

Nun hab ich mich doch angemeldet, naja, mal sehen.
Also, unser Sohn ist 21 Monate alt.
Sowohl mein Mann (28), als auch ich (27) sind laut Test Teil der 2% mit dem bösen H-Wort.
Wir wollen nun auf jeden Fall vermeiden, an unseren Sohn irgendwie mit der Erwartung ran zu gehen, dass das dann bei ihm ja auch "so sein muss". Ich möchte vor allem, dass er einfach ein glückliches Kind ist. Und wie gesagt, ist mit 21 Monaten ja wirklich noch nix in Stein gemeißelt, man kann in dem Alter sowieso noch nicht von Hochbegabung sprechen.
Dennoch ist er weit, wie mir mitlerweile auch oft von außen angetragen wird. Er ist eigentlich ein unkompliziertes Kind. In der KiTa kam er eigentlich erst gut zurecht. Nur ab und an kommen so Zacken, wo ich mir denke "huch, und nun?"
Er kam irgendwie schon mit dem Gesichtsausdruck aus meinem Bauch raus der sagte "Ja? Hallo? Wer sind Sie denn? Und was machen wir jetzt?" Es gibt da ein sehr geniales Foto von seinem Papa und ihm noch im Krankenhaus^^ (er war dann aber ein wahnsinnig anstrengendes Baby! Als Kleinkind jetzt wurde es besser) Die Frauenärztin bei der Nachkontrolle meinte, sie habe noch nie so ein waches Kind bei der Nachuntersuchung gesehen, ob das wirklich meines wäre, oder ein älteres.


- Er hatte schon immer ein geringes Schlafbedürfnis. Er macht schon lange keinen Mittagsschlaf mehr. Das war ein Konfliktpunkt mit der KiTa.
- Er kann alle Farben benennen, unterscheidet zwischen Hellblau/Dunkelblau etc., wenn es mehr als zwei verschiedene Farbtöne in absteigender Helligkeit sind, hat er nun von sich aus angefangen dazu "Mittelgrün/blau/etc" zu sagen. Ohne dass ich mich erinner ihm das irgendwie gesagt zu haben.
- Zählen, ich dachte erst es wäre nachgeplappert... Und hab mir nix bei gedacht. Nun hatten wir gestern die Situation, dass ich ihm seine Flasche gemacht hab (jaaa, er trinkt noch ne Flasche zum Schlafen

- Er spricht die Geschichten aus den Büchern mit, bzw falls ich mittem im Text aufhöre piekst er mit dem Finger auf den Text (zufällig?) relativ genau an der Stelle, wo ich aufgehört hab, als Aufforderung und sagt "weiter lesen", dass ich weiter lese. Erkennt einzelne Worte in Schrift. Weiß bei neuen Texten, wenn ich sie ihm vorlese, ob ich ihm was unterschlagen hab. Also er kann an der Textlänge abschätzen, ob Mama alles vorgelesen hat, oder nach 2 Sätzen aufgehört hat. Fragt nach, was einzelne Wörter/Buchstaben bedeuten.
- Kann sehr viele Typen von Dingen/Tieren unterscheiden und benennen. Also er sagt alle Zygtypen, die ich kenne (ICE, Regionalbahn, Straßenbahn, U-Bahn...), wahnsinnig viele Vogelnamen (Taube, Spatz, Meise, Amsel, Ente, Gans, Pfau, Papagei, Graupapagei, Kranich, Rabe, usw.) und sowas. Extremer Detailblick.
- im Zoo weiß er genau wo welches Tiergehege ist, findet sich da selbst zurecht.
- Er kann sich sehr lange auf eine Sache konzentrieren.
- ach ich hör jetzt hier mal auf, falls ihr mehr Infos braucht, schreib ich gern weiter, aber es geht ja auch gar nicht um eine Einschätzung von Außen oder so. Er ist wie er ist und das ist gut so.

Worums jetzt geht:
Mein Mann und ich haben uns unterhalten. Er hatte immer einigermaßen Rückendeckung von seiner Mutter, was seine eigene Hochbegabung angeht, aber seine Mutter ist trotzdem ein komischer Mensch. Ich selbst bin in sehr chaotischen Verhältnissen aufgewachsen. Keiner von uns beiden weiß viel über Kindererziehung. Weder eines Kindes, was sich in der Norm bewegt, noch eines Kindes, was evtl am Rand der Gaußkurve schwebt. Wir wollen aber nur, dass es ihm gut geht und ihm nichts aufzwängen. Ich hab mich nun einfach mal hier angemeldet, weil ich einfach gucken wollte, ob ich ihn hier wiederfinde. Tu ich in einigem was ich hier gelesen hab. Heißt nix für später, kann genausogut ein temporärer Entwicklungsvorsprung sein. Das weiß ich.
In die KiTa ging er anfangs gerne. Mitlerweile äußert er nicht mehr so oft, dass er da gern hin geht... Oder jammert sogar auf dem Weg, dass er wieder nach Hause will, dass es langweilig sei, dass er die anderen Kinder nicht mag.

Im kommenden Jahr steht ein Entwicklungsgespräch an.
Die Erzieher sind soweit begeistert von ihm, dass er z.B. sprachlich extrem weit sei.
Die erste Zeit habe er versucht, Kontakt mit den anderen Kindern aufzunehmen (wie gesagt, er ist sehr sozial!), das habe er dann aber wieder dran gegeben und hängt mitlerweile nur an den Erwachsenen.
Das Problem ist, dass er in eine KiTa-Gruppe geht, in der alle 2015 Kinder und alle 2014 Kinder sind. Er ist von Ende März 2014, was heißt, dass er am oberen Ende der Altersverteilung liegt. Er hat dort keine älteren Kinder. Das eine bis auf wenige Tage ähnlich alte Kind spricht noch kaum.
Mein Mann ist nun auf die Idee gekommen, ob wir nicht fragen sollten, ob er in die höhere Gruppe kann. Also die mit den älteren Kindern. Ich bin sehr skeptisch... Habe extrem Bedenken da jetzt schon solche Dinge nachzufragen. Denke nicht, dass das möglich ist... Ich fände es zwar gut, wenn er auch (nicht nur! Natürlich muss er auch mit jüngeren Kindern umgehen können) ältere Kinder hätte, aber ich hab wirklich starke Bedenken das im Entwicklungsgespräch anzusprechen...
Dieser "Konfliktpunkt" (wir streiten da nicht drüber, sind nur bissel unterschiedlicher Meinung und schauen grad wie wir damit umgehen) mit meinem Mann ist auch der Grund warum ich mich jetzt hier anmelde... Kann/sollte man da in KiTa-Tagen schon was unternehmen? Bin eh sehr unsicher, ob das überhaupt möglich ist, denn in der KiTa gehts ja nur nach Alter der Kinder, nicht nach "Fähigkeiten", wie in der Schule. Ich glaube er ist unterfordert und auch frustriert, ja... Er äußert auch auf Nachfrage warum er wieder nach Hause wolle, da er doch anfangs immer so gern in die KiTa gegangen sei, dass es dort langweilig sei... Er spricht von den anderen Kindern als Babys (von älteren Kindern spricht er als Kinder). Ich will nicht, dass er frustriert ist. Aber ich hab Angst, dass uns oder ihm der Stempel "armes Kind mit den überehrgeizigen Eltern" verpasst wird.
Aber der Entwicklungsvorsprung kann sich ja genausogut wieder im Sande verlaufen... Dann wärs mit dem Gruppenwechsel ja wieder Quatsch.
Teils bringt er aus der KiTa "babyhaftes Verhalten" mit, was ich von ihm nicht kenne.
Beispiel: Paar mal nun schon nach der KiTa hab ich ihm einen Teller mit seinem Essen hingestellt. Er hat ihn leer gefuttert. Normalerweise fragt er dann vernünftig nach einer weiteren Portion. Dann jedoch ist er plötzlich von null auf hundert hysterisch geworden, hat mit dem Teller geschlagen und einfach nur "mehr, mehr" gebrüllt, und den Teller herumgeworfen. Das kenne ich ABSOLUT NICHT von ihm. Das hat er aus der KiTa mitgebracht. Scheinbar abgeguckt von anderen Kindern. Ist nun schon ein paar mal nach der KiTa vorgekommen.
Das ist kein Grund ihn aus der Gruppe zu nehmen, das ist mir auch klar. Kinder gucken sich immer Verhalten untereinander ab, auch unliebsames

Er muss natürlich lernen, sich sowas nicht abzuschauen, klar ist das unsere Verantwortung und nicht die der KiTa. Aber ich hab trotzdem etwas Angst, dass er jetzt aus Frust in "Babyverhalten" zurück verfällt, weil die anderen Kinder in der KiTa mit diesem Verhalten evtl (mehr?) Erfolg haben als er mit seinem? Klar wenn er am Tisch überbrüllt wird von nem Kind, und das dann entsprechend eher was bekommt, weil man die Putzerei hinterher in Grenzen halten will, dann wird er klar gefrustet sein, und evtl das Verhalten übernehmen.
Aber eventuell überinterprettiere ich da nun auch was, keine Ahnung...
Achje, halber Roman... Ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin, aber vllt könnt ihr mir ja die ein oder andere Anregung geben.