Sooft schon das (Vor)-Urteil gelesen, dass Hochbegabte Menschen soziale Probs haben.
Ich bin nicht hochbegabt und nehme mich auch nicht unbedingt so wahr, aber mein "Spasstest" im Internet (Dauer 1,5 Stunden...darauf limitiert) ergab einen IQ von 129.
Das nehme ich jetzt nicht so ernst, weil mir die paar Punkte rauf oder runter nicht so wichtig sind. Und das ich nicht dumm bin wußte ich vorher auch schon.
Jetzt aber das Sozialverhalten,....ich kann mich gut an meine Schulzeit erinnern. War mehr oder weniger Außenseiter in der Klasse.
Nun, heute konnte ich meine schon länger in mir kreisenden Gedanken auf den Punkt bringen, wo ich sie "aufschreiben" kann.
Ich hatte in der Schule einfach unheimliche Probleme auf das asoziale Verhalten der anderen adäquat zu reagieren. Und mit adäquat meine ich, dass es so war wie die anderen zueinander reagierten.
Als Beispiel:
"Mädchen rennt durch das Klassenzimmer, schreit laut um Hilfe. Ein Junge läuft ihr nach mit eindeutig erhobener Hand. Das Mädchen schreit noch mal eindeutig: "Keshali hilf mir".
Ich schubse daraufhin den Jungen zurück.
Das Mädchen sagt dann zu mir: "Spinnst du jetzt komplett?"".
Erst Jahre später wurde mir klar, dass ich auf die üblichen pupertären Spielchen falsch reagiert habe (Mädchen flüchtet hilflos, damit sich der Junge überlegen fühlt und sein Eroberungstrieb noch angeheizt wird.).
Aber als 12jährige war mir das absolut nicht klar, ich sah nur die Situation das jemand um Hilfe schreit.
Und ich finde diese pupertären Spielchen von Gewalt und Eroberung nach wie vor asozialer als mein Verhalten.
Weil mein Verhalten aber nicht in die Gruppe passte wurde ich zur asozialen.
Verständlich, was ich meine? Unter z.B. 20jährigen kommen solche sozialen "Spiele" untereinander nicht mehr vor.
Diesen Gedankenansatz kann ich auch umlegen auf die soziale Außenseiterposition von echten Hochbegabten Jugendlichen, die mit der latenden Gewaltbereitschaft die in vielen Schulen herrscht nicht umgehen können.
Aber eben weil diese Gewaltbereitschaft im Grund so asozial ist, nur wenn man nicht mitmacht, dann wird man sehr schnell ausgeschlossen.
Wenn ich dabei meine Tochter anschaue, die bei körperlicher Bedrohung sich nicht wehrt, aber auch keinen Schritt zurückweicht sondern weiter bei verbalen Argumenten bleibt. Dann finde ich ihr Verhalten sehr reif.
Wenn eine Kindergartentante, die dabei zuschaut (eine die ich daraufhin gar nicht mehr mochte), dazu nur sagt: "Manche können sich einfach nicht durchsetzen", dann finde ich das allgemein bedenklich.
Soviel zu "Gutenacht-Gedanken"
Wieder Gedanken,...diesmal zum Thema "Sozial oder nicht?"
Re: Wieder Gedanken,...diesmal zum Thema "Sozial oder nicht?"
Hallo Keshali,
ich habe gerade ein ganz seltsames Déja-vu-Gefühl... Aus dem gleichen Grund wurde unserer Maus damals im Kiga eine "soziale Unreife" attestiert...
Grüße von
Neckri
ich habe gerade ein ganz seltsames Déja-vu-Gefühl... Aus dem gleichen Grund wurde unserer Maus damals im Kiga eine "soziale Unreife" attestiert...
Grüße von
Neckri
Re: Wieder Gedanken,...diesmal zum Thema
Ja, aber bilde ich mir das jetzt nur ein, oder ist es so das die anderen eigentlich eher asozial sind?
Meist ist die rohe Gewalt im Spiel, soweit ist es mir in Erinnerung. Nur wer bestimmt da die Norm?
Vor allem habe ich bestimmte Dinge als Jugendlicher einfach nicht verstanden, obwohl die anderen sichtlich Spass daran hatten.
Ich habe zwar versucht mitzumachen (eine Zeitlang) um dazu zu gehören, aber es war einfach für mich sinnlos.
Mit 14 Jahren bin ich auch mit 20jährigen unterwegs gewesen, ging damals ganz gut weil ich sehr groß war für mein Alter. Und es kam mit älteren einfach nicht zu so irrationalen Verhaltensweisen.
Nur, vielleicht sagen irgendwelche Studien, dass Kinder so sein müssen?
Und sind Kiga Erzieher und Lehrer schon so abgehärtet, dass es halt ungut auffällt wenn einer nicht mitmacht?
Ich war auch nie so autoritätsgläubig, dass ich mir schon als Kind sicher war bei so Sachen wie:
"Geben sie der Person da einen Stromschlag und wenn er nicht richtig reagiert, erhöhen sie die Dosis. Solange bis der Schauspieler scheinbar tot am Stuhl saß. Die Leute die bei diesen Test mitgemacht haben, hatten kein Schuldgefühl, weil sie hatten ja den Auftrag die Dosis zu erhöhen (Ich kann mich nicht erinnern wie diese Studie heisst, ist doch schon ein paar Jährchen her)"
nicht mitzumachen.
Bzw. war ich ja schon in der Volkschule ein freches Kind.
Ich wollte bei einem Ausflug einer Mitschülerin nicht die Hand geben. Drängen und Schimpfen von der Lehrerin. Ich blieb bei meinem "Nein".
Daraufhin sagte die Dame zu mir: "Je älter sie werden desto blöder werden sie".
Ganz klar eigentlich das sie mich beleidigt hat, aber ich war frech weil meine Antwort lautete: "Sie sind aber die älteste hier."
Und ich wollte damit gar nicht frech sein, sondern ich weiß noch das ich einfach verwundert war, weil dies ja nur die logische Konsequenz auf ihre Aussage hin ist. Mehr gedacht in die Richtung, "Wie kann man sich selbst so ein Bein stellen".
Aber so ein Stöpsel (da war ich etwa 7 Jahre), kann das dann gar nicht hinreichend erklären, wie das gemeint ist, weil daraufhin eigentlich keiner mehr wirklich zuhört.
Und damit beginnen die sozialen Probleme doch schon, wann werden Kinder gefragt wie sie etwas gemeint haben.
Naja,...wer ist den jetzt aszozial?
Meist ist die rohe Gewalt im Spiel, soweit ist es mir in Erinnerung. Nur wer bestimmt da die Norm?
Vor allem habe ich bestimmte Dinge als Jugendlicher einfach nicht verstanden, obwohl die anderen sichtlich Spass daran hatten.
Ich habe zwar versucht mitzumachen (eine Zeitlang) um dazu zu gehören, aber es war einfach für mich sinnlos.
Mit 14 Jahren bin ich auch mit 20jährigen unterwegs gewesen, ging damals ganz gut weil ich sehr groß war für mein Alter. Und es kam mit älteren einfach nicht zu so irrationalen Verhaltensweisen.
Nur, vielleicht sagen irgendwelche Studien, dass Kinder so sein müssen?
Und sind Kiga Erzieher und Lehrer schon so abgehärtet, dass es halt ungut auffällt wenn einer nicht mitmacht?
Ich war auch nie so autoritätsgläubig, dass ich mir schon als Kind sicher war bei so Sachen wie:
"Geben sie der Person da einen Stromschlag und wenn er nicht richtig reagiert, erhöhen sie die Dosis. Solange bis der Schauspieler scheinbar tot am Stuhl saß. Die Leute die bei diesen Test mitgemacht haben, hatten kein Schuldgefühl, weil sie hatten ja den Auftrag die Dosis zu erhöhen (Ich kann mich nicht erinnern wie diese Studie heisst, ist doch schon ein paar Jährchen her)"
nicht mitzumachen.
Bzw. war ich ja schon in der Volkschule ein freches Kind.
Ich wollte bei einem Ausflug einer Mitschülerin nicht die Hand geben. Drängen und Schimpfen von der Lehrerin. Ich blieb bei meinem "Nein".
Daraufhin sagte die Dame zu mir: "Je älter sie werden desto blöder werden sie".
Ganz klar eigentlich das sie mich beleidigt hat, aber ich war frech weil meine Antwort lautete: "Sie sind aber die älteste hier."
Und ich wollte damit gar nicht frech sein, sondern ich weiß noch das ich einfach verwundert war, weil dies ja nur die logische Konsequenz auf ihre Aussage hin ist. Mehr gedacht in die Richtung, "Wie kann man sich selbst so ein Bein stellen".
Aber so ein Stöpsel (da war ich etwa 7 Jahre), kann das dann gar nicht hinreichend erklären, wie das gemeint ist, weil daraufhin eigentlich keiner mehr wirklich zuhört.
Und damit beginnen die sozialen Probleme doch schon, wann werden Kinder gefragt wie sie etwas gemeint haben.
Naja,...wer ist den jetzt aszozial?
Re: Wieder Gedanken,...diesmal zum Thema
Ja, dass bedeutet asozial,...aber wer ist den nun asozial?
Als Indikator von Störung des Sozialsverhaltens (bei Jugendlichen) werden ja folgende Punkte angegeben:
-----------------------------------------------------------
(Quelle: Wiki/Störung des Sozialverhaltens)
Leitsymptome der Störung sind:
* Deutliches Maß an Ungehorsam, Streiten oder Tyrannisieren
* Ungewöhnlich häufige oder schwere Wutausbrüche
* Grausamkeit gegenüber anderen Menschen oder Tieren
* Erhebliche Destruktivität gegenüber Eigentum
* Zündeln
* Stehlen
* Häufiges Lügen
* Schuleschwänzen
* Weglaufen von zu Hause
------------------------------------------------------------------------------
Wenn in Schulklassen, Kindergarten etc. nun die Gruppe etliche Punkte wie Streiten oder Tyrannisieren dauernd einsetzt?
Ist dann der, der da nicht mitmacht der Asoziale? Sicher ist er mit den anderen dann nicht verträglich.
Aber genau, dass passiert doch häufig, oder täusche ich mich da?
Und, wenn ich nach "sozialer Unreife/Definition" google, dann kommt keine einzige Definition zum Vorschein, dafür reihenweise Seiten über Hochbegabung.
Irgendwas geht da mächtig schief.
Als Indikator von Störung des Sozialsverhaltens (bei Jugendlichen) werden ja folgende Punkte angegeben:
-----------------------------------------------------------
(Quelle: Wiki/Störung des Sozialverhaltens)
Leitsymptome der Störung sind:
* Deutliches Maß an Ungehorsam, Streiten oder Tyrannisieren
* Ungewöhnlich häufige oder schwere Wutausbrüche
* Grausamkeit gegenüber anderen Menschen oder Tieren
* Erhebliche Destruktivität gegenüber Eigentum
* Zündeln
* Stehlen
* Häufiges Lügen
* Schuleschwänzen
* Weglaufen von zu Hause
------------------------------------------------------------------------------
Wenn in Schulklassen, Kindergarten etc. nun die Gruppe etliche Punkte wie Streiten oder Tyrannisieren dauernd einsetzt?
Ist dann der, der da nicht mitmacht der Asoziale? Sicher ist er mit den anderen dann nicht verträglich.
Aber genau, dass passiert doch häufig, oder täusche ich mich da?
Und, wenn ich nach "sozialer Unreife/Definition" google, dann kommt keine einzige Definition zum Vorschein, dafür reihenweise Seiten über Hochbegabung.
Irgendwas geht da mächtig schief.