Wir wollen uns vorstellen

Einfach nur über sich und seine Kinder erzählen
Mimsa
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Wir wollen uns vorstellen

Beitrag von Mimsa »

Hallo,
Ich bin ganz neu auf diese Seite hier gestoßen.
Ich habe einen 3-jährigen Sohn und soll mit ihm ins SPZ zur Testung bei v.a. Hochbegabung. Aber ich bin so unsicher. Eine Testung ändert doch nichts an unserer Situation. Aber für den Kindergarten brauchen wir jetzt eine „Diagnose“.
Mein Sohn war schon von Geburt an ein waches Kerlchen, was wenig Schlaf brauchte und brauch und mittlerweile sehr aktiv ist. Er muss ständig in Bewegung sein. Das kann oft auch ziemlich anstrengend sein. Er selbst sagt: Mama lange ( 10 Minuten) sitzen ist sooo anstrengend.
Aufgefallen ist beim Kinderarzt und auch im Alltag, das er vieles schon sehr früh gemacht hat und sich für Dinge, die andere in seinem Alter interessieren nur kurzzeitig oder gar nicht interessiert hat. Er ist mit 8 Monaten an Möbeln langgelaufen und dann mit 10 Monaten frei. Auch das Sprechen mit Zweiwortsätzen hatte er mit 1,5 und mittlerweile ist er kaum zu stoppen. Er reimt gerne und je komplizierter die Wörter desto besser und leider wird mittlerweile auch gerne korrigiert wenn jemand einen Satz grammatikalisch nicht korrekt sagt. Er buchstabiert ganze Kinderbuchseiten durch auch wenn er noch nicht jeden Buchstaben 100% kann oder die Wörter fliesend liest.
Ich muss ehrlicher Weise sagen, das dies für mich ziemlich anstrengend ist. Mein Kind soll doch mit 3 noch nicht lesen?!
Ein extremes Interesse hat er auch für Technik. Es frustriert ihn total wenn man ihm was nicht erklären kann oder er etwas nicht gleich schlüssig versteht.
Und hier ist auch unsere größtes Problem. Von der Umgebung wird er oft als altklug und unnormal empfunden. Das tut mir als Mama schon irgendwie weh. Egal was er hat oder nicht hat. Er ist ein eigenständiger kleiner Mensch und jeder hat doch seine Macke. Mit Gleichaltrigen tut er sich schwer. Es stört ihn, wenn er sie nicht versteht, sie etwas nicht präzise ausdrücken oder etwas unlogisches spielen. Da kann es passieren, dass das andere Kind einmal darauf hingewiesen wird, das Autos nicht fliegen können und das zweite Mal wird er wütend und wenn man nicht schnell genug ist haut er durchaus auch mal. Danach ist er total traurig und entschuldigt sich und weint. Auch im Supermarkt geht es oft nicht ohne Stress. Wenn Waren in einem falschen Regal liegen lässt ihm das keine Ruhe und wenn wir es nicht zurückräumen( was ich aus Prinzip nicht immer mache) kann es unschöne Szenen geben. Dann heißt es: so ein ungezogenes Kind. Mittlerweile haben wir ein Spiel, wer am Meisten falsche Dinge liegen lassen kann. Mit Erwachsenen und älteren Kindern kommt er hingegen gut zurecht. Den Kindergarten allerdings verweigert er (er hätte in eine Gruppe mit 31 Kindern von 2-6 gesollt). Es ist ihm zu laut und er zieht sich zurück oder wird wütend. Deshalb geht er jetzt seit 9 Monaten 1-2x die Woche zur Tagesmutter. Um eine kleine Gruppe zu erhalten muss es eine Diagnose geben. Solange muss ich für die Tagesmutter selber aufkommen. Auch dort ist es nach 2 Stunden schwierig. Da ist bei ihm die Luft raus und wenn ich ihn abhole schläft er 2-3 Stunden.
Um in Kontakt mit Gleichaltrigen zu kommen habe ich ihn zum Kinterturnen angemeldet. Er liebt klettern und Turnen aber zum Kinderturnen zu gehen ist jedes Mal ein Kampf. Er will partout nicht mit den anderen Kindern spielen. Er macht alles mit aber alleine mit viel Abstand zur Gruppe und mittlerweile hat er 2x versucht dort wegzulaufen. Heimlich und so überlegt, das es erst auffiel als er an der Außentür scheiterte. Mit gepackten Sachen. Und der Erklärung : Ich habe erst so getan als ob ich mitspiele damit keiner merkt das ich weg will und dann habe ich die Tür hinter mir zugemacht, sonst wissen die ja das ich weg bin.
Er spielt am Liebsten mit Lego oder Playmobil oder schaut wissensbücher an.
Vielleicht kann mir ja jemand eine Rückmeldung geben. Ich bin so unsicher. Natürlich vermisse ich auch manchmal das Kleinkind, wenn ich andere Eltern mit Kindern in dem Alter sehe weil meiner halt so ganz anders redet, sich ausdrückt und handelt. Aber trotzdem habe ich ihn so lieb, wie er ist auch wenn es oft anstrengend ist. Wir haben so viel schöne Momente.
Das die Umgebung ihn auf sein anderes Verhalten reduziert ist für mich oft schwierig. Auch wird gesagt, ich solle ihn stoppen. Er kann zu viel und wer will später ein Kind in der 1. Klasse was schon alles kann. Was kann ich machen? Habt ihr Erfahrungen und Ideen?
Ganz liebe Grüße
Karen
Dauergast
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Registriert: Mo 27. Jul 2015, 22:46

Re: Wir wollen uns vorstellen

Beitrag von Karen »

Liebe Mimsa, wilkommen hier!
Du kannst ihm nicht stoppen und sollst auf keinem Fall es tun. Umgekehrt - bestärken dass er die Sachen machen kann die ihm interessieren. Die grösste Fehler die ich mit meiner Tochter gemacht habe war ihre Fähigkeiten kleinzureden oder keine Beachtung schenken. Ihr selbst Gefühl war zerstört und es hat Jahren gebraucht es wieder aufzubauen. Egal was du machst - dein Kind passt nicht ins Konzept wie ein Kleinkind sein soll. Bitte stehe zu ihm, egal was die Leute denken oder sagen. Es ist gut wenn er weiss dass er so gut ist wie er ist, und dass du seine Fähigkeiten toll findest.
Er muss momentan nicht mit anderen spielen müssen. Las es sein - oder ermögliche ihm ein Hobby mit altersdurchmischten Gruppen damit er Zugang zu älteren hat - oder ganz alleine ist. Dieses Sozialle Kontakte zu gleichaltrigen sind nicht nötig wenn sie keinen Spass machen - dein Kind verpasst da nichts. Dein Kind ist vermutlich auf Entwicklungsstand von 5-6 jährigem Kind. Das ist halbes Leben. Es ist gleich wenn ein 3 jähriger nicht weiss was er mit einem Baby anfangen soll. Mit der Zeit wird den Abstand geringer - die andere Kinder reifen und entwickeln sich. Meine Tochter geniesst erst seit diesem Jahr Kontakte zu anderen gleichaltrigen. Sie ist 8 Jahre. Mit 3 lief sie ihnen aus dem weg und nach dem sie von einem Kind gebissen wurde, hatte sie Angst von denen. Wenn die Abklärung euch hilft besser Betreuung zu finden - dann ist es sicher gut. Aber jede Diagnose mit 3 ist nicht sehr sicher. Es hängt völlig davon ab ob das Kind mitmacht.
Auguste
Dauergast
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Registriert: Do 4. Jul 2019, 22:34

Re: Wir wollen uns vorstellen

Beitrag von Auguste »

Hallo Mimsa und herzlich willkommen hier!

Das wichtigste, was Du machen kannst:
Gib Deinem Sohn immer das Gefühl, dass Du ihn liebst, genau so wie er ist.
Lasse Deinen Sohn das lernen, was er lernen will.
Lege Dir ein dickes Fell zu. Du wirst es brauchen. Insbesondere, um die "guten Ratschläge" von anderen zu ignorieren.
Höre auf Dein Bauchgefühl. Das wichtigste ist, dass Dein Kind glücklich ist, nicht was andere über Dein Kind denken.

Ausbremsen bringt nichts außer Frust. Es ist egal, ob Dein Kind in der 1. Klasse schon alles kann oder nicht. Was er nicht kann, wird er innerhalb weniger Wochen lernen, auch wenn es noch nicht "dran" ist.
Lernziele der 1. Klasse:
Alle Buchstaben kennen und langsam/stockend lesen können, alle Buchstaben (und einfache Worte) schreiben können (ohne korrekte Rechtschreibung), Addition und Subtraktion bis 20. Für begabte Kinder ist die 1. Klasse keine Herausforderung. Leider meistens auch der Rest der Grundschule nicht, es sei denn ihr habt Glück mit den Lehrern.

Meine Kinder sind beide lesend eingeschult worden und konnten bis 20 rechnen. Nur schreiben haben sie noch gelernt. Meine Tochter hat dafür vom Schuljahresanfang bis Weihnachten gebraucht. Dann hat sie angefangen, erste Gedichte und Geschichten zu schreiben. Da waren in der Schule noch nicht mal alle Buchstaben dran. Mein Sohn ist schreibfaul und hat im Tempo der Klasse schreiben gelernt. Er hatte einfach keine Lust zum Schreiben, also hat er nur das gemacht, was er unbedingt musste.

Beide Kinder haben sich in der Grundschule gelangweilt und sagen jetzt mit 12 und 14 Jahren, dass sie dort eigentlich nichts gelernt haben. Die wirklich interessanten Dinge hätten sie von uns gelernt ;)

Ob Du Deinen Sohn jetzt testen lässt, musst Du selbst entscheiden. Wobei ich mich frage, was ein IQ-Test bringen soll, wenn es um die Unterbringung in einer kleineren Gruppe geht. Hochbegabung ist keine "Diagnose", die eine "Sonderbehandlung" wie eine kleinere Gruppe begründen würde. Dass das Kind schlau ist, merken die Erzieher ja auch so. Kann es sein, dass der Kindergarten da noch was anderes vermutet? Die Supermarktgeschichte und auch dass er im Kindergarten und bei der Tagemutter so schnell von den vielen Kindern überfordert ist, lässt mich da aufhorchen. Da könnte man evl. mal jemanden "drauf schauen" lassen und ein paar Tests machen. Ob die jedoch aussagekräftig sind, hängt davon ab, wie gut Dein Sohn mitmacht. Wenn er verweigert (was in dem jungen Alter nicht ungewöhnlich ist), dann seid ihr hinterher genau so schlau wie vorher. Das gilt auch für einen IQ-Test.

Wenn Dein Kind mit Gleichaltrigen nichts anfangen kann, dann lasse ihn halt mit älteren Kindern spielen. Es ist ja auch frustrierend, wenn er sich mitteilen will und niemand versteht ihn. Gibt es beim Kindersport eine Gruppe, in der die Kinder 1-2 Jahre älter sind, wo er vielleicht mitmachen könnte? Da kann er zwar motorisch vielleicht nicht mithalten, aber er könnte sich trotzdem wohler fühlen, wenn er mit älteren Kindern besser klar kommt. Es bringt nichts, ihn zu Kontakten mit Gleichaltrigen zu zwingen, wenn er mit denen nichts anfangen kann.

Vermisse nicht "das Kleinkind", das Du nicht hast. Erfreue Dich an den Dingen, die Dein Sohn schon kann - auch wenn er es deutlich früher kann als andere Kinder. Ich fand es total praktisch, dass meine Kinder mir mit 2 Jahren in ganzen Sätzen sagen konnten, was sie wollten und ich nicht raten musste (wie die meisten anderen Eltern), was das Kind da vor sich hingenuschelt hat :mrgreen: Dein Sohn ist noch klein. Das sollte man sich auch einfach immer wieder bewusst machen, wenn er sich mal wie ein 3jähriger benimmt ;) Fällt schon schwer, wenn er ansonsten "altklug" daherschwätzt und sich "viel älter" benimmt. Aber genau damit hat Dein Sohn auch zu kämpfen. Mit dem Gehirn eines (vielleicht) 5jährigen im Körper eines 3jährigen zu stecken ist nicht einfach ;)

Liebe Grüße
Mimsa
Beiträge: 5
Registriert: Fr 11. Feb 2022, 18:37

Re: Wir wollen uns vorstellen

Beitrag von Mimsa »

Vielen Dank, für die lieben Antworten. Das ist ja meine Unsicherheit, das diese Testung jetzt noch gar nichts bringt. Allerdings ist es hier, wo wir wohnen so, das die Kindergartenplätze von der Stadt vergeben werden. Man kann zwar angeben wo man gerne hin würde aber das hat bei uns nicht geklappt. Der Kindergarten möchte/kann ihn so nicht nehmen. Sie meinen, es wäre besser, wenn er eine pädagogische Begleitung hätte und genau dafür bräuchten wir halt eine Testung/„Diagnose“.
Da in unserer Familie auch Fälle mit Asperger-Autismus sind, hatte ich überlegt, ob er vielleicht ein bisschen in die Richtung geht. Grade was sein extremes sortieren und die Situationen im Supermarkt angeht. Hier wurde jedoch von einer Ärztin gesagt, das wäre Quatsch, weil er Blickkontakt nutzt und bei älteren Kindern und Erwachsenen keinerlei Probleme hat und ich müsse jetzt mal zusehen, das er unter Gleichaltrigen sich einzufügen lernt.
Das ist auch einer der Gründe, warum ich mir Sorgen wegen der Testung mache. Die Kinderärztin hat uns dorthin überwiesen. Ich habe am Telefon bereits meine Bedenken geäußert, das er in ungewohnter Umgebung schnell ermüdet und der für 3 Stunden angesetzte Termin ihn vermutlich überfordern könnte und dann ja alles eh umsonst wäre. Allerdings meinte die Dame, ich solle mir mal keinen Kopf machen, das werde man dann sehen.
Ich fühle mich durch mein Umfeld halt auch ziemlich unter Druck. Er wird oft als zu wild, respektlos (weil zu altklug und weil er immer alles genau wissen und diskutieren will) bezeichnet und ich dementsprechend auf meine schlechte Erziehung hingewiesen. Ein normales Kind schläft mehr und durch, kein Kind redet so, du bist zu inkonsequent, du beschäftigst dich zu sehr mit ihm, ignoriere ihn mehr dann will er auch nicht so viel wissen, er spielt dich aus.....
Und wenn man mal was sagt, werde ich nicht ernst genommen. (Das macht kein Kind. Soetwas kann man in dem Alter nicht, das ist deine Wahrnehmung als Mutter, das kann nicht sein...)
Der alte Kinderarzt hat vor meinem Sohn behauptet ein Kind könne mit 2,5 nicht sagen, das es Halsschmerzen hat, da hätte ich als Mutter wohl etwas reininterpretiert. Daraufhin hat mein Sohn ihn angeschaut und gesagt: wenn ich Halsschmerzen habe, dann sage ich das auch und wenn ich nicht richtig schlucken kann auch. Und das ist kein Spaß.
Daraufhin hat er mich nur angeschaut und gesagt: wow, unheimlich. Aber vielleicht bildet er sich das nur ein. Soetwas sagt kein Kind in dem Alter. Er ist nur erkältet. Abends saßen wir im Notdient und er hatte eine starke Halsentzündung und Mittelohrentzündung.

Vielleicht habt ihr Recht, das ich mir ein dickes Fell anlegen muss. Im Moment fällt mir das noch schwer. Bis jetzt war und ist für mich das eigentlich nicht ein riesiges Problem, das er anders ist. Ich kenne ihn ja nur so und hab ihn lieb, wie er ist. Und nein, es stört mich nicht, das er nachts ins große Bett klettert oder mitlesen will beim Bücher anschauen. Aber ich bin verunsichert, das ich damit vielleicht falsch bin.
basket
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Re: Wir wollen uns vorstellen

Beitrag von basket »

Ich lese hier nur noch sporadisch mit, aber ….
Dein Kind erinnert mich sehr an meinen Großen ( der nicht hochbegabt, aber pfiffig ist)
Im Kindergarten mit knapp 3 Jahren viel er direkt auf, da er wie ein Erwachsener sprach. Er spielte direkt nur mit den Vorschulkindern, die ihn auch so akzeptieren, wie er war. Er hatte einen gleichaltrigen Kumpel. War der nicht da und die Vorschulkumpels nicht greifbar, quatschte er mit den Erziehern.
Das erste Elterngespräch nach ein paar Wochen. So ein Kind hatten wir hier noch nie, aber er kann keine richtigen Beziehungen zu anderen Kindern aufbauen……

In den ersten Lebensjahren wurden wir oft auf sein so erwachsenes Verhalten angesprochen oder auch schief angeschaut. Also dringend ein dickes Fell anschaffen.

In der Grundschule war er immer auffällig, als Musskind mit 5 eingeschult immer der Jüngste. Sehr wissbegierig, leider 3 Jahre einen schlechten Lehrer. Erst die Lehrerin in der 4. Klasse forderte ihn, er war glücklich. Freundschaften war auch hier sehr oberflächlich. Zu einem Kind hat er noch Kontakt.

Dann das Gymnasium. Er wechselte in die Nachbarstadt, als einziger aus seiner Klasse. Die Schule mit gebundenen Ganztag bot sehr viele Profile. Erster Elternsprechtag: tolles Kind, redet viel mit Erwachsenen, hat Schwierigkeiten Freundschaften zu knüpfen. Tja, mein Kind und mittlerweile hatte ich ja mein dickes Fell. Er hatte dort immer tolle Klassenlehrerinnen, die ihn im Blick hatten. Er fand seinen Platz in der Klasse und ist bis heute gut integriert.

Heute geht er in die EF. Er ist glücklich. Seine Freundeskreis an der Schule ist ein bis zwei Jahrgänge älter. Eins zwei Freunde hat er in seiner Stufe. Aber er ist glücklich, fühlt sich sehr wohl und dass ist so wichtig.

Er ist total engagiert, die Lehrer nehmen ihn do wie er ist, er leitet eine AG, ist in verschiedenen Schulbereichen sehr aktiv (Technik, Bücherei, Kick fair ( obwohl er unsportlich ist)).

Derzeit hat er den Prepkurs für den IB ( internationales Abi). Das wird er aber nicht weiter machen, da es ihm zu aufwendig ist. Es wird wohl auf ein Abi bilingual/ Mint herauslaufen. Also die Kombination aus zwei Profilen.

Du siehst ein dickes Fell und wenig Sorgen machen (leichter gesagt als getan🙃)

Unsere alte Kinderärztin ist immer von einer Hochbegabung ausgegangen. Gestestet haben wir in der ersten Klasse mit dem Ergebnis nicht auswertbar, da zu heterogene Ergebnisse.
Er hat eine Aufmerksamkeitstörung und eine hohe Auffassungsgabe. So geht er gut durchs Gym.

Und zu deiner Autismusvermutung. Ich bin Sonderpädagogin und habe sofort beim
Lesen gedacht Asperger????

Auf einer Fortbildung habe ich mal gelernt: kennst du einen Autisten, kennst du einen Autisten!!!
Also höre da bitte nicht auf die Kinderärztin und suche dir ein gutes Autismuszentrum.

Genug geschrieben
Alles Liebe
Basket
Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit! (Sören Aabye Kierkegaard)
basket
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Re: Wir wollen uns vorstellen

Beitrag von basket »

viel=fiel🙈
Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit! (Sören Aabye Kierkegaard)
Katze_keine_Ahnung
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Re: Wir wollen uns vorstellen

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Hallo Mimsa,

ich habe drei Kinder: Zwillinge (15), Kleiner (8). Eines ist offiziell ins extremste HB getestet. Die anderen zwei sind auch gut drüber. Ich habe schon beim durchlesen des ersten Posts an Asperger gedacht. Dann habe ich beim 2. gesehen, dass ihr das in der Familie habt. Hochbegabung ist bei euch nicht das Hauptthema. Viel mehr brauchst du Abklärung des Autismusthema. Eine Diagnose aus dem Spektrum wäre dann ein Grund für einen Integrationsplatz und/oder je nach Situation einen Begleiter. Das ist ein absoluter Quatsch, Autismus aufgrund des Blickkontakts oder eines anderen einzelnen Kriterium auszuschließen. Dein Kind ist zweifelsfrei sehr intelligent und über seine Intelligenz kann er viel kompensieren. Aber er scheit anders als die anderen Kinder zu denken (nicht nur schneller!) und daher muss er sich ständig anpassen. Er will dazu gehören. Er hat einen enormen Vorsprung, weiß das Schlagen schlecht ist, aber seine Emotionenkontrolle ist vermuttlich unter dem Altersdurchschnitt. Er fühlt sich damit schlecht und schuldig. Auch die Frustrationstoleranz ist bei solchen unsymmetrisch entwickelten Kindern mit einer rießen Schere oft in Mitleidenschaft gezogen.

Es gibt hier eine Mama mit einem ähnlichen Kind. Sie schaut nicht mehr oft hierher, aber vielleicht antwortet sie dir besser als ich.
Rabaukenmama
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Re: Wir wollen uns vorstellen

Beitrag von Rabaukenmama »

Hallo Mimsa!

Vermutlich bin ich die andere Mama, die Katze in ihrem Beitrag meint ;) . Es gibt aber noch eine, vielleicht schreibt die dann auch noch hier :) .

Mein älterer Sohn ist ein kognitiv sehr fitter Asperger Autist mit zusätzlicher ADHS. Leider haben die Diagnosen meines Sohnes sehr lange gedauert, weil die erst KJP, bei der wir vorstellig waren, als mein Sohn 4 Jahre alt war, sowohl ADHS als auch Autismus nach 5min kategorisch ausgeschlossen hat. Es hat dann noch 3 bzw. 5 Jahre gedauert, bis wir über viele Umwege (und viel Leidensdruck beim Kind und bei uns) doch gerade diese beiden Diagnosen gesichert hatten.

Eine Ärztin, die sagt, ein Kind könne kein Autist sein, weil es Blickkontakt halten kann, kennt sich mit Autismus definitiv NICHT aus. Ich will dein Kind auch nicht fern-diagnostizieren, rate dir aber zu einer umfangreichen Entwicklungsdiagnostik, wo auf ALLES geschaut wird, nicht nur auf IQ und etwaige Wahrnehmungsstörungen, sondern aufs Gesamtbild. So eine Diagnostik kann man in einem SPZ machen lassen (leider lange Wartezeiten) oder bei einem niedergelassenen KJP (wo man sie meistens privat zahlen muss).

Ein isolierter IQ-Wert ist eine Zahl, die dir (zumindest zur Zeit) in keiner Weise weiterhilft. Ein IQ-Test kann mal hilfreich sein, wenn du dein Kind vorzeitig einschulen willst oder ein Klassensprung bevorsteht, oder wenn es für eine Begabungsklasse in Frage kommt. Aber dann muss der Test sowieso aktuell sein, also zeitnah (nochmal) gemacht werden.

Im Rahmen einer Entwicklungsdiagnostik wird manchmal auch ein IQ-Test als Teilbereich mit gemacht, man bekommt aber nicht immer einen Zahlenwert heraus. Bei meinem damals 4jährigen Sohn hieß es, er habe in allen Bereichen entweder "überdurchschnittlich" oder "außergewöhnlich überdurchschnittlich" abgeschnitten. Seine Defizite durch die beiden Wahrnehmungsstörungen sind erst mit zunehmenden Alter auffälliger geworden.

Mein Sohn ist jetzt knapp 12 Jahre alt, besucht die 2. Klasse eines Regelgymnasiums mit Schulbegleitung, und ich werde ihn nächstes Jahr aus der Schule nehmen, und selbst unterrichten, weil ihn der tägliche Schulbesuch (Ganztagesklasse) sozial-emotional extrem überfordert, während er kognitiv nach wie vor keinerlei Schwierigkeiten hat. Da wir in Österrreich leben haben wir diese Möglichkeit.

In der Grundschule war es - auch dank zwei sehr engagierter Lehrerinnen - noch deutlich einfacher. Aber Fakt ist, dass mein Sohn seinen Altersgenossen kognitiv mindestens 2 Jahre voraus ist, vom Sozialverhalten aber eher mit einem Schulanfänger zu vergleichen ist, als mit einem Unterstufen-Gymnasiasten. Auch Freundschaften waren bisher leider nicht möglich. Dabei kann mein Sohn in passenden 1:1 Situationen durchaus mal was mit anderen Kindern anfangen und sich unterhalten, oder auch spielen. Aber er in einem Pulk Kinder - das geht nur um den Preis mühsam kontrollierter Anpassung seinerseits, die ihm einfach extrem viel Kraft kostet.

Mein Sohn hat auch einen jüngeren Bruder, der ebenfalls Autist ist, und außerdem noch gehörlos. Untereinander verstehen sich meine Jungs recht gut.

Ein Tipp auch an dich: beschaff dir so schnell wie möglich ein dickes Fell ;) . Wenn ein Kind (egal, ob mit oder ohne Autismus) Gleichaltrigen kognitiv deutlich überlegen ist, und sich auch noch "anders" verhält, ist man als Mutter schnell unter Beschuss. Ich habe einige Zeit gebraucht, um mich nicht mehr zu erklären, nicht mehr zu verteidigen, nicht mehr (wahrheitsgemäß) zu sagen, dass ich NICHT ständig mit meinem Sohn irgend etwas übe...was mir - je mehr ich es erklären wollte - um so weniger geglaubt wurde. Ich habe mich dann nur an die Eltern und Kinder gehalten, die meinen Sohn so angenommen haben, wie er eben war. Und so wenige waren das gar nicht :) .
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Meine3
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Re: Wir wollen uns vorstellen

Beitrag von Meine3 »

doppelt
Zuletzt geändert von Meine3 am Mo 21. Feb 2022, 21:48, insgesamt 1-mal geändert.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Meine3
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Re: Wir wollen uns vorstellen

Beitrag von Meine3 »

Hallo,

ich bin evtl. die 2. andere Mama, mit dem Kind, dass sehr klug ist und Asperger-Autist ;). Hallo...

Mein Kind war mit 3 noch nicht am lesen, dafür aber "wild" am rechnen und sehr sprachgewandt. Er wurde oft als "kleiner Erwachsener" oder "kleiner Professor" bezeichnet, was ziemlich ironisch ist, wenn man bedenkt, dass das Asperger-Syndrom im englischsprachigen Raum auch "little professor syndrom" genannt wird ;) .

Nun zu deinem Anliegen: Eine reine Untersuchung auf Hochbegabung wird dir weder für den Kindergarten was bringen, da ein hochbegabtes Kind leider keine I-Kraft erhält, noch für die Schule. Denn Hochbegabung ist keine "Diagnose", kein Krankheitsbild oder eine Störung. Es ist eben lediglich ein sehr hohes kognitives Potenzial.
Vieles was du von deinem Kind erzählst, kommt mir sehr bekannt vor, auch wie du als Mutter "behandelt" wirst. Wir sind seit unser Sohn fast 6 war (im letzten Kindergartenjahr) auf Ursachenforschung, da wir auch enormen Druck durch den neuen Kindergarten erhielten, mit unserem Sohn würde "was nicht stimmen". Es kam hier dann schnell die Vermutung, dass er hochbegabt ist. Ich komme aus einer Familie, wo das Thema Hochbegabung nicht unbekannt ist und keines der anderen hochbegabten Kinder (oder Erwachsenen) war je so im Verhalten auffällig, daher schien mir diese Schlussfolgerung, sein VErhalten läge an einer Hochbegabung immer irgendwie als nicht richtig.

Wir waren also im Vorschulalter erstmalig, auf Drängen des Kindergartens, mit ihm bei einer Psychologin, die auf ADHS und HB testete. ADHS war eher unser VErdacht, da er eben sehr "bewegungsfreudig" war, oft nicht "ansprechbar", etcpp... Retrospektiv betrachtet, waren das aber alles Hinweise auf Autismus, aber mein Mann und ich kannten uns NULL mit Autismus aus und hatten das überhaupt nicht auf dem Schirm. Die Diagnose der Psychologin war dann, sprachliche Höchstbegabung mit ansonsten sehr heterogenen Begabungsprofil, Anpassungsstörungen (ist eigentlich nur ein Symptom, keine Diagnose, aber auch das wusste ich damals noch nicht) und grenzwertig KEIN ADHS. Gebracht hat uns DAS erstmal garnichts. Wir haben lange hin und her überlegt, wie wir ihn beschulen sollten und entschieden uns dann letztendlich doch für eine Regelschule (weil er einen FReund im neuen Kindergarten gefunden hatte und das wollten wir ihm nicht nehmen). Mit Schulbeginn wurde der Druck von außen dann größer: das Kind war weiterhin massiv auffällig, und sichtbar sehr viel weiter als seine gleichaltrigen Klassenkameraden. Die Lehrer meinten, er könne kein ADHS haben, dazu sei er nicht unruhig genug und könne sich ja konzentrieren wenn er nur wolle, bzw. wenn es "spannend" genug sei. Es wurde über einen fachweisen Sprung zum Halbjahr nachgedacht, aber wieder verworfen, da unser Sohn bei aller kognitiver Fitness große Probleme beim Schreiben lernen zeigte (inlusive massiver Verweigerung, Psychosomatik vor MAthesctunen, weil das so langweilig sei, etcpp). Also sind wir zu einem Begabungsdiagnostiker, da mein Mann zum Einen unser Kind nicht weiter pathologisieren wollte und sich weigerte den Sohn nochmal bei einem Psychologen vorstellig werden zu lassen und zum anderen, weil die Pädagogen auch überzeugt waren, er müsse doch hochbegabt sein. Heraus kam ein IQ ganz knapp unter der 130er-Marke mit einer Deckelung des Sprachverständnisses (IQ 155+) und ansonstem sehr heterogenen Profil. Der Begabungsdiagnostiker bließ ins selbe Horn wie die Vorgänger: ADHS könne er keines haben, er sei dafür viel zu gut in der LAge sich zu konzentrieren. Der Begabungsdiagnostiker verstand, warum ich meinen Sohn "auffällig" fand und warum das die Lehrer so empfanden, sagte aber das sei alles mit der HB zu erklären, wir müssten ihn nur adäquat fordern und schlug einen Schulwechsel in eine Schule mit Begabtenförderung oder zumindst klassenübergreifendem System vor oder aber einem KLassensprung. ICh als Mutter hatte aber mit dem KLassensprung wirklich "Bauchweh". Wir versuchten dann, auch in Absprache mit der Klassenlehrerin, die das sehr befürwortete und in Absprache mit dem Sohn, einen SChulwechsel. Die Hospitation verlief katastrophal. Mein sonst eher distanzlos, übergriffiges Kind, dass eher zu nah an die Kinder herangeht und Grenzen nicht erkennt, ignorierte die potenziellen MItschüler komplett, fühlte sich sichtlich nicht als Teil der Gruppe, war lediglich an den Gegenständen im Raum interessiert, etcpp. Der Schulwechsel wurde durch die hiesige DIrektorin abgelehnt und sie äußerte den Verdacht, mein Sohn könne Autist sein.


Autist? Ich war völlig verwirrt. Autisten sind doch nicht so an sozialer Interaktion interssiert wie mein Sohn, dachte ich. Ich wehrte mich total gegen diesen Verdacht und blieb weiter gedanklich bei ADHS. Die Rektorin entgegnete aber, als ich sagte, dass mein Sohn sonst eher zu nah an Kinder herangehe, dass das lediglich "die andere Seite der MEdaille" sei und er bei ihnen wirklich komplett desinteressiert an den anderen Kindern schien.


Es kam Corona und für unseren Sohn war der Lockdown und Fernunterricht ein wahrer Segen. Nach dem Lockdown empfahl die KLassenlehrerin dann dringend einen Sprung in die 3. Klasse. Ich wollte das eigentlich nicht, hatte "Angst" vor der sozialen Veränderung, bzw. dass mein Sohn damit nicht zurecht kommt. Ich wurde aber von allen Seiten (auch hier wurde mir gut zugeredet ;) ) dazu überredet, es doch zu versuchen. Zudem war mein Sohn ganz wild darauf in die 3. KLasse zu springen, weil ihn die Langeweile in der Schule wirklich sehr quälte.

Der Klassensprung brachte dann endgültig ganz klar zum Vorschein, dass bei meinem Sohn die Hochbegabung absolut nicht die Hauptbaustelle ist. Er wurde wirklich sichtbar, sehr "autistisch" im Verhalten. Es gab viele Gespräche mit der Schule, noch mehr Druck und Vorwürfe des Rektors, mein Sohn sei "nicht ganz normal"... Ich fing an mich Asperger-Autismus auseinander zu setzen und begriff, dass mein Sohn sehr gut in dieses "Bild" passte.

Wir gingen zu einer KJP. Ich wollte von Anfang an Autismus und ADHS abgeklärt haben. Sie schloss Autismus mit der Begründung: er kann ja in die Augen schauen, WENN man ihn dazu auffordert (sie hatte direkt bemängelt, dass er es nicht tat, er sagte, es falle ihm schwer und sie sagte daraufhin, dass er dann auf die Nase oder die Wange schauen solle) und dass er ja in unterschiedlichen sozialen Settings sich unterschiedlich verhalte. Ich war ehrlich gesagt ziemlch verwirrt, da grade Autisten SEHR unterschiedlich in unterschiedlichen sozialen Settings reagieren. Je nachdem ob es eben sehr wuselig ist, ob das Kind die Personen kennt oder nicht, etcpp. ADHS hingegen diagnostizierte sie sehr schnell (nach dem Auswerten der FRagebögen und einem halbstündigen Treffen mit meinem Sohn) und wollte direkt Medis verschreiben.

DAs lehnten wir erst einmal ab, solange sie uns nicht ausführlich über die Medikamente aufklärt und ich wollte zusätzlich, dass sie dennoch auf Autismus testet. Sie wandt sich monatelang heraus, in der Zeit hatten wir bei ihr eine Verhaltenstherapie begonnen, die NICHTS half. Schlimmer noch, er verkroch sich während der Sitzungen unterm Tisch (overload) was sie wiederum als oppositionelles Verhalten wertete. Sie wollte ihm eine soziale Störung diagnostizieren. Ich fiel aus allen Wolken als ich mir im ICD10 die Leitmerkmale eine sozialen Störung durchlas, da NCIHTS auf meinen Sohn zutraf, oft sogar das Gegenteil. Ich konfrontierte sie damit und dann gab sie endlich zu, dass sie sich mit Autismus nicht wirklich gut auskennt.

Wir beendeten die Zusammenarbeit und nach ca. einem halben Jahr Suche bekamen wir einen Platz in einer Autismus-Ambulanz. Mein Sohn ist jetzt 9,5. Je mehr ich mich einlese, desto sicherer bin ich mir, dass mein Sohn Autist ist. Und das sogar eventuell OHNE ADHS!! In der Autismus-Ambulanz bekamen wir nach 2 Terminen MIT Kind und einem ausführlichen Elterninterview und einem Anamnesegespräch schon die mündliche Bestätigung, dass er recht sicher deutlich ins Spektrum fällt.


Dafür haben wir 4 Jahre gebraucht! IN dieser Zeit hat unser Sohn jegliche Sozialkontakte verloren (der eine Freund, den er hatte, hat sich ziemlich von ihm abgewandt), und nach der Angst, dass er wegen seines Verhaltens von der Schule geworfen wird (beim KLassensprung), weil er "nicht regelbeschulbar sei ohne Schulbegleitung", hat es sich schulisch etwas gebessert, da er mittlerweile, nach nunmehr 2,5 Jahren Schule weiß, was von ihm wirklch erwartet wird, was er tun muss um "brav" zu sein... Dennoch hat er fast täglich soziale Misverständnisse, er ist Außenseiter in der KLasse, der Stoff ist langweilig. Schule laugt ihn aus und macht ihn nicht froh, wenn er mal einen schlechten Tag hat, kann er den gesamten Unterricht "lahmlegen".

Zu Hause ist es oft wirklich anstrengend mit ihm, da es immer mühseliger wird, ihn zu sportlichen Aktivitäten zu bewegen, da sein derzeitiges Spezialinteresse Lustige Taschenbücher sind und er verbringt JEDE FREIE Minute damit und wird sehr launisch und auch unruhig, wenn er dem nicht nachgehen darf. Zeitmanagement, sich selbstständig für die Schule fertig machen, etcpp.: davon sind wir meilenweit entfernt. Er hat weiterhin intensive Spezialinteressen, ist sprachlich sehr versiert, hat ein enormes Allgemeinwissen und ist ein toller, besonderer, im Grunde sehr freundlich gesinnter aber auch sehr egozentrischer schnell wütender kleiner Kerl. Ich wünschte, ich wäre eher auf Autismus gestoßen. ICh wünschte, ich hätte, als ich den HInweis bekam (und er kam dann auch nicht nur von der Rektorin, sondern auch von vielen anderen "Quellen", unter anderem von Rabaukenmama, weil unsere Söhne sich sehr ähnlich sind ;) ), mich eher eingelesen, aber immerhin, scheinen wir jetzt endlich bald am Ziel.

Seine hohe INtelligenz hat dazu geführt, dass ziemlich vieles von seinen typisch autistischen Verhaltensweisen verschleiert wird, er kompensiert sehr gut, über einen kurzen Zeitraum, dennoch war er auffällig in der Schule, trotz seiner Bemühungen "alles richtig zu machen" lief so viel schief und er ist heute noch nicht genug "anders", als dass er "sichtbar" autistisch wirkt auf Menschen, die davon keine Ahnung habem ;), aber viel zu "anders" für ein neurotypisches Kind ...

Lange Rede, kurzer Sinn:

Es mag sein, dass dein Sohn einfach nur ein sehr schlauer Kerl ist und er deswegen sich anders verhält. Aber wenn du selbst schon die Vermutung hast, er könne, ebenso wie Familienmitglieder, Asperger-Autist sein, und das erhöht ja sogar die Wahrscheinlichkeit, dass es so ist, dann gehe dem nach. Besser früher als später. KJP's haben davon in der Regel nicht wirklich so sehr viel Ahnung, außer sie sind darauf spezialisiert, das würde ich explizit erfragen oder eben direkt zu einer Autismus-Ambulanz gehen. Alles gute!
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
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