Geschwisterkind ja oder nein

[käferchen]

Hallo!
Unsere Tochter ist jetzt 3,7 Jahre alt und wir überlegen, ob nicht ein 'Geschwisterchen dazu kommen sollte. Nun habe ich aber "Angst", dass auch dieses Kind so wissbegierig und fordernd sein wird, dass ich meine Tochter vernachlässigen müsste oder halt das zweite. Außerdem habe ich Bedenken, ob ich den Wissensdurst meiner Tochter dann noch stillen könnte ohne sie zu vernachlässigen oder ncith mehr fördern zu können. Kurzum, wie macht ihr das mit den Geschwistern? Habt ihr Euch für ein weiteres Kind entschieden und warum oder habt ihr Euch dagegen entschieden? Bin über jede Antwort dankbar! Meine Gefühle möchten jeden Tag mehr ein Geschwisterchen für unseren Sonnenschein!
Danke Euch schonmal!!

[phantasieelli]

Hallo Käferchen.

also verstehe die Frage nicht so wirklich.
Ein 2. Kind ,egal ob klug, hyperaktiv etc. ist immer eine schöne Herausforderung mehr.
Aber man hat mehr Erfahrung.

Ich sage immer das 1. Kind ist Training für das 2.

Jedes Kind hat doch seine eigene Persönlichkeit und man kann kaum vorher sehen, welche Persönlichkeit es wird.


Meine Grosse absoluter sturkopf, schreikind alles durch......................

Meine Kleine genau das Gegenteil. Teilweise schon zu lieb.

Ich denke, da wird Lomi Dir helfen können.

Denn : 4 Kids!!!

Alles Liebe
Elli

[alibaba]

Hallo käferchen,

nun, dein Kind wird ja auch mal groß und Du wirst nicht mehr so sehr im Mittelpunkt stehen. Meiner, jetzt 5 1/2 kann sich mittlerweile sehr gut mit anderen Kindern beschäftigen, da muss ich nicht mehr dirigieren. Mit 3 Jahren war das unmöglich, ähnlich wie mit meiner Kleinen.

Nun, Kindern bekommt man ja nicht von heute auf morgen, vielleicht auch gar nicht mehr.

Ich habe zwei fitte Kinder, die unterschiedlicher nicht sein können. Eigentlich besteht nur der Konkurenzkampf um Mamas Aufmerksamkeit, da will keiner wegstecken. Das Beide begabt sind, das hat damit nichts zu tun. Der Große hat seine Freunde, die Kleine wird dann von mir betütelt. Fakt ist, die Älteren fühlen sich immer vom Thron gestoßen, das ist eben so. Deine Intensität wird sich erst einmal auf das Zweite beschränken, logisch, die sind ja hilflos. Aber in den Schlafzeiten der Kleinen habe ich die Zeit intensiv für meinen Großen genutzt. Im Großen und Ganzen verstehen sich Beide auch sehr gut.

Ich kenne Elteren die haben sich bewusst nur für 1 Kind entschieden. Aus den Gründen die Du nennst. Die kann ich nachvollziehen. Was kommen wird, kannst du ja nicht vorhersagen, egal wie es bei dem gelaufen ist, oder bei dem. Da gibt es nur zwei Möglichkeiten, entweder ihr geht es ganz unverfänglich an oder ihr entscheidet euch bewusst dagegen. Wie es bei Euch sein wird, was passieren wird, das kann keiner vorhersagen.

Bei uns läuft es mit zwei fitten Kindern ganz super. VG

[krabbe]

Hallo Käferchen,

mir ging es sehr lange so, dass ich dass Gefühl hatte, dem ersten nicht mehr so gerecht zu werden wie vorher und dem zweiten nicht so gerecht zu werden wie dem ersten früher. Obwohl mir mein Kopf etwas anderes sagt, fühle ich das manchmal immer noch so.
Das alles ist vergessen, wenn ich sehe, wieviel Spaß die beiden (4,3 und 1,7) inzwischen zusammen haben. Es gibt auch Zoff, jede Menge Eifersucht, aber auch - von beiden Seiten! - sehr viel Fürsorge, Mitgefühl und Bedürfnis zusammen zu sein. Das wiegt für mich alles andere mehr als auf!

Außerdem denke ich, müssen sich alle Eltern fragen, inwieweit Du für ein "Programm" verantwortlich bist und/oder inwieweit eine Förderung nicht im Alltag entstehen kann - alibaba hatte da mal einen tollen Buchtipp.

Letztendlich sollte doch immer das Ziel die Selbständigkeit des Kindes sein, nicht von jetzt auf gleich, schrittweise. Dein Kind wird ja auch mindestens viereinhalb sein, bis ein zweites Kind kämet, ein Alter in dem Kinder durchaus schon in der Lage sind, sich "sinnvoll" alleine zu beschäftigen.

Ich sage es jetzt mal direkt: Schiebt nicht die Bedürfnisse Eures Kindes vor. (Im übrigen gibt es Intelligenz-Studien, die zeigen, dass ältere Geschwister im Durchschnitt intelligenter sind - auch als Einzelkinder, da sie - verkürzt gesagt - viel durch beibringen lernen).

Trefft selber eine Entscheidung, es gibt sicher eine Menge PRO, aber ohne Frage auch eine Mange Stressfaktoren, die man durchaus als Kontra werten kann.
Viel Glück beim Entscheiden
Gruß
krabbe

[alibaba]

Außerdem denke ich, müssen sich alle Eltern fragen, inwieweit Du für ein "Programm" verantwortlich bist und/oder inwieweit eine Förderung nicht im Alltag entstehen kann - alibaba hatte da mal einen tollen Buchtipp.

Danke, für die Blumen. Ist man ja gar nicht gewohnt.

Ich weiß welches Buch Du meinst, aber meine grauen Gehirnzellen. Wenn es mir einfällt, verlinke ich es noch mal. Aber unabhängig davon, fällt mir mittlerweile so viel auch ohne Buch ein. Aber so als Denkanstoß sind sie doch echt nützlich. Will hier jemand was über Blocklava, Bimsstein und co. wissen - da stecke ich gerade mittendrin. Das flutscht leichter mit einem Büchertip.

VG

[käferchen]

Hallo zusammnen!
Ich danke Euch für Eure Antworten! Meine Muttergefühle sagen eigentlich schon, dass ich am liebsten jetzt sofort schwanger wäre. Und mittlerweile ist auch mein Mann der Überzeugung, dass er gerne noch eins hätte. Ich bin eigentlich ein Muttertier durch und durch und muss mich manchmal zwingen, auch an mich zu denken und meine Tochter ein bisschen loszulassen.
Auf der anderen Seite bin ich aber unter der Woche auch vier Tage alleinerziehend, da mein Mann auswärts arbeitet und so wirklich der ganze Haushalt und Kind an mir hängt. Bin froh, dass ich meine Mutter und Schwester habe. Ja, ich denke auch, dass ich froh bin eine Schwester zu haben und es unserer Tochter bestimmt genauso gehen wird. Ach ich glaube, vom HErzen her habe ich mich schon entschieden;-) Platz haben wir in unserem Haus auch und einen Esser mehr bekommen wir bestimmt auch durch.
Ich glaube, ich werde am Wochenende mit meinem Mann nochmal ein "ernstes" Gespräch führen;-) ABer ich bin froh, dass andere auch diese GEdanken haben und über ihre Erfahrungen berichten und mir die Angst nehmen!
Danke Euch!!

[Alia]

Hallo Käferchen,

na das hört sich doch gut an!

Ein Geschwisterkind kann doch nur eine Bereicherung für die Familie sein, auch wenn die erste Zeit anstrengend ist. Aber es geht so schnell, nach 3-4 Jahren seid Ihr aus dem Gröbsten raus und im nachhinein sagt man doch in der Regel: "Was war das schön, als die Kinder noch klein waren!!"
Und vom Altersunterschied passt es doch auch, aber ich glaube, Du hast Dich sowieso entschieden.

LG

[Freigeist]

Hallo Käferchen!

Ich denke auch, dein Herz hat schon entschieden. Ich muss sagen, dass die erste Zeit mit zwei Kindern doch sehr anstrengend, wenn auch wunderschön, war. Meine sind allerdings nur 19 Monate auseinander, das ist was völlig anderes. Was hätte ich damals dafür gegeben, dass der Große schon im den Kiga-Alter wäre...
Die Entscheidung war aber eine bewusste und meine zwei fitten Jungs waren von geburt an ein herz und eine Seele. Und seit einiger Zeit ist das sehr entlastend für mich, weil sie wirklich viel miteinander machen. Ich glaube, man könnte ihnen nichts schlimmeres antun, als ihnen den Bruder zu nehmen!
Ich muss fairerweise aber auch sagen, dass vieles Nicht-Kindbezogene, dass man gerne machen möchte, mit einem Kind wesentlich leichter zu machen ist. Dafür hatte ich erst beim zweiten so richtig das Gefühl, "Familie" zu sein.
Es hat sicher alles Vor- und Nachteile, aber ich könnte mir mittlerweile sogar ein drittes vorstellen...

Viel Spaß beim Üben

[käferchen]

Hallo alle zusammen!
vielen liebe Dank für Eure Antworten. Also, ihr habt recht-mein Herz und auch das von meinem Mann, hat sich schon dafür entschieden! Wir werden in zwei Monaten anfangen und da es beim ersten auch sofort geklappt hat gehen wir davon aus, dass es diesmal auch schnell gehen wird;-)
HAbe mir heute schon Folsäure aus der Apotheke geholt und wir freuen uns beide schon riesig und können es schon jetzt kaum erwarten! Es tat gut, alles mal nieder zu schreiben und Eure Antworten zu lesen! Danke nochmal!
Werde dann berichten, wenn es geklappt hat!
Liebe Grüße

[Winnie]

Manchmal ist es auch besser für das erste Kind, wenn sich die Eltern, besonders die Mütter, nicht immer nur um das eine Kind drehen. Vielleicht liegt auch darin die Crux, nämlich dass das Erstgeborene nicht gelernt hat, sich selbst zu beschäftigen, weil die Mutter immer verfügbar war. Die Zweitgeborenen haben es da teilweise leichter, weil sie oft mal rumtüfteln können, ohne dass die Mutter gleich zur Stelle ist und ihrem Kind helfen oder was beibringen möchte. L. kann mit ihren 10 Monaten schon ganz andere Dinge als A. im gleichen Alter. Sie hat auch schon mal ein ganzes Brötchen aufgegessen, ganz ohne Zähne, weil sie es sich einfach geschnappt hat und heimlich unter dem Tisch gegessen hatte. Bei A. hätte ich das nie zugelassen, weil ich die Befürchtung gehabt hätte, dass sie daran erstickt. Mir wäre das ja auch sofort aufgefallen, weil sie ja mein Lebensinhalt war und ich sie praktisch nie aus den Augen gelassen habe.

Ich denke, das kann auch erdrückend für Kinder sein. Mit 2 Jahren kam sie in die Krippe und dort ist sie richtig aufgeblüht, weil sie dort einfach mal vor sich hinmuckeln durfte. Sie war dort eins von 10 Kindern und somit war sie nie wirklich alleine, aber konnte doch einigermaßen frei entscheiden, was sie wie spielen möchte. Und sie hat dort ganz anders gespielt als zuhause, das war wirklich auffällig.

Und man merkt das jetzt auch, dass L. viel lieber mit ihrer großen Schwester spielt, weil sie ihr irgendwie näher ist. Ich bin gut zum Trösten, Füttern, Händewaschen, aber wenn ich ein Spielzeug in der Hand halte und A. auch, dann krabbelt die Kleine bestimmt nicht zu mir. Ich denke, was große Geschwister zu bieten haben, ist dieses im Hier und Jetzt-Leben. Sie leben komplett für den Augenblick und kümmern sich nicht darum, ob etwas richtig oder falsch gemacht wird oder ob es vielleicht gefährlich sein könnte. Sie entdecken die Welt jeden Tag neu. Männer können das auch ganz gut, aber Mütter sind so darauf gepolt, tausend Dinge gleichzeitig im Kopf zu haben, dass einfach nicht mehr so frei sind. Und die Kinder spüren das. Und diese Sorge, ob sich das Kind auch normal entwickelt, spüren sie auch. Mein Mann hat mal gesagt, dass er sich da so lange keine Gedanken darüber macht, bis ihm jemand das Gegenteil sagt. Er findet seine Kinder toll, sie sind ja auch von ihm - basta.

Natürlich mutest du den beiden Kindern auch etwas damit zu, dass sie ihre Aufmerksamkeit teilen müssen, aber sie bekommen ja auch etwas dafür. Sie lernen ja auch etwas über sich selbst und über die Zeit, als sie selbst mal ein Baby waren. Du wirst viel Zeit damit verbringen, die unzähligen Fragen zu Schwangerschaft und Geburt zu beantworten.

Es ist eine sehr persönliche Entscheidung und keiner kann dir sagen, ob es gut für dich ist oder nicht. Für das große Geschwisterkind ist es auf jeden Fall richtig, denn Kindern nehme das Leben, so wie es nun einmal ist. Meine Hebamme hat immer gesagt, man wächst da rein und das stimmt auch. Du lernst ja selbst auch was dazu.