Hallo auch von uns!!

Einfach nur über sich und seine Kinder erzählen
DieAnne
Beiträge: 9
Registriert: Mi 29. Mär 2017, 14:49

Hallo auch von uns!!

Beitrag von DieAnne »

Hallo ihr Lieben,

ich bin Anne, Mama von 2 tollen Jungs, weiterer Nachwuchs ist unterwegs. 

Unser großer Sohn ist 7 und in der 1. Klasse, unser kleiner Sohn ist 3,5 und wird im August 4 Jahre. Er ist auch der Anlass warum ich über viele Wege irgendwann zu diesem Forum gekommen bin und mich einfach gern austauschen möchte, erstmal ohne Psychologen oder Neurologen wo man uns jetzt wegen den Verhaltensauffälligkeiten hinschicken möchte. Er hat schon zuviel davon mitbekommen, weil andere Leute so was immer vor ihm ansprechen, was ich unmöglich finde. Ja er ist anders, aber das berechtigt noch lange nicht das vor dem Kind zu bereden. Er weiß ganz genau was andere meinen und ansprechen und reagiert auch drauf.

Nach vielen Gesprächen mit Ärzten, Erziehern und einem Verein, bewusst auch ohne ihn, möchte ich die Thematik erstmal ruhen lassen. Sein Verhalten hat sich sehr gebessert.
Er bekommt nicht mehr bei jeder Kleinigkeit einen Wutanfall, sondern nur noch wenn uns grobe und dumme Fehler unterlaufen in Dingen die wir sagen oder einfach weil er ein ganz normales Kind ist und grad keine Schokolade haben darf. Derzeit also ganz normale Trotzsituationen, nicht mehr so wie damals. In der KiTa kommt es wohl grundlegend immer noch mehrfach am Tag zu Wutausbrüchen und die Brille fliegt dann durch den ganzen Raum, zu Hause ist das sehr, sehr selten geworden.

Seit ein paar Monaten beschäftigt er sich extrem mit seinem Umfeld, fragt sehr viel „Warum ist das so“, „Wozu ist das“, „Wie funktioniert das“ etc. Das kennen wir von unserem großen Sohn in dem Umfang nicht, ich habe das aber trotzdem als „normal“ eingestuft da jedes Kind anders ist. Der Große erzählt zum Beispiel bis heute kaum was, es sei denn man fragt. Was mich jetzt zum Stutzen gebracht hat ist sein neuester Wunsch er möchte lesen lernen und zur Schule gehen. Nun bin ich recht unsicher. Im Freundeskreis möchte ich das nicht ansprechen, da wir bereits sehr schlechte Erfahrungen im Ansprechen mit seinen Wutanfällen hatten, es versteht keiner, weswegen wir uns auch externe Hilfe gesucht haben. Seit einem Monat fragt er mich zu den verschiedensten Buchstaben wie die heißen, egal wo sie stehen und letzte Woche fing er an an die Spieltafel zu malen (sah aus wie eine 1) und fragt ob so ein B aussieht. Es kann natürlich sehr gut sein, dass er gerade den großen Bruder und seine Freunde nachahmt. Die lernen natürlich in der ersten Klasse alle lesen und schreiben und gehen zur Schule. Dementsprechend spielen sie bei uns zu Hause auch Schule wo er sehr gerne mitspielt.

Das ist fürs erste ein grober Einblick über mich/uns als neues Mitglied. Ich denke ich werde mich erstmal ein wenig durch das Forum wühlen, vielleicht finde ich auf einige Fragen bereits antworten oder sogar jemanden der ähnliche Erfahrungen machen dürfte und freue mich sehr über den Austausch, Tipps und ernsthafte Gesprächspartner.
Zuletzt geändert von DieAnne am Fr 31. Mär 2017, 09:55, insgesamt 1-mal geändert.
Rabaukenmama
Dauergast
Beiträge: 2953
Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: Hallo auch von uns!!

Beitrag von Rabaukenmama »

Hallo Anne, erst mal herzlich willkommen hier und danke für die Vorstellung!

Was ich nicht ganz verstehe: welche Fragen hast du? Vermutest du bei deinem Sohn Hochbegabung? Oder sind es eher Befürchtungen in Richtung Wahrnehmungsstörung auf Grund seines Verhaltens? Bist du unsicher ob es sich bei den Wutanfällen deines Sohnes, die ja jetzt aktuell weniger geworden sind, "nur" um eine stärkere Trotzphase handelt oder ob was anderes (bleibendes) dahinter stecken könnte? Warum würdest du das Interesse deines Sohnes an Buchstaben im Freundeskreis gerne ansprechen (warum du es nicht tust habe ich verstanden ;) )? Findest du es ungewöhnlich oder bedenklich?

Generell ist 3,6 Jahre ein Alter, wo noch in alle Richtungen alles möglich ist. In deiner Beschreibung finde ich nichts ungewöhnliches, aber im realen Leben kann durchaus sein dass dein Sohn auffällig wirkt, vor allem für Personen, die ein genaues Bild davon haben, wie ein "normales" Kind dieses Alters zu sein hat.

Ich selbst habe mich mittlerweile von allen Vorstellungen von "normal" verabschiedet, Meine Buben sind es beide nicht, definitiv! Mein älterer Sohn ist vor kurzem 7 Jahre alt geworden. Er ist vermutlich hochbegabt (ich habe bewusst nicht getestet und werde es ohne speziellen Anlass auch nicht tun), zeigt aber auch etliche Verhaltensauffälligkeiten, die teilweise in Richtung ADHS oder Autismus deuten. Ich hoffe dass bei der nächsten Entwicklungsdiagnostik mehr Klarheit rein kommt.

Mein jüngerer Sohn ist gehörlos geboren und hat - laut aktueller Entwicklungdiagnostik - zusätzlich eine Autismus-Spektrums-Störung. Die Wutanfälle, die du von Deinem Sohn beschreibst, kenne ich gut von meinem jüngeren Sohn und die Anlässe sind (bis auf den Lärm, der stört ihn natürlich nicht :lol: ), dieselben.

Ich habe bei beiden Kindern im Alter von 4 Jahren eine umfassende Entwicklungsdiagnostik machen lassen. Beim älteren Sohn kam raus dass er in allen Bereichen entweder "überdurchschnittlich" oder "außergewöhnlich überdurchschnittlich" abgeschnitten hat, wörtlich "ein homogenes Entwicklungsprofil mit vielen Stärken und keinerlei Schwächen". Tatsächlich hat er viele Schwächen, nur halt nicht getestet. Er hat vor allem im sozial-emotionalen Bereich Schwierigkeiten, tut sich schwer, Freundschaften zu knüpfen, will ständig im Mittelpunkt stehen, bezwieht alles auf sich,...

Bei meinem jüngeren Sohn war das Entwicklungsprofil eine Berg-und Tal-Bahn. Wörtlich "ein extrem heterogenes Entwicklungsprofil" mit allem dabei, von Hoch- bis Mindergegabung. Da wurde sogar ein IQ ermittelt (101), der aber - wie bei allen Tests in dem Alter - noch nicht sehr aussagekräftig ist. Man weiß nur, dass er ziemlich sicher weder hochbegabt noch minderbegabt ist und dass nichts gegen eine Einschulung nach normalem Lehrplan spricht (bei einem "behinderten" Kind ist das wichtig, sonst wird automatisch nach Sonderschullehrplan beschult :twisted: ).

Interesse an Buchstaben und Zahlen hatten meine Buben beide früh. Mein älterer Sohn begann mit 18 Monaten nach Buchstaben und Zahlen zu fragen und konnte an seinem 2. Geburtstag perfekt buchstabieren und 2stellige Zahlen korrekt benennen. Bei meinem jüngeren Sohn begann das Interesse mit 2 Jahren und 3 Monaten und er konnte dasselbe wie sein Bruder ein Jahr später. Mein älterer Sohn begann dann mit 3 Jahren und 9 Monaten frei nach Gehör zu schreiben (z.B. einen Brief ans Christkind, eine Speisekarte,...) und mit 4,6 Jahren konnte er sinnerfassend lesen.

Mein jüngerer Sohn begann mit 3 Jahren und 3 Monaten zu schreiben und konnte binnen kürzester Zeit aus dem Gedächtnis seinen Namen (9 Buchstaben) und etliche andere Wörter korrekt schreiben und auch geschrieben erkennen. Er ist jetzt 4, 8 Jahre alt und beginnt gerade, Buchstaben zu Wörtern zusammen zu ziehen. Sein echter Zahlenbegriff ist bis mindestens 1000. Er kann Zahlen auf einem Maßband finden, weiß, welche Zahlen niedriger und welche höher sind, und kann Zahlenreihen (325, 323, 321,...) logisch fortsetzen. Das Alphabet in korrekter Reihenfolge kann er sowohl vor- als auch rückwärts korrekt reproduzieren, seit er 3,6 Jahre alt ist. Und ich habe ÜBERHAUPT NIE mit ihm bewusst geübt. Ich habe auf seine Fragen (in Gebärdensprache) geantwortet, mehr nicht! Mein jüngerer Sohn hat so viele Defizite dass ich nie auf die Idee gekommen wäre mit so was abstraktem wie Buchstaben zu kommen!

Hier im Forum sind aber auch Eltern von Kindern, die schon vor dem 3. Geburtstag sinnerfassend lesen konnten. So gesehen sehe ich überhaupt nichts ungewöhnliches daran, dass dein 3,6jähriger Sohn nach Buchstaben fragt. Für mich ist das auch kein Zeichen für Hochbegabung (was nicht heißen soll dass ich sie bei seinem Sohn ausschließe) vor allem dann, wenn er einen älteren Bruder hat, der schon in die Schule geht :) .

Vielleicht kannst Du deine Fragen bzw. Sorgen bezüglich deines Sohnes konkreter schreiben, dann werden sicher noch mehr Antworten kommen :fahne: !
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
DieAnne
Beiträge: 9
Registriert: Mi 29. Mär 2017, 14:49

Re: Hallo auch von uns!!

Beitrag von DieAnne »

Hallo Rabaukenmama,

vielen Dank für deine ausführliche Rückmeldung! Ich habe mich vom Grundsatz „normal“ längst verabschiedet. Ich habe es schon immer gehasst wenn verglichen wurde. Diese typischen „mein Kind kann schon…“ und habe mich bewusst dem entzogen.
Deswegen möchte ich die Problematik nicht im Freundeskreis ansprechen, weil auch hier zu der Problematik der Wutanfälle die Antwort kam „ja haben wir auch gerade ist eine Trotzphase…“... es wird immer verglichen. Das wir die Trotzphase aber nicht nur gerade sondern das ganze Leben unseres Sohnes davon geprägt war konnte ich keinem erklären. Probleme mit den Kids werden nie besprochen, zumindest hat kein anderer welche! Die Reaktionen darauf wie man dann das Kind unterstützen sollte wenn es Interesse an Buchstaben hat möchte ich nicht austesten wenn ich ehrlich bin. Ich denke die Frage wird hier im Forum etwas offener aufgenommen, da sich hier viele mit beschäftigen und hier doch eine Großzahl der Kinder bereits in dem Alter schon lesen kann. Für mich ist das alles sehr neu und ich staune noch sehr darüber was hier viele Kinder bereits sehr früh können.

In der Krippe wurde ich das erste Mal auf seine Wutausbrüche angesprochen. Bis dato dachte ich er sei einfach nur Willensstark. (Das war mit knapp 1 Jahr und 2 Monate) Von da an wurde es immer intensiver mit den Wutausbrüchen und es hat uns viele Nerven gekostet, da ein „normaler“ Umgang mit ihm nicht möglich war. Wir mussten strategisch immer überlegen wie wir etwas sagen oder machen und trotzdem unseren Grunderziehungsgedanken durchsetzen. Es war sehr schwer. Da ist er heute schon absolut entspannt dagegen!
Teilweise haben Wutausbrüche mehrere Stunden gedauert bis bei ihm die totale Erschöpfung eingetreten ist.

Grundsätzlich geht es mir in erster Linie darum Ratschläge zu sammeln wie man am besten mit dem „Wissensdurst“ umgeht.
Ich bin jemand der Kinder gern Kinder sein lässt ohne das negativ zu werten.
Aber wie geht man damit um wenn das Kind das einfordert? (Zu deiner Frage, ja ich finde es sehr früh und kenne es aus meinem Umkreis überhaupt nicht)
Ich habe noch nie ein Kind getroffen, dass so früh lesen lernen möchte!
Derzeit versuchen wir ausdauernd alle seine Fragen zu beantworten, selbst wenn es heißt dass wir in der Turnhalle in die Löcher schauen müssen weil er uns nicht glaubt, dass dort nur Löcher sind um z.B. ein Volleyballnetz aufzubauen. Ich sage ihm auch wenn er danach fragt wie der Buchstabe heißt.
Aber sollte man das nur unterstützen und antworten wenn er fragt oder das Interesse z.B. an Buchstaben wirklich aktiv fördern?

Ich gehe derzeit nicht davon aus dass er eine Hochbegabung hat. Deswegen wende ich mich auch an dieses Forum, weil ich mich nicht an eine Beratungsstelle für Hochbegabung wenden möchte, sondern einfach mit jemanden darüber sprechen zum Thema Umgang, Förderung sonstiges. Viele hochbegabte Kinder bringen sich das selber bei und können in dem Alter teilweise bereits lesen. Ähnlich wie auch bei deinen Mäusen. Zumindest war das das was ich bisher rausgelesen habe.
Rabaukenmama
Dauergast
Beiträge: 2953
Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: Hallo auch von uns!!

Beitrag von Rabaukenmama »

DieAnne hat geschrieben:Hallo Rabaukenmama,

vielen Dank für deine ausführliche Rückmeldung! Ich habe mich vom Grundsatz „normal“ längst verabschiedet. Ich habe es schon immer gehasst wenn verglichen wurde.
DieAnne hat geschrieben:Grundsätzlich geht es mir in erster Linie darum Ratschläge zu sammeln wie man am besten mit dem „Wissensdurst“ umgeht.
Ich bin jemand der Kinder gern Kinder sein lässt ohne das negativ zu werten.
Aber wie geht man damit um wenn das Kind das einfordert? (Zu deiner Frage, ja ich finde es sehr früh und kenne es aus meinem Umkreis überhaupt nicht)
Wenn es stimmt dass du dich vom Grundsatz "normal" verabschiedet hast, dann verabschiede dich auch von dem inneren Bild, wann ein Kind sich für was interessieren "sollte". Mir kommt oft vor unsere Gesellschaft ist so an "normal" orientiert, dass man sich für jede minimale Abweichung sofort schämen und rechtfertigen muss (oder zumindest glaubt, es zu müssen ;) ). Wenn ein 5jähriges Kind schon fließend liest ist das genauso wenig ein Grund zu schämen wie wenn ein 7jähriges Kind noch keine Buchstaben auseinander halten kann. Dasselbe gilt für 3- und 10jährige Kinder!
DieAnne hat geschrieben: Ich habe noch nie ein Kind getroffen, dass so früh lesen lernen möchte!
Derzeit versuchen wir ausdauernd alle seine Fragen zu beantworten, selbst wenn es heißt dass wir in der Turnhalle in die Löcher schauen müssen weil er uns nicht glaubt, dass dort nur Löcher sind um z.B. ein Volleyballnetz aufzubauen. Ich sage ihm auch wenn er danach fragt wie der Buchstabe heißt.
Aber sollte man das nur unterstützen und antworten wenn er fragt oder das Interesse z.B. an Buchstaben wirklich aktiv fördern?
Stellst du Dir die Frage, ob du nur eine konkrete Frage beantworten sollst, oder noch mehr dazu sagen, auch wenn dein Kind dich fragt was für eine Farbe rauskommt wenn man rot und blau mischt oder wie alt sein Opa ist? Denkst du da, es könnte dem Kind schaden, wenn du noch hinzufügst "...und wenn du blau und gelb mischt kommt grün raus." oder "...und Oma ist 59 Jahre alt". Fürchtest du da auch, dass dein Kind durch diese Zusatzinfos "weniger Kind sein" kann?

Kurz gesagt: es wird deinem Kind weder schaden wenn du wirklich nur konkrete Fragen beantwortest, noch wenn du es zu dem Thema zutextest. Die Infos, die für dein Kind interessant sind, wird es sich merken, die anderen wieder vergessen. Egal ob es um Farben, Buchstaben oder das Alter von Menschen geht!

Was meinst du mit der Frage, ob du das Interesse an Buchstaben "wirklich aktiv fördern" sollst? Meinst du Förderspiele oder Vorschulhefte kaufen und bewusst "üben"? Wenn ja dann frag einfach dein Kind ob es das will! Was uns betrifft so war das Interesse an Buchstaben so starkt, dass mein 2,6jähriger, jüngerer Sohn im Urlaub am Beckenrand des Schwimmbades gesessen ist und die dort aufgebrachten Aufschriften "Wassertiefe 1,20 Meter" und "Randsprünge verboten" immer wieder buchstabiert haben wollte. Bei Plakaten und Auto-Nummernschildern war es genauso. Und zu Hause wurden die Werbe-Prospekte buchstabiert. Spezielles Fördermaterial haben wir nie gekauft (nicht weil ich es ablehne, es war einfach nie notwendig!), meine Kinder haben immer offen gefragt wenn sie was interessiert hat und ich habe nach persönlicher Verfassung mehr oder weniger dazu gesagt :) .
DieAnne hat geschrieben: Ich gehe derzeit nicht davon aus dass er eine Hochbegabung hat. Deswegen wende ich mich auch an dieses Forum, weil ich mich nicht an eine Beratungsstelle für Hochbegabung wenden möchte, sondern einfach mit jemanden darüber sprechen zum Thema Umgang, Förderung sonstiges. Viele hochbegabte Kinder bringen sich das selber bei und können in dem Alter teilweise bereits lesen. Ähnlich wie auch bei deinen Mäusen. Zumindest war das das was ich bisher rausgelesen habe.
Unabhängig davon, ob Hochbegabung oder nicht: wenn dein Sohn schnell die Buchstaben lernen sollte kann durchaus sein, dass er auch außerhalb eurer Familie damit kommt. Da kann es durchaus zu Vorurteilen kommen, du seist eine Eislauf-Mutter, die ständig mit dem Kind übt. Sei für so was gewappnet und BITTE rechtfertige weder dich selbst noch dein Kind. Kinder haben sehr feine Antennen welches Verhalten gewünscht und unerwünscht ist (auch Kinder, die zu Wutausbrüchen neigen) und wenn dein Kind spürt, dass DU mit seinen Lese-Abmitionen unglücklich bist, dann kann es das leicht auf sich beziehen.

Ich erinnere mich als mein Sohn mit knapp 5 Jahren einmal eine Geburtstags-Einladungskarte, die eine 6jährige Kindergartenfreundin bekommen hatte, in der Garderobe laut vorgelesen hat. Die Mutter des Mädchens war sichtlich verwirrt und fragte mich "Kann der etwa schon lesen?" was ich nur bejaht habe. Sie hat sich dann noch was von ihm vorlesen lassen (vermutlich um meine Aussage zu prüfen) und ihn dann scheinheilig gefragt "Und, hat dir das die Mama beibebracht?" (Klar, dann kommt sie gleich in die Eislauf-Mutter-Schublade! :P ). Worauf mein Sohn selbsbewusst geantwortet hat "Nein, das hat sich mein Kopf selber beigebracht" :mrgreen: .

Übrigens kann man überhaupt nicht sagen, wie schnell ein Kind wirklich sinnerfassend lesen lernt, wenn es mal alle Buchstaben kennt. Bei meinem älteren Sohn waren da immerhin 2 1/2 Jahre dazwischen. Bei anderen Kinder, die später (also erst mit 3 oder 4 Jahren) Interesse an Buchstaben hatten, war das oft binnen weniger Wochen. Ich beobachte bei meinen Kindern in allen Bereichen (grobmotorisch, feinmotorisch, sprachlich, kognitiv), dass sich Phasen großen Interesses mit weniger interessierten Phasen abwechseln. Das würde auch die von Maria Montessori erkannten "Entwicklungsfenster", in denen Kinder für bestimmte Fähigkeiten besonders aufnahmefähig sind, bestätigen.

Was ich bei deiner Schilderung traurig finde ist, dass es in deinem Umkreis offensichtlich kaum Eltern gibt, die offen zugeben, dass ihre Kinder nicht immer ganz "normal" und problemlos sind. Mein Mann und ich haben kürzlich an einem "Elterncoaching" teilgenommen. Dort haben wir von den anderen Eltern auch Probleme gehört, die waren aber in einer ganz anderen Größenordnung als unsere eigenen. Und auch die Lösungsvorschläge (von den Psychologinnen) waren nicht immer praxistauglich. Trotzdem hat es gut getan, sich mit anderen auszutauschen und es war eine offene, entspannte Atmosphäre, wo jeder zu Wort kam. Mir hat vor allem gut getan dass ich bei der Gelegenheit gemerkt habe, dass ich mittlerweile keine Probleme mehr "mache", wo keine sind. Machtkämpfe einfach der Sache willen interessieren mich nicht mehr und ich bin nicht bereit, meine Kraft dafür herzugeben, einem 4jährigen Kind zu beweisen, dass ich die Stärkere bin ;) . Ich denke auch nicht mehr ständig darüber nach die die eine oder andere Reaktion meinerseits auf meine Kinder wirkt, sondern handle spontaner als früher, wo ich oft geglaubt hat, mit jeder unüberlegten Handlung was "falsch" zu machen.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Oksi
Beiträge: 4
Registriert: Di 28. Mär 2017, 23:31

Hallo Anne

Beitrag von Oksi »

Ich muss ehrlich sagen dass ich dir leider mit meiner Erfahrung nicht helfen kann, weil bei mir alles bisschen anders war. Aber ich schreibe mal meine Vermutung was natürlich auch Schwachsinn sein kann:-)) also mein Sohn ist momentan sechs Jahre alt und hat mit 2,5 Jahren angefangen sich für Buchstaben zu interessieren. Weil ich von allen Leuten blöd angeschaut wurde, die das arme Kind zwingt das zu lernen, habe ich damit aufgehört, was ist jetzt stark bereue. Weil jetzt das Interesse nicht mehr da ist. unser Sohn hat nie allein gespielt und wollte immer erwachsene bei sich haben. Unser Sohn war aber bis drei ein Einzelkind. Jetzt mal meine Vermutung dass dein Sohn auch diesen Wissensdrang hat und erwachsene um sich braucht die ihm seine Fragen beantworten und ihn fördern, wenn es nicht der Fall ist dann gibt es Wutanfälle weil er nicht erklären kann wie wichtig es ihm ist oder wie langweilig es für ihn in der Krippe ist???

Wie gesagt nur Vermutung, kann ja falsch sein.

Meine Tochter hat oft Wutanfälle weil alles nicht so läuft wie sie will und ich bin nicht willensstark und gebe schnell nach, aber trotzdem merke ich wie wenig Aufmerksamkeit die zweite Kinder kriegen im Vergleich zu den Einzelkindern.

Grüße oksi
DieAnne
Beiträge: 9
Registriert: Mi 29. Mär 2017, 14:49

Re: Hallo auch von uns!!

Beitrag von DieAnne »

Hallo Zusammen,

ich muss Euch erstmal sehr danken, dass man hier wirklich mal frei erzählen kann ohne dass man sich Gedanken machen muss was man lieber verschweigt. Zu meinem Umfeld so betrifft es das nahe Umfeld. Ich habe eine Bekannte mit der kann ich über „Schwierigkeiten“ reden, aber das ist derzeit noch etwas oberflächlich weil wir uns noch nicht sooo lang kennen. Ihre Tochter und mein kleiner Sohn gehen in eine Gruppe und wir treffen uns hin und wieder privat…sehr angenehm…denn neben dem "man findet sich sympathisch" ist sie eine der wenigen die auch kein perfektes Kind hat. Da zickt das Kind auch mal rum und hat Phasen! Wir nähern uns gerade an und tauschen uns gerne aus, vielleicht hab ich da bald jemanden. Ansonsten nur eine Freundin die sehr weit weg wohnt und mit 4 Kindern nicht sooo viel Zeit zum reden hat.

Die Frage wie ich eine Frage beantworte habe ich mir noch nicht gestellt. Ich hab immer eher Angst dass ich zu viel rede. Solang ich die Frage beantworten kann ist das kein Thema, wenn mir zusätzlich was zu einfällt sage ich das auch, gerade ergänzende Sachen!

Am Wochenende bin ich ein wenig ins stolpern gekommen. Wir haben den Garten fit gemacht, Blumen gepflanzt etc. und mein Sohn wollte wissen was unter dem Sand ist. :gruebel:
Meine Erklärung war, dass dort ganz viele verschiedene Sandschichten kommen und dort Insekten wohnen, ein wenig konnte ich ihm das auch zeigen. Das scheint ihm aber nicht gereicht zu haben. (Als er das erste Mal gefragt hat war der Papa kurz im Keller) Eine Stunde später hat er das gleiche seinen Papa gefragt als wir woanders gebuddelt haben, der hat mich dann total verdutzt und nachdenklich angeguckt und es ähnlich erklärt wie ich vorher. :lol: Da mich die Frage nicht in Ruhe gelassen hat, habe ich in der Zwischenzeit drüber nachgedacht und dann noch ergänzt dass auch Lehm, Kies und Wasser kommt. Dann haben wir noch ein wenig übers Grundwasser geredet weil der Große dann auch noch Fragen hatte und dann war es für ihn okay! Also manchmal stößt man schon an seine Grenzen, weil man sich bisher noch nie Gedanken über gewisse Sachen gemacht hat, gerade wenn die Fragen total unerwartet kommen. Ich sollte vielleicht peinlicher Weise noch mal mein Allgemeinwissen auffrischen um meinem Sohn Fragen zu beantworten…vor allem richtig. Aber ich find es toll, dass er so viel hinterfragt und seine Umwelt so bewusst wahr nimmt.

Zu seinem Interesse an Buchstaben war ich wirklich im Zwiespalt ob man es aktiv fördert. Wir bauen, machen und tun und man hat nicht jeden Tag die Zeit für alles, gerade wenn mal Vollzeit arbeitet. Ich habe aber jetzt z.B. Wortlautkarten gekauft. Die sind toll, auch für meinen Großen der ja in die 1.Klasse geht und das grad lernt. Da steht der Buchstabe in groß und klein drauf und es sind entsprechende Bilder dabei. Für N ist z.B. ein Nashorn dass einen Nagel auf der „Nase“ hat abgebildet. (Nase wurde ich schon belehrt dass es ein Horn ist) :? Einfach mit dem Hintergrund, dass der Kleine sich die Karten jederzeit nehmen und anschauen kann auch wenn er einfach mal Lust dazu hat. Als ich ihm und seinem Bruder das gezeigt hab haben wir ein zwei Karten als Beispiel gemacht. Der Kleine fand es erstmal witzig mir die Bilder falsch zu sagen und hatte da seinen Spaß dran, sodass wir dann quatsch gemacht haben. Die Karten haben wir seit Freitag. Das fand ich sinnvoll, aber ich werde mich nicht jeden Tag gezielt mit ihm hinsetzen und jeden Tag 2-3 Karten üben, das finde ich in dem Alter quatsch. In dem Alter sollen die Kids machen worauf sie Lust haben (bitte nicht falsch verstehen) Wenn er malen möchte malen wir zusammen und wenn er Buchstaben lernen möchte werden wir auch das weiterhin machen. (Das meine ich mit passiv fördern….ich bin hierbei passiv) Ich denke wenn es ein Kind möchte, dann wird es das schnell lernen. Aber ich werde es in dem Altern nicht zwingend beibringen. (was ich mit aktiv fördern meine) Die Farben z.B. konnte er mit knapp 1,5 - 2 Jahren, ich habe durch die Bauerei nicht aufgeschrieben wann das genau war. Das ärgert mich bis heute. Aber der Große hat das mit 4 erst gekonnt. Für mich ist beides im Rahmen, der eine halt eher der andere später. Genauso wie der Große lieber sportlich aktiv ist und der Kleine geistig. Der Große hasst malen und ich hab ihn nie gezwungen, der Kleine malt total gern. Kinder sind halt grundverschieden, was auch gut so ist.

Ich verrenne mich immer sehr. Entschuldigt. So wie ich raushöre und rauslese habt ihr überwiegend die Kinder nach meinen Begriffen passiv gefördert oder?

Oksi, danke für deine Schilderung der Erfahrung und schade für deinen Großen, dass das damals so gelaufen ist. Das ist genau der Grund warum ich mich hierher verirrt habe. Auch wenn mein Kind nicht Hochbegabt ist, denke ich hier am besten Ratschläge im Umgang mit dem Wissenshunger zu bekommen den er derzeit hat, denn unterdrücken möchte ich es nicht. Unsere Gesellschaft möchte so was nicht, das habe ich auch jetzt erst in der Schule festgestellt. Mein Großer kam mit dem Sohn einer ehemaligen Mitschülerin von mir in eine Klasse. Ich kenne den Jungen nicht, nur die Mama von früher und er wurde Anfang dieses Jahres von der 1. in die 2. Klasse versetzt. Ich treffe ihn öfter im Hort und er strahlt jetzt einfach immer und ist glücklich, aber das Gerede Hintenrum ist schrecklich. Ich war nur traurig, dass die beiden jetzt doch nicht mehr in eine Klasse gehen. Ich fand das ganz witzig, weil ich mit seiner Mama auch in einer Grundschulklasse war, für ihn hab ich mich aber gefreut und sie haben seitens der Schule beizeiten reagiert, sodass es gar nicht erst zu Verhaltensauffälligkeiten wegen Langeweile kommen musste.
Willow16
Beiträge: 33
Registriert: Mo 10. Jan 2011, 22:22

Re: Hallo auch von uns!!

Beitrag von Willow16 »

Hallo Anne!
Dann antworte ich dir auch mal!
Also wir haben auch nicht speziell gefördert. Wenn er nach Buchstaben gefragt hat, haben wir geantwortet. Das meiste hat er sich so erschlossen. Mittlerweile liest er mir abends die Überschriften seiner Vorlesegeschichten vor.
Als Eltern muss man auch nicht unbedingt alles wissen, man muss nur wissen, wo man die richtige Antwort findet :lol:
Unser Kleiner hat sich in letzte Zeit viel mit dem Thema Tod beschäftigt, weil vor kurzem ein Nachbar gestorben war und ihn das nicht los ließ.
Da kamen dann Fragen, wie man denn ich den Himmel kommt, wenn der Körper doch unter der Erde begraben wird usw.
Daraufhin habe ich mir dann Bücher von einer Religions-Kollegin ausgeliehen.
Wenn der Kleine irgendwas wissen will, dann erkläre ich es ihm. Ansonsten fördere ich ihn im Alltag. Englische Vokabeln und Einmaleins-Reihen lernt er nebenbei mit dem Bruder mit.
Und auch ohne ihn konkret mit Schulsachen zu füttern, kann er jetzt schon fast den Stoff der 1. Klasse. Aber ich kann ihn auch nicht bremsen.
Er bekommt jetzt oft Logikrätsel und ähnliches, um ihn kognitiv zu füttern oder wir spielen komplexe Gesellschaftsspiele.
Unser Kleiner mal auch gerne, also bekommt er Stifte, Tusche, Kreide, je nachdem, was er machen möchte.
Bei dem guten Wetter sind wir auch viel draußen, aber auch dort lassen ihn solche Dinge nicht los. Auf der Schaukel zählt er rückwärts , um bei einer bestimmten Zahl abzuspringen und ähnliches.

Unser Großer hört am liebsten Wissens-CDs, aller "Was ist Was?" oder "Geolino" . Er kann zu vielen Themen ganze Vorträge halten, weil er sich auch Vieles schnell und detailliert merken kann.
Wann ich ihm zum Bespiel sage, er solle sich eine andere Hose anziehen, weil seine zu faltig sei und ich sie noch bügeln muss, kommt dann ein Spruch , wie: " Aber im alten Ägypten galt kraus als besonders chic" .
Manchmal ist man dann auch sprachlos, zumal er oft Vieles wirklich besser weiß, als ich. Besonders in seinen Spezialgebieten.

Es ist wirklich toll, kluge Kinder zu haben, aber bisweilen auch anstrengend.
Karen
Dauergast
Beiträge: 317
Registriert: Mo 27. Jul 2015, 22:46

Re: Hallo auch von uns!!

Beitrag von Karen »

Hallo Dianne,
Ich habe fast 4-jahrige Tochter die lesen (einzelne wörter), frei schreiben (am liebsten whatsup, es geht aber auch mit kugelschreiber), rechnen kann (frei in bereich 30, auch einfaches mal rechnen) und bis zu unendliche zählen kann. Zahlen erkennen konnte sie mit 20 monaten, buchstaben kurz nach 2 geburtstag, schreiben kurz vor 3 geburtstag, wörter sinnerfassend lesen so mit 3.5 jahren. Ihre Tierbilder (über ganzes blatt, mit horizont usw.) können von 8-9 jahigen sein. Sie hat auch manchmal wutanfälle, hasst ihre kita und spielt mit 5-8 jahigen mädchen.
Passive-aktiv fördern - irgendwie kenne ich die unterschiede nicht. Ich kann keine minute mit meiner sitzen und ihr etwas erklähren wenn es sie nicht interessiert - sie würde sofort was anderes machen. Ich kann mir nicht vorstellen hr irgendwas beibringen zu können ohne dass sie es will. Wenn sie es aber will - dann lernt sie schnell. Ich habe nie gebremst und immer alle fragen ausführlich beantwortet. Sie hat mit 2.3 gefragt welche buchstaben es gibt auuser die die sie schon konnte von ihrem namen. Dann habe ich ihr abc gross und klein aufgeschrieben. Das Blatt hat sie 2 wochen lange überall mitgeschleppt und danach konnte sie alle benennen. Und wenn ich in ausland beruflich musste, habe ich ihr die karte in zimmer gehängt mit dem resultat dass sie vor 3 geburtstag so um 20 länder zeigen konnte, inklusiv dazugehörigen fauna. Was unter der erde ist hatten wir auch - aber bis zu magma und erkern. Pixi wissen über erde war hilfreich, danach wolte sie aber auch alles über vulkane wissen... Und wir haben ein jahres abo für technisches museum wenn ich ein enspannter tag brauche. Ist das jetzt aktiv oder passiv fördern? Ich finde es schon recht aktiv da ich mehr gebe als sie fragt einfach weil ich weiss das es sie interessieren würde. Wenn nicht - hört sie nicht mehr zu und vergisst sofort. Und unseres umgebung ist einfach fördern - ich habe oft arbeitskollege und material zu hause (wasserpumpen oder filter) die ich dann nach afrika mitnehme, es liegen irgendwelche naturschutzheften oder bilder von spitäler, meine eltern wohnten lange in die nähe einen kriegsgebiet was sie mitbekommen hat, usw. Ich nehme sie oft mit auf erwachsenenabendessen oder parties da sie erst um 22.00 ins bett geht und ohne mich schwer einschlafen kann, also muss sie halt mit und hat es auch gerne (solange keine andere kinder anwesend sind).
Was andere denken ist mir sowas von egal -sie war ein schreibaby, hat brei verweigert, hatte ausgeprägte autonomie (trotz) phase, konnte sich bis vor kurzem keine minute alleine beschäftigen, hatte panisches angst von kleinkinder, und hatte in kita nasse hosen, hasste sandstrände in der ferien und wollte lieber städte und kirchen anschauen gehen oder in der höhlen klettern und jede zweite tag auf neues kämpingplatz. Also alles anderes als irgendwie normal. Und alles eird von alle möglichen leuten kommentiert. Ich stehe einfach zu ihr dass sie einfach so ist eie sie ist und es ist gut so.
Rabaukenmama
Dauergast
Beiträge: 2953
Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: Hallo auch von uns!!

Beitrag von Rabaukenmama »

Ich stimme Karen zu. Einem 3-4jährigen Kind kann man nicht "zu viel" erzählen. Wenn es ihm zu viel wird hört es einfach nicht mehr zu und das merkt man ohnehin :mrgreen: .

Aktiv oder passiv fördern wirklich eine interessante Frage. Wenn "aktiv" so verstanden wird, dass ich zu Hause Lehrerin spiele und den Vorsatz habe, dem Kind spezielle dieses oder jenes beizubringen - dann ist das nicht mein Ding. Wenn "aktiv fördern" heißt, nach den momentanen Interessen meine Kinder nicht nur ihre Fragen zu beantworten, sondern darüber hinaus Informationen zu geben und - wenn sich was ergeben sollte - zusätzlich noch Ausstellungen, Kindervorträge oder Museen zu besuchen, dann bin ich dabei ;) . Mein 7jähriger Sohn interessiert sich sehr für Umweltschutz, Recyklung und erneuerbare Energien. Außerdem bastelt er sehr gern. Ich habe ihn in der Osterwoche (mit seinem Einverständnis) zu einem Recykling-Osterbastel-Workshop angemeldet. Wir bekommen immer so Hefte von "Wien Xtra" wo verschiedene preiswerte bis kostenlose Aktivitäten mit Kindern drin stehen. Ich schaue dann was meinen Sohn interessiert und frage ihn, ob er dort hin will. Wenn ja melde ich ihn an, wenn nicht dann eben nicht. Dasselbe ist mit Büchern. Mein Sohn sagt, welche Bücher er haben will, ich schaue was sich ausgeht und kaufe einige davon (nicht alle, das wäre zu teuer!).

Rein "passiv" fördern, also wirklich nur auf ganz konkrete Fragen möglichst kurz antworten käme mir unnatürlich vor. Das liegt aber auch daran, dass ich generell gerne und viel rede :mrgreen: .
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
DieAnne
Beiträge: 9
Registriert: Mi 29. Mär 2017, 14:49

Re: Hallo auch von uns!!

Beitrag von DieAnne »

Hallo Zusammen,
schön dass man so viel Feedback bekommt. Bei uns war es ein wenig turbulent deswegen melde ich mich sehr spät mal wieder.
Wieder einmal die Bestätigung, dass mein Kind einfach nur sehr wissenshungrig ist.
Er hat weder ein Spezialgebiet noch kann er so umfangreich mit Buchstaben und Zahlen jonglieren.
Das einzige was ihn derzeit sehr beschäftigt ist was sich unter „Dingen“ befindet. Jetzt werde ich mir ein Buch besorgen. Am Wochenende war es die Frage was unter der Spree kommt. Die Frage lässt ihm keine Ruhe und mir nun auch nicht, weil ich es ihm anscheinend nicht gut genug erklären kann.

Zum Thema Kita muss ich sagen, dass es tagesformabhängig ist. Grundsätzlich geht er ganz gerne hin.
Da ich immer wieder ein Feedback bekomme, dass er dort oft Wutausbrüche hat und wir zu Hause kaum noch, wundert mich das allerdings. Anfangs dachten wir es ist so unterschiedlich, weil er sehr geräuschempfindlich ist. Der Termin beim Pädaudiologen war allerdings alles andere als hilfreich. Wir haben dort eine Antwort gesucht die wir natürlich nicht bekommen haben. Da ich es schon länger beobachte, dass er lieber mit älteren Kindern spielt habe ich ihn drauf angesprochen. In der Kita ist er immer unter gleichaltrigen. Zu Hause hat er seinen großen Bruder und oft sind noch Kumpels von ihm mit da. Ich habe ihn gefragt mit wem er am liebsten in der Kita spielt, er sagte mit den Größeren aus dem anderen Bereich. Man muss dazu sagen, dass die Struktur so ist in der Kita, dass es 4 Bereiche gibt. Im Alter sind die Kinder pro Bereich plus minus ein Jahr, also in der Regel ungefähr gleich alt. Die Kinder spielen auch meist innerhalb ihres Bereiches, da die Außenbereiche auch getrennt sind und die Kinder nur im Früh-und Spätdienst zusammen sind. Im Frühdienst wenn ich ihn abgebe sind auch immer nur 3 Kinder aus der Vorschule da, vielleicht kann ich ihn deswegen so leicht abgeben. Wenn wir ihn später bringen und er direkt in seine Gruppe geht gibt's Schwierigkeiten. Wir dachten immer weil schon so viele Kinder da sind. Letzte Woche war seine Gruppe einen Tag aufgeteilt und er war bei den Größeren (5-jährige) in einem anderen Bereich. Es gab dort wohl keine Schwierigkeiten. Natürlich hat er in seiner Gruppe auch 2 Kumpels, wenn man nach dem Rest fragt sagt er: “mit denen möchte er nicht spielen!“ Sprachlich ist es bei den anderen 3 Jungs ein wenig schwierig. Da habe ich auch immer ein wenig zu tun sie zu verstehen. Auch mit den Mädels spielt er mal, also im Grunde kein „Außenseiter“.

Aktiv meine ich nach dem Prinzip Lehrerin! Richtig, meins ist das auch nicht wirklich, aber ich war eben sehr unsicher ob ich meinem Sohn damit was Gutes tue, aber so wie ich das rausgelesen habe darf ich in meiner passiven Förderung bleiben und ihn unterstützen, wenn er möchte. Natürlich erzähle ich auch mehr oder wenn wir irgendwo lang kommen erzähle ich etwas über Dinge die man sieht. Das ist glaube ich ganz natürlich. Mit passiv ist eher gemeint ich lege meinem Kind keine Buchstaben vor und fordere ein, dass er die lernt, sondern ich warte bis mein Kind (in dem jungen Alter) kommt und das Interesse von sich aus zeigt. Entschuldigt, aber ich würde von mir aus nie auf die Idee kommen ihm mit 3,5 Jahren von mir aus Buchstaben vorzulegen.
Ich hoffe ich konnte aktiv und passiv ein wenig besser erklären.
Antworten