Kluge Kinder Forum

Hallo zusammen

Ich habe einen Sohn, der mich tagtäglich in Erstaunen versetzt. Er kennt schon einige Buchstaben, beginnt jetzt alle Küchengeräte und Verpackungen zu 'lesen', sortiert Legos nach Farben, kennt in seinen 40 Bilderbüchern jedes Detail und erinnert sich an alle Sachen.

An und für sich vielleicht nichts Besonderes, aber mein Kind ist erst 19 Monate alt!

So, ich les mich jetzt mal ein wenig quer durchs Forums, dann weiss ich hoffentlich mehr!

Liebe Grüsse!
jinjo

Willkommen und erzähle viel.

Ich mußte lachen bei der Einleitung, weil bei 19 Monaten habe ich auch gestaunt.

Keshali

Danke für das Willkommen!

Gerade heute Morgen war ich wieder erstaunt, wie sehr sich mein Kind doch von anderen Kindern selben Alters unterscheidet. Wir waren in der Krabbelgruppe (naja, krabbeln tun sie ja nicht mehr in diesem Alter... ) und einige Kinder interessieren sich irgendwie für nix... Mein Kleiner hat alle Spielsachen schön säuberlich nach Dingen geordnet vor mir aufgestellt: die Autos auf einen Haufen, die Plüschtiere auf einen anderen usw...

Herzlich Willkommen hier im Forum.Bin schon gespannt,wie sich deine äußertst pfiffige Maus weiterentwickelt.
Bist bestimmt richtig hier!

LG face-off

Hallo,
das könnte meiner sein

mit einem Jahr konnte er auch Buchstaben und als Baby schon hat er sich seine Gläschen ausgesucht, weil er sich die Bilder genau gemerkt hat...
wenn er Hunger hatte, suchte er ein Bilderbuch raus, in dem Essen abgebildet war;-)
Bin froh, Gleichgesinnte zu haben;-)
Lg, Ines

Ich wollte mich hier wieder mal melden, wie's bei uns so weiterging:

Mein Sohn hat immer noch starke Probleme, mit Gleichaltrigen zu spielen. Er kann's einfach nicht, und andere - auch kleinere - Kinder machen ihm Angst. Besonders laute, wilde Kinder sind gar nix für ihn, da kommt er sofort zu Mama gerannt und verbringt den Rest der Zeit dann auf Mamas Schoss...

Zuhause, in seiner gewohnten Umgebung, kommen dann andere Charakterzüge hervor:

- sehr ordentlich, fast schon pingelig (er MUSS aufräumen vor dem zu-Bett-gehen, sonst bekommt er Wutanfälle)
- er baut schon seit Monaten beliebig lange Brio-Bahn-Konstruktionen, mit Weichen, Tunnels, Schranken etc.
- spielt mittlerweile mit den kleinen Legos und baut Autos etc. Natürlich immer farblich schön abgestimmt...
- er kennt mittlerweile noch mehr Farben, interessiert sich auch stark dafür, benennt Dinge immer mit kompletten Farbangaben (z.B. "auf das gelb-hellblau-dunkelblaue Kissen sitzen")
- hat einen 1A-Orientierungssinn
- hat ein Gedächtnis wie ein Elephant (kann sich an Dinge, Begebenheiten noch Monate später erinnern, weiss genau, welches Spielzeug er von wem geschenkt bekommen hat)
- hat sich stark im musikalischen Bereich 'weiter entwickelt'; kennt da mittlerweile etwa 60 Lieder und singt auch ordentlich mit, gute Intonation

Tja, trotzdem denke ich nach wie vor nicht, dass er wirklich hochbegabt ist. Ich denke, er hat eine leichte Tendenz dazu, aber der letzte 'Zacken' fehlt. Darüber bin ich gar nicht böse, denn sein Charakter wäre dann wohl noch mehr 'eigenbrödlerisch' und 'schwierig'. Er hat wie eingangs erwähnt jetzt schon grosse Mühe, sich in Gruppen einzugliedern, braucht auch bei regelmässigen Kursen, die wir besuchen (Musikgarten, Krabbelgruppe z.B.) extrem lange, bis er ein wenig auftaut. Fremdbetreuung kommt für ihn nicht in Frage, das verweigerte er schon als Baby konsequent. Ich konnte nicht mal ins Rückbildungsturnen deswegen...

Mal schauen, wie's weiter geht...

Per Zufall bin ich wieder mal auf dieses Forum hier gestossen... Gerne erzähle ich mal weiter, vielleicht bringt unsere Erfahrung ja dem einen oder anderen etwas:

Mit 3 Jahren durfte unser Sohn in eine Spielgruppe gehen. Die war nur einmal wöchentlich, zu Beginn noch mit Begleitperson. Fakt war, dass ich geschlagene 18 Monate (!) dabei bleiben musste, weil das Kind sonst Panik schob. Zwischenmahlzeiten konnte er nicht am Tisch wie alle anderen Kinder essen, da er den körperlichen Kontakt meidete wie die Pest. Arm an Arm mit einem anderen Kind war für ihn Horror.

Mit etwas über 4 Jahren hatte er solche Panik vor anderen Kindern, dass er sich z.B. einmal 4 Meter ab einer Hängebrücke stürzen wollte, als ihm ein anderes Kind entgegen kam. Nach diesem Vorfall haben wir psychologische Hilfe gesucht. Nach zwei Sitzungen bei dieser Frau waren wir insofern beruhigt, dass nichts wirklich "falsch" war mit unserem Kind. Er war einfach hypersensibel und wir akzeptierten dies, versuchten ihn von wirklich gefährlichen Situationen fern zu halten und den Kontakt mit fremden Kindern stets begleitet zu gestalten.

Mit 5 Jahren kam unser Sohn in den Kindergarten. (Das ist in der Schweiz normales Kindergartenalter, Kindergarten ist mehr Vorschule.) Bereits vor Eintritt wurde es schon besser mit dem Sozialen, und den Eintritt selbst schaffte er mühelos. Er wurde selbstständiger, lief jeden Morgen auch selbst hin und es gefiel ihm gut. Nach kurzer Zeit wurden wir von der Lehrerin bereits angesprochen, ob wir ihn evtl. für eine vorzeitige Einschulung abklären wollten. Wir liessen diese Tests machen und dabei kam unter anderem nun doch eine gewisse Begabung heraus. Die Detailergebnisse wurden uns nur mündlich mitgeteilt, aber im Schnitt hatte er bei diesem Test einen IQ von 133. Das ist grad an der Grenze zur Hochbegabung und kann auch einfach darauf hindeuten, dass unser Sohn im Kognitiven zwei Jahre weiter ist als Altersgenossen, und dass dies später relativiert wird.

Ich war beim Test teilweise anwesend, resp. durfte durch ein Fenster zugucken. Unser Sohn hüpfte kniend auf dem Stuhl während des Tests, es sah furchtbar aus, richtig unkonzentriert. Trotzdem machte er so gut wie keine Fehler. Aber das Hüpfen, dieses extreme Zappeln, das war ein Problem...

Gemeinsam mit Lehrpersonen und Schulpsychologischem Dienst entschieden wir uns gegen eine vorzeitige Einschulung, dafür bauten wir die Bewegungseinheiten massiv aus, um diesem Zappeln entgegen zu wirken. Bewegung ist bei ihm sowieso extrem wichtig, weil er ohne abends einfach nicht müde ist. Seit ein paar Monaten ist er zuhause extrem schwierig geworden. Er hat Wutanfälle, braucht für einfache Dinge wie Anziehen ewig lange und träumt vor sich hin. ADHS wurde von der Testperson ausgeschlossen, dafür seien die Ergebnisse zu homogen, zu ausgewogen. Der Kinderarzt meinte beim Einschulungsuntersuch vor wenigen Wochen, dass wir ADHS durchaus in Betracht ziehen müssen. Er sei wirklich sehr, sehr zappelig, und wenn das nicht besser werde, würde er in der Schule anecken.

Einschulung ist nun wie geplant nächsten Sommer, mit 7 Jahren. Er wird dann einer der ältesten sein, kann jetzt schon vieles vom Stoff der ersten Klasse. Wir hoffen sehr, dass sich seine Unruhe legen wird und sich dieses "Extra-Jahr", was er kongitiv nicht gebraucht hätte, doch noch positiv auswirken wird.

Hallo jinjo,

vielen Dank für die Rückmeldung. Es ist immer interessant zu erfahren, was aus den kleinen Kindern wurde, wie sie sich entwickelt haben, ob die Eltern/bekannten u.ä. mit ihrer Einschätzung richtig lagen.

Interessanterweise hat eigentlich noch nie jemand berichtet,d ass sich der vorherige Entwicklungsvorsprung erledigt hätte, obwohl es doch so oft heißt: "das ist nur ein momentaner Entwicklungsvorsprung."