Neu hier und gleich mal ein Roman

Einfach nur über sich und seine Kinder erzählen
alibaba

Re: Neu hier und gleich mal ein Roman

Beitrag von alibaba »

Hallo Meine3,

du wirst natürlich jede Menge Probleme bekommen, wenn Du dein Kind einschulst und es nach wie vor um sich tritt oder andere bespuckt. Größer werden die dadurch, wenn Du jetzt einschulst und nicht normal. Zu 90% werden solche Probleme nicht auf die Unterforderung geschoben sondern auf mangelnde soziale Kompetenz. Du wirst es schwer haben, hier zu argumentieren. Was ein Kindergarten noch toleriert, akzeptiert eine Schule nicht mehr.

Ich bin bei Dir und finde es schade, dass die Testung ohne Anamnese und korrekte Überprüfung der augenscheinlichen Diskrepanzen gemacht wurde. Das spricht alles in allem für ein schlechtes Institut. Ich denke daher, dass Ihr um weitere Test nicht herumkommen werdet. Wenn du eh schon bei der DGhK bist, dann frag dort doch mal nach Testungsmöglichkeiten. Ihr könntet euch aber auch, wenn weitere Probleme im Raum stehen an einen Kinder- und Jugendpsychiater wenden. Die bieten dann auch Verhaltenstherapien an. Alternativ könntest du aber um Ergotherapie beim Kinderarzt fragen. Jetzt habt Ihr noch Zeit bis zur Einschulung. Ihr braucht sozusagen eine Zwischenlösung bis wieder ein erneuter Test gemacht werden kann.

Gegen Unterforderung würde ich schauen, was denn am Nachmittag gemacht werden kann. Quasi die Interessen des Kindes bedienen. Das schult neben dem Kopf auch die Sozialkompetenz und das in einer ganz anderen Art als eben in einem Kiga oder in der Schule.

VG
alibaba

Re: Neu hier und gleich mal ein Roman

Beitrag von alibaba »

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Re: Neu hier und gleich mal ein Roman

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Re: Neu hier und gleich mal ein Roman

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Maca
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Re: Neu hier und gleich mal ein Roman

Beitrag von Maca »

Darf ich mal kurz reingrätschen und fragen, was ihr unter einem
IQ “jenseits von Gut und Böse“ versteht, bzw. wie man diesen feststellt?

Der neue WISC 5 deckelt in den Untertests immer noch bei 155, theoretisch wäre als GesamtIQ die Angabe
>160 möglich. Das könnte dann 161 bedeuten oder 200.
Auf einen IQ zwischen 150 bis 160 trifft man ziemlich wahrscheinlich noch in jedem größeren Gymnasium, damit ist man nicht alleine. In der Matheförderung meines Sohnes lag der DurchschnuttsIQ bei einer früheren Stichprobe um 140, natürlich liegen viele Kinder deutlich drüber und einige darunter.
Mein Kleiner liegt irgendo zwischen 150 und 155, eine ganz genaur Wert ist aufgrund der Deckeneffekte nicht ermittelbar,
und die Anstrengungsbereitschaft ist und war nie besonders groß. (dennoch hatte er bei den Mathetestungen für die Matheförderung, unglaublich Werte, ohne Vorbereitung und ein Jahr jünger).

Trotzdem liegt er nicht jenseits von irgendetwas, es gibt immer noch zahlreiche Gleichstarke oder stärkere.
So selten ist das nicht. ( jedenfalls bei der Fülle an Altersgenossen innerhalb einer Großstadt)

Ein IQ jenseits dieser Bereiche aber MUSS unglaublich einsam machen.
Dann gibt es einfach keine Gleichgesinnten mehr, niemanden, der ein derart schnelles und ungewöhnliches Denken auch nur ansatzweise nachvollziehen kann.
Wie sollte man diesen Kindern angemessen helfen können?
Dass Eltern solcher Kinder verzweifelt und irgendwann komplett frustiert sind, kann jch total nachvollziehen.
Zumal sie, aufgrund der Seltenheit, kaum Gelegenheit haben, sich mit anderen Eltern auszutauschen oder ihnen unterstellt wird, dass sie übertreiben.
Maca
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Re: Neu hier und gleich mal ein Roman

Beitrag von Maca »

@koschka

Mir fehlt da auch der Vergleich, außerhalb der Ballungszentren und innerhalb sehr starrer Bildungsstrukturen.

Ich muß dir sagen, dass ich, im Gegensatz zu dem ein oder anderen hier, deine Geduld im Umgang mit sehr unflexiblen Strukturen durchaus bewundere und glaube, dass es sich ohne Mütter wie dich nie ändern wird, auch wenn das eine undankbare Rolle ist.
Meine3
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Re: Neu hier und gleich mal ein Roman

Beitrag von Meine3 »

Rabaukenmama hat geschrieben:Hallo, ich bin die Mutter eines klugen Jungen MIT ADHS und Asperger Autismus. Ich weiß nicht, wie man von der Entfernung, von ein paar geschriebenen Zeilen, so eine Diagnose stellen ODER ausschließen kann. Gerade kluge Kinder können sehr gut kompensieren, da werden die Auffälligkeiten dann je nach Störung und Umfeld entweder krasser oder sie verschwinden. Was davon der Fall sein wird, kann dir seriös niemand voraus sagen.

Mein Sohn wurde regulär mit 6 Jahren in einer Mehrstufen-I-Klasse als Regelschulkind eingeschult. Schulstoff war und ist null Problem für ihn. Dafür war er zumindest im ersten Jahr im sozial-emotionalen Bereich sehr auffällig. Darum haben wird dann ja die Diagnostiken machen lassen und siehe da, beide Male (ASS und ADHS) Volltreffer! Die ADHS-Probleme (die ich gut von mir selbst kenne) sind: geringe Frustrationsschwelle, überschäumendes Temperament, teilweise kleinkindhaftes Verhalten (alles in den Mund nehmen :roll: ), die Autismus-Probleme sind hauptsächlich Mißverständnisse im sozial-emotionalen Bereich (fühlt sich sehr schnell angegriffen, auch ohne ersichtlichen Grund), wenig Bereitschaft, was neues auszuprobieren und beharren auf Regeln - vor allem was die Einhaltung durch ANDERE betrifft.

Was die Einschulung betrifft, steht und fällt alles mit dem Umfeld. Deinem Sohn fällt schwer, das "neue" Umfeld im Kindergarten (Freunde weg, hauptsächlich Kinder weit unter seinem Niveau da) zu akzeptieren. Ich vermute (ähnlich koschka) dass dieses Problem mit einer Quereinschulung oder nächstes Jahr gleich Einschulung in die 2. Klasse gelöst wäre. Kognitiv sehe ich da keinerlei Probleme, auch wenn dein Sohn noch nicht alle Grundrechenarten kann (welches neu eingeschulte Kind kann die schon?) und noch nicht flüssig liest. Im Gegenteil, er wäre zumindest am Anfang mal ein bißchen Herausforderung. Und wenn dein Sohn ohnehin besser mit älteren Kindern "kann" wird er auch schnell Anschluss finden.

Für hochbegabte Kinder gibt es genauso wenig Patentrezepte wie für blonde Kinder ;) . Was für deinen Neffen richtig war, muss nicht zwangsläufig für deinen Sohn passen. Wichtig ist mMn nicht so sehr, gleich überall die "richtigen" Entscheidungen zu treffen, sondern flexibel zu sein, wenn man merkt, dass was nicht gut klappt.

Hallo Rabaukenmama,

und vorab danke, dass du dich hier einklinkst. Ich freue mich derzeit über jede Meinung und Erfahrungsaustausch.

Unsere ADHS-"Merkmale" sind: Hyperaktivität, selten schubweise ohne ersichtlichen Grund, oft aber bei Unterzuckerung :lol: und meistens, wenn etwas "zu öde" wird. Frustrationsschwelle ist eigentlich gut bis sehr gut. Er ist, wenn ihn was interessiert und er etwas möchte ehrgeizig und ärgert sich schon auch mal, aber erstaunlicherweise oft eher "im stillen" und irgendwann "platzt" es dann aus ihm heraus. Kleines Beispiel: Mein Sohn rechnet ja unheimlich gern, auch Bruchrechnen interessiert ihn zeitweise schon. Er mag Zahlen einfach. Aber Puzzle, damit hatte er schon immer "Schwierigkeiten". Manchmal habe ich das Gefühl, er sieht da etwas tatsächlich nicht :gruebel: . Ich muss mich mal noch informieren, ob es da irgendwie eine Störung gibt, die seine Schwierigkeiten da erklären könnten. Auf der anderen Seite war er im Test im Bereich "logische Warnehmung" garnicht so schlecht :gruebel: ..Wie auch immer, auf jeden Fall mag er Puzzle, auch gern im 150-500er Bereich, aber er braucht da unheimlich lang :mrgreen: und teilweise bei den ganz großen auch noch HIlfe, was ihn schon wurmt. Zumindest gemessen an seiner Schwester! Die ist nämlich unser Puzzlemeister und macht mit ihren 4,5 Jahren die selben Puzzle in einem Bruchteil der Zeit und weitestgehend allein (manchmal mag sie einfach Gesellschaft). DAS nervt meinen Sohn anscheinend schon seit Wochen, aber zum Ausbruch kam es erst gestern. Er war unheimlich erzürnt, als ein von ihm angefangenes größeres Puzzle beim aufräumen in die BRüche ging und ist regelrecht ausgeflippt. Und dann kam raus, dass er üben möchte, so schnell wie seine Schwester zu werden, was er vorher NIE gezeigt oder erwähnt hat, niemandem gegenüber, in keinster Weise, haben wir gemerkt, dass ihn das "wurmt" und dann plötzlich explodiert er aber... Weiter "Merkmale" von ADHS sind, dass er in Gruppensituationen schnell anfängt zu stören und zu kaspern, wenn es ihn langweilt oder er nicht genug Aufmerksamkeit bekommt :|. Diese Merkmale waren der Psychologin aber nicht stark oder ausgeprägt genug, um ADHS zu diagnostizieren. Anamnese hat sie ja kaum gemacht, das "alles in den Mund" nehmen macht mein Sohn nämlich auch oft :evil: ... Mein Sohn ist sehr offen, kontaktfreudig und eigentlich auch sehr (!) sozial und hilfsbereit. Sein "asoziales" Verhalten hinsichtlich spucken und treten, hat Gott sei Dank extrem nachgelassen, seit Wochen haben wir dazu nichts mehr gehört. Laut Psychologin war das auch die emotionale Überforderung wegen des Kita-Wechsels. Schwierig wird er trotzdem noch oft, weil er dann halt reinquatscht, anfängt zu plappern, aufsteht, mit dem Stuhl kippelt, usw., aber alles bei weitem nicht mehr so schlimm wie in den ersten 3 Monaten nach Kita-Wechsel..

Er beherrscht die Grundrechenarten alle, aber auf sehr unterschiedlichem Niveau. Er kann noch nicht lesen, weil er noch nicht alle Buchstaben kann (weils ihn bislang nicht ausreichend interessiert, bzw. weil er sich selbst hemmt, dazu hab ich in einem Post an Koschka schonmal etwas geschrieben), aber das Prinzip lesen hat er sich von allein erschlossen. WENN ihm die Buchstaben in einem Wort bekannt sind, kann er es auch lesen ;).

Aber ich sehe es eben nicht wie Koschka oder du. Ich befürchte, sein "asoziales" Verhalten würde wieder zunehmen, wenn ich ihn jetzt aus der Kindergarten-Situation, in die er sich grade eingefunden hat, endlich soziale Kointakte geknüpft hat, wieder rausreiße, bzw. ihn in die 2. klasse einschulen lassen würde. Denn dann würde er den Kontakt zu den erst gefundenen Freunden wieder verlieren. Es bessert sich ja tendenziell grade alles...

Ich bin nun einfach gespannt auf das Gespräch mit der Kooperationslehrerin, die sich aber leider seit 4 Tagen nicht zurückmeldet :| .

Du und dein Kind, ihr seid aber "geschlagen" mit dieser 3-fach Packung ADHS/ASS und HB. Mich würde sehr interessieren, mehr zu erfahren, wie das so im Alltag klappt oder eben nicht...

Viele Grüße, Nora
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Meine3
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Re: Neu hier und gleich mal ein Roman

Beitrag von Meine3 »

alibaba hat geschrieben:
Maca hat geschrieben:Hallo,

Zu IQ-Erhebungsverfahren kann ich nur sagen, dass dort Motivation und Kooperationswille stark mit einfließen.
Wenn sehr junge Kinder getestet werden und dabei ein sehr heterogenes Profil entsteht, weiß man nur mit Sicherheit, WAS die Kinder können über alles andere kann keine verlässliche Aussage getätigt werden.
Die Wahrscheinlichkeit, dass fehlende Motivation für das schlechtere Abschneiden in bestimmten Untertests verantwortlich war, ist bei jüngeren Kindern sehr groß.
Meiner Erfahrung nach, haben Kinder mit extrem schwankenden Profilen, die jung getestet wurden und dabei in bestimmten Bereichen im sehr weit überdurchschnittlichen (>145) Bereich lagen, in späteren Testungen meist souverän ein Gesamtpotential im HB-Bereich erreicht, oft auch im Höchstbegabtenbereich.
Ich bin, bei meinen letzten Recherchen im Internet, auf einen interessanten Satz eines Menschen gestoßen, der sich mit Intelligenz beruflich beschäftigt. Der sagte den interessanten Satz, wenn ihn jemand fragt ob er hb sei: "Gestern war ich hb, ob ich es heute bin, weiß ich nicht." ;)

VG
Hübscher Satz. Meiner war damals, als mein Bruder fragte, eben tatsächlich ganz blöde:" keine Ahnung :oops: " :lol:
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Meine3
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Re: Neu hier und gleich mal ein Roman

Beitrag von Meine3 »

alibaba hat geschrieben:Hallo Meine3,

du wirst natürlich jede Menge Probleme bekommen, wenn Du dein Kind einschulst und es nach wie vor um sich tritt oder andere bespuckt.


Tut es nicht mehr, zum Glück! Aber ich befürchte, dass es wieder kommen könnte, wenn er in der Schule, warum auch immer, nicht wohl fühlt... :("
Größer werden die dadurch, wenn Du jetzt einschulst und nicht normal.
sehe ich auch so, bestärkt mich natürlich, dass ich damit nicht allein bin ;) .
Zu 90% werden solche Probleme nicht auf die Unterforderung geschoben sondern auf mangelnde soziale Kompetenz. Du wirst es schwer haben, hier zu argumentieren. Was ein Kindergarten noch toleriert, akzeptiert eine Schule nicht mehr.
Genau das ist meine "große Angst". Ich habe hier ein Kind, das recht sicher hochbegabt ist, der Test das aber nicht zeigt, vermutlich aufgrund der ADHS-Problematik und/oder des Alters und fehlender feinmotorik (seine einzige wirklich bemerkbare Schwäche übrigens). Ebenso hab ich ein Kind, das recht sicher ADHS hat, wenn auch nicht sehr stark ausgeprägt, was er aber wiederum wegen seines Intellekts versucht zu kompensieren. Somit stehen wir, rein diagnostisch gesehen, im Regen.
Ich bin bei Dir und finde es schade, dass die Testung ohne Anamnese und korrekte Überprüfung der augenscheinlichen Diskrepanzen gemacht wurde.

Es erleichtert mich ungemein, dass ich mit diesem Gefühl nicht alleine bin. Danke.
Das spricht alles in allem für ein schlechtes Institut. Ich denke daher, dass Ihr um weitere Test nicht herumkommen werdet. Wenn du eh schon bei der DGhK bist, dann frag dort doch mal nach Testungsmöglichkeiten. Ihr könntet euch aber auch, wenn weitere Probleme im Raum stehen an einen Kinder- und Jugendpsychiater wenden. Die bieten dann auch Verhaltenstherapien an. Alternativ könntest du aber um Ergotherapie beim Kinderarzt fragen. Jetzt habt Ihr noch Zeit bis zur Einschulung. Ihr braucht sozusagen eine Zwischenlösung bis wieder ein erneuter Test gemacht werden kann.
So sehe ich das auch, ich hatte mir da "mehr" erhofft. Ich habe allein durch Austausch mit Euch und REcherche in 7 Tagen mehr erfahren, als sie mir mit ihrer Ausbildung und ihrer beruflichen Erfahrung sagen konnte oder WOLLTE... Leider ist mein Mann absolut gegen einen erneuten Test, wann auch immer :cry: ... Ich bin auch nicht wild drauf, aber sehe die Notwendigkeit, die eventuell früher als uns lieb ist, da sein wird. Ich würde den erneuten Test erst machen, wenn er (wieder) Probleme bekommt, da auch die Testsituation für ihn, glaube ich, nicht unstressig war, nicht kognitiv, da schien er oft eher "enttäuscht" (O-Ton: babyleicht), sondern emotional und das mit dem Zeitdruck (mag er garnicht, wird auch in der Schule problematisch. Denn er ist, wenn er keinen Druck hat, sehr schnell, wenn er Druck bekommt, dann blockiert er und kriegts nicht mehr hin) und der Feinmotorik, also schreiben/zeichnen, das hat ihn auch überfordert. Da ist er einfach "schlecht" drin, seine Schwester schreibt um einiges deutlicher als er und die ist 4. Es WAR eine Kinder- und Jugendpsychologin, angeblich auch mit viel Erfahrung zum Thema IQ-Test (aber nicht unbedingt zum Thema ADHS/HB, sie ist auf ASS spezialisiert. Wir haben nur keinen anderen Termin bekommen woanders :( ) Unser KIA hält ADHS grundsätzlich für Quatsch. Der hat schon die Augen gerollt, als ich wegen der Überweisung bei ihm war Dass unser Sohn fit ist, ist bislang allen Kinderärzten (im Krankenhaus nach Geburt schon) sowohl im alten Heimatort als auch hier aufgefallen...Und was den Übergang angeht... Wie gesagt: MOMENTAN ist alles um einiges besser. Langeweile ist da und er stört oder wird manchmal zu wild, der Kindergarten motzt sehr oft deswegen, aber das aggressive Verhalten ist viel besser. Leider stottert er jetzt seit ein paar Wochen, dazu hab ich nen eigenen Post verfasst.)
Gegen Unterforderung würde ich schauen, was denn am Nachmittag gemacht werden kann. Quasi die Interessen des Kindes bedienen. Das schult neben dem Kopf auch die Sozialkompetenz und das in einer ganz anderen Art als eben in einem Kiga oder in der Schule.
machen wir natürlich schoon. Unter der Woche gibts Fussball (Teamgeist, soziale Kompetenz, sich auspowern ;) ), Kinderturnen, mit Freunden treffen, wir gehen viel raus, am Wochenende gehen wir in Werkstätten zum werkeln und malen (Feinmotorik und Interessen bedienen), Museen. Ausstellungen, Theater und wir lesen, lesen, lesen, lesen.. Hab ich lesen erwähnt? ;) alles was ihn interessiert. Im Moment: die Titanic :lol: und das alte Ägypten, sowie Detektivgeschichten Aber: ich hab halt auch noch zwei kleiner Mädels, die beanspruchen mich auch :fahne: . Ich gebe aber mein Bestes und das machen wir auch schon immer so, da unsere Kinder ja schon immer wissbegierig und aktiv sind, nicht erst seit Testung des Sohnes :P ...





VG[/quote]

Viele Grüße zurück! Danke
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Meine3
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Re: Neu hier und gleich mal ein Roman

Beitrag von Meine3 »

Koschka hat geschrieben:Das Kind war vorher nicht agressiv. Wenn er tritt und spuckt, ist es ein Hilferuf an die Erwachsenen. Die Situation muss verändert werden und nicht das Kind. Verhaltenstherapie fällt unter Kategorie "Psychotherapie" und zielt darauf an das Wesen des Kinders zu verändern. Sie ist m.E. dafür bestimmt Kinder zu behandeln, die im Falle von Agressivität schon von Anfang an agressiv waren, wo die Agressivität zur Persönlichkeit gehört. Ob man es will oder nicht, ist einem selber überlassen. Als ich mein Kind aus einer komplett freien Situation ohne Kindergartenvorerfahrung eingeschult habe, wurde es absolut ruhig. Die Lehrer beschwerten sich in die Richtung "viel zu ruhig". Weil das Kind damit beschäftigt war alles zu beobachten, sich einzugliedern, alles neue zu lernen. Ich habe mein Kind so früh eingeschult, weil ich wusste, wenn ich ihn in den Kindergarten schicke, entwickelt sich die Situation genau wie bei Meine3.

Hallo Koschka,

ja, er war vorher nicht aggressiv. Und ja: die Erzieher und wir Eltern tun was wir können. Deswegen waren wir ja mit ihm bei einer Psychologin, deswegen haben die ERzieher ja dazu geraten, auf HB zu testen und ich wollte zusätzlich die ADHS-Diagnostik...DAS war Auslöser für die Testung....

Aber! Es muss nicht NUR an Unterforderung und Langeweile liegen, das unser Sohn aggressiv wurde. Ich denke und vermute, hauptsächlich war er emotional total ÜBERfordert mit der neuen Umgebung, dem so ganz anderen Kindergarten, der Tatsache, dass er nun der Älteste ist und seine alten Freunde alle "weg". Gleichzeitig war (und ist, das ist geblieben) UNTERfordert, da im neuen Kindergarten wirklich nicht viel los ist: Duplo statt Lego, keine Kapla-Bausteine mehr, seine Freunde weg, langweilige "Babybücher", viel basteln, wenig forschen und experimentieren, wenig wirklich (!) freies Spiel (freies Spiel heißt für mich und auch für meinen Sohn: sich auch mal verbal streiten und uneinig mit anderen sein dürfen, Spiele erfinden und nicht ständig gesagt bekommen: nein, den Ort des Spielens frei wählen zu dürfen! oder zumindest weitestgehend frei)...

Wenn es NUR die Unterforderung gewesen wäre, dann wäre sein Verhalten, bin ich recht sicher, nicht SO ausgeartet. Mit der Eingewöhnung, also jetzt nach 3 Monaten im neuen KIGA hat das aggressive Verhalten SEHR nachgelassen. Aber stören tut er halt immer noch bei Langeweile (und das ist oft so :| ) und die Langeweile quält ihn schon. Er kann nur jetzt schon besser damit umgehen, weil nicht zusätzlich noch der "Stress" des Neuen da ist.
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