Ergebnisse K-ABC II Test

Einfach nur über sich und seine Kinder erzählen
Elisavet
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Ergebnisse K-ABC II Test

Beitrag von Elisavet »

Hallo,

Ich würde gerne Näheres über die Testergebnisse meines Sohnes (7, bald 8 Jahre) erfahren. Ich hatten zwar ein Gespräch zur Auswertung, aber über den IQ Test haben wir nicht viel gesprochen. Wir waren bei der Psychologin weil er nicht mit Erwachsenen (außer Familie) redet. Also selektiven Mutismus hat. Deshalb konnte man bei ihm auch keine mündlichen Tests machen. Daher sei das Ergebnis nicht so aussagekräftig, er sei aber ganz fit.

Hier die Ergebnisse:

K-ABC II (4 Untertests):
Sequentielles- Einzelheitliches Denken und Kurzzeitgedächtnis: 111
Simultanes-Gesamtheitliches Denken und visuelle Verarbeitung: 136
Planung und Fluide Intelligenz:132
FKI/ Gesamt-IQ:126

Zusätzlich nässt er auch tagsüber öfter ein. Zuhause ist er hyperaktiv, sitzt eigentlich nur still wenn er seine Trickfilme schaut. Wenn er nicht beschäftigt wird will er sofort fernsehen oder Videospiele spielen. Alleine spielen oder sich beschäftigen klappt nur selten, fast garnicht. In der Schule ist er allerdings ruhig, kann sich gut konzentrieren und alles klappt super, außer eben dass er nicht redet. Mittlerweile macht er jedoch Fortschritte, er geht zur Lehrerin vor und sagt das Matheergebnis (mit Belohnungssystem). Die Psychologin meinte auch dass der selektive Mutismus mit seinem hohen IQ zusammen hängt, er würde sich die Dinge aussuchen die er macht oder eben nicht macht. Schon im Kindergarten haben seine Freunde für ihn geredet.

Was mir neulich noch eingefallen ist dass er mit 2 1/2 Jahren sein erstes Strichmännchen gemalt hat, was und damals sehr verblüfft hat, den Körper sogar als Kasten und nicht nur einen Strich. Sprachlich war er anderen Kindern auch weit voraus, frühes und deutliches Sprechen, grammatikalisch korrekter Satzbau und früh ganze Sätze gesprochen. Ausmalen konnte er mit 2 Jahren ohne 'raus'zu malen. Aber nun gibt er sich z.B.beim ausmalen oder Schreiben gar keine Mühe und malt eher 'raus' als mit zwei Jahren. Meine Frage wäre auch, könnte es sein das sein Gesamtergebnis über 130 liegen könnte, wenn er den gesamten Test gemacht hätte? Klar könnte er auch drunter liegen, was ich aber nicht vermute. Ich habe nun etwas Angst dass er zu wenig gefördert wird. Hausaufgaben macht er auch ungern. Da er Freunde hat und im Unterricht nicht stört( aber er hat ja auch selektiven Mutismus) fällt das nicht in das Schema "Hochbegabung", laut Beratungslehrerin. Was mir noch einfällt, er ist sehr verspielt und ein kleiner Quatschkopf, versteht schon lange Ironie und hat Humor. Auch die Schwester (10, bald 11) war von klein an sehr aktiv, immer in Bewegung, ihre Stärke war das frühe und gute Lesen. Sie sind beide sehr sportlich und haben einen hohen Bewegungsdrang. Mein Mann und ich empfanden die Kinder schon immer als sehr anstrengend. Bei dem Sohn kommt noch Impulsivität und Wutausbrüche hinzu, wenn es ihm nicht passt und er seinen Willen durchsetzen will.
So, jetzt habe ich doch mehr geschrieben als ich wollte. Aber irgendwie ist in meinem Kopf seit der Auwertung Chaos und so langsam erschließt sich mir Einiges.

Liebe Grüße
Elisavet
Elisavet
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Re: Ergebnisse K-ABC II Test

Beitrag von Elisavet »

Noch ein Nachtrag: meine Frage wäre vorallem hat es bei den Werten des K-ABC II Testes irgendwas zu bedeuten, dass der erste Wert viel niedriger ist als die anderen Beiden? Oder ist das normal?

K-ABC II (4 Untertests):
Sequentielles- Einzelheitliches Denken und Kurzzeitgedächtnis: 111
Simultanes-Gesamtheitliches Denken und visuelle Verarbeitung: 136
Planung und Fluide Intelligenz:132
FKI/ Gesamt-IQ:126


Viele Grüße
Elisavet
Katze_keine_Ahnung
Dauergast
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Re: Ergebnisse K-ABC II Test

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Hallo,

der erste Wert spiegelt die Konzentration, vor allem in Verbindung mit linearen Vorgängen: als Beispiel - Zahlen oder Wörter nachsprechen. Hohes ganzheitliches Denken spricht für hohe Intelligenz. Ob mehr oder weniger als 130 erreicht werden, spielt keine Rolle. Es kommt mehr drauf an, ob du Möglichkeiten hast auf das Verhalten einzuwirken, z.B. den Drang zu Videospielen zu reduzieren, Arbeitsverhalten zu systematisieren. Das ist mehr oder weniger ein aussichtsloser Kampf, aber es kann schon zu Besserung führen, vor allem dann wenn es von Profis begleitet wird.
Elisavet
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Re: Ergebnisse K-ABC II Test

Beitrag von Elisavet »

Hallo,

Vielen Dank für deine Antwort!

Im Moment ist es so dass er maximal eine Stunde Medienzeit am Tag hat ( war auch schonmal mehr), er aber immer versucht mehr zu schauen und man das Gefühl hat er bekommt nie genug vom schauen oder zocken. Aber mit Freunden zu spielen ist ihm zum Glück wichtiger und sonst muss man ihm immer etwas Spannendes bieten, sonst ist er unheimlich anstrengend. Ich hoffe das ändert sich vielleicht wenn er älter wird und hoffe er findet etwas Sinnvolles was ihn so begeistert wie fernsehen oder zocken. Mein Gefühl war dass er aus Frustration oder Langeweile süchtig geworden ist und er seine Gedanken da abschalten kann. Mittlerweile weiß ich wie ich ihn begeistern kann für Spiele oder Beschäftigungen, eine Zeit lang wollte er nichts anderes (außer mit Freunden spielen) als fernsehen oder zocken Zuhause. Seit dem Test sehe ich Vieles anders und es klappt besser. Danke nochmal für die Antwort, hat mir schon geholfen.

Viele Grüße
Katze_keine_Ahnung
Dauergast
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Re: Ergebnisse K-ABC II Test

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Hat bei euch jemand das Thema "Versagensängste" angesprochen? Viele begabte Kinder denken, sie müssen alles sofort können und machen sich Vorwürfe, sie seien dumm, falls etwas nicht gleich auf Anhieb klappt. Deswegen meiden sie schwere Aufgaben. Leichte Aufgaben sind langweilig, deswegen werden sie auch gemieden.
Elisavet
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Re: Ergebnisse K-ABC II Test

Beitrag von Elisavet »

Nein, noch nicht. Das kann aber gut sein, denn bevor er etwas macht wie z.b. sich in einem Sportverein anmelden, muss er 100 % davon überzeugt sein dass er da richtig gut ist und nicht erst durch Training gut wird. Er geht nur ins Leichtathletik, weil er weiß dass er schnell ist, sonst will er nichts anderes machen, obwohl es ihm bestimmt gut tun würde mehr zu machen. Die Schulaufgaben erledigt er denke ich ungern, weil sie ihm zu langweilig sind. In Mathe kann er, ohne dass es ihm jemand beigebracht hat, problemlos multiplizieren, das Thema kommt erst noch in der Schule. Leider liest er total ungern, hier könnte er sich ja sonst gut selbst beschäftigen. Seine Schwester hat in seinem Alter Bücher regelrecht verschlungen. Da seine Schwester auch sehr fit ist, ist es uns nie so richtig bewusst gewesen ob dahinter evtl.eine Hochbegabung stecken könnte, da es für uns (fast) normal war. Ich dachte immer die Erzieher oder Lehrer müssten das dann sehen. Mittlerweile denke ich, dass es niemand erkennt weil er ja nicht redet, da er uns immer wieder mit seinen Antworten verblüfft. Aber was können wir denn tun wenn er Versagensängste hat?
Rabaukenmama
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Re: Ergebnisse K-ABC II Test

Beitrag von Rabaukenmama »

Zum Thema Versagensängste hatte ich erst kürzlich einen Gespräch mit einem ziemlich klugen (vieleicht HB) jungen Mann von 19 Jahren. Der meinte, er habe erst jetzt wirklich realisiert, dass "etwas können" im Sinne von "im Kopf wissen, wie etwas funktiniert" bzw "wissen, was man tun muss, damit es funktioniert" NICHT bedeutet, dass man diese Sache gleich können muss. Die körperliche Umsetzung ist oft viel schwerer, weil dafür z.B. gewisse Bewegungsablaufe oder motorische Fähigkeiten erst durch "üben" (inklusive nicht befriedigende Zwischenergebnisse) erprobt und verinnerlicht werden müssen.

Sinngemäß ist mir das natürlich schon lange klar und deshalb bin ich auch nie auf die Idee gekommen, das z.B. meinem Sohn auch genau so zu sagen, wenn er z.B. mit einer Zeichnung nicht zufrieden war.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Katze_keine_Ahnung
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Re: Ergebnisse K-ABC II Test

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Bei meinem Jüngsten arbeitet seit Jahren eine pädagogisch wie fachlich hervorragende Geigenlehrerin daran. Sie setzt sich mit seinen Wünschen auseinander alles gleich gut zu können mit einer Bilanz aus einem im Moment viel zu schwerem Stück um es vom Blatt zu spielen und einer realen Möglichkeit dieses Stück bis zum nächsten Vorspiel so zu erarbeiten, dass es Musik wird. Es hat Jahre gedauert, bis mein Sohn überhaupt Kritik akzeptieren konnte, ohne vor Frust gleich wütend zu werden. Richtig Lust Geige zu spielen bekam er erst dann, wenn sein Können objektiv gesehen zur Musik wurde. Für die einfachen Weihnachtslieder, die er am Weihnachtsfeier des Sportvereins vorgespielt hat, bekam er tobenden Applaus. Er weiß, dass er auch viel schwerere Stücke hätte vorspielen können, aber sie hätten dort nicht wirklich viele interessiert. Dieser Erfolg gab ihm jedoch einen neuen Schub, das neue Stück an dem er im Moment arbeitet, weniger zu fürchten und sich an die schweren Stellen zu wagen.

Parallel dazu hat mein Sohn eine Psychotherapeutin, die sehr gut seine Gedankenwege, seine Höhen und Tiefen versteht. Ihre Arbeit ist Goldwert. Nach einem halben Jahr Arbeit gibt es positives Feedback sowohl aus der Schule als seitens Musiklehrer. Das heißt nicht, dass vieles einfach wird. Aber es hilft dem Kind zu verstehen, was er aktiv ändern muss, damit er mit sich und der Welt zufriedener, und somit glücklicher wird.
Elisavet
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Re: Ergebnisse K-ABC II Test

Beitrag von Elisavet »

@Katze_keine_Ahnung
Das klingt ja super, schön dass dein Sohn etwas gefunden hat, was ihm jetzt dann Freude bereitet. Mein Sohn hat bis jetzt kein Interesse ein Musikinstrument zu lernen, aber das kann ja noch kommen. Es ist natürlich auch schwierig weil er noch die Hürde zu überwinden hat mit Erwachsenen zu sprechen. Das erschwert natürlich alles. Wahrscheinlich hängt auch alles miteinander zusammen, sobald er Erfolgserlebnisse hat, selbstbewusster wird und zufriedener, legt sich der selektive Mutismus eher.

@Rabaukenmama
Ja das klingt plausibel. Und kann mir vorstellen dass Hochbegabte dann schneller aufgeben, weil sie das Praktische nicht so umsetzen können wie sie es im Kopf haben. Oder es sie frustriert.

Danke für eure Anregungen!
Elisavet
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Re: Ergebnisse K-ABC II Test

Beitrag von Elisavet »

Ich hätte eine Frage, vielleicht kann mir da jmd weiterhelfen. K2 ist ja wie es scheint an der Grenze zur Hochbegabung (IQ 126) mit Teilhochbegabung. Bzw.da er nicht alle Tests gemacht hat, kann sich das Ergebniss nach oben oder unten verschieben. Nun würden wir auch gerne K1 testen lassen. Ich habe jetzt oft gelesen, dass hochbegabte Mädchen sich eher anpassen können. Da K1 ja jetzt keine grundlegenden Probleme hat und nur der Verdacht auf Hochbegabung unsererseits vorliegt, wie kommen wir da zu einer Testung? Bei K2 hatten wir ja eine Überweisung des Kinderarztes an eine Physiotherapeutin. Würden wir da evtl.auch eine für K1 bekommen oder müsste es da Verhaltensauffälligkeiten geben? Oder was gibt es da sonst noch für Möglichkeiten?

Viele Grüße
Elisavet
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