieder gern zitierte Allgemeinplatz tatsächlich richtig ist?
Ich denke er ist falsch !
Die Anzeichen für eine potentielle Hochbegabung zeigen sich bei vielen der hochbegabten Kinder bereits weit vor der Geburt,

ich seh das genauso wie heiner, mein baby war auch im Bauch bereits anders aktiv als andere.
und das bauchzucken kenn ich sehr gut.....
ich konnte mich z.b ab dem 6. Monat nirgends aufhalten wo Musik gespielt wurde weil ich dachte er fällt mir raus.......
ober ich sah 1. Fußballübertragung mit freunden (ich glaub EM) da hat er so randaliert das ich einen blauen Fleck am
bauch hatte.
Als er geboren wurde hat man vom ersten moment an gemerkt das er viel weiter ist als normal.
Kein säugling mit 10 stunden starrt einem bewußt in augen.

Sorry ihr Lieben nichts für Ungut, aber ich halte es für kompletten Unsinn, wenn man an den Trampeltritten des ungeborenen Babys Rückschlüsse über den IQ herleitet. Es gibt verdammt viele kurriose Studien, vor allem welche die kein Mensch braucht. Ich kann nur hoffen, das diese nicht mit öffentlichen Gelder finanziert wurden.

Ich stell sie mir schon vor, die 2000 Mütter die aufzeichnen wie und wie oft, vor allem wo, ihre Ungeborenen zutraten und das man dann daraus bereits nach Geburt erkennt ob deren IQ nun bei 130 oder nur bei 100 liegt.

LG

[quote="alibaba" wenn man an den Trampeltritten des ungeborenen Babys Rückschlüsse über den IQ herleitet.[/quote]

darum ging es doch nicht, es ging allgemein um auflfälliges verhalten von Ungeborenen.
was ich schieb sind doch nur beispiele...
wenn ein kind im Mutterleib in der lage ist wirklich zu kommunizieren, und sich nach der geburt wie ein 5 monats
baby benimmt- finde ich schon das man gewisse Rückschlüsse auf die Intelligenz ziehen kann.
(hochbegabung hin oder her)

Exceptional Memory Unusual memory capacity is one characteristic often attributed to exceptionally gifted children. William Sidis (Wallace, 1986) not only remembered everything he read, he also remembered the page numbers. Lorin Hollander remembered entire music scores after hearing them once. Adam, the child Feldman termed an omnibus prodigy, apparently remembered events from his prenatal and peri-natal days (Feldman, 1986).

http://www.sengifted.org/articles_learn ... inds.shtml

Liebe Grüße
Heiner

Hallo Heiner!
Hallo an alle anderen!

Ich stimme Dir zu, denn ich glaube auch, Anzeichen von Begabung ist schon vor der Geburt zu erkennen.

Ich würd mich als wenig bis gar nicht "hysterisch", was die mögliche Hochbegabung meines Sohnes angeht, bezeichnen.
Und trotzdem glaube ich, ich hab dass, was uns von Erziehern, Kinderarzt, anderen Eltern "prophezeit wird", schon während der Schwangerschaft gemerkt.
Mir ist aber erst im Nachhinein bewusst geworden, was da so passiert ist. Klar, hab mich nicht auf ein hb Kind vorbereitet oder überhaupt von diesem Thema Ahnung gehabt.
Ich konnte während der Schwangerschaft super mit meinem Sohn kommunizieren bzw. spielen. Er war sehr aktiv. Wenn man ihn geknufft hat, hat er "geantwortet".
Zu laute Geräusche gingen und gehen mal gar nicht.
Direkt nach der Geburt hat er mit Tränen geweint. Ich dachte immer, das dauert ne Zeit.

Ich weiß nicht, ob er hb ist. Er ist ja auch noch klein, aber mein Gefühl sagt mir, dass ich mich nicht täusche.
Und ich nehme meinen Job als Mutter ernst. Deshalb find ich, ist es meine Pflicht, mich ausreichend zu informieren, um ihm eine gute Stütze bei seiner Entwicklung sein zu können.

Was sich für mich dabei allerdings auftut, woher hat er die Begabung?
Und wenn ich daran "Schuld" bin, warum hat man mich nicht gefördert?
Irgendwie verwirrt mich das und macht auch etwas traurig.
Aber das nen anderes Thema.

Lieben Gruß
calimero, die die Diskussion sehr spannend findet